Mit dem MSI Optix MAG274R2DE kommt der Nachfolger des schon erhältlichen MSI Optix MAG274RDE auf unseren Prüfstand. Ein Monitor mit 27 Zoll IPS Display, welches jetzt eine 165 Hertz (Vorgängermodell 144 Hertz) Bildwiederholrate ermöglichen soll und mit einer Full-HD-Auflösung daherkommt. Von den Specs erstmal nicht wirklich spektakulär, aber schauen wir mal wie sich das 16:9 Modell geschlagen hat.
Der Monitor kam sicher verpackt an, wird aber nicht vormontiert geliefert, sondern Standfuß und Panel müssen mittels zwei Schrauben (Schraubenzieher nötig) sowie einer Rändelschraube verbunden werden. In den Lieferumfang packt MSI ein Displayport-Kabel und USB-Kabel. Das Netzteil ist extern ausgeführt und somit auch separat im Karton zu finden. Ein Quick-Start-Guide rundet den Lieferumfang ab. Beim Preis kann man sich aktuell (07.07.21) bei rund 300 Euro orientieren, was für die überwiegende Zahl der vermeintlichen Käufer wohl noch einen vertretetbaren Wert darstellt.
MSI Optix MAG274R2DE im Überblick | |
Bezeichnung | Optix MAG274R2 |
LCD-Größe | 27 Zoll |
Panel | IPS-Panel |
Curved | nein |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel |
Pixeldichte | 81,58 ppi |
Bildformat | 16:9 |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Helligkeit | 300 cd/m² |
Bildwiederholrate | ~ 30 - 165Hz |
Reaktionszeit | 1 ms |
Kontrast | 1.000 : 1 (Nativ) |
Video-Anschlüsse | ▪ 1x HDMI 2.0b ▪ 1x Display-Port 1.2a ▪ 1x USB-Type-C (DP alt.) |
USB-Anschlüsse | ▪ 2x USB-2.0 Downstream Type A ▪ 1x USB-2.0 Upstream Type B |
Audio-Anschlüsse | ▪ 1x Kopfhöreranschluss |
Gewicht | 6,05 kg inkl. Fuß |
Energieverbrauch | Verbrauch: k.A. Standby: k.A. |
Netzteil | extern |
Vesa-Standard | 100 x 100 mm |
Preis | 310,- EUR Straßenpreis |
Garantie | 3 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://de-store.msi.com |
Detailansicht
Wie die anderen Gaming-Modelle von MSI, ist auch der MAG274R2DE eher schlicht in seinem Auftritt. Matt-schwarze Oberflächen dominieren hier und bis auf das MSI-Logo sowie der Joystick auf der Rückseite für die Menüsteuerung, sucht man weitere Farbakzente vergebens. Das Gehäuse ist gut verarbeitet, ungewöhnliche Spaltmaße sind keine zu finden und auch die "Anfass-Qualität" der Oberfläche ist sehr gut gelungen.
Interessant und praktikabel ist der Standfuß des Monitors. Wie schon einleitend erwähnt, kommt das MSI Modell zerlegt an und das Display muss mit dem Standfuß mittels zwei Schrauben sowie einer Rändelschraube verbunden werden. Fertig montiert, kann das Display in alle Richtungen ausgerichtet werden, was man eigentlich nur von Office-Modellen in diesem Umfang kennt. So lässt sich das Panel dank der so gut wie nicht sichtbaren Drehfunktion in jede Richtung um 75° drehen, bringt eine Höhenverstellung von bis zu 100mm mit, kann das Panel 5° nach vorne und 20° nach hinten neigen und hat sogar eine Pivot-Funktion integriert, sodass Nutzer den Monitor auch hochkant drehen können.
Die Rückseite ist mit ihreren Hochglanz-Abschnitten und den Farbakzenten im Logo zumindest optisch etwas "spektakulärer" ausgefallen. Auch die angedeutete, gebürstete Aluminiumoberfläche ist gut gelungen und lässt den Monitor auf dem Schreibtisch zum Hingucker avancieren, wenn dann jemand den Gaming-Bildschirm von hinten zu Gesicht bekommt.
