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Test: Netgear Orbi RBK13

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Geschrieben von Henrik Potzler
Veröffentlicht: 02. März 2020

Netgear Orbi RBK13 NewsbildMit dem Orbi AC1200 bzw. Orbi RBK13 hat Netgear ein preisgünstigeres Mesh-System vorgestellt. Dieses setzt im Gegensatz zu den größeren Geschwistern jedoch nicht auf ein Tri-Band, weshalb auch kein dediziertes Backhaul vorhanden ist. Dennoch spricht der Hersteller von einer Abdeckung von bis zu 300m2. Was das Dreierpack der kleinen Geräte zu leisten vermag, zeigt der folgende Test.

 

 

Netgear Orbi RBK13 1k

Die Netgear Orbi-Systeme waren mit die ersten Consumer-Netzwerke mit Mesh-Technologie. Erkennbar waren diese bislang immer an der Vasen-ähnlichen Optik. Zudem spendierte der Hersteller allen Systemen bis zum jetzigen Zeitpunkt immer ein eigenes Band zur Kommunikation zwischen den Knoten. Beides ändert sich mit dem Netgear Orbi RBK13. Denn sowohl Router, als auch Satelliten zeigen sich hier als kompakte Quader. Zudem verbaut man lediglich zwei Bänder, sodass es keine Differenzierung zwischen Back- und Fronthaul gibt. Jegliche Kommunikation läuft also über die 2.4GHz und 5GHz Bänder, auf welche man auch mit einem Endgerät zugreift. Die beiden Bänder sind jeweils als 2x2 ausgeführt, sodass es das 2,4GHz Band auf bis zu 400Mbps und das 5Ghz Band auf bis zu 866Mbps bringt.  

Netgear Orbi RBK13 2k Netgear Orbi RBK13 3k

An der Bezeichnung RBK13 kann man, wie bei allen Orbi-Systemen, bereits ablesen, dass sich das System aus drei Geräten zusammensetzt. Anders als bei anderen Herstellern (z. B. ASUS RT-AX92U), wird hier zwischen Router und Satelliten unterschieden. Das ist bspw. beim Orbi RBK23 und RBK50 aber auch nicht anders. Was man vor sich liegen hat, offenbart entweder die Banderole bei Auslieferung oder die Rückseite. Während man beim Router (RBR10) hier einen 1Gbit WAN und LAN Anschluss vorfindet, ist die Rückseite der Satelliten (RBS10) sozusagen unbesetzt. Einzig die Sync- und Reset-Taste sowie der Stromanschluss sind bei allen drei Geräten vorhanden. Das System eignet sich damit "nur" für die Verbreitung von WLAN und nicht zur Einbindung von Geräten ohne WLAN. Lediglich ein Gerät lässt sich per Kabel einbinden.

Netgear Orbi RBK13 4k

Jeder Knoten ist mit einem Quad-Core Prozessor mit 710MHz bestückt. Der Router besitzt zudem 256MB Flash und 512MB RAM. Geboten werden zudem Beamforming auf beiden Bändern sowie MU-MIMO. Somit soll ein unterbrechungsfreies WLAN garantiert werden, dass mit nur einer SSID auskommt und dabei genügend Leistung für mehrere Nutzer bietet. Auch Streaming und Gaming soll nichts im Wege stehen. Die recht hohe Abdeckung von 300m2 wird dadurch erreicht, dass kein 5GHz Backhaul vorhanden ist, sondern auch eine Kommunikation über das durchdringendere 2,4GHz Band ermöglicht wird. Versorgt werden alle drei Geräte jeweils mit einem 12V/1A Netzteil, es könnten theoretisch also nur 12W abgerufen werden. Während des Betriebs konnte die meiste Zeit eine Leistungsaufnahme von knapp über 4W ermittelt werden, Peaks erreichten gerade so 6W. Insgesamt also recht genügsam.

Netgear Orbi RBK13 5k Netgear Orbi RBK13 5k

Das Loch in der Front ist mit einer Diode hinterlegt, welche den Verbindungs-Status mitteilt. Die LED sollte Blau leuchten, dann ist das jweilige Gerät im Mesh eingebunden. Bei der Bedienung bzw. Konfiguration hilft einmal mehr die Orbi App für das Smartphone. Natürlich lässt sich das System auch über den Browser erreichen. Optional kann auch das RBK13 mit Circle Smart Parental Controls (Kindersicherung) zusammen arbeiten und auch per Alexa oder Google Assistant einfache Befehle umsetzen.

