Netzteile

Test: Corsair Vengeance 650M

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Geschrieben von Marcel Büttner
Veröffentlicht: 18. März 2016

Corsair Vengeace 650M newsDie neu vorgestellte Corsair Vengeance Netzteil-Serie will sich als sehr gutes Preis-Leistungsangebot verstehen. Aber nicht nur die Preisgestaltung soll im Vordergrund stehen, sondern auch die abgelieferte Produktqualität für positive Aspekte sorgen. Die 80Plus Bronze Zertifizierung, sowie die in diesem Preisbereich hochwertigen Bauteile, preist der Hersteller als Feature an. Wir haben der neuen Produktlinie mit dem 650W Modell auf den Zahn gefühlt. Unsere Ergebnisse und Eindrücke finden sich im nachfolgenden Testbericht.

 

Als primäre Zielgruppe gibt der Hersteller preisbewusste Käufer / Aufrüster sowie Systemintegratoren an. Der verbaute 120mm Lüfter arbeitet temperaturgesteuert, so wie es auch schon bei den Modellen RMi 850 und RMx 850 der Fall war. Als verfügbare Ausführungen stehen dem Kunden jeweils ein 400W, 500W, 550W und 650W Modell zur Verfügung. Alle kommen mit einer 80 Plus Bronze Zertifizierung daher, sowie einem Multi-Rail-Platinen-Design. Corsair gibt an, dass auf sekundärer- sowie primärer Seite ausschließlich hochwertige japanische Elektrolytkondensatoren verbaut werden und man so ein hohes Qualitätsniveau erzielen kann. Alle vier Modelle verfügen über blickdichte in Schwarz gehaltene Kabelstränge. Die Modelle Vengeance 550M und 650M kommen zusätzlich mit einem semimodularen Kabelmanagement, sowie hochwertig anmutenden Flachbandkabeln daher.

Corsair Vengeace 650M opener

 

Technische Details und Features

Bei den Preisen ruft Corsair recht moderate Kurse auf, um eben genau den o.g. Anspruch gerecht werden zu können: Ein preisgünstiges Netzteil mit soliden bzw. hochwertigen Features anbieten zu können. Noch mehr Punkte kann das Vengeance mit den 5 Jahren Hersteller-Garantie einholen. Dies soll zugleich das Vertrauen des Herstellers in die eigenen Produkte gegenüber dem Anwender vermitteln. Hinsichtlich der Betriebsicherheit gibt der Hersteller an folgende Features mit integrier zu habent: OVP (Überspannungsschutz), OCP (Überstromschutz), SCP (Schutz bei Kurzschlüssen), OPP (Überlast-Schutz) und OTP (Überhitzungsschutz).

 

Corsair Vengeance Netzteile im Überblick
 Modellbezeichnung  Vengeance 400 Vengeance 500 Vengeance 550M  Vengeance 650M
 Preis (UVP)  54,90 EUR
 62,90 EUR
 67,90 EUR  74,90 EUR
 Leistung  400W
 500W  550W  650W
 Kabelmanagement  nein  nein
 ja / teilmodular
 ja / teilmodular
 Corsair-Link-Support Nein
 
 + 3,3 V  20 A  20 A  20 A  25 A
 + 5V  20 A  25 A  25 A  25 A
 + 12V1  25 A
 25 A
 25 A
 25 A
 + 12V2  25 A  25 A  25 A  25 A
 + 12V3  25 A  25 A  25 A  25 A
 + 12V  -  -  -  25 A
 + 5Vsb  3 A  3 A  3 A  3 A
 - 12V  0,8 A  0,8 A  0,8 A  0,8 A
 max. combine 12V  399,6 W  499,2 W  549 W
 648 W
 max. combine 3,3V & 5V  110 W  120 W  130 W
 130 W
 
 Effizienz
80PLUS Bronze
 Lüfter 120mm PWM
 Garantie  5 Jahre
 Homepage www.corsair.com

 

Lieferumfang

Auch beim Vengeance setzt der Hersteller auf die inzwischen Gelb-Schwarz gewählte Farbkombination. Im Inneren befinden sich neben dem Netzteil, die ansteckbaren Flachbandkabel, der 230V Netzstecker, ein paar Kabelbinder, die üblichen Beipackzettel sowie ein Set Schrauben zum Verbauen im Gehäuse. Auf eine ausführlichen Bedienungsanleitung muss der Kunde an dieser Stelle verzichten.

Corsair Vengeance 650M 1 Corsair Vengeance 650M 2 Corsair Vengeance 650M 3

Die beiliegenden Kabel entsprechen dem, was wir bereits beim RM850i gesehen haben, was in der Summe als positiv zu bewerten ist. Die fest am Netzteil verlöteten Primärkabel wie der 24-POL-ATX- und, der 8-POL-CPU-Stecker, haben ein „Flecht-sleeving“ bekommen. Die sekundären und optional ansteckbaren Kabel sind als Flachbandkabel ausgeführt. So soll u.a. das Verlegen in engen Gehäusestellen deutlich vereinfacht werden. Auf der nächsten Seite gehen wir hierzu nochmal genauer ins Detail.

