Der neue LG 27GR95QE ist ein besonderer Monitor, denn dabei handelt es sich um ein, wie der Name es schon verrät, 27 Zoll Gerät welches mit einem OLED-Panel daherkommt. Bei den Keyfacts sprechen wir hier von einer QHD-Auflösung (2560x1440 Pixel), einer Bildwiederholrate von 240 Hz und einer Reaktionszeit von 0,03 ms. Selbstredend sind auch HDMI 2.1 und AMD FreeSync als auch Nvidia G-Sync nennbare Faktoren mit an Bord.
Die Rahmenbedingen für das Gerät sind in erster Instanz natürlich sehr vielversprechend, nachdem die Zocker-Gemeinde lange auf OLED-Gerät in diesem Maßstab warten musste, bedient man diese nun auch. Auch wenn die technischen Eckdaten sehr vielversprechend klingen muss man gleich zu Beginn festhalten, dass der Preis hier ein entscheidender Faktor ist, denn letztlich handelt es sich immer noch um ein 27 Zoll (genauer gesagt 26,5 Zoll Panel) welches leider nur mit einer Spitzenhelligkeit von 200 cd/m² angegeben wird und sicherlicher auch einen "kleinen" Early Adopter Aufschlag erhalten hat (...)
Nebst zahlreichen weiteren Features ruft LG dafür einen Kaufpreis von 1000 Euro auf. Wer mehr Panelfläche haben möchte, der kann auch zum LG 45GR95QE greifen, der aber gleich mit 1800 Euro zu Buche schlägt, dafür aber mehr Fläche und eine 800R Krümmung mitbringt. Aber nochmal zurück zu unseren Testprobanden. Dieser hat wie gesagt eine HDMI 2.1 Schnittstelle spendiert bekommen, bietet AMD FreeSync und Nvidia G-Sync Support, sowie eine Bildwiederholrate von bis 240 Hz. Die Reaktionszeit (GtG) wird OLED-typisch mit 0,03 ms angegeben. Der Wehrmutstropfen dürfte aber unter Umständen die Auflösung sein, welche mit 2560 x 1440 Pixel gerade einmal eine Pixeldichte von 110 ppi vorzuweisen hat. Aber immer der Reihe nach…
Neben dem Monitor selbst, packt LG in den Karton noch ein HDMI-, Displayport- und USB-Kabel, um eben alles direkt einsatzbereit zu halten. Dazu gesellt sich ein externes Netzteil sowie die üblichen Papier-Anleitungen. Für die Steuerung des Gerätes liegt zusätzlich auch noch eine Fernbedienung mit dabei.
- Monitor inklusive Standfuß
- Fernbedienung
- ein HDMI-Kabel
- ein DisplayPort-Kabel
- ein USB-B-auf USB-A Kabel
- ein Kaltgerätekabel + Netzteil
- Montagematerial und Quick-Start-Guide
LG 27GR95QE im Überblick | |
Bezeichnung | LG 27GR950E |
LCD-Größe | 26,5 Zoll |
Panel | mattes OLED-Panel |
Curved | nein |
Auflösung | 2.560 x 1.440 UHD |
Pixeldichte | 110,8 ppi |
Bildformat | 16:9 |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Helligkeit | 200 cd/m² |
Bildwiederholrate | 60 - 240Hz |
Reaktionszeit | 0,03 ms GtG |
Kontrast | 1.500.000:1 |
Video-Anschlüsse | ▪ 2x HDMI 2.1 ▪ 1x DisplayPort 1.4 |
USB-Anschlüsse | ▪ 2x USB-3.0 Downstream Typ A ▪ 1x USB-3.0 Upstream Typ C |
Audio-Anschlüsse | ▪ 1x Kopfhöreranschluss |
Gewicht | 7,35 kg Panel inklusive Standfuß |
Energieverbrauch | Standby: 0,5W - max: 97W |
Netzteil | extern |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Preis | 1.099 EUR UVP |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | www.LG.com |
Detailansicht
Optisch sieht der 27GR95QE im Gegensatz zu vorherigen Generationen deutlich dezenter aus. Die farblichen Akzente welche man früher vorgefunden hat sind bereits seit längerem verschwunden und der Monitor kommt in einem einheitlichen Farbton daher, der sich aus schwarzen und gräulichen Tönen zusammensetzt. Wer bereits einen OLED-TV aus dem Hause LG besitzt oder zu mindestens kennt, der wird zudem hier auch Ähnlichkeiten in diesem Bereich wiederfinden. Das Gerät im Allgemeinen wirkt erwachsen, solide und suggeriert auch einen Gegenwert für den hohen Anschaffungspreis. Zudem bietet das Panel auf Grund seiner Beschaffenheit die Möglichkeit, dass selbiges bautechnisch in der Tiefe sehr flach ausgeführt wird und auch einen sehr schmalen Rahmen hat, sodass sich möglichst viel Bildinhalt darstellen lässt.