Bei den Schnittstellen überrascht der Monitor neben einem Displayport 1.2a und zwei HDMI 2.0b-Anschlüssen, mit einem USB-C-Anschluss (Dp alternativ) worüber man z. B. ein Notebook anschließen könnte. Dieser basiert auf einem Displayport-Anschluss, bietet somit nur die reine Bildübertragung und keine Stromversorgung oder ähnliches. Für Peripherie stehen wie schon beim MSI MAG301RF, nur zwei USB 2.0 Verbindungen und der dafür benötigte Upstream zur Verfügung. MSI sieht hier anscheinend nur die Nutzung für Peripherie vor, denn für Datenübertragungen sind die 2.0 Schnittstellen zu langsam. Lautsprecher sind keine im Monitor mit integriert, aber ein Kopfhörerausgang steht auf der Rückseite bereit.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Blickwinkel
Wie von einem IPS-Panel gewohnt, ist auch das hier verbaute recht blickwinkelstabil und nur bei starker Seitenansicht nehmen Farben und Helligkeit in ihrer Strahlkraft etwas ab.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Die Helligkeitswerte verfehlt der MSI Optix MAG274R2DE nur knapp, das Kontrastverhältnis übertrifft die Angaben des Datenblatts. Der Weißpunkt trifft die gewünscht neutralen 6500K und der Schwarzwert des IPS-Panels ist eher Durchschnitt. Wer richtiges Schwarz bevorzugt muss auf ein VA-Panel zurückgreifen oder auf die OLED-Technik warten.
Farbraumabdeckung
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.
Interessant ist die sRGB-Farbraum-Abdeckung des Gaming-Monitors. Dieser wird deutlich übertroffen und zusammen mit dem leuchtstarken und kontrastreichen Panel ist somit der MAG274R2 nicht nur fürs reine "Zocken" geeignet, sondern auch im Bereich der Bild- oder Videobearbeitung denkbar. Das von uns erstellte Profil kann man sich hier herunterladen (ICC-Profil).
DeltaE2000 nach Kalibrierung
Um die Farbabweichung genauer zu betrachten, wurde der Delta E2000 Test durchgeführt. Wie man im Testergebnis erkennen kann, werden nach der Profilierung die Farben mit minimalen Abweichungen dargestellt. Eine Abweichung von 1 dE ist so gut wie nicht sichtbar. Bei einem kalibrierten Display sollte die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt.
Außergewöhnlich gut schneidet auch hier der Monitor ab. Das IPS-Panel ist sehr farbtreu und unterstreicht in den Messergebnissen den Eindruck, das man den MSI nicht unbedingt nur in die Gaming-Ecke stecken muss.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Bei der Panel-Ausleuchtung gibt es auch nichts wirklich zu beanstanden. Im Alltag nimmt man ein sehr homogen ausgeleuchtetes Bild war, welches auch an den Rändern keine Schwächen aufweist. Die kleinen Ausreißer im dunklen Bereich, sind unter realen Bedingungen nicht sichtbar bzw. wirklich nur messbar.
Menüsteuerung
Wie von den Modellen MSI MAG301RF oder MSI Artymis 343CQR gewohnt, bietet auch der MAG274R2DE ein übersichtliches Menü, welches alle Funktionen bereithält, die man so als Gamer bzw. Nutzer benötigt. Optisch ist es in den MSI-Farben gehalten und hinterlässt einen exzellenten Eindruck.
Für die Navigation kommt auch beim 27 Zöller ein Joystick auf der Rückseite des Monitors zum Einsatz. Das funktioniert im Alltag einwandfrei, mit der rechten Hand ist der "Knüppel" gut erreichbar und schnell sind die gewünschten Menüpunkte angewählt. Im Gegensatz zum großen MSI MPG Artymis 343CQR, hat der Optix MAG274R2DE nur die Fadenkreuz- und Night Vision-Funktion spendiert bekommen. Die Zoom-Funktion Optix Scope ist den größeren Modellen vorbehalten.
Praktisch ist die Software Gaming OSD von MSI. Damit wird die Menüoberfläche über eine Software zugänglich gemacht und dann mittels Maus und Tastatur ansteuerbar. Dafür sitzt links unterhalb des Displays eine Taste, welche diese Lösung direkt aufruft, sobald sie installiert ist.
Aber auch weitere Funktionen, wie zugewiesene Fenster oder eine Belegung der linken Taste mit einem vordefinierten Makro sind denkbar. So kann der Nutzer sich ein Gaming-Profil anlegen und es beim Starten des Spiels direkt anwählen, prakikabel gelöst.
Beleuchtung
Bei der Beleuchtung greift MSI auf eine einfache, aber ansehnliche Lösung zurück, welche so ähnlich auch bei dem Modell MAG301RF zum Einsatz kommt. So ist die Beleuchtung selbst nicht regelbar, sondern kann nur Ein- bzw. Ausgeschaltet werden im Menü und manövriert sich selbstständig durch die einzelnen RGB-Farben.