 


 

Detailansicht

Das schlicht gestaltete Chassis kommt auf eine Maximallänge von 14,5 Zentimeter und entspricht im Grunde genommen dem kompakten Wert aller Standardprodukte. Das Lüftergitter auf der Oberseite wurde erfreulicher Weise im Gehäuse versenkt, so dass es nicht herausragt und es so zu keinen Problemen mit einigen Gehäusen beim Einbau führen kann. In der Summe hält sich das Vengeance 650M optisch angenehm zurück und suggeriert mit der matten Lackierung, auch eine gewisse Robustheit.

Corsair Vengeance 650M 6

Das bereits angesprochene Kabelmanagement wird bei dem vorliegenden 650W Modell mittels fünf Anschlussbuchsen realisiert, die optisch beschriftet und mechanisch kodiert sind. Bei den kleineren Ausführungen (400W, 450W) sind diese Kabel fest mit auf dem PCB aufgelötet. Auf der Unterseite befindet sich der Sticker mit allen Leistungsinformationen, welche wir bereits auf Seite 1 aufgeschlüsselt haben.

Corsair Vengeance 650M 7 Corsair Vengeance 650M 9 Corsair Vengeance 650M 8 

 

Kabel im Detail

Wie bereits geschrieben, haben das 550W und 650W Modell Flachbandkabel mit dabei, welche im Detail betrachtet, die gleichen wie schon beim Corsair RM850i und dem Corsair RM850x sind. Die einzelnen Drähte selbst sind gänzlich in Schwarz gehalten, so dass kein hässlicher bunter Farbmix zustande kommt. Dies trifft auf den ATX-, CPU-8-POL- und PCI-Express-Stecker zu.

Corsair Vengeance 650M 4

Der Sleeve der fest am PCB verlöteten Drähte gut wurde umgesetzt und verfügt, wie wir auf der nächsten Seite sehen werden, auch gänzlich schwarze Adern. An den Enden wurde mit Schrumpflauf eine gute Endung geschaffen. Bei den Sekundärkabeln zieht sich der rote Faden fort. Die einzelnen Stränge münden alle sauber in den Anschlusssteckern. Schön zu sehen, die 4-POL-Stecker haben alle kleine Bügel, was das Abnehmen der Kabel wesentlich erleichtert.

Corsair Vengeance 650M 5

 


 

Verbaute Komponenten im Detail

Die wohl größten Neuerungen im Vergleich zu den bisherigen „Budget-Ablegern“ CX bzw. CXM befindet sich unter der Haube. Denn im Vergleich zu den genannten Netzteile, bietet Corsair mit der Vengeance Reihe erstmals ein Mittelklasse-Netzteile mit Multi-Rail an. Auf der Habenseite stehen im Falle des 650 Watt Modells 54 Ampere, die auf vier 12V Schienen zu je 25A verteilt werden. Die maximal mögliche Leistungsaufnahme wird mit 648W beziffert. Bei der Effizienz gibt der Hersteller eine 80 Plus Bronze Zertifizierung an. Sicherlich kein neuer Referenzmessindex, für die breite Käuferschicht aber ausreichend.

Corsair Vengeance 650M 10

Werfen wir einmal einen detaillierten Blick auf die Verarbeitung der Elektronik. Das von Channel Well Tenology (CWT) gefertigte Netzteil kommt mit einem durchgängig umgesetzten schwarzen PCB daher und setzt dabei auf eine Double-Forward-Design, das von DC-DC-Spannungswandlern unterstützt werden. Die Platine verrät, dass es auch für die Ausführungen 450W, 550W und 650W in identischer zum Einsatz kommt.

Corsair Vengeance 650M 14 Corsair Vengeance 650M 11 Corsair Vengeance 650M 12 Corsair Vengeance 650M 13

Als Primärkondensator wurde ein Modell von Nippon Chemicon mit 420V, 390uF und einer Auslegung von bis auf 105°C Betriebstemperatur verlötet. Die Elektrolytkondensatoren im Sekundärbereich sind ebenfalls „105°C Modelle“, die aus dem Hause Rubycon stammen. Auch wenn dies aus marketingtechnischen Gründen jetzt nicht alles bisher Dagewesene vom Hocker haut, erscheint das Gesamtpaket mit den 5 Jahren Herstellergarantie, insgesamt aber fair zu sein.

 

Lüfter im Detail

Zum Lüfter selbst gibt Corsair relativ wenige Informationen mit an. Das unter der Bezeichnung „Hong Hua HA1225H12S-Z“ geführte 120mm Modell arbeitet lastreguliert und wird über den gewöhnlichen 2-Pin-Stecker am PCB eingesteckt. Genaueres zur Lautstärke während des Betriebes haben wir auf der nächsten Seite festgehalten.