Das Standfußdesign kennt man ja bereits schon von Modellen aus 2022, beispielsweise vom LG 32GQ950-B (zum Test), der ja auch in dieser Formsprache auf den Markt kam, das neue „Zweibein“ vorzuweisen hat und auch rückwertig wieder mit einer anpassbaren Beleuchtung versehen ist. Der Aufbau ist ein Kinderspiel, wie gehabt wird der Fuß in die Halterung eingeklickt. Der untere Sockel wird dann final mit einer Handschraube ohne Werkzeug festgedreht – einfacher geht es nicht.




Kommen wir aber an dieser Stelle gleich mal zur Kritik. Wie weitreichend bekannt sein sollte, hat LG seit jeher eine Art Joystick an der Unterseite vom Monitor verbaut mit man sich bequem durch die Menüpunkte navigieren konnte, dieser wurde nun leider weggelassen. Warum, wieso, weshalb ist nicht bekannt. Als Alternative legt man eine Fernbedienung bei die im ersten Moment zwar etwas umständlich erscheint, sich aber als recht praktisch erweist. Dazu aber gleich mehr. Schön wäre es gewesen, wenn beide Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten. Praktisch ist auch wieder der Kopfhörer-Anschluss direkt daneben. Das haben wir so auch schon beim LG 32GQ950-B (zum Test) vorgefunden. Solche Detaillösungen bieten im Alltag einen gewissen Mehrwert. LG selbst spricht in diesem Zusammenhang auch darüber, dass man hier DTS:X Kopfhörer (spezieller Anschluss) für Surround-Sound angeschlossen werden können bzw. die klangliche Qualität sich in diesem Bereich bewegen soll. Über eigene Lautsprecher verfügt der Monitor leider nicht, sodass der Kopfhörerausgang die einzige Möglichkeit ist, um eine Sound-Wiedergabe über den Monitor zu vollziehen.
Keine Beleuchtung was man hier sieht - eine Art Lackierung
Kein "Joystick" mehr an der Unterseite - links davon aber ein 3,5mm Klinkenstecker
Auf der Rückseite kombiniert man eine matte Oberfläche mit einer glänzenden im oberen Bereich, die neben dem Ultragear-Logo noch eine Art Wabenoptik spendiert bekommen hat. Das sieht in der Praxis erstklassig aus, man kann sagen, dass auch hier die Designsprache super mit eingebarbeitet wurde. Zentral ist der matte Teil für die Beleuchtung zuständig, dort wird der Standfuß eingeklickt und ist das Anschlusspanel für die Kommunikation untergebracht. Neben einem Displayport 1.4a (DSC) hat man dem 27GR95QE zwei HDMI 2.1 Anschlüsse verpasst und wieder zwei USB 3.0 Ausgänge bzw. einen Eingang für die Datenübertragung. Leider sind die USB-Ports unpraktisch platziert. An einer seitlichen Stelle hätte es hinsichtlich der Usability auf jeden Fall mehr Sinn ergeben. Auch hätte dem Gerät ein USB-C-Displayeingang, alternativ zum Displayport, sicher gutgestanden. Für die externe Tonausgabe hat man im Übrigen auch einen optischen Toslink-Stecker mit untergebracht.
