Es ist mal wieder Zeit für einen neuen Sockel bei Intel. Dieser hört nun auf die Bezeichnung LGA1200 und lässt sich bspw. mit dem Intel Z490 Chipsatz zusammen auf den Hauptplatinen nieder. Beides ist natürlich auch auf dem MSI MEG Z490 ACE vorzufinden. In diesem Preview soll offenbart werden, was die neue Plattform noch so mit sich bringen kann. Bedenken sollte man dabei aber, dass es sich hier um ein Board der Oberklasse handelt.
Oberklasse spiegelt sich hier nicht nur in der Ausstattung wieder, sondern natürlich auch im Preis. Nachdem vor der offiziellen Ankündigung ein Preis von 520€ im Raum stand, ist die UVP mit 409€ deutlich humaner, wenn auch immer noch weit entfernt von günstig. Damit ist das Board auch teurer als die Schwester-Platine MSI MEG X570 ACE für den Sockel AM4 mit ~360€. Es lässt sich aber auch schon sagen, dass alle MSI Z490 Mainboards höherwertiger ausfallen. So werden mindestens 6-Layer-PCBs verwendet, beim GODLIKE 8-Shichten und beim Z490I Unify sogar 10-Layer. Zudem sind alle Boards PCIe Gen4 vorbereitet, was auch schon bei der AMD X570 Plattform für einen Preisansiteg sorgte.
Im Sortiment fügt es sich wieder an der bekannten Stelle ein, nämlich hinter dem Top-Modell MSI MEG Z490 GODLIKE. Anders als bei diesem, kommt das ACE aber mit dem ATX-Format aus und ist damit im allgemeinen eine Spur kompatibler zu den meisten Midi-Towern. Optisch bleibt das Board der ACE-Serie auch ein wenig treu, es sind also auch hier goldene Akzente vorzufinden. Interessanter ist aber natürlich die Ausstattung. Hier soll noch nicht gespoilert werden, sondern zunächst einen Blick in den Karton geworfen werden.
Lieferumfang
Wie schon beim MSI MEG X570 ACE macht sich hier schneller Ernüchterung breit. WLAN-Antenne und Kabel für den Corsair- und JRainbow-Header können aufgezählt werden, ansonsten ist der Rest noch mehr Standard-Kost. Irgendwie schade, dass man den Premium-Mainboards keine speziellen Goodies mehr spendiert.
Die Spezifikationen
Liest man über die Spezifikationen des MSI MEG Z490 ACE könnte man auch meinen, man hätte ein ein spätes Z390 Board vor sich. Bspw. das ASRock Z390 Phantom Gaming X ist auch schon mit 2.5G und WiFi 6 ausgerüstet und bietet auch bei den Anschlüssen keine großen Nachteile. Als Neuerung des Z490 kann man die Integration von USB 3.2 Gen2x2 nennen, von der das ACE auch gebrauch macht. Im Vergleich zu günstigeren Brettern bietet es zudem eine opulente Spannungsversorgung und reichlich OC-Optionen. Nennenswert ist auch noch die Kombination aus Realtek ALC1220 und ESS ES9018 für das Front-Panel. So wirklich neues gibt es aber aufgrund der neuen Plattform sonst nicht.
