Praxistest
Auf Grund der ergonomischen Einstellungsmöglichkeiten und der hervorragenden Optik, hinterlässt der 38UC99-W in der Praxis eine super Figur. Hier zu sehen mit den XTZ Tune 4, einem Aktiv-Stereo-System. Der Monitor neigt konstruktionsbedingt ab und an mal dazu zu schwingen, was aber in einem vertretbaren Rahmen bleibt. Absolut größter Pluspunkt ist die sehr gute (subjektiv empfundene) Bildqualität. Anwender die bis 10 Stunden aufwärts an so einem Gerät sitzen und arbeiten werden es zu schätzen wissen. Die Konstellation weis nicht nur technisch zu überzeugen, sondern auch optisch!
Wer diesen Monitor kauft, der macht es nicht um ihn primär zum Zocken zu verwenden. Wer das dennoch vorhat, der bekommt ein erstklassiges Bild geboten, was auf dem riesen Panel tadellos dargestellt wird. PC-Spieler müssen auf Grund der höheren Auflösung auch mehr Rechenleistung zur Verfügung stellen. Star Wars Battlefront war deutlich anzumerken, dass in einigen Passagen die MSI Radeon RX 480 an ihre Leistungsgrenzen stößt. Spiele wie World of Tanks oder MMORPG`s profitieren ebenfalls vom erweiterten Sichtbereich – besser gesagt der Spieler profitiert davon.
Die vermeintlich „hohe“ Reaktionszeit von 5ms lässt ein flüssiges Spielen absolut zu. Wem es auf das letzte Quäntchen Power ankommt, der greift wohl eh zu einem TN-Panel. Die normale Bildwiederholrate wird mit 56-61 Hz angegeben. Kombiniert jetzt die o.g. Auflösung mit FreeSync, lässt sich die Wiederholrate auf 75 Hz anheben. In Summe zwar kein Quantensprung, aber deutlich sichtbar – ob nun im Office- oder Gaming-Bereich.
Das Display
Bereits nach wenigen Sekunden Betrieb wird deutlich, wie gestochen scharf das Bild und zugleich absolut farbreal es ist. Die etwas „verschobene Auflösung“ passt super und ist subjektiv empfunde, als perfekt zu bezeichnen. Also der ideale Partner für den produktiven Einsatz. Für diesen Test wurde auch wieder mittels X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter nachjustiert, was aber subjektiv empfunden gar nicht notwendig war / ist, da der Monitor ja bereits vorkalibriert geliefert wird. Die Änderungen am Bild waren also marginal. Allein vom subjektiven Eindruck her können wir dem abgelieferten ein klares „sehr gut“ attestieren. Bei der 3840x1600 Pixel umfassenden Auflösung handelt es sich um das sog. QHD-Format welches sich in vielen Office-Bereichen zuhause fühlt. Aber nicht nur dort, sondern auch in anderen Bereichen.
Schwarzwert: wenige Lichthöfe und sehr gleichmäßige Ausleuchtung
Die Lichthöfe welche auf dem obigen Bild dargestellt werden äußern sich in der Praxis keinesfalls so intensiv. Es ist viel mehr unserer Kamera geschuldet, die die Dynamikumfang nicht perfekt wiedergeben kann. Hinzu kommt auch noch die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Edge-LED-Gerät handelt – dafür wird das Panel erstaunlich gut ausgeleuchtet und hat nur die markanten vier „Punkte“ an den Ecken. Den Vergleich zum LG 34CB98-B gewinnt der 38UC99-W deutlich. Aber nochmal zurück zu den Zielgruppen.
Gerade im Video-Schnitt oder der Bildbearbeitung kann das große Display voll auftrumpfen und auch wirklich die Größe ausspielen. Wie weiter vorn angesprochen und auch vorgestellt, können mittels der OnScreen Software praktikable Auto-Presets gefahren werden. So werden zum Beispiel die Fenster von Anwendungen automatisch in den vordefinierten Bereich geordnet. Das erfordert ein wenig Einarbeitung, bringt aber schnell einen Nutzen mit sich. Im Vergleich zu den Flat-Panel-Derivaten Kann hier der Curved-Vorteil voll ausgespielt werden.
Denn auf Grund der Krümmung muss man noch weniger seinen Kopf drehen, so dass einem die „peripheren Ecken“ entgegenkommen. Klingt dämlich ist in der Praxis aber sehr angenehm. Der Aha-Effekt stellt sich schnell nach dem ersten Arbeiten ein. Auch bei diesem Curved-Modell gilt: Man sollte folgenden Aspekt beachten - ist man auf gerade Linien angewiesen oder im Design-Bereich tätig, kann es auf Grund der Panelkrümmung zu "Verschiebungen" kommen. Eine allgemein gültige Aussage ist nicht wirklich realisierbar, daher ist es eigentlich nur ratsam selbst zu probieren.
Beim Betrachtungswinkel lässt der LG Monitor dann richtig seine Muskeln spielen. Die vom Hersteller vorgegebenen 178° können, ohne Messgeräte bewertet, vollends erzielt werden. Die Animation gibt Aufschluss über die Blinkwinkelqualität. Überzeugend ist nicht nur die reine Darstellung, sondern auch die Farbtreue, welche erst im stark gedrehten Winkel beginnt an Sättigung zu verlieren. Im Bereich der Einstellbaren Neigung (siehe Anfang der Animation) schwächelt das Panel auch nicht.