Rückwertig positionierte Display-Ausgänge
Seitlich drehbar - aber nur über eine Seite in die "Pivot-Stellung"
Der Standfuß bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten: er kann 110mm in der Höhe verstellt werden und auch einen Neigungswinkel von 5° nach vorn bzw. 15° nach hinten darbieten. Ebenfalls nett ist auch die Pivot-Funktion, welche das Gerät ebenfalls bietet. Im Klartext gesprochen kann das Panel also auch hochkant genutzt werden. Erfreulicher Weise kann man das Panel auch leicht seitlich drehen ohne gleich den gesamten Monitor mit zu bewegen, da im oberen Bereich das Standfußes eine solche Funktion mit integriert wurde. Subjektiv empfunden gibt es aber im Bereich der Panel-Höhe etwas Kritik. Mir selbst ist das etwas zu hoch, denn die Unterkante des Panels beginnt erst bei 14 Zentimeter, ausgehend vom Tisch versteht sich. Tiefer lässt sich der Monitor nicht einstellen. Aber wie gesagt, dass ist ein ganz persönliches Empfinden.



Beleuchtung Unterseite / Rückseite
Überaus hübsch ist die Beleuchtung umgesetzt, die wir schon am LG UltraGear 32GQ950-B (zum Testbericht) gesehen und beurteilt haben. Anstatt eines kreisrunden Ring, wie z. B. beim LG 27GP950-B (zum Testbericht), sitzen die RGB-Elemente auch wieder in einer Dreieckform an der Seite und können in den RGB-Farben statisch oder auch wechselnd leuchten. Das ist auch hell genug, das man beim Davorsitzen eine leichte Beleuchtung auf der Tischplatte erkennt und sogar ein gewisses Ambiente-Flair entsteht. Eine weitere LED leuchtet auch den Bereich vor der Tastatur aus. Nett wäre es noch gewesen, wenn man die Leuchtmodi bspw. mit einer Software synchronisieren könnte - bspw. Corsairs iCUE o.Ä.





Mittels der Fernbedienung bzw. der Software-GUI kann man sich hier mehrere Profile hinterlegen, die Farben selbst auswählen bzw. festlegen und auch per Schnellwahltaste abrufen. Aber auch hier nochmal die Kritik warum der so geniale Joystick entfernt wurde (…) Die Menüstruktur an sich ist wirklich sehr gut und verständlich aufgemacht. Selbst mit der Fernbedienung, die ich im Übrigen während des Tests recht liebgewonnen habe, kann man sehr schnell die Settings aufrufen oder die Schnellmenüs auswählen.






Auch einzelne Profile kann man mittels Taste auf der Fernbedienung schnell auswählen und man muss nicht durch die Tiefen der Struktur klicken. Dennoch, es wäre verdammt fein vom Hersteller gewesen, den Joystick verbleiben zu lassen. Denn auch mal eine Fernbedienung geht schnell verloren wie wir ja alle wissen.




Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einen Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX4080 Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 50% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei unseren Messungen zeigt der LG Monitor, dass er die "Versprechen" vom Datenblatt grundlegend einhält. In der Kalibrierungsmessung wurden die 200 cd/m² nicht ganz erreicht, dafür aber unter anderen Messparametern. Der Kontrast- und Schwarzwert sind OLED-typisch auf einem exponentiell perfekten Niveau bzw. einfach "Schwarz". Der ermittelte Weißpunkt ist sehr gut getroffen. In der Grundausrichtung haben die Game-Profile einen etwas zu ausgeprägten Blaustich, der sich mittels der Kalibrierung einfach anpassen ließ. Generell neigen diese Modi dazu etwas zu satt in der Farbdarstellung aufzutreten. Wer es etwas genauer möchte, der kann auch den hinterlegten sRGB-Modus auswählen, der laut Hersteller den DCI-P3 Farbraum zu 98,5% abdecken soll. Im direkten Vergleich mit allen bisher getesteten Monitoren schneidet das Gerät in dieser Disziplin am „schlechtsten“ ab. ABER: man muss hier ganz klar sagen, dass die subjektive Wahrnehmung eine ganz andere ist als wenn man Edge-LED, Direct-LED, VA- oder TN-Panel vor sich hätte – also besser als die Werte es suggerieren.