Das Mainboard im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI MEG Z490 ACE |
Sockel | LGA 1200 |
Preis | ~ 440€ (03.06.2020) |
Hersteller-Homepage | www.msi.de |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z490 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4800+ MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 GB |
SLI / CrossFire | 2-Way Nvidia-SLI 3-Way AMD-CrossFireX |
Phasen | 16+1 Phasen |
Stromanschlüsse | 2x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 3x PCIe 3.0 x16 (16/0/4; 8/8/4) 2x PCIe 3.0 x1 |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 1x M.2 x4 (32 Gb/s) & SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 1x M.2 x4 (32 Gb/s) & SATA - 2242, 2260, 2280 2x M.2 x4 (32 Gb/s) - 2242, 2260, 2280, 22110 |
RAID | RAID 0, 1, 5, 10 (SATA) RAID 0, 1, 5, (PCIE) |
USB | 1x USB 3.2 Gen2x2 (Typ-C am I/O Panel) 4x USB 3.1 Gen.2 - (3x am I/O-Panel; Typ-C über Front-Header) 4x USB 3.1 Gen.1 - (2x am I/O-Panel, 2x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x am I/O-Panel, 4x über Front-Header) |
Thunderbolt | AiC-Header (5-Pin) |
LAN | 1x 1Gb LAN (Intel I219V) 1x 2.5Gb LAN (Realtek 8125B) |
Wireless | 2x2 Wi-Fi 6 (Intel AX201) Bluetooth 5.0 |
Audio | Realtek ALC1220 + ESS E9018Q2C 1x digital-out (Toslink) 5x analog-out (3,5mm Klinke) |
Fan-Header | 1x CPU-Fan-Header 6x Fan-Header 1x Pump-Header 1x Water Flow-Header |
Beleuchtung | 2 Zonen 1x 4-Pin, 12V 2x 3-Pin, 5V 1x 3-Pin Corsair, 5V |
Die Anbindung auf dem MSI MEG Z490 ACE
Die folgende Grafik wurde mal wieder aus der Anleitung des Mainboards entnommen. Wir sind uns hier aber nicht zu 100% sicher, ob sie wirklich korrekt ist. Manche Punkte ergeben mit der angegebenen Anbindung bzw. dem Lane-Sharing des Boards eigentlich keinen Sinn. So sollen sich bspw. ein M.2 und ein x16 Steckplatz eine Anbindung teilen. Davon ist aber sonst nirgendwo die Rede. Gleichzeitig sollen aber auch die beiden PCIe x1 und der PCIe x4 Anschluss sich eine Anbindung teilen. Zumindet bekommt man noch einmal eine gute Übersicht über die Anzahl der USB-Anschlüsse und auch schon einen Eindruck, wie sich Laufwerke anschließen lassen.
Die verfügbaren Kombinationen wurden ebenfalls der Anleitung entnommen, da man es nicht übersichtlicher gestalten kann. Wie man sehen kann, ist hier in keinem Punkt erwähnt, dass ein PCIe Steckplatz eine Rolle spielt. Es lässt sich aber auch erkennen, dass eine Volbestückung aller Datenträger-Anschlüsse nicht möglich ist. Dabei spielt es auch keine Rolle, mit welcher Schnitstelle die beiden oberen M.2 betrieben werden.
Detailansicht / Features I
Was einem recht schnell auffällt bzw. bewusst wird, ist, dass das MSI MEG Z490 ACE trotz der Unterstützung von PCIe Gen4 ohne zusätzlichen Lüfter auf dem Chipsatz auskommt. Das betrifft aber nicht nur dieses Board, sondern ist bei allen neuen Intel Z490-Mainboards der Fall. Der Chipsatz könnte also effizienter als der AMD X570 arbeiten. Insgesamt wirkt der Kühler nämlich auch nicht sehr wuchtig, was aber bei den früheren Generationen auch eher selten der Fall war. MSI nutzt zusätzlich beinahe das gesamte Areal für die sogenannten M.2 Shield Frozr, also Kühler für verbaute M.2 SSDs. Wie auch die Kühlblöcke der Spannungsversorgung sind sie schwarz eloxiert und mit goldenen Akzenten versehen. Hier gibt es optisch also leichte Unterschiede zum MSI MEG X570 ACE, bei welchem ein Grauton verwendet wurde.
Das Farbdesign wurde auch auf die Abdeckung des Backpanels übertragen. MSI ließ es sich hier nicht nehmen eine RGB-Beleuchtung zu integrieren. Der verspielte infitity mirror ist einem einfacherem Logo gewichen. Darunter sind aber ebenfalls adressierbare RGB-LEDs angebracht, sodass sich innerhalb Farbverläufe realisieren lassen. Eine weitere RGB-Zone ist im Bereich des Chipsatzes vorzufinden. Hier gilt das selbe wie bei der I/O-Abdeckung. Weiter aufgebohrt werden kann das Lichtspektakel mittels eines JRGB-, eines JCORSAIR- und zweiter JRAINBOW-Header werden. Der erste ist für normale 5050 LEDs mit 12V nutzbar (maximal 3A). Die anderen beiden können mit WS2812b bzw. adressierbaren 5V LEDs umgehen. Jeder der JRAINBOW-Header kann 75 LEDs mit einem Strom von 3A befeuern. Senkt man die Helligkeit auf 20% sollen sogar 200 LEDs angetrieben werden können. Der JCORSAIR-Header wird entweder mit Lightning PRO Leuchtstreifen (acht Stück oder 20 Stück bei 20% Helligkeit) oder einem RGB Hub und bis zu sechs Corsair RGB Lüftern. Interessant dürfte für manche ein neuer Dip-Schalter sein. Dieser schaltet die gesamte Beleuchtung des Boards aus. Ist der Schalter auf "on", lässt sich die Beleuchtung auch im Bios deaktivieren.