 


 

Welche Systeme gibt es?

In den vorangegangenen Ausführungen sind bereits verschiedene Systeme erwähnt worden. Folgend soll noch einmal eine Übersicht aktueller Mesh-Netzwerke bemüht werden (kein Anspruch auf Vollständigkeit). Die Reihenfolge ist kein Indiz der Leistungsfähigkeit, sondern folgt dem Alphabet. Der Übersichtshalber wurden die Systeme danach aufgeteilt, ob sie ein Backhaul benutzen oder nicht. Des Weiteren wurden nur Kits aufgenommen, also keine einzelnen Erweiterungen. Wird ein Satellit gezählt, enthält das Set also zwei Geräte, bei zwei Satelliten folglich drei.

 

Mesh-Systeme ohne Backhaul
Hersteller ASUS D-Link EnGenius Google Netgear Tenda TP-Link
Modell Lyra Mini Lyra Trio Covr 120X EnMesh EMR3000-Kit Wifi Orbi RBK13 Nova MW3 Nova MW6 Deco M5 Deco P7
Satelliten 1 / 2 1 / 2 1 / 2 2 1 / 2 2 1 / 2 2 2 1 / 2
Preis
~105€ / 190€ ~209€ / 290€ ~130€ / 174€ ~ 205€ ~174€ / 341€ ~180€ 78€ / 119€ ~154€ ~231€ ~230€ / 293€
WLAN Eigenschaften
Standards a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac/h a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac  a/b/g/n/ac
 a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac
2.4GHz 400Mbps 450Mbps 300Mbps 300Mbps 300Mbps 400Mbps  300Mbps 300Mbps 400Mbps 400Mbps
5GHz
867Mbps 1300Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps  867Mbps  867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps
Sicherheit 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS WPA, WPA2 WPA2 64/​128bit WEP, WPA, WPA2, WPS  WPA2 WPA2 ? ?
Sonstiges
Abmessungen (mm)
132x132x33 135x123x78 117x109x51 127x127x47 106x106x69 105x105x69  90x90x90 100x100x100 120x120x38 120x120x38
Verbrauch
5,5 W 7,2 W 3,5 W ? 9 W ? (12W Netzteile)  18 W 18 W ? ?
Ethernet-Anschlüsse 1x WAN / 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN / 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
 1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
nur Router
2x 100Base-TX  2x 1000Base-T 2x 1000Base-T 2x 1000Base-T
MU-MIMO
ja ja ja ja nein ja ja ja ja ja

 

Das neue Netgear Orbi RBK13 ist natürlich in der ersten Tabelle vorzufinden, da es kein Backhaul besitzt. Direkte Konkurrenz findet es mit dem TP-Link Deco M5 & P7 sowie dem ASUS Lyra Mini. Beim Preis ist es ebenfalls mit dem ASUS System mit drei Geräten zu vergleichen, aber auch das D-Link Covr 120X ist zu einem ähnlichen Kurs erhältlich und bietet beinahe die selbe Ausstattung. Das bereits getestete Tenda Nova MW6 ist ~30€ günstiger erhältlich, ist beim kabellosen Netzwerk aber minimal schlechter aufgestellt. Dafür bieten die anderen genannten Produkte alle auch Ethernet-Buchsen an den Satelliten, was beim Orbi RBK13 nicht der Fall ist. Das sollte man auf jeden Fall bedenken, wenn man sich zwischen den genannten System entscheiden will. Die folgende Tabelle wird der Vollständigkeit noch einmal aufgeführt, da man hier die beiden Systeme mit Backhaul aus dem Vergleich noch einmal genauer einordnen kann.

 

