Wie groß muss der Kühler ausfallen?
Bei den Technikvorzügen hatten wir aufgelistet, dass der IHS mit dem Silizuim Die verlötet ist. Wir haben uns also zur Aufgabe gemacht, ob hier wirklich ein Vorteil durch entstanden ist bzw. vorliegt. Dazu haben wir die Prozessoren einmal mit den Serienkühler aka Boxed-Kühler und einmal mit einem einfachen Single-Tower an die Leistungsgrenze gebracht.
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v26.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 15 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird die Temperatur der CPU durch den Ryzen Master ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir extern über die Reeven Four Eyes Touch. Die im Gehäuse verbauten Lüfter (ein 140mm und zwei 200mm) werden alle auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter. Nur beim Boxed-Kühler setzen wir eine Drehzahl von 1600 U/min an, da dieser nur über einen 92mm Lüfter verfügt. DIe Geräuschkulisse ist dabei immer noch sehr erträglich bzw. nicht höher als beim H5.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Neben den Temperaturen beim Basistakt, haben wir alle CPUs auch noch einmal mit einem moderaten OC versehen und die Temperaturen hiermit aufgezeichnet.
Boxed-Kühler
Den Anfang in diesem kurzen Test macht der jeweilige Boxed-Kühler der CPUs. Da wir leider keinen AMD Wraith zur Hand hatten, fehlt der Rzyen 7 1700X hier noch zunächst. Aber auch die einfacheren Kühler sollten schon zeigen, was die Verlötung für einen Vorteil bietet. Bis zum Ryzen 5 1600 werden zwei vreschiedene Kühlermodelle beigelegt. Während Ryzen 3 1300X und Ryzen 5 1400 einen reinen Aluminium Kühler erhalten, ist beim Ryzen 5 1600 in die Aluminium-Finnen ein Kupferkern eingebracht.
Die Montage der Boxed-Kühler erfolgt mittels der original Backplate. Dazu müssen zunächst die beiden entfernt werden und kann anschließend den Kühler aufsetzen und verschrauben. Wärmeleitpaste ist hier auch bereits aufgetragen, wir haben jedoch wieder zur Arctic MX-4 gegriffen zu besseren Vergleichbarkeit mit dem anderen Lühler.
Außerdem unterscheiden sie sich optisch auch durch die Höhe. Die Lüfter wirken identisch, der des größeren Kühlers dreht aber auch etwas höher bei gleicher Einstellung. Die Spannung haben wir nicht ausgelotet, sondern einfach eingestellt. Eventuell wäre noch weniger möglich gewesen, wodruch man niedrigere Temperaturen erreichen würde. Ein kurzer Test zeigte, dass 0,05V Unterschied bereits fast 10K ausmachen können.
Wie man sieht, kann sogar etwas OC mit den kleinen Top-Blowern betrieben werden. Mehrkosten sind also nicht unbedingt nötig. Bei der Lautstärke sind die 92mm Lüfter auch eher unauffällig. Der Klang ist höher und weniger brummig als bei einem 120mm oder 140mm Lüfter und daher subjektiv nicht so störend. Wirklich laut ist der Lüfter aber selbst bei 2000 U/min erstaunlicherweise nicht.
Cryorig H5 Universal
Als weiteren Probanden haben wir uns für den Cryorig H5 Universal entschieden, da dieser mit 4 Heatpipes und 140mm Lüfter einen einfachen Kühler darstellt und damit auch vergleichbar mit anderen, günstigen Einstiegskühlern ist. Betrieben wurde der Lüfter mit 1000 U/min. Somit wäre noch Luft nach unten, aber auch nach oben vorhanden. Die Spannung haben wir diesmal mit 1,35V etwas höher angelegt, da wir mehr Last simulieren wollten. Und auch der Ryzen 7 1700X ist hier nun auch vorzufinden.
Dieser Test zeigt eigentlich sehr eindeutig, dass AMDs Ryzen sehr gnädig mit Kühlern ist. Selbst ein Kühler mit moderater Leistung reicht vollkommen aus, um den Achtkerner mit 3,8GHz stabil zu betreiben.