Optisch fügen sich auch wieder die PCIe Steel Armor sowie DDR4 Steel Armor schick ins Gesamtbild, auch wenn ihre Funktion eher praktischer Natur sein soll. Sie sollen für mehr Stabilität sorgen, sodass man länger etwas von seinem Premium-Mainboard hat. Das Z490 ACE ist daher auch auf der Rückseite mit einer "Chest Plate" oder Brustplatte verstärkt. Sie soll das PCB vor Verwindungen schützen. Dieses baut beim ACE auf sechs Schichten und wurde höhere Bandbreiten sowie Geschwindigkeiten ausgelegt. Konkret ist damit gemeint, dass generell auch PCIe Gen4 unterstützt wird. Das betrifft die PCIe Slots sowie M.2 Konnektoren. Clock Generator, Lane-Switches und Redriver sind ebenfalls darauf ausgelegt. Ein wenig Zukunftsmusik ist das ganze aber noch, da Comet Lake-S nur PCIe Gen3 konform ist. Erst Rocket Lake-S wird die bzw. das Board so richtig ausnutzen können.
Die Überarbeitung der Platinen scheint sich auch einmal mehr auf die Geschwindigkeit des RAMs auszuwirken. MSI nennt den Aufbau weiterhin DDR4 Boost. Es handelt sich um eine isolierten Schaltung, welche durch wellenförmige Leiterbahnen für ein stabilieres Signal sorgen soll. Wurde das MSI MEG Z390 ACE noch bis 4500+ MHz beziffert, sind es nun beim MEG Z490 ACE 4800+ MHz. Beim Z490 GODLIKE und Z490I Unify sollen 5000+ MHz bzw. 5000+++ MHz erreicht werden können, und das mittels XMP.
Wie angesprochen sind auch die M.2 Steckplätze für PCIe 4.0 vorbereitet, arbeiten mit Comet Lake-S CPU aber maximal mit PCIe 3.0. Beim MSI MEG Z490 ACE sind davon schon drei vorhanden. Mit dem M.2 XPander-Z Gen 4 S ließen sich sogar noch zwei weitere ergänzen, indem man ihm im untersten (mechanischen) PCIe x16 Slot betreibt. Jeder drei M.2 Slots teilt sich in irgendeiner Weise einen weiteren Anschluss auf dem Board. Eine Vollbestückung aller M.2- und SATA-Anschlüsse ist also bspw. nicht möglich. Die Anleitung schafft hier durch die schematische Aufstellung mehr Verwirrung, als das sie den Aufbau klar stellt. Laut Bild teilt sich der unterste M.2 Steckplatz die Anbindung mit dem untersten PCIe x16 Slot. Das wird sonst aber nicht erwähnt. Da die Platine so komplex ist, lässt sich das ganze auch nicht weiter verfolgen. Hier braucht es evtl. noch etwas Aufklärung - wir bleiben am Ball.
Ähnlich verhält es sich dann auch bei den PCIe-Slots. Der erste und zweite x16 Slot sind an der CPU angebunden bzw. teilen sich ggf. die von dort stammenden Lanes. Traut man nun wieder der Zeichnung der Anleitung, dann teilen sich die beiden x1 Slots und der untere x16 Slot wieder eine Anbindung an den Chipsatz. Das würde im Zusammenspiel mit der zuvor genannten Problematik aber auch wieder nicht passen. Evtl. hat der Hersteller hier auch einfach den Aufbau eines anderen Boards abgebildet. Beim Layout lässt MSI einen Slot Abstand zum Sockel. Zwischen den beiden oberen x16 Steckplätzen sind zwei Freiplätze eingefügt, sodass Multi-GPU mit Dual-Slot Grafikkarten funktionieren würde.
