All-In-Lösungen für Prozessoren oder Grafikkarten sind inzwischen präsenter denn je. Eine auf dem Papier sehr potente Lösung hat dabei Corsair mit der H110i GT im Angebot. Als gesunde Weiterentwicklung vor einigen Wochen vorgestellt, will der Verbund aus 280mm Radiator sowie zwei 140mm Lüftern, sich die Leistungskrone in diesem Segment erhaschen. Wie sich die Fertiglösung in der Praxis geschlagen hat und welche Spielerein mit Corsair Link möglich sind, klärt der nachfolgende Testbericht.
Die H110i GT ist aktuell die stärke All-in-One-Lösung von Corsair. Anders als zum Beispiel eine Fractal Design aus der Kelvin Serie, kann man die Komponenten nicht modifizieren oder gar das Wasser tauschen. Der Radiator mit seinen 280mm im Querschnitt, verspricht eine große Kühlleistung.
Im Karton selbst befindet sich alles was man benötigt um den Kühler im Gehäuse unterbringen zu können. Eine ausführlich bebilderte Bedienungs- sowie Montageanleitung zählen ebenfalls dazu. Ein kleines schwarzes USB-Kabel für den internen Anschluss am Mainboard, welches für die Steuerung der Pumpe über die Link-Software reguliert, liegt ebenfalls mit im Karton.Corsair gibt auf den Kühler großzügige 5 Jahre Garantie.
Corsair H110i GT | |
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Kühler-Typ | All-In-One Wasserkühlung |
Abmessungen | 2 x 140mm Lüfter - 280mm Radiator |
Gewicht | keine Angabe |
Radiator | 280 Millimeter |
Sockel | Intel: 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3 AMD: FM1, FM2(+), AM2(+) AM3(+) |
Material | Bodenplatte: Kupfer Finnen: Aluminium |
Lüfter | 2x 140 mm Lüfter |
Garantie | 5 Jahre |
Homepage | www.corsair.com |
Straßenpreis | 126,00 EUR |
Detailansicht
Der große kantige 280mm Radiator sticht sofort ins Auge, weiß dieser doch in Punkto Verarbeitungsqualität zu überzeugen. Die recht feinmaschige Wabenstruktur ist sauber ausgearbeitet worden und zeugt auch von guter Qualität. An den Seiten befindet sich jeweils ein silberfarbener Firmen-Dekor. Der circa 27mm dicke Radiator geht als Slim-Ausführung durch und sollte auch mit Lüfterbestückung, in den meisten Gehäuse Platz finden.
Ein kleines neues Detail ist der sehr hochwertig wirkende Stoff-Sleeve an den beiden Schläuchen. Oftmals nur als Custom-Lösung umsetzbar, lässt Corsair dies bereits ab Werk verbauen. Die Schläuche selbst sind fest und können nicht abgenommen oder gar ausgetauscht werden, wie es zum Beispiel bei Fractal Design Kelvin S36 der Fall ist. Selbige sind durch die Ummantelung aber leider etwas starr. In Summe ein Für und Wieder. Etwas festere Schläuche lassen sich zwar scheinbar schwieriger verlegen, sind dafür aber robuster.
Die beiden mitgelieferten 140m PWM-Lüfter haben keine direkte Bezeichnung - Drehbereich von 0-1400 U/min
An der Pumpe, die wie bei allen All-in-One-Lösungen direkt im CPU-Kühler verbaut ist, sitzen auch mehrere Stromkabel. Das SATA-Kabel samt 3-Pin-Stecker sorgt sind zum einen für die reine Stromversorgung und zum anderen für das Auslesen der Pumpengeschwindigkeit. An den restlichen beiden 3-Pin-Steckern können die 140mm Lüfter vom Radiator angeschlossen werden.
Der Kühler bzw. die Pumpe sehen solide verarbeitet aus. Ab Werk sitzt bereits eine dünne Schicht Wärmeleitpaste auf der plan, aber nicht glanz polierten Kühlerfläche. Für den Praxistest haben wir diese entfernt und durch die für das Testsystem zum Einsatz kommende Arctic MX-4 ersetzt. Weiter geht es mit der Montage.
Montage
Erstaunlicher Weise geht die Montage, abgesehen vom Radiator, wesentlich leichter als zum Beispiel bei einem großen Tower-Kühler von der Hand. Klar ist wie so oft, dass das Mainboard ausgebaut werden sollte. Zwar bietet unser verwendetes Phanteks Enthoo Luxe einen großen Backpanel Ausschnitt, in der Praxis erweist sich eine externe Vormontage aber als sinnvoller. Retention-Modul auf der Rückseite des Mainboards packen, die Schrauben durchstecken und auf der Vorderseite die vier Kunststoffabstandshalter aufsetzen.
Es empfiehlt sich anschließend das Mainboard wieder ins Gehäuse einzubauen. Im nächsten Schritt folgt der Radiator samt Lüfter. Sitzt der Wärmetauscher fest an seinem Bestimmungsort, lässt sich auch der Kühler samt Pumpe einfach aufsetzen und verschrauben. Apropos, dies erfolgt mit den mitgelieferten Rändelschrauben die entweder per Hand oder mit dem Schraubendreher angesetzt werden können. Letztes empfiehlt sich handfest umzusetzen.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanktes Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Gestellt wurde das Gehäuse von unserem Partner Caseking. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Modell. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
Storage: | WD Caviar Blue 320GB (WD3200AAJS) | |
RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | - | |
Wärmeleitpaste: | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponeten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichlich Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Wir messen in zwei Szenarien:
Intel Core i5-2500K @ 3,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Intel Core i5-2500K @ 4,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Fazit
Mit der H110i GT hat Corsair ein neues Leistungspferd im Kühlungsbereich im eigenen Stall. Die 280mm Radiator-Ausführung sorgt zu jeder Zeit für mehr als ausreichende Kühlung des Prozessors und bietet darüber hinaus auch noch einigen nette „Spielerein“. Die Verarbeitung und die Montage des Kühlsystems sind insgesamt als sehr gut zu bezeichnen und lässt keine Zweifel aufkeimen. Dank Corsair-Link kann die Pumpe bzw. die Lüfter auch gesteuert werden. Ersteres kann auf die volle Farbpalette zugreifen, was als nettes Gimmick zu verstehen ist.
In Punkto Lautstärke verschenkt der Hersteller einiges an Möglichkeiten. Drehen die beiden 140mm Lüfter richtig auf, sind diese deutlich zu hören. Eine fixierte Regulierung sei an dieser Stelle angeraten, wie wir es auch im Praxistest getan haben. Die Kühlleistung reicht dann immer noch mehr als aus. Positiv aber an dieser Stelle, die beiden Lüfter sind lastreguliert und können ein PWM-Signal verarbeiten.
In der Summe eine sehr überzeugende Vorstellung des Corsair Top-Modells im All-in-One-Bereich. Jedoch verschenkt man bei der Lautstärke auf Grund der Lüfter noch einiges an Potential. Die H110i GT ist aktuell für circa 120,- EUR oder bei Amazon erhältlich.
Corsair H110i GT | ||
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Pro | Contra | |
+ sehr starke Kühlleistung | - unter Volllast viel zu laute Lüfter |
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