G.Skill ist eine der Größen im Bereich des Arbeitsspeichers. Immer wieder macht der Hersteller mit extrem guten Binnings auf sich aufmerksam, also Kits mit entweder hohen Geschwindigkeiten oder sehr scharfen Timings. Als einer der wenigen Hersteller hat man nach der Einführung von AMDs Ryzen eine eigene Serie für die anfänglich zickigen CPUs bzgl. des Speichers vorgestellt, welche speziell auf AMD Ryzen 3000 und X570 optimiert wurde. Mit dem G.Skill Trident Z Neo 32GB DDR4-3600 CL14 hat es zum ersten Mal ein Vertreter der Serie in die Redaktion geschafft.
Die G.Skill Trident Z-Serie hat schon ein paar Tage auf dem Buckel und wurde seit dem Release 2015 immer weiter ausgebaut, wobei das eigentliche Design grundsätzlich beibehalten wurde. Den Anfang machten Module mit grauem Heatspreader und rotem Element im Top, welches die Form eines "Z" aufweist. Auf dieses Modell folgten dann weitere mit Varianten mit grauem oder schwarzem Heatspreader und verschiedenfarbigem Farbakzent im Top (2016). Ende desselben Jahres, also auch 2016, stellte man die Erweiterung der Serie um die G.Skill Trident Z RGB vor, welche als erster RAM mit einer RGB-Beleuchtung ausgestattet war, der keinen zusätzlichen Header benötigte.
Optisch neue Wege gingen dann 2018 die G.Skill Trident Z Royal mit wahlweise goldenem oder silbernem Heatspreader und kristallinem Lichtleiter. Auf diese Modelle folgten dann 2019 schließlich die G.Skill Trident Z Neo Arbeitsspeicher, welche konkret für die AMD Ryzen 3000 CPUs und dem AMD X570 Chipsatz optimiert wurde. Natürlich laufen diese auch auf Intel Plattformen, aber die Timings sollen besondere Anpassung für AMD Systeme erfahren haben, um hier noch einmal mehr Leistung zu erzielen, als mit Standard XMP-Profilen der Fall ist. Zwischenzeitlich kündigte der Hersteller auch Updates in der Serie für die AMD Ryzen 5000 CPUs an. Die Historie schließt (stand 2021) der G.Skill Trident Z Royal Elite ab, welcher den Heatspreader der Royals ebenfalls in Kristall-Optik erstrahlen lässt. Über den gesamten Zeitraum der Serie wurden dabei immer neue Leistungsstufen gezündet, welche entweder durch besonderes hohen Takt, geringe Latenzen, einer hohen Kapazität oder einer Kombination aus den verschiedenen Eigenschaften glänzten. So oder so handelt es sich bei den Trident Z-Speichern um die Premium-Modelle des Herstellers.
Das vorliegende Trident Z Neo Kit sticht ebenfalls mit guten Spezifikationen aus der Menge hervor. Es besteht aus zwei Modulen mit je 16 GB Kapazität, kommt auf einen Takt von 3600 MHz, wobei das Haupttiming bei CL14 liegt. Vor allem Aktuell ist das schon echt scharf, da mit selben Takt immer mehr Modelle den Markt erreichen, welche nur mit CL16 oder gar CL18 daherkommen.
G.Skill Trident Z Neo | |
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Bezeichnung | F4-3600C14D-32GTZN |
Typ | DDR4 |
Preis | ~ 309 € |
Hersteller-Homepage | |
Leistungsdaten | |
Taktrate | DDR4-3600 |
Timings | CL 14-15-15-35 |
Module | 2x |
Modulgröße | 16 GB |
ICs | |
Rank | Dual |
Spannung | 1,45V |
XMP-Profil | Ja, XMP 2.0 |
Besonderheiten |
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Detailbetrachtung der G.Skill Trident Z Neo
Die G.Skill Trident Z Neo sind optisch, trotz der Zugehörigkeit zur Trident Z-Familie, sehr schnell zu identifizieren. Statt einfarbigem Heatspreader kommt ein zweifarbiger zum Einsatz. Die linke Seite ist dabei immer gestrahlt und Silber, die rechte Seite hingegen immer gebürstet und Schwarz.