Detailansicht / Features II
Am Backpanel gibt es zwischen den verschiedenen MSI Z490 Mainboards nicht so viele Unterschiede. Das liegt daran, dass der Hersteller viele Features direkt aus dem Chipsatz beziehen kann, aber auch einfach daran, dass man bspw. die Netzwerk-Konnektivität auf ein neues Niveau heben will. So sind alle Boards des Lineups mit einem 2.5G Ethernet-Anschluss ausgestattet. Um diesen umzusetzen greift MSI zum Realtek RTL8125B. Die kursierenden Probleme zum Intel i225-V hätten hier also keine Auswirkungen gehabt. Beim MSI MEG Z490 ACE gibt es zusätzlich noch einen 1G Anschluss mittels Intel i219V. Kabellos kann mit WiFi 6 Verbindung aufgenommen werden. Verwendet wird hier der Intel AX201, welcher nur eine Intel-Plattform-spezifische Variante des AX200 ist. Bei den USB-Anschlüssen erhält man als Typ-A je zweimal 2.0 und 3.2 Gen1 (5Gbps) und dreimal USB 3.2 Gen2 (10Gbps), welche direkt vom Chhipsatz gestellt werden können. Über einen zusätzlichen ASMedia ASM3241 wird als Typ-C zudem eine USB 3.2 Gen2x2 (20Gbps) Buchse verfügbar gemacht. Diese ist natürlich auch abwärtskompatibel. Thunderbolt 3 wird vom Z490 eigentlich auch unterstützt. Von den neuen Brettern des Herstellers erhalten aber nur das MSI MEG Z490 GODLIKE und Z490I Unify zwei bzw. eine der Multifunktionalen Anschlüsse. Schade. Dafür soll neben dem schnelleren Netzwerk, auch die Bios Flashback-Funktion nun zu den gängigen Features gehören. Zudem erhält jedes MSI Z490 einen Typ-C Header für das Front-Panel.
Die fünf analogen und der digitale Audio-Buchsen am Backpanel werden von einem Realtek ALC1220 versorgt. Den Aufbau nennt MSI auf den MEG Platinen nun Audio Boost HD, was eine Stufe höher als Audio Boost 4 angesiedelt sein soll. Erreicht werden soll das durch den Einsatz des ESS Sabre ES918 DAC für den Anschluss am Frontpanel.
Da die Intel LGA1200 Plattform mit neuen OC-Funktionen beworben wird, aber auch weil die Comet Lake-S CPUs nun bis zu 10 Kerne besitzen, lag bei der Entwicklung der neuen Boards ein großes Augenmerk auf der Spannungsversorgung. Bei den "großen" Mainboards der MEG-Serie kommt das sogenannte Mirrored Power Arrangement zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Art gedoppelten bzw. gespiegelten Ausbau, der bei den genannten Brettern auf 16 Phasen zurückgreift.
Die Basis üebrnimmt der Intersil ISL69269, welcher bspw. auch beim MSI Creator X299 verwendet wird. Gepaart wird er hier mit 16 ISL99390 MOSFETs, welche jeweils 90A bereitstellen können. Je zwei hängen immer an einem Intersil Phasen Controller. Die siebzehnte Phase wird von zwei gedoppelten On Seminconductor 4C024 MOSFETs bereitgestellt. Die Zulieferung erfolgt über zwei EPS-Stecker, womit offiziell 576W bezogen werden dürfen.
Die Kühlung übernehmen zwei massive Aluminium-Kühler, die per Heatpipe miteinander verbunden sind. Um die Oberfläche etwas zu vergrößern, sind sie länglich geschlitzt. Darüber hinaus verbaut MSI bei den MEG-Boards unter der integrierten I/O-Blende einen kleinen Lüfter. Dieser zieht Luft durch die Blende auf der Rückseite und drückt sie gegen den Kühler. Inwieweit dies effektiv ist und ob er sich bemerkbar macht, wird sich noch im Test herausstellen müssen. Der 30x30x10mm messende PLA03010B12H von Powerlogic soll zumindest mit zwei Kugellagern bestückt sein und bringt es laut Datenblatt auf bis zu 10000 U/min.