Mesh-Systeme mit Backhaul
Hersteller ASUS D-Link Netgear TP-Link ZyXEL
Modell Lyra Covr 2202 Orbi RBK20/23 Orbi RBK30 Orbi RBK40/43 Orbi RBK50/53 Deco M9 Plus Multy X WSQ50 Multy Plus
Satelliten 1 / 2 1 1 / 2 1 1 / 2 1 / 2 1 / 2 1 / 2 1
Backhaul 867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps 1733Mbps 867Mbps 1733Mbps 1733Mbps
Preis
~164€ / 299€ ~280€ ~ 217€ / 279€ ~200€ ~300€ / 400€ ~320€ / 539€ ~279€ / 399€ ~280€ / 444€ ~431€
WLAN Eigenschaften
Standards a/b/g/n/ac/h a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac  a/b/g/n/ac a/b/g/n/ac
2.4GHz 400Mbps 300Mbps 400Mbps 400Mbps 400Mbps 400Mbps 400Mbps  400Mbps 400Mbps
5GHz
867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps 867Mbps  867Mbps 867Mbps
Sicherheit 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS WPA, WPA2 WPA2 WPA2
Sonstiges
Abmessungen (mm)
140x140x40 200x100x90 168x142x61 203x163x79 203x163x79 226x170x79 144x144x64  236x178x52 236x178x52
Verbrauch
7,2 W 20 W ? ? ? ? ? 25 W 25 W
Ethernet-Anschlüsse 1x WAN / 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 1x LAN
(1000Base-T)
 1x WAN, 3x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 3x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 3x LAN
(1000Base-T)
2x 1000Base-T 1x WAN, 3x LAN
(1000Base-T)
1x WAN, 3x LAN
(1000Base-T)
MU-MIMO
ja ja ja ja ja ja ja ja ja

 


 

Die Testumgebung zeigt sich

Der Praxiseinsatz der Mesh-Systeme erfolgte in einem Einfamilienhaus mit etwas spezieller Struktur. Statt klassiche zwei Etagen, kommen sozusagen Halbetagen und Emporen zum Einsatz. Insgesamt kommt das Wonhaus somit auf über 250 Quadratmeter, also sogar eigentlich weniger als das Orbi RBK13 können soll. Bis auf das RBK23 sollen die anderen Mesh-Systeme ebenfalls mehr Fläche abdecken können.

Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 17k Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 17k

Im Haus sind mehrere WLAN-fähige Geräte platziert, welche für die Tests teilweise auch verkabelt benutzt werden. Denn auch wenn die Mesh-Geräte auch (fast) immer einen Kabelanschluss bieten, so kann nicht auch jedes Gerät im Haushalt in unmittelbarer Nähe zu einem Satelliten oder Router stehen. Konkret stehen vier TV-Geräte parat, von denen zwei eine 4K Auflösung unterstützen, "Smart" sind und Videodienste wie Amazon Prime Video oder Netflix in hoher Qualität wiedergeben können. Weiterhin steht Sky mit zwei Receivern zur Verfügung. Mehrere Notebooks sind für die einfachen Geschwindigkeitsmessungen im WLAN zuständig. Der Internetanschluss bietet mit 400 Mbit/s ausreichend viel Geschwindigkeit.

Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 10k Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 16k
Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 13k
Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 10k  Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 10k

 

Aufstellung in der Praxis

Natürlich war es bei der Aufstellung das Ziel, möglichst viel Fläche bzw. den gesamten Wohnraum mit WLAN zu vesorgen. Dies war mit der AVM Fritz!Box 6430 (Standort: blauer Router) nicht möglich. Im Elternschlafzimmer und darunter brach der Empfang fast komplett ab. Daher sollte für die optimale Mesh-Ausrichtung der grüne Satellit auf beinahe der selben Etage zunächst das Signal in eine Richtung verlängern, um es dann mit dem roten Satelliten in die unteren Etagen zu verlagern.

Aufstellung 1

Die angesprochene Aufstellung bewirkt zudem, dass auch der Grundriss gut abgedeckt werden sollte. Zumindest die wichtigsten Bereiche haben maximal eine Wand oder Decke zum Router oder Satellit. Beim Netgear Orbi RBK50 wurde der Satellit am roten Ort aufgestellt, somit der Grüne eingespart.

Aufstellung 1

 


 

Einrichtung

Die EInrichtung des Orbi RBK13 erfolgt wie bei allen andern Orbi-Systemen via App. Die App sollte man schon auf dem Smartphone (Android oder iOS) installiert haben, dann leitet diese einen beim Einrichten auch an. Für den Start scannt man das vorliegende System mittels QR-Code ein, womit sichergestellt wird, dass die Einrichtung auch mit dem richtigen System beginnt. Folgend ein Einblick in die App.