Ob man dieses Feature jetzt benötigt, muss jeder selbst für sich entscheiden. Leider ist auch diese Lösung zu dunkel um als Umgebungsbeleuchtung zu agieren und davor sitztend sieht man es auch nicht. Gehört eben für ein Gaming-Gerät zum guten Ton mittlerweile und Haben ist immer noch besser als Brauchen.
Gaming-Betrieb
Auch wenn der Monitor in meinen Augen sogar als Office-Bildschirm durchgehen würde, abgesehen von der eher mauen Pixeldichte von etwas über 81ppi, liegt die Kernkompetenz doch darin, schnelle Games über die Mattscheibe flimmern zu lassen. Und auch hier überzeugt der MSI Optix MAG274R2DE auf ganzer Linie und punktet mit schnellen Reaktionen bzw. Bildaufbau, satten Farben und hohen FPS-Zahlen, da die Auflösung die Grafikkarte (je nach Modell naürlich) nicht an ihre Grenzen bringt.
Auch die Größe in Verbindung mit der Auflösung ist stimmig, auch wenn sie auf dem Papier erstmal recht grob erscheint, was sie im Office-Betrieb auch ist, eignet sie sich gut zum Zocken. Wer eher Strategie-Games bevorzugt, dem könnte die Übersicht etwas fehlen, aber für die schnellsten Egoshooter wie Warzone, Fortnite oder Counter-Strike ist der MAG274R2DE der perfekte Spielpartner. Dafür spricht auch die geringe Reaktionszeit bzw. das Inputlag und das klasse Bild mit den stimmigen Farben.
Inputlag (Eingangsverzögerung)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,5ms (BtW) ist der MSI Optix MAG274R2DE das aktuell schnellste Modell, welches wir in der Redaktion bis jetzt begrüßen durften. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com habe ich mir auch das Ghosting des MSI Monitors genauer angesehen. Im Ergebnis ist das Ghosting nicht ganz so gering wie beim MSI Optix MAG301RF, aber dennoch fällt es nur minimal auf so das es im Spielealltag kaum wahrgenommen wurde bzw. irgendwie negativ ins Auge fiel.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Zusammen mit aktiviertem Adaptive Sync und maximaler Helligkeit erreichte der Monitor eine Stromaufnahme von maximal 32,8 Watt, keine Überraschung und üblich bei dieser Panel-Größe. Im Alltag mit normaler Helligkeit (160cd/m²) kratzt er knapp an der 20 Watt Marke. Positiv ist der Standby-Verbrauch mit 0,1 Watt und hält die EU-Verordnung vom 06.01.2013 ein.
Kostenauflistung
Kostenaufstellung - MSI Optix MAG274R2DE | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 20,00 Watt (abgerundet) |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,32 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,08 kWh | 0,03 € |
in der Woche: | 0,40 kWh | 0,13 € |
in 4 Wochen: | 1,60 kWh | 0,51 € |
im Jahr: | 19,20 kWh | 6,14 € |
in 5 Jahren: | 96,0 kWh | 30,72 € |
Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² etwas über 6 Euro im Jahr. Ein Wert, der in Zeiten von GPUs mit 300 Watt TDP eher keine Rolle spielt bei den Stromkosten. Vergessen sollte man aber nicht bei einer dauerhaften Nutzung als Notebook-Ladestation steigt die Stromaufnahme deutlich.
Fazit
Der MSI Optix MAG274R2DE, also die zweite Generation mit jetzt 165 Hertz, überzeugte in allen Bereichen. Optik und Verarbeitung ist für diese Preisklasse mehr als stimmig, dazu gesellt sich ein Standfuß mit allen erdenklichen Einstellmöglichkeiten, welche man eigentlich nur von Office-Modellen erwartet.
Dazu kommt ein exzellentes Panel welches nicht nur hell und gut ausgeleuchtet ist, sondern auch extrem schnell unterwegs ist und neben seinen Gaming-Fähigkeiten auch Fähigkeiten für bspw. Bildbearbeitungsprogramme mitbringt. Alles in Allem ist der MSI Optix MAG274R2DE ein stimmiges Gesamtpaket und mit einem Preis von knapp über 300,- Euro eine absolute Empfehlung. Es gibt so gut wie nichts zu meckern!
MSI Optix MAG274R2DE
- gute Verarbeitung / schicke Optik
- ergonomische Funktionen
- Bildqualität / Kontrastumfang / Helligkeit
- homogene Ausleuchtung
- gute Farbwiedergabe /sRGB-Farbraum
- hervorragende DeltaE-Werte
- übersichtliches Menü / Umfang
- "Cheat"-Funktionen
- Adaptive-Sync / 165 Hz
- geringe Eingangsverzögerung
- Auflösung / Anspruch an Grafikkarte
- nur minimales Ghosting
- nur USB 2.0