Die massiven Aluminium-Kühler nehmen mit Wärmeleitpads Kontakt zu den Komponenten auf. Massiv trifft beim Chipsatz-Kühler allerdings nur bedingt zu. Er fällt schon schmächtig aus und ist zwecks Beleuchtung auch mit einer Öffnung versehen. Wirklich warm wird der Z490 also wohl nicht.
Testsystem im Überblick
Neuer Sockel, neues Testsystem. Der Sockel LGA1200 fordert erneut eine neue CPU. Zum Einsatz kommt der Intel Core i9-10900K, also das Flagschiff der Plattform. Damit die 10 Kerne nicht an ihre thermische Grenze stoßen, kommt als Kühlung ein Loop der Corsair Hydro X zum Einsatz. Verbaut wird das ganze im Corsair Crystal 570X RGB. Energie wird über das NZXT E850 bezogen, damit man die Leistungsaufnahme der CPU besser bestimmen kann. Der CPU werden zudem 2x 8GB Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 sowie die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X zur Seite gestellt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter eingesetzt. Das System wird auf der Seagate FireCuda 510 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt. An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
Software
Natürlich kommt auch beim MSI MEG Z490 ACE das Dragon Center zum Einsatz. Die Software vereint alles, was der Hersteller "früher" über mehrere Programme verteilt hat. Nun lässt sich das System überwachen, übertakten, profilieren und optisch anpassen. Die Leistung lässt sich individuell oder in Profilen anpassen, wobei man die Lüfer auch mit Kurven belegen kann. Ein Wechsel zwischen DC und PWM lässt sich allerdings nach wie vor nicht umsetzen. Von der Gaming App hat man die Farbanpassung des Monitors übernommen. Neu ist, dass sich auch Game Highlights mittels MSI Companion vom Dragon Center aus aufnehmen lassen. Die zugehörige Software muss allerdings zusätzlich installiert werden. Mit dem Lan Manager kann man das Netzwerk überwachen und mit Mystic Light natürlich die Beleuchtung des Mainboards sowie der angeschlossenen Komponenten regeln. Auch kompatible Hardware kann hier im selben Zuge belegt werden.
Das UEFI-BIOS
Es kommt auch beim MSI MEG Z490 ACE weiterhin das Click Bios 5 zum Einsatz. Grundsätzlich sind natürlich neue Optionen eingezogen, da die Plattform bzw. die neuen Prozessoren neue Features bietet. Insgesamt ist die Optik aber wieder fast identisch zu Mainboard mit Z390 (z. B. MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon) oder auch X570 (z. B. MSI MEG X570 ACE). Minimale Unterschiede gibt es aber auch schon im EZ Mode. So kann man bei diesem Board die Debug Code LED deatkiveieren und man hat die Aktivierung des Game Boost und XMP optisch verändert. Zudem kann das Bios neuerdings auch die Temperatur des verwendeten Corsair Dominator Platinum RGB auslesen.





Der Advanced Mode bleibt optisch ebenfalls identisch zu den Platinen der anderen Plattformen, nur dass man das Bild zwischen den sechs Optionen mal wieder an das Design des Mainboards angelehnt hat.
Settings
Unter den Settings finden sich die typischen Optionen wieder. Es lassen sich die Anbindungen konfigurieren, wobei man dem aktuellen Bios noch keine Auswahl für PCIe Gen4 bereitstellt, was aber auch kein Wunder ist, das Comet Lake-S dies nicht unterstützt und Rocket Lake-S noch Zukunftsmusik ist. Aufklärung gibt es bezüglich des M.2_3 Sockels und PCIE_5 Steckplatzes. Diese teilen sich scheinbar doch vier Lanes des Chipsatzes, wobei man drei Auswahlmöglichkeiten bei der Nutzung hat. Neu ist, dass man verbaute SSDs testen kann.