Schaut man sich den RAM von oben an, dann erkennt man das charakteristische Z - zumindest wenn man nicht komplett frei von Fantasie ist. Das weiße Element ist nicht nur Stilelement, sondern zugleich auch der Lichtleiter für die acht RGB-LEDs bzw. Zonen. Damit man nicht vergisst mit welchem RAM-Hesteller man es zu tun hat, ist dieser dreimal mit ensprechendem Schriftzug versehen. Die Zecken sind dabei sozusagen doppelt ausgeführt, was die Oberfläche vergrößert und tatsächlich den Effekt eines Kühlers haben dürfte, im Gegensatz zu sonstigen einfachen Wärmeleitblechen aka Heatspreader.
Der Taiphoon Burner spuckt aus, dass das vorliegende RAM-Kit mit Samsung B-Die ICs bestückt ist. Damit die 16 GB pro Riegel erreicht werden können, müssen sie beidseitig bestückt werden. Da die Heatspreader auch hier ziemlich fest aufgeklebt sind, wurde auf ein Entfernen verzichtet und der Software vertraut. Die verbauten ICs werden auf dem vorliegenden Sample mit 3600 MHz bei Timings von CL14-15-15-35 angesprochen, also schon realtiv straff. Benötigt wird dafür aber auch eine Spannung von 1,45V, was zuvor noch kein anderes Kit im Testfeld benötigte.
Software & Beleuchtung
Wie erwähnt, sind acht adressierbare LEDs verlötet. Angesteuert werden können sie mit der hauseigenen Software oder aber auch der Software der Mainboard-Hersteller und auch Razer Chroma. Anders als bspw. bei Corsair, lassen sich die einzelnen DIMMs aber nicht unabhängig voneinander konfigurieren. Getroffene Eisntellungen gelten also immer für alle Module. Die Trident Z Lightning Control Software ist insgesamt simpel aufgebaut und sollte für jedermann verständlich sein.
Im Dunkeln macht die Beleuchtung der G.Skill Trident Z Neo echt ordentlich was her. Vor allem der standarmäßige Regenbogen-Effekt wirkt echt cool. Mit etwas licht im Gehäuse wirkt die Farbwiedergabe dann aber etwas matt. Das mag daran liegen, dass die Lichtleiter relativ massiv erscheinen und den LEDs etwas Power fehlt um sie entsprechend zu durchfluten. Da die LEDs adressierbar sind, sind auch synchrone Laufeffekte möglich.
Unser AMD Arbeitsspeicher Testsystem
Da der Speicher speziell AMD optimiert ist, wurde auf einen Test auf der Intel-Plattform diesmal verzichtet. Dafür wurde der RAM auf einem B550 Mainboard mit AMD Ryzen 7 3700X getestet, da dies einfach aktueller ist. Die Vergleichsliste ist hier allerdings noch kürzer, das soll sich aber noch ändern.
Testergebnisse und Benchmarks
Zunächst ein paar synthetische Tests, um die reine Leistung des Arbeitsspeichers zu verdeutlichen. Den Anfang machen die Arbeitsspeicher-Benchmarks von Aida64.
Im Aida64 Benchmark bzw. den verschiedenen Benchmarks, kann sich der G.Trident Z Neo DDR4-3600 CL14 sich in allen Disziplinen an die Spitze des Feldes setzen. Selbst der Crucial Ballistix Max mit 4933 MHz hat das nachsehen. Der Vorteil des vorliegenden Kits ist der relativ hohe Takt in Kombination mit straffen Timings. Somit hat auch der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 das nachsehen. Von wirklichem Interesse dürfte für Gamer die geringe Latenz sein. Hier baut der Speicher ebenfalls einen beachtlichen Vorsprung auf.
Auch beim Speicherdurchsatz im Sandra SiSoftware Benchmark kann der Arbeitsspeicher eine Bestmarke setzen. Der Abstand zu den langsamer taktenden Modellen von Corsair und HyperX fällt hier besonders hoch aus.
Spiele-Benchmarks
Welchen Einfluss ein Speicherkit auf die Spiele-Leistung hat, zeigen die folgenden Diagramme. Den Anfang machen die Benchmarks des 3DMarks. Hier wurden drei verschiedene gewählt, welche sozusagen den Einstigs-, Mainstream- und High-End-Bereich abdecken.
Bei geringer Grafiklast zeigt sich der Crucia Ballistix Max noch ziemlich stark, was in Anbetracht der vorherigen Ergebnisse schon etwas verwundert. Insgesamt fügt sich die Reihenfolge aber auch der theoretischen Leistung. Denn der Corsair Dominator Platinumk RGB liegt knapp vor dem HyperX Fury RGB Speicher. Allerdings fällt der besonders hohe Wert des Fury RGB beim Physic Score aus der Reihe.
Im FireStrike gelingt es dem G.Skill Trident Z Neo den Crucial Ballistix Maxknapp die Krone zu entreißen. Besonders der hohe Physic Score ist dafür verantwortlich. Dies dürfte auch daran liegen, dass die Infinity Fabric mit dem selben Takt angesprochen werden kann und somit keine zusätzliche Latenz vorliegt. Der Abstand zu den beiden anderen RAM-Kits bleibt wieder bestehen.
Im Time Spy Benchmark mit den höchsten Anforderungen zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim FireStrike. Der Graphic Score fällt beim Crucial RAM erneut minimal höher aus, aber auch hier sorgt der hohe Physic Score für den Sieg in der Gesamtwertung. Unter den normalen Taktraten, zu den die 3600 MHz mittlerweile schon gezählt werden können, zeigen sich die straffen Timings des vorliegenden Testmusters aber in allen 3DMark Benchmarks als sehr effektiv.
Interessant wird es bei dem integrierten Benchmark von Far Cry 5. Genutzt wurde eine Auflösung von 720p und alle Settiungs auf niedrig. Hierdurch sollte der Einfluss der Grafikkarte minimiert werden bzw. nicht als limitierender Faktor in Erscheinung treten.
Hier kann sich das G.Skill Trident Z Neo Kit mit Abstand an die Spitze setzen, und das in allen drei Bereichen. Nicht nur das Minimum an FPS fällt deutlich höher aus, auch der Durchschnitt und die Maximalen FPS fallen extrem aus. Interessant ist hier auch, dass der Crucial RAM seinen Vorsprung hier nicht halten konnte. Selbst die 3200 MHz Kits arbeiten besser. Einen entscheidenden Unterschied mag das zwar auch nicht machen, aber Gamer mit einer Ryzen 3000 CPU könnten das Kit schon in Betracht ziehen, wenn sie die maximale Leistung erhalten wollen und das ohne ein manuelles Overclocking.
Fazit
Mit dem G.Skill Trident Z Neo hat der Hersteller eine RAM-Serie präsentiert, welche sich besonders an die Nutzer einer AMD Ryzen CPU richten soll. Dass dies einiges bringen kann, demonstriert der G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 CL14 deutlich. Der RAM kann in den synthetischen Benchmarks schon sehr gute Werte zeigen, welche aber sicherlich nicht von besonderem Interesse sind. Viel interessanter ist aber, dass er im Spiele-Benchmark in Kombination mit dem AMD Ryzen 7 3700X für deutlich mehr FPS sorgt, als die anderen Kits. Dabei hängt er andere Kits mit noch strafferen Timings oder höheren Taktraten ab, da eine gelungene Kombination aus beidem programmiert wurde. Das Binning des RAM scheint aber so auf Messersschneide erfolgt zu sein, dass OC kaum möglich war. Mehr Takt bei den selben Timings war bspw. nicht stabil betreibbar. Auch war es nicht möglich, den RAM auf dem alten System mit Zen+ CPU mit dem XMP betreiben zu können.
Der Nutzer erhält aber nicht nur eine sehr hohe Serienleistung, sondern auch einen sehr hochwertig verarbeiteten Arbeitsspeicher. Die Heatspreader sind weit mehr als nur dünne Bleche oder Optik-Gimmiks. Optisch kann er durch die Beleuchtung aber ebenfalls punkten. Dass man sie mit verschiedener Software ansteuern kann, ist nützlich. Es wäre aber noch cooler, wenn man die einzelnen Module unabhängig voneinander ansteuern könnte.
Aktuell liegt der Preis des vorliegenden Kits bei ~300 € (stand 31.08.21). Mangels Konkurrenz mit genau dieser Kombination aus Takt und Timings, lässt er sich nur schwer einordnen. Die einzig anderen Kits von TeamGroup bewegen sich aber in dem selben Preisrahmen. Insgesamt handelt es sich um ein Top-Produkt, das den Gold Award verdient hat. Bei Amazon ist das Kit ebenfalls zu haben.
G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 32GB