 

Orbi App

Die ersten beiden Bilder zeigen ganz gut, was die App alles ermöglicht. Eigentlich wird einem das wichtigeste an die Hand gelegt. Interessant ist dabei, dass man auch fast alle Funktionen via Remote-Zugriff, also ohne sich im Netzwerk zu befinden, nutzen kann. So kann man theoretisch auch von Unterwegs das Netzwerk im Auge behalten. Dabei kann man bspw. kontrollieren, welche Geräte sich im Netzwerk befinden. Hat man das optionale Netgear Armor Sicherheits-Paket dazugebucht, kann man für WLAN Geräte einen Virenschutz zuteilen, egal ob PC oder Smartphone. Etwas schade, dass man dieses Feature nicht allen Nutzern kostenfrei zur Verfügung stellt. Gleiches gilt für die Kindersicherheit, welche als Circle ebenfalls nur im Abo nutzbar ist. Darüber hinaus gibt es mehrere Funktionen, mit welchem man das Netzwerk überwachen kann (z. B. Inernetgeschwindigkeit und Netzwerkübersicht) oder es auch optimieren kann (WLAN Analyse). Auch eiun Gäste-Netzwerk lässt sich hier komfigurieren. Nutzt man Alexa oder den Google Assistent, kann man dieses bspw. auch auf Zuruf aktivieren. Für den normalen Nutzer ist die App gut gelungen und auch die Einrichtung wirkich simpel.

Netgear Orbi RBK13 App 1 Netgear Orbi RBK13 App 2 Netgear Orbi RBK13 App 3 Netgear Orbi RBK13 App 4 Netgear Orbi RBK13 App 5 Netgear Orbi RBK13 App 6 Netgear Orbi RBK13 App 7 Netgear Orbi RBK13 App 8 Netgear Orbi RBK13 App 9 Netgear Orbi RBK13 App 10 Netgear Orbi RBK13 App 11 Netgear Orbi RBK13 App 12 Netgear Orbi RBK13 App 13 Netgear Orbi RBK13 App 14 Netgear Orbi RBK13 App 15 Netgear Orbi RBK13 App 16 Netgear Orbi RBK13 App 17 Netgear Orbi RBK13 App 18 Netgear Orbi RBK13 App 19 Netgear Orbi RBK13 App 20

 


 

Netzwerkabdeckung

Die WLAN-Abdeckung stellt eine wichtige Rolle dar. Natürlich sollen alle Geräte im Netzwerk ausreichenden Empfang haben. Tenda wirbt beim Nova MW6 damit, dass 500m² abgerdeckt werden. Bei NETGEAR sollen es beim Orbi RBK13 300m2, beim RBK23 250m² und beim Orbi RBK50 350m² sein. Also in allen vier Fällen eigentlich genau passend zur Testumgebung, wobei man beim Tenda die beste Abdeckung erwarten sollte.

grundriss 2 grundriss 1 grundriss 3

 

grundriss 3

 

Um die Abdeckung auszumessen, wurde der ekahau Heatmapper benutzt. Die Software macht es möglich, die WLAN Stärke auf einem eingefügten Grundriss abzubilden, indem man die Positionen im Original abläuft und den jeweiligen Ort auf dem Grundriss anklickt. Die gleichen Wege wurden für jedes System abgelaufen und für die drei Etagen festgehalten. Die Farbverläufe von Grün zu Rot symbolisieren dabei die Empfangsstärke bzw. Dämpfung. Angezeigt wird das aufgespannte WLAN mit einer SSID, wobei man auch das WLAN des jweiligen Geräts anzeigen lassen könnte.

 

 

Oberste Etage

Im obersten Stock zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Tenda Nova MW6. Insgesamt ist die kräftige Abdeckung damit zu erklären, dass auf dieser Etage der Router sowie ein Satellit anzutreffen sind. Auch der zweite Satellit ist nicht weit entfernt, geht man von der Luftlinie aus. Interssant ist, dass die beiden Netgear Orbi-Systeme mit dediziertem Backhaul optisch schlechter abschneiden.

Netgear Orbi RBK13 Abdeckung 1 Tenda Nova MW6 1 Netgear Orbi RBK23 1 Netgear Orbi RBK23 1
von links: Netgear Orbi RBK13, Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50

 

Mittlere Etage

Im Erdgeschoss befindet sich kein Satellit mehr, allerdings direkt darüber sowie in der Halbebene bzw. dem Schalfzimmer. Die Abdeckung sieht hier am besten aus. Selbst in den entlegenen Winkel des Wohnzimmers strahlt das WLAN noch mit hoher Leistung.

