Praxis und weiteres
Viele Meter fuhr der Saug- und Wischroboter in unserem 68 Quadratmeter großen Testhaushalt hin und her. Alle Funktionen wurden auf Herz und Nieren getestet. Was ist uns dabei aufgefallen? Direkt nach der Schnellkartierung bewegt sich der Robi noch zögerlich und mit größeren Abständen zu Sockelleisten und Möbeln durch den Wohnraum. Je öfter Bereiche gereinigt werden, desto besser wird die Funktion des Schwenkarms genutzt. Den Maximalabstand von 1,36 mm können wir bestätigen. Besonderheit bei Ecken: Um diese komplett reinigen zu können, fährt der Sauger noch einmal rückwärts mit ausgestrecktem Schwenkarm in die Ecke, um so eine maximale Fläche reinigen zu können.
Ausgefahrener Mopp – einer von zwei
Grundsätzlich haben wir bei der Reinigung herausgefunden, dass Saugvorgänge etwa eine Minute pro Quadratmeter, die gereinigt werden sollen, dauern. In unserem Schlafzimmer mit 31 Quadratmetern Reinigungsfläche, war der J15 Pro Ultra bei normaler Verschmutzung und Standardeinstellungen knapp 30 Minuten beschäftigt. Ein anderes Bild zeigt sich beim Wischen. Hier braucht der Roboter etwa 1,5 Minuten pro Quadratmeter Reinigungsfläche. Für unser Schlafzimmer braucht der Wischroboter also knapp 47 Minuten. Ähnliche Ergebnisse hatten wir auch schon bei früheren Robotern in unseren Tests. Sobald stärkere Verschmutzungen (übliche Verdächtige: Ketchup, Kaffeesatz, Sojasauce) auf der Fläche erkannt werden oder Hindernisse/Haustiere im Weg sind, verlängern sich die Reinigungsfahrten erheblich. Deswegen weist Eureka schon im Quickstart-Guide darauf hin, dass der Wohnraum möglichst aufgeräumt sein sollte.
Zurück zu den Flecken: Frische Flecken sind für den J15 Pro Ultra ein Klacks und werden meist im ersten Wischgang schon beseitigt. Schwieriger wird es bei eingetrockneten Flecken. Zielsicher erkennt der Roboter den Fleck und setzt zur Intensivreinigung an. Nach zwei, maximal drei Wischgängen über den Fleck ist dieser aber dann auch Geschichte. Hier zeigt sich der klare Vorteil der Heißwasserfunktion, die nur bei Bedarf angewendet wird. Generell hat die Akkuleistung für eine Reinigung bei normaler Verschmutzung super für die gesamte Fläche gereicht – wir sind mit dem Testergebnis zufrieden. Wir haben für den Test ein Standard-Roboter-Reinigungsmittel verwendet, was wir nach Packungsbeilage zum Frischwassertank hinzugefügt haben. Dabei sollte man allerdings beachten, dass man den Frischwassertank vor längeren Urlaubsreisen oder Ähnlichem leert, um eine Algenbildung im Reservoir zu vermeiden. Praktisch fänden wir es, wenn es ein separates Fach für Reiniger gäbe. Dann wird bei jedem Nachfüllvorgang zum Frischwasser der Reiniger hinzugegeben.

Absoluter Endgegner ist die Reinigung in Räumen mit Freischwingerstühlen. Diese Art von Stuhl mit seiner bodennahen Fußkonstruktion ist für den J15 Pro Ultra (aber auch für jeden anderen Saug- und Wischroboter) eine echte Herausforderung und wirkt auf den Roboter wie ein Labyrinth. Das Endergebnis ist dabei sehr unterschiedlich: mal fährt der Roboter über den Fuß hinweg und „zieht sein Ding durch“, mal bleibt der Roboter in der Mitte vom Fuß stecken, mal verliert der Roboter einen der magnetischen Waschpadhalter. Einzige Lösung für unseren Versuchshaushalt: Stühle hochstellen, wenn man nervige Fehlermeldungen vermeiden möchte. Mit 11,7 cm ist der Sauger aufgrund seines LiDAR-Radars recht hoch. Damit kommt der Roboter nur unter sehr wenige Sofamodelle. Davon abgesehen hat sich der Eureka J15 Pro Ultra erfreulich unauffällig verhalten und klaglos seinen Dienst verrichtet.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem finalen Fazit.