Im HDR-Betrieb ließ sich dem Monuitor ein HDR-Peak-Brightness Wert von 633 Nits entlocken, wohlgemerkt nur im 10%-Auschnitt auf dem Bild. Das dies aber schon fast OLED-typisch ist kennt man im Prinzip schon von den großen TV-Geräten die auch bei einer vollflächigen Ausleuchtung auch nur einen Bruchteil der Herstellerangabe errreichen. Bei einer möglichen HDR-Wiedergabe von Bildinhalten kann der Monitor aber auf jeden Fall seine Leuchtkraft unter Beweis stellen, auch wenn ironischer Weise die Zahlen ja nie lügen. Hier kommt auch sicher der Aspekt der selbstleuchtenden Pixel zum Tragen, die nochmal etwas mehr an Bildqualität bieten, jedenfalls bei Spieletitel. Aber auch das Thema "Coating" ist hier ein großer Punkt. Man kennt es ggf. bei OLED-TVs fällt die Oberfläche des Panels meist glänzend / spiegelnd aus. Beim 27GR95QE hat man sich für eine matte Beschichtung entschieden, welche der Diffusität der Leuchtkraft zuträglich sein soll. Subjektiv gesprochen hätte LG beim spiegelnden Panel bleiben sollen.
Farbraumabdeckung sRGB
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.
Standardprofilmessung - Gaming 1
Im sRGB-Modus sieht das Ergebnis deutlich besser aus und die Farbdarstellung und kommt dem Werbeversprechen des Herstellers deutlich näher, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt erscheint.
Profilmessung - sRGB-Modus
Desktop-Betrieb
Wer bis hierhin gelesen hat wird natürlich auch wissen wollen wie sich das Gerät im Windows-Betrieb schlägt. Die Frage lässt sich recht einfach beantworten. Auf Grund der verwendeten Panel-Art (WOLED), die wohlgemerkt eine andere Subpixelstruktur aufweist als man sonst von "klassischen" OLEDs gewohnt ist, zeigt sich die Darstellung von Schriften im Desktop-Betrieb nicht so knackig scharf wie man es gern hätte. Diese wirken zum Teil leucht körnig wenn nicht sogar ausgefranzt. Die hier vorliegende Subpixelstruktur ist als RWBG (Rot-Weiß-Blau-Grün) ausgeführt. Der Gamer der jetzt das maximale Bildergebnis beim Zocken haben möchte, der dürfte sich daran aber wohl weniger stören. Hier muss man wohl auf eigene Erfahrungen vertrauen und überlegen ob diese kleine aber vorhandene Pille schlucken will.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Die Ausleuchtung gemäß dieser Übersicht muss schlichtweg eine Katastrophe sein. Keine Sorge, ganz so schlimm ist es nicht wirklich. Dies hat zum einen den Hintergrund der Toleranzbereich sowie der ohnehin recht geringen Leuchtleistung. Dennoch muss man aber festhalten, dass hier eine gewisse Gleichförmigkeit hätte besser umgesetzt werden können. Das können die Geschwister aus dem TV-Segment deutlich besser, jedenfalls in dieser Disziplin. Im Alltag hingegen musste man schon wirklich ganz genau hinschauen um hier auch im Ansatz diese Werte mit dem Augen feststellen zu können.