OC
Vor allem beim OC Abschnitt hat sich etwas verändert. Hier sind mehrere neue Funktionen eingezogen. So lässt sich bspw. der DMI Takt unabhängig vom Base Clock wählen. Unter den Advanced CPU Konfigurationen lässt sich zudem das neue Per Core Hyperthreading vorfinden. Interessant ist, dass selbst das zum Testzeitpunkt aktuellste Bios (1.13) die Long Duration Maintaineds nur auf 28s festlegt und nicht auf 56s wie von Intel angekündigt. Spätere Bios-Versionen könnten die Leistung bei längeren Lasttests also noch einmal steigern. Insgesamt kann man in Sachen OC sagen, dass man sich schon wieder neu reinfuchsen muss, auch wenn die Unterschiede zu Coffee Lake-S sicherlich nicht extrem ausfallen.














Hardware Monitor & Board Explorer
Der Hardware Monitor präsentiert sich eigentlich wie immer, nur, dass das MSI MEG Z490 ACE mehr Anschlüsse als der Durchschnitt der MSI Platinen bietet. Neben dem CPU-Lüfter, der Pumpe und den System-Lüftern lässt sich auch der MOSFET-Lüfter konfigurieren. Selbst im Balanced Profil steht dieser aber bis 65°C still. Ausrichten kann man die Lüftergeschwindigkeit bei den System-Lüftern an sieben verschiedenen Temperatur-Sensoren. Diese werden im Board Explorer auch angezeigt.



Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
System-Benchmarks
3D-Benchmarks
Speicher-Benchmmarks
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Die Test-Konfiguration wurde erneut etwas angepasst. Die Patrtiot Viper VPN100 1TB musste der Seagate FireCuda 510 1TB als Systemlaufwerk weichen. Die Corsair MP600 1TB verweilt diesmal in ihrer Verpackung, da PCIe Gen4 weiterhin kein Thema bei Comet Lake-S ist, auch wenn die Mainboards theoretisch bereit wären. Die externen Anschlüsse werden weiterhin mit der Sandisk Extreme 900 Portable 480GB und Corsair Voyager GTX 128GB überprüft.
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 3.0 Performance
Die Seagate FireCuda 510 1TB fungiert bei allen Tests als Systemplatte. Wenn vorhanden, wird ein Slot mit Kühler genutzt.
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des Z490 Chipsatzes ist der native USB 3.2 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Das Thema Overclocking muss zu einem späteren Zeitpunkt vertieft werden. Das aktuellste Bios ließ leider keine Einstellungen zu, außer diese konnten aus einer Auswahl getroffen werden. Manuelle Anpassungen waren nicht möglich. Um das Ergebnis nicht zu verzerren wird also auf ein weiteres Update gewartet. Kurz wurde allerdings schon der Game Boost und das Übertakten des RAMs angeschaut.
Der Game Boost setzt ein Offset von 2 auf die vorhandenen Turbo-Stufen. Damit erreicht der Intel Core i9-10900K im All-Core einen Takt von 5,1 GHz. Das Board setzt dazu eine Spannung von 1,375V an, welche zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter analysiert werden konnte. Die Leistungsaufnahme stieg dabei auf 350W bei All-Core-Belastung an, die Punktzahl konnte im gleichen Zuge im Cinebench R15 allerdings nur um 27 Punkte gesteigert werden. Hier braucht es also auf jedem Fall noch Optimierungen.
Der RAM konnte mittels Memory Try it! auf 4600MHz CL18 gepusht werden. Für weitere Ergebnisse muss auch hier auf ein Bios-Update gewartet werden, weil die Profile über diesem nicht mehr ganz stabil waren und ebenfalls manuelle Anpassungen benötigen.
Temperaturen
Um die Tempearturen des Boards zu prüfen, wurde Prime95 29.3 für 30min auf allen Kernen laufen gelassen. Wie man sehen kann, lag am Ende der Belastung lediglich eine Temperatur von 61°C an den Mosfets an, was dafür sorgte, dass der Lüfter zu keinem Zeitpunkt ansprang. