Auch bei Cooler Master finden sich einige All-in-One-Lösungen mit im Angebot. Letzten Winter wurde die Nepton 240M vorgestellt. Diese lassen wir im direkten Vergleich der älteren Nepton 280L, ebenfalls von Cooler Master stammend, antreten. Beide Lösungen basieren auf ein festes Montagesystem und sich nicht erweiterbar, so wie es zum Beispiel bei der Fractal Design Kelvin S36 der Fall ist. Anhand der Nummerngebung lässt sich auch die Radiatorgröße ableiten: Nepton 240M (240mm), Nepton 280L (280mm). Wie beide im Test abgeschnitten haben, klärt der nachfolgende Testbericht.
Vom Papier her ist die Nepton 280L die stärkere Kühllösung aus dem Hause Cooler Master. Interessant wird es zu sehen sein, wie sich die Reduzierung der Radiatorgröße bzw. des Lüfterquerschnitts auf die Kühlleistung auswirkt. Von der Ausrichtung müssen sich beide Kühler als Underdog aufstellen, denn mit den potenten Modellen von Corsair (H110i GT) und Fractal Design (Kelvin S36), stehen bereits zwei Leistungskönige bereits auf dem Thron.
Der Lieferumfang sieht bei beiden ziemlich identisch aus. Neben einer ausführlich bebilderten Bedienungs- sowie Montageanleitung, finden sich eine Fülle an Schrauben und Halterungen mit im Karton. Eine kleine Standardtube mit Wärmeleitpaste fehlt auch nicht. Bei der Nepton 240M hat der Hersteller einen Gummirahmen für die beiden 120mm Lüfter mit beigelegt. Dieser passt exakt auf den Radiator.
Cooler Master Nepton 280L - Nepton 240M | ||
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Kühler-Typ | All-In-One Wasserkühlung | |
Modellbezeichnung | RL-N28L-20PK-R1 | RL-N24M-24PK-R1 |
Radiator | 30 x 124 x 397mm (B x L x H) | 274 x 119 x 27 mm |
Pumpe | 12V - 2,9W | 12V - 4,8W |
Durchfluss | n.a. | 120 L / Stunde |
Sockel | Intel: 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3 AMD: FM1, FM2(+), AM2(+) AM3(+) | |
Material | Aluminium (Radiator), Kupfer (Kühlerboden) | |
Lüfter | 2x 140 mm - Rifle Bearing | 2x 120 mm - Loop Dynamic Bearing |
Lüfter-Speed | 800 - 2000 U/min (PWM) | 800 - 2000 U/min (PWM) |
Lautstärke Lüfter | 21 - 39 db (A) | 6,7 - 27 db (A) |
Lautstärke Pumpe | < 25 db (A) | < 15 db (A) |
Garantie | 2 Jahre | 2 Jahre |
Homepage | www.coolermaster.com/ | |
Straßenpreis | 130,00 EUR | 94,00 EUR |
Im direkten Vergleich der technischen Angaben wird ersichtlich, welche Verbesserungen / Änderungen Cooler Master bei beiden Kühlermodellen vorgenommen hat. Nicht nur die Größe hat man reduziert, sondern auch massiv bei der Lautstärke nachgebessert. Auch der Preis von rund 100 EUR kann als adäquat eingestuft werden. Schauen wir uns beide Kühler mal im Detail an.
Detailansicht
Im direkten Vergleich fällt sofort der Größenunterschied beider Modelle ins Auge. Der generelle Aufbau und deren Verarbeitung bleiben aber unverändert. Der Hersteller gibt an, dass man zu 100 Prozent selbst als Fertiger des Kühlbocks/Pumpe fungiere und kein Dritthersteller mit dabei ist. Der Radiator stammt wie bei so vielen anderen AiO von Vendor, einem chinesischem Hersteller. Anders als zum Beispiel bei der Corsair H110i GT, sind die Lamellenabstände etwas größer ausgelegt, was in der Summe langsamer drehende Lüfter ermöglicht. Im direkten Vergleich der beiden Radiatoren hat sich dahingehend aber nichts getan.
Bei beiden Modellen sitzt zwischen Pumpe und Radiator ein fest verbauter geriffelter Schlauch. Cooler Master benennt diese als FEP-Schläuche, bei denen weniger Kühlflüssigkeit verdunsten soll. Beide wirken weniger elastisch als die Ausführungen er Konkurrenz, sind dafür aber auch recht robust. Die Wärmetauscher haben jeweils eine Bauhöhe von 27mm, ohne Lüfter versteht sich. Mit montierten Lüftern kommt man auf eine Bauhöhe von ca. 55 mm.