Netgear Orbi RBK13 Abdeckung 1 Tenda Nova MW6 1 Netgear Orbi RBK23 1 Netgear Orbi RBK23 1
von links: Netgear Orbi RBK13, Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50

 

Unterste Etage

Im Untergeschoss zeigt sich wieder ein ähnliches Bild zum Tenda-System. Einerseits ist interessant, dass die beiden Geräte mit ähnlicher Konstruktion und Technik auch so ähnlich abschneiden und auf der anderen Seite ist auch interessant, dass die Triband-Systeme mit eigentlich stärkeren Antennen augenscheinlich nicht alle Ecken des Hauses effektiv ausleuchten.

Netgear Orbi RBK13 Abdeckung 1 Tenda Nova MW6 1 Netgear Orbi RBK23 1 Netgear Orbi RBK23 1
von links: Netgear Orbi RBK13, Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50

 

Zwischenfazit

Das Netgear Orbi RBK13 soll gut für 300m2 sein. Da Wohnungen bzw. Häuser nicht immer gleich geschnitten sind, kann man grundsätzlich eigentlich nicht so viel mit so einem Wert anfangen. Bezogen auf die Testumgebung behält der Hersteller aber recht. Denn alle Ecken des Wohnraums wurden erreicht. Die Performance liegt dabei meistens auf dem Niveau des Tenda Nova MW6 oder sogar leicht darüber, insgesamt aber recht ähnlich. Und das, obwohl das Tenda-System eigentlich noch einmal 200m2 draufpacken soll. Die beiden Systeme mit dediziertem Backhaul und kräftigeren Antennen konnten ihren Vorteil nicht wirklich offenbaren. Ganz überraschend ist das aber nicht. Für das RBK23 stellt die Umgebung mehr oder weniger das Maximum dar und das RBK50 setzt nur auf zwei, statt drei Geräte bzw. nur einen, statt zwei Satelliten.

 


 

Netzwerkgeschwindigkeit

Die Leistungsfähigkeit des Netzwerks wurde mittels iPerf bestimmt. Dazu wurde ein Rechner an den Router bzw. Satelliten im Arbeitszimmer per Kabel angeschlossen. Als Empfänger haben wir ein Notebook mit WLAN-AC Adapter genutzt. Weiterhin wurden im Haus feste Punkte ausgewählt und markiert, an denen die Geschwidigkeit gemessen werden sollte. Während der Messungen wurde versucht darauf zu achten, dass alle Türen gleichbleibend geschlossen bzw. geöffenet blieben. Im Vergleich zu den Messungen des RBK23, RBK50 und Nova MW6 hat sich allerdings schon etwas an der Ausstattung geändert, sodass nicht zu 100% die selbe Umgebung gegeben ist. Grundlegend sollten die Messungen aber aussagekräftig sein.

Um eine bessere Übersicht zu schaffen, sind die Ergebnisse wieder in die Teilebenen der Testumgebungen gegliedert.

 

Oberste Etage

grundriss 2Insgesamt gesehen bietet das NETGEAR Orbi RBK13 in der obersten Etage eine recht konstante Leistung. Im Arbeitszimmer reiht es sich in den vorherigen Dreikampf ein. Einen Sieger gibt es immer noch nicht.

Das benachbarte Zimmer 1 ist nur durch eine Leichtbauwand abgetrennt. Allerdings befindet sich hier nun seit dem letzten Test ein prall gefülltest Regal, sodass die Dämpfung etwas stärker ausfällt. Dennoch ist die Leistung des RBK13 immer noch sehr gut, wird aber vom Nova MW6 und RBK50 übertroffen.

Die Galerie stellt sozusagen den Übergang zum zweiten Kinderzimmer dar. Daher ist die Dämpfung recht gering. Auch hier sind das Nova MW6 und RBK13 die Sieger, wobei der Unterschied zwischen den beiden zu vernachlässigen ist.

Der Leistungsverlust im Zimmer 2 fällt ebenfalls gering aus. Das Tenda Nova MW6 lässt hier schon deutlich Federn. Hier kommt es dann auch schon darauf an, über welche Knoten die Verbindung hergestellt wird. Das RBK13 scheint wie das RBK23 den direkten Weg über einen Knoten zu gehen, wohingegen das Tenda den Umweg genutzt haben könnte.

 

 

 

Mittlere Etage

grundriss 1Schaut man sich die mittlere Etage an, so rangiert das RBK13 am ehesten auf dem Level des RBK23 bzw. etwas unterhalb von diesem. Im Schlafzimmer kann sich das System aber sogar minimal vor das vermeintlich größere setzen. Das Nova ist hier schon etwas abgeschlagen.