Corsair Vengeance 650M 15 Corsair Vengeance 650M 16

 


 

Testsystem vorgestellt

Wie schon in unserem separaten Artikel vorgestellt, erfolgt der Test im Form eines offenen Aufbaus auf einem Benchtable. Um auch "große" Netzteile entsprechend auslasten zu können viel die Wahl zwar nicht mehr auf die aktuellsten Komponenten, jedoch auf solche, welche ein Netzteil ordentlich ins Schwitzen bringen können. Nachfolgend haben wir das gesamte System noch einmal aufgelistet, dass beim Test zum Einsatz kam. Die komplette Testmethodik und Kriterien haben wir in der separaten Netzteil-Testsystemvorstellung aufgelistet.

 

 

Intel X58 (S.1366) Netzteil Testsystem

Testsystem-small

testsystem-Netzteil-Mainboa PSU-Setup-Grafikkarten-small NT-System-Benchtable
Prozessor:
Intel Core i7-975 Extreme Edition
Mainboard: Sapphire Pure Black X58
Kühlung: Prolimatech Megahalems + beQuiet Silentwings
HDD: Western Digital WD5003ABYX Enterprise
RAM:
3x4GB Kingston HyperX Genesis @ 1866MHz
Grafikkarte:
3x ATI HD 4870 / 3x ATI HD 4870X2
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate SP1 (x64)
Grafiktreiber: Catalyst 14.4

 

An dieser Stelle sei nochmal ein Kommentar unsererseits erlaubt:

Es ist uns durchaus bewusst, dass mit einem Hardware-Setup nicht die Messgenauigkeiten von mehreren Tausend Euro teuren Instrumenten erzielt oder gar die Effizienz ermittelt werden kann. Trotz dieses Umstands sind wir mehr als bemüht, eine faire und ehrliche Einschätzung des dargelegten Produkt-Gesamtpakets abzuliefern. Des Weiteren liegt es uns fern, pseudo Messfrequenzen in den Raum zu werfen, die unmöglich ohne weiteres ermittelt worden sein können. Die nachfolgenden Zahlen sollten daher als Tendenz verstanden werden und zugleich einen Anhaltspunkt für die ablieferte Leistung des Produkts geben.

 


 

Praxistest

Zum Auslasten des Netzteils nutzen wir folgende Programme:
Coredamage, 3DMark Vantage 1.0.1, sowie Furmark. Um eine maximale Auslastung zu erzielen, wird in OCCT der Power Supply Test und Furmark parallel laufen gelassen.

**Es wird der Adobe Flash-Player benötigt, um die Werte ansehen zu können**

 

Leistungsaufnahme Leerlauf (idle)

{fusionchart id="27" Netzteile 500-700W - idle *NEU*}

Leistungsaufnahme Last (load)

{fusionchart id="24" Netzteile 500-700W - last *NEU*}

Leistungsaufnahme Peak-load

{fusionchart id="25" Netzteile 500-700W - Leistungsaufnahme Peak *NEU*}

 

Lautstärke im Betrieb

Der Lüfter verrichtet im Normalzustand bzw. im gewöhnlichen Betrieb einen sehr angenehmen Dienst. Soll heißen, dass der Ventilator im Regelfall nicht bis kaum zu hören ist. Wird das Netzteil entsprechend hoch ausgelastet (wie im Test: ~ 500W, knapp 80% Auslastung), ist dieser durchaus wahrnehmbar. Nicht störend hochfrequent oder ähnliches, aber er ist zu vernehmen. Überwiegend bleibt dieser aber im Hintergrund.

sound profil

Ein Silent-Anwärter wird das Vengeance 650M aber nicht mehr werden. Corsair hat dazu noch eine passen Grafik vorbereitet, wie der Lüfter arbeitet bzw. welche Geräuschkulisse wann erreicht wird. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.

 


 

Fazit

Zählen wir nochmal alle wichtigen Eckdaten zusammen, mit denen einleitend begonnen wurde: Semi-Modulares Netzteil, 80 Plus Bronze Zertifizierung, hochwertige Kabel bzw. Flachbandkabel, 5 Jahre Garantie, Multi-Rail und hochwertige Bauteile (japanische 105C° Kondensatoren). Wirft man all dies in einen Kochtopf, so kommt dabei das neue Corsair Vengeance (650M) bei heraus. Die Kirsche auf dem angerichteten Menü bildet an dieser Stelle ganz klar der Preis, denn dieser ist im direkten Vergleich, mehr als nur gut.

All die Voraussetzungen und Gegebenheiten lassen das Corsair Vengeance 650M zu einer sehr guten Preis-Leistungsempfehlung avancieren. Die aktuell gelisteten 75 EUR für das 650W Modell, werden sicherlich noch ein bisschen im Preis nach unten rutschen, was es unter diesem Gesichtspunkt für Sparfüchse noch attraktiver machen wird. Das Netzteil kann alternativ auch bei Amazon erworben werden.

 

Corsair Vengeance 650M
sehr solide ausgestattetes Netzteil mit reichlich Leistung und für einen sehr attraktiven Preis, 18.03.2016

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Pro Contra Corsair Vengeance 650M 6

+ sehr faires & PL-Verhältnis
+ Semi-Modulares Kabelmanagement
+ 5 Jahre Herstellergarantie
+ Leistung auf vier Multi-Rail-Schienen
+ Anschlussmöglichkeiten für Multi-GPU (4x PCIe

-




 

preis leistung

 

 

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