Nepton 280L: JetFlo 140 mm Lüfter - Nepton 240M: Silencio FP 120mm Lüfter
Bei der Nepton 280L liegen zwei potente JetFlo 140mm Lüfter aus eigener Produktion bei. Mit einem lastgesteuerten Betrieb von 800-2000 U/min kann ein ordentlicher Luftdurchsatz erzeugt werden, der sich bei maximaler Drehgeschwindigkeit aber auch in der Lautstärke wiederspiegelt. Die Nepton 240M greift ebenfalls auf „Hauslüfter“ zurück. Die Silencio FP 120 sollen sich durch besondere Laufruhe im niedrigen Drehbereich auszeichnen. Die Auflösung gibt’s auf den nächsten Seiten. Angeschlossen werden die Pumpen jeweils mit einem 4-Pin-Stecker am Mainboard. Gleiches gilt auf für die 4-Pin-PWM Stecker der Lüfter.
Montage
Beim Einbau ist ein bisschen Zeit von Nöten. Auf jeden Fall sollte am Anfang direkt das Mainboard aus dem PC ausgebaut werden. Beide Kühlblöcke setzten im Kern auf den gleichen Montageweg. Im ersten Schritt muss die Backplate vorbereitet werden. Dank bebilderte Montage-Anleitung auch soweit kein Problem. Etwas nervig ist nur, dass auf der Vorderseite keine Möglichkeit zum „Kontern“ besteht und sie die Halterung immer wieder herausfallen kann. Gleiches gilt auch für die schwarzen Kunststoff-Abstandshalter.
Der Kühlerboden hinterlässt einen sehr planen Eindruck, ist jedoch nicht poliert. So ist der Einsatz von marginal mehr Wärmeleitpaste notwendig. An dieser Stelle kommt wieder unsere Test-System-Paste, die Arctic MX-4, zum Einsatz. Seitlich am Kühlblock werden vorher noch die Halterungen für den Sockel eingeschoben und festgeschraubt.
Der abschließende Einbau ist etwas kniffelig. Es empfiehlt sich, die Pumpe durch etwas abzustützen und primär den Radiator unterzubringen. Sitzt dieser im Gehäuse, kann man sich an die Montage des Kühlblocks machen. Geübte Hände werden vermutlich wenige Probleme damit haben, für alle anderen gilt wohl, dass Geduld das höchste Gut ist.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanktes Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Gestellt wurde das Gehäuse von unserem Partner Caseking. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Modell. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
Storage: | WD Caviar Blue 320GB (WD3200AAJS) | |
RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | - | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Beide Kühlblöcke verwenden die gleiche weiße LED-Beleuchtung im Deckel.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponeten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichlich Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Wir messen in zwei Szenarien:
Intel Core i5-2500K @ 3,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Intel Core i5-2500K @ 4,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Fazit
Die Nepton 280L war einst der Einstand von Cooler Master im 280mm AiO-Bereich. Vieles hat das Produkt richtig gemacht. Eine Menge Ansätze wurden richtig verfolgt, jedoch ließen ein paar entscheidende Details die Kühlung mit negativen Aspekten dastehen. Zwar erreicht die 280L gute Kühlwerte, jedoch zum Preis der Geräuschkulisse. Sie bewegt sich fast auf dem gleichen Geräusch-Level wie eine Kelvin S36 mit drei Lüftern. Auch bei der Pumpe gab es Handlungsbedarf. Beim Nachfolgemodell, der Nepton 240M, wurde das Design weiterentwickelt und die nervigen Nebengeräusche abgestellt. In der Summe eine solide Einstandsleistung welche Potential verschenkt hat. Die verbesserte Überarbeitung folgte dann folgerichtig mit der Cooler Master Nepton 240M.
Cooler Master Nepton 280L | ||
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Pro | Contra | |
+ gute Kühlleistung im Standardbetrieb | - Pumpe erzeugt Nebengeräusche |
Die Nepton wurde Ende letzten Jahres vorgestellt und beihaltet exakt die Verbesserungen, welche schon bei der 280L für Unmut gesorgt hatten. Jedoch hat der Hersteller auch die Radiatorgröße geschrumpft, so dass man bei der Kühlleistung keine Rekorde erwarten kann. Wie dem auch sei, die 120mm großen Silencio PWM-Lüfter mit einem Drehzahlbereich von 800-2000 U/min verrichten wunderbar leise ihre Arbeit. Dementsprechend spiegelt sich das auch in der Geräuschkulisse wieder. Gleiches gilt auch für die Pumpe, nervige Nebengeräusche konnte man nun auch herstellerseitig abstellen. Im direkten Vergleich Kühlvergleich steht sie zwar den „größeren“ Modellen, auch derer der Konkurrenz, hinten an. Vergleicht man die genannten Eckdaten, ist der aktuelle Straßenpreis von rund 94,- EUR als recht attraktiv anzusehen. Der Kühler kann auch bei Amazon erworben werden.
Cooler Master Nepton 240M | ||
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Pro | Contra | |
+ gute bebilder Montageanleitung | - |
Wir können der Kühlung eine sehr solide und vor allem leise Darbietung attestieren. Dementsprechend wird die Cooler Master Nepton 240M mit dem Hardware-Journal Silent-Award honoriert.
Weitere interessante Testberichte:
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▪ FAQ: Aufbau einer Wasserkühlung