Das Esszimmer liegt sozusagen unterhalb der Galerie. Die Dämpfung ist hier eigentlich noch nicht sehr hoch, allerdings sind hier Router und Satellit ziemlich ähnlich weit entfernt, sodass es hier zu Unterschieden kommen kann. Interessant ist dabei, dass gerade die drei Systeme mit zwei Satelliten eine bessere Leistung als das RBK50 mit nur einem erzielt.

Die Küche ist bzw. war sonst wie ein Funkloch, auch was den Mobilfunk angeht. Mit dem RBK23 und RBK13 gibt es hier allerdings keine starken Geschwindigkeitseinbrüche. Dass das RBK50 etwas abgeschlagen ist, ist durch die Entfernung der beiden Geräte erklärbar, das Nova MW6 sollte allerdings nicht so schwach abschneiden.

Das Wohnzimmer dürfte in allen vier Fällen vom Router im Arbeitszimmer versorgt werden. Somit steht eigentlich nur die Decke als Hindernis zwischen Sender und Empfänger. Die beiden Antennen des RBK13 können hier noch recht gut mit denen des RBK50 und RBK23 mithalten. Das Nova baut hier schon wieder ziemlich ab.

 

 

 

Unterste Etage

grundriss 3In der untersten Etage wird mindestens immer der Weg über einen Satelliten gegangen. Im Waschraum sollte der Lage nach dabei noch immer die höchste Geschwindigkeit erreicht werden. Das RBK13 verliert hier im Vergleich zu den anderen Etagen zwar schon deutlich, das trifft aber auch auf die anderen Systeme zu.

Interessanterweise verliert das RBK13 im Vergleich mit den anderen drei Systemen beim Wechsel in die Werkstatt kaum bzw. eigentlich nicht an Leistung. Vor allem das Nova MW6 verliert deutlich und spielt in einer ganz anderen Liga, negativ gemeint.

In der Garage zeigt sich die selbe Reihenfolge. Das RBK13 verliert wieder recht wenig Leistung bzw. bleibt noch verhältnismäßig viel erhalten, wenn man sich anschaut was beim MW6 übrig bleibt. Für Video-Streaming und Co ist die Datenrate dann hier aber bei allen Systemen eher grenzwertig. Für Musik sollte sie bei den NETGEAR-Mesh-Systemen jedoch ausreichend sein.

 

 

 

Zwischenfazit

Es ist schon interessant zu sehen, dass man die Heatmaps nicht 1:1 auf die ermittelte Netzwerkgeschwindigkeit ummünzen kann. Gemeint ist damit, dass obwohl das Tenda Nova MW6 und NETGEAR Orbi RBK13 scheinbar eine höhere Abdeckung erreichen, aber nicht immer die höchste Geschwindigkeit anbieten. Allerdings lässt sich auch sagen, dass die ermittelten Werte einem anzeigen, dass theoretisch in fast allen Räumen genügend Bandbreite für Streaming zur Verfügung steht. Es lässt sich aber auch schon ablesen, dass Technologien wie Beamforming oder auch generell die Regelungstechnik der Knoten einen Einfluss auf die Geschwindigkeit haben kann. Vor allem scheint sich aber in der untersten Etage abzuzeichnen, dass die Antenen des RBK23 und RBK50 kräftiger zu Werke gehen als im RBK13 und vor allem Nova MW6.

 


 

Reale Netzwerkauslastung

Was sagen einem die Messungen der Seite zuvor nun für den Praxiseinsatz? Zunächst lässt sich sagen, dass in allen erforderlichen bzw. sinnhaften Räumen ein WLAN Signal empfangen wird und die Bandbreite über dem Bundesdurchschnitt (15,3 MBit/s) liegt. Die Bandbreite ist auch so hoch, dass bis auf die Kellerräume überall, mit jedem System auch ein 4K Stream empfangen werden könnte.

Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 14k Mesh Netzwerk Test Tenda Nova MW6 Netgear Orbi RBK23 RBK53 14k
Datenraten während des Streamens via NETFLIX

Genau hier sollte der Test angreifen. Statt noch weitere Messergebnisse ohne praktischen Bezug aufzuzeigen, wurden im Haus Abspielgeräte mit einem Netflix Account oder Sky Go Zugang bestückt und nacheinander hinzugeschaltet. Dies könnte gerade mit mehreren Familienmitgliedern eine realistische Situation abbilden. Die folgende Grafik zeigt, an welcher Stelle ein Laptop oder TV Gerät eingesetzt wurde. Die Kontrollinstanz war auf dem 4K TV die anzeigbare Bitrate. Wie erwähnt, braucht es für einen 2160p (4K) Stream theoretisch ~25 Mbit/s. In der Realität wird auch mit Kabelanschluss jedoch 15,56 MBit/s angezeigt.

 

 

Test 1

Mesh Praxis 1Hier wurde zunächst nur der 4K TV in Zimmer 2 auf den Stream ("Chefs Table") eingestellt. Beim Streaming mit nur einem Client kam es bei keinem der Mesh Systeme zu einem Einbruch der Bitrate. Obwohl vermutlich mindestens ein Satellit zwischengeschaltet war. blieb der Stream bei ~15 MBit/s.

 

 

 

Test 2

Mesh Praxis 2Nachdem nur ein Client für keines der Mesh-Systeme zum Problem wurde, sollte ein weiter Stream für etwas Auslastung sorgen. Im Wohnzimmer wurde in der Sitzecke ein Stream mit 1080p (theoretisch 5 MBit/s) auf einem Laptop gestartet, der 4K Stream auf dem TV blieb bestehen. Beide Empfangsgeräte attestierten volle Leistung ohne weitere Probleme. Schaut man sich die Geschwindigkeitsmessungen noch einmal an, dürfte das aber auch noch nicht der Fall sein.

 

 

 

Test 3

Mesh Praxis 3Diese sollten sich aber nun hier einstellen. Als dritter Stream wurde im Schlafzimmer ein Sky Go Stream über den Receiver gestartet. Der Receiver wurde dabei ebenfalls per WLAN verbunden, auch wenn eine Verbindung via Ethernet zum Satelliten möglich gewesen wäre. Zunächst zeigte sich bei allen Probanden am 4K TV noch das gewohnte Bild mit ~15 MBit/s. Als der Puffer "aufgebraucht" war, fiel die Bitrate beim Tenda System jedoch kontinuierlich ab, um bei ~5,5 MBit/s zu enden. Somit müsste sich bei diesem Szenario nur noch mit einem Full HD Stream zufrieden geben. Beim Orbi RBK13 war das nicht der Fall. Wie auch bei den anderen beiden Orbis-Meshs bleibt der Stream konstant. Vielleicht regelt die Netgear-System die Vernetzung doch etwas "intelligenter".

 

 

Test 4

Mesh Praxis 4Zuguterletzt wurde auch im Arbeitszimmer noch ein Netflix 1080p Stream gestartet, natürlich wieder über WLAN. Das Tenda Nova MW6 brach zwar nicht weiter ein, die anderen drei Systeme allerdings auch nicht.

 

 

 

 

Test 5

Mesh Praxis 5Nachdem die Video-Streams verschiedene Ergebnisse zeigten, sollte auch ein Musik-Stream hinzugenommen werden. Über einen JBL Link 20 wurde Spotify gestaret. Der Lautsprecher befand sich dabei in der Werkstatt, in der, wie die Messungen zeigten, eigentlich ausreichend Bandbreite zur Verfügung stehen sollte. Die Musik spielte auch bei allen vier Netzwerken, allerdings war die Freude nur kurz. Beim Tenda Nova MW6 kam es zu Abbrüchen. Und das immer wieder. Nach kurzer Ursachenforschung stellte sich heraus, dass das Signal im Keller sozusagen pulsierte. Statt konstant eine Geschwindigkeit zu halten, und sei sie noch so niedrig, fiel diese ins Bodenlose, also auf Null, um dann wieder auf einen anderen Wert zu springen. Das könnte auch die Begründung für das absacken der Bitrate am 4K TV sein. Beim RBK13 gab es dieses Phänomen nicht. Musik kann hier auch noch in der Garage empfangen werden.

