Reale Netzwerkauslastung
Was sagen einem die Messungen der Seite zuvor nun für den Praxiseinsatz? Zunächst lässt sich sagen, dass in allen erforderlichen bzw. sinnhaften Räumen ein WLAN Signal empfangen wird und die Bandbreite über dem Bundesdurchschnitt (15,3 MBit/s) liegt. Die Bandbreite ist auch so hoch, dass bis auf die Kellerräume überall, mit jedem System auch ein 4K Stream empfangen werden könnte.
Datenraten während des Streamens via NETFLIX
Genau hier sollte der Test angreifen. Statt noch weitere Messergebnisse ohne praktischen Bezug aufzuzeigen, wurden im Haus Abspielgeräte mit einem Netflix Account oder Sky Go Zugang bestückt und nacheinander hinzugeschaltet. Dies könnte gerade mit mehreren Familienmitgliedern eine realistische Situation abbilden. Die folgende Grafik zeigt, an welcher Stelle ein Laptop oder TV Gerät eingesetzt wurde. Die Kontrollinstanz war auf dem 4K TV die anzeigbare Bitrate. Wie erwähnt, braucht es für einen 2160p (4K) Stream theoretisch ~25 Mbit/s. In der Realität wird auch mit Kabelanschluss jedoch 15,56 MBit/s angezeigt.
Test 1
Hier wurde zunächst nur der 4K TV in Zimmer 2 auf den Stream ("Chefs Table") eingestellt. Beim Streaming mit nur einem Client kam es bei keinem der Mesh Systeme zu einem Einbruch der Bitrate. Obwohl vermutlich mindestens ein Satellit zwischengeschaltet war. blieb der Stream bei ~15 MBit/s.
Test 2
Nachdem nur ein Client für keines der Mesh-Systeme zum Problem wurde, sollte ein weiter Stream für etwas Auslastung sorgen. Im Wohnzimmer wurde in der Sitzecke ein Stream mit 1080p (theoretisch 5 MBit/s) auf einem Laptop gestartet, der 4K Stream auf dem TV blieb bestehen. Beide Empfangsgeräte attestierten volle Leistung ohne weitere Probleme.
Test 3
Diese sollten sich aber nun hier einstellen. Als dritter Stream wurde im Schlafzimmer ein Sky Go Stream über den Receiver gestartet. Der Receiver wurde dabei ebenfalls per WLAN verbunden, auch wenn eine Verbindung via Ethernet zum Satelliten möglich gewesen wäre. Zunächst zeigte sich bei allen Probanden am 4K TV noch das gewohnte Bild mit ~15 MBit/s. Als der Puffer "aufgebraucht" war, fiel die Bitrate beim Tenda System jedoch kontinuierlich ab, um bei ~5,5 MBit/s zu enden. Somit müsste sich bei diesem Szenario nur noch mit einem Full HD Stream zufrieden geben. Die NETGEAR Orbi Systeme hielten hier noch ihr Tempo aufrecht und lieferten an alle WLAN Geräte die erforderliche Datenmenge.
Test 4
Zuguterletzt wurde auch im Arbeitszimmer noch ein Netflix 1080p Stream gestartet, natürlich wieder über WLAN. Das Tenda Nova MW6 brach zwar nicht weiter ein, die anderen beiden Systeme allerdings auch nicht.
Test 5
Nachdem die Video-Streams verschiedene Ergebnisse zeigten, sollte auch ein Musik-Stream hinzugenommen werden. Über einen JBL Link 20 wurde Spotify gestaret. Der Lautsprecher befand sich dabei in der Werkstatt, in der, wie die Messungen zeigten, eigentlich ausreichend Bandbreite zur Verfügung stehen sollte. Die Musik spielte auch bei allen drei Netzwerken, allerdings war die Freude nur kurz. Beim Tenda Nova MW6 kam es zu Abbrüchen. Und das immer wieder. Nach kurzer Ursachenforschung stellte sich heraus, dass das Signal im Keller sozusagen pulsierte. Statt konstant eine Geschwindigkeit zu halten, und sei sie noch so niedrig, fiel diese ins Bodenlose, also auf Null, um dann wieder auf einen anderen Wert zu springen.
Zwischenfazit
Insgesamt gesehen zeigte das Tenda Nova MW6 recht schnell eine Schwäche und kurz darauf eine zweite. Die Bandbreite sackt bei mehreren Clients eventuell ab und kann in entlegereren Ecken sogar komplett ausfallen, wenn auch nur "stoßweise". Bei den beiden NETGEAR Orbi Geräten war dies nicht der Fall. Weder Abbrüche noch Einbrüche konnten festgestellt werden. Der Vorteil liegt hier wohl beim Backhaul, welches auch in der kleineren Ausbaustufe mit 867 MBit/s (RBK23) im gezeigten Szenario noch genügend Leistung bereitstellt. Sollte man deutlich mehr Clients ins Netzwerk einbinden wollen, was durch das einfache hinzufügen von Laptops, Rechnern und Konsolen geschehen kann, dürfte das dickere Backhaul des RBK50 (1733 MBit/s) noch einmal performanter sein, vor allem wenn man das System durch einen weiteren Satelliten ausbaut (RBS50).