Gaming
Nun aber zum Wichtigsten und zur größten Stärke des Gerätes – natürlich dem Gamingbetrieb. Kurz und direkt gesagt: Jeder Titel und die Darstellung dessen sind ein absoluter Augenschmaus der gestochen scharf dargestellt wird. Rein aus dem Bauchgefühl heraus formuliert gibt es hier keinerlei Anlass zur Kritik. Die 240 Hz in der Bilddarstellung sind dann letztlich noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Jetzt aber ein paar Kritikpunkte. Leider will man nicht verstehen warum hier „nur“ eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixel realisiert wurde. Daraus resultiert eine Pixeldichte von 110,8 ppi. Gerade beim Panelformat wäre durchaus eine 4K-Auflösung umsetzbar gewesen (…) Gerade auch unter dem Aspekt, dass OLED-Panel in diesem Auflösungsbereich nochmal deutlich besser dastehen als LCD-Derivate.
Die Darstellung von PC-Spieltiteln sieht dennoch gestochen scharf aus, sehr Farbintensiv, leicht sättig aber keinesfalls drüber. Am Beispiel von Forza Horizon 5 in maximaler Bildeinstellung bekommt man hier die wahre Pixelpracht geboten. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Action-Titel.
Aber nicht nur für den PC-Betrieb ist der Monitor interessant. Gerade für Besitzer einer XBOX Series-X oder Playstation 5 könnte er eine Alternative darstellen, wenn man die Nutzung des PC zusammen mit der Konsole in einer Gaming-Ecke kombinieren möchte. Aufgrund der HDMI 2.1 Schnittstelle sind die vollen 120 Hz möglich, genauso wie VRR. Die Unterstützung dieser Modi ist auch noch nicht bei allen Spielen implementiert oder eben nur im Leistungsmodus nutzbar. Dies sollte man auf jeden Fall mit beachten. Wie schon bis hierhin mehrmals geschrieben sieht das dargestellte Bild erstklassig aus, farbintensiv und gestochen scharf. Einzig die 1440p-Auflösung dürfte den einen oder anderen auffallen, da hier noch mehr Potential drin gewesen wäre, jedenfalls mit einer höheren Display-Auflösung. Da der Monitor keine eigenen Lautsprecher mitbringt, muss man auf eine externe Audiolösung zurückgreifen, wie z. B. einem Kopfhörer oder dem Headset an der jeweiligen Konsole direkt.
Lautstärke
Vereinzelt wurde schon davon berichtet, dass der Monitor einen Lüfter verbaut bekommen hat, der hörbar und zudem auch einen recht hochfrequenten Ton von sich geben soll. Im Falle des vorliegenden Testgerätes muss das aber verneint werden. Dieser war nicht zu hören. An dieser Stelle können WIR Entwarnung geben. Das hier eine gewisse Serienstreuung vorliegt darf man also nicht ausschließen.
Inputlag (Eingangsverzögerung - BtW)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,2ms (BtW) in FullHD bewegt sich der LG 27GR95QE rangiert sich das Gerät ganz vorn mit ein. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar. Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar. OLED-typisch ist auch eine angegebene Reaktionszeit von 0,03 ms womit geworben wird, die wir ehrlicher Weise aber nicht messen konnten, da entsprechendes Equipment nicht vorhanden ist.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com habe ich mir auch das Ghosting des LG-Monitors genauer angesehen. Hier performate er sehr gut, es war mit em bloßem Auge kein Ghosting zu sehen. Der Durchlauf mit den "vollen" 240 Hz sieht nahezu perfekt aus, auch wenn das hier dargestellte Bild dies leider nicht suggeriert.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung.
Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Kostenauflistung
Kostenaufstellung - LG 27GR95QE | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 59,1 Watt |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,42 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,24 kWh | 0,10 € |
in der Woche: | 1,18 kWh | 0,50 € |
in 4 Wochen: | 4,73 kWh | 1,99 € |
im Jahr: | 61,46 kWh | 25,81 € |
in 5 Jahren: | 307,32 kWh | 129,07 € |
Fazit
Der LG 27GR95QE ist sehr vielschichtig zu betrachten. Die reine Gaming-Performance ist zweifelsfrei grandios, egal ob Konsolero oder PC-Spieler, jeder kommt hier auf seine Kosten. Die Farbdarstellung, die 240 Hz Bildwiederholrate und die OLED-typisch ausgezeichneten Kontrast- und Schwarzwertdarstellung bieten einen immensen Mehrwert und sind LCD-Konkurrenten haushoch überlegen. Die niedrigen Reaktionszeiten runden diesen Gesamteindruck abermals ab. Das ist ein absoluter Eyecatcher auf dem Schreibtisch, nicht zuletzt auch dank der coolen Beleuchtung die einiges an Anpassungsmöglichkeiten bietet.
Kritik muss sich das Gerät bei recht probaten Aspekten gefallen lassen. Warum wurde die geniale Joystick-Steuerung an der Unterseite weggelassen? Nun klar, man bekommt mit der Fernbedienung eine tolle und funktionelle Alternative geboten, aber der kleine Schalter an der Unterseite wäre bei einer UVP von rund 1200 Euro sicher noch ein kalkulierbar gewesen. Auf Grund der verwendeten WOLED-Subpixel-Struktur ist zudem die Schriftdarstellung in Windows nicht gerade sehr angenehm, das sollte man mitberücksichtigen. Wer aber den Fokus auf das Zocken legt, denn dafür ist das Gerät definitiv ausgerichtet, der wird sich daran wohl weniger stören. Etwas schade ist die im Vergleich sehr geringe Leuchtkraft des Panels, hier hätte es durchaus mehr „Feuer“ geben können. Dank der HDR-Performance wird dieser „Full-Screen-Aspekt“ aber ein wenig kaschiert und man bekommt in Spieletiteln traumhaft schöne Bilder geboten. Ein weiterer Kritik scheint auch die Auflösung zu sein, jedenfalls im Vergleich: Denn eine UHD-Auflösung von 3860 x 2160 Pixel hätte dem Gerät auch sicher sehr gut gestanden und vor allem eine höhere Pixeldichte nach sich gezogen.
Sehr positiv muss man aber auch die Ergonomie-Funktionen erwähnen. Nebst seitlicher Drehung, Neigung und der Höhenverstellung bekommt man auch eine Pivot-Funktion geboten. In Summe ein tolles Gerät welches aber ein paar Kleinigkeiten mitbringt die vom Kauf abhalten können oder nicht so schwer ins Gewicht fallen. In seiner Paradedisziplin dem Gaming – tritt der Monitor groß auf!
Wie schon geschrieben, lässt sich LG den 27GR95QE fürstlich entlohnen und verlangt dafür rund 1000 Euro (Marktpreis). Hier kommt sicher auch der Punkt zum Tragen das die Zocker-Gemeinde lange auf einen Monitor gewartet hat und nun bedient wird. Wer ihn haben will, muss eben das Geld dafür aufbringen.
LG 27GR95QE
- hohe Verarbeitungsqualität
- Standfuß bietet einige Einstellungen
- schicke, moderne Optik
- klasse RGB-Beleuchtung
- praktischer Kopfhöreranschluss
- Fernbedienung zur Steuerung gut umgesetzt
- Farbwiedergabe / sRGB-Farbraume
- schickes Menü / Umfang
- Nvidia G-Sync / Amd FreeSync Premium Pro
- dank HDMI 2.1 auch für Konsolen geeignet
- 240 Hz Bildwiederholrate
- geringe Eingangsverzögerung / Ghosting
- USB-Anschlüsse schwer erreichbar
- Joystick-Funktion für Menüsteuerung fehlt
- kein USB-C auf der Rückseite
- vergleichsweise geringe Leuchtkraft
- Homogenität bei der Ausleuchtung könnte besser sein