 

 

Zwischenfazit

Interessant ist hier natürlich wieder vor allem der Vergleich mit dem Tenda Nova MW6. Um es kurz zu machen, der Alltagstest geht klar an das Orbi RBK13. Zu keiner Zeit gab es Ein- oder Abbrüche bei den Übertragungen, egal wie viele Streams hinzugefügt wurden. Das Tenda-System hatte hier schon mit Problemen zu kämpfen. Das sollte im aufgezeigten Szenario eigentlich noch nicht der Fall sein, denn man darf nicht vergessen, dass die Geräte stationär genutzt wurden. Kommen noch Smartphones mit variablem Standort hinzu, dürfte das System noch weiter einbrechen. Wie es beim Orbi RBK13 aussieht, wurde nicht konkret getestet, das Smartphone zur Einrichtung befand sich allerdings die ganze Zeit ebenfalls im Netzwerk und es gab keine Verzögerungen bei der Übvertragung von Nachrichten via Whatsapp oder Skype. Die beiden größeren Orbi Systeme konnten den Test ebenfalls bewältigen, haben dabei aber theoretisch noch mehr Potential. Vor allem das dicke Backhaul des RBK50 dürfte auch nichts gegen die Einbindung einer NAS haben.

 


 

Fazit

Das NETGEAR Orbi RBK13 oder auch Orbi AC1200 Mesh System wurde vom Hersteller ins Rennen geschickt, um auch in der unteren Preisregion eine Alternative anbieten zu können. Zuvor bildete das RBK20 mit ~210€ das Schlusslicht, welches zwar nicht deutlich teuerer als das RBK13 mit ~180€ ist, aber auch nur zwei Geräte umfasst. Tendenziell erhält man also mit dem RBK13 eine größere Flächenabdeckung. Im Test wurde dies nicht weiter überprüft, allerdings zeigte sich, dass sich die anderen Systeme mit zwei Satelliten nicht wirklich absetzen konnten bei der Abdeckung. Auch bei der gemessenen Geschwindigkeit kann das kleinere Set gut mithalten. Im Alltagstest offenbarte sich zudem, dass die Probleme des Tenda Nova MW6 bei mehreren Clients nicht auftreten. Weder gabe es Einbrüche bei der Bitrate der Streams, noch gab es bei schwächerem Empfang Abbrüche.

Die Einrichtung des Systems gestaltet sich Orbi-typisch einfach. Die App brauchte am Anfang zwar ein paar Anläufe, bis sie das System korrekt erkennen wollte, danach gab es allerdings zu keiner Zeit Probleme. Die App selbst lässt auch Laien einen guten Einblick in das aufgestellte Netzwerk zu und hat mittlerweile auch andere Apps des Herstellers integriert. Somit lässt sich bspw. auch die Abdeckung unter Zuhilfenahme der App weiter optimieren. Optional lässt sich die App bzw. das System mit Circle und Armor weiter ausrüsten. Erstes ist eine Kindersicherung powered bei Disney, zweites ein Schutz vor Phishing, Viren usw. auf allen im Netz befindlichen Geräten. Beides ist aber mit zusätzlichen Abos verknüpft, was schon schade ist.

Im Gegensatz zur App könnte die GUI etwas übersichtlicher bzw. strukturierter dargestellt werden. Das ist aber eine Kritik die eigentlich alle NETGEAR-Geräte betrifft. Weitere Kritik gibt es dafür, dass die Satelliten keine Ethernet-Anschlüsse besitzen. Non-WLAN-Geräte lassen sich also nicht einfach ins Netzwerk einklinken, wie es bei vielen anderen Systemen der Fall ist. Auch wenn genau dies bspw. das Tenda Nova MW6 bietet, würden wir den Aufpreis von ~30€ in Kauf nehmen und zum RBK13 greifen. Denn auch wenn der Netzausbau in Deutschland unterwegs für Verbindungsabbrüche sorgt, muss man sich diese nicht auch noch nach Hause holen. Viel mehr als im Test würden wir dem System aber auch nicht unbedingt zutrauen wollen. Sollte das Netzwerk noch weiter ausgelastet werden, geht die Empfehlung dann Richtung RBK20 oder RBK23 je nach Umgebung.

 

Netgear Orbi RBK13 (AC1200)
Einstiegs-Mesh-System mit stabiler Verbindung und akzeptabler Abdeckung, 02.03.2020

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Pro Contra  Netgear Orbi RBK13 2k

+ gute Netzabdeckung
+ ausreichende Geschwindigkeit
+ kompakte Abmessungen
+ relativ genügsam
+ einfache App Einrichtung & Bedienung

- kein Ethernet an den Satelliten
- Sicherheitsfunktionen über Abos




 

Netgear Orbi RBK13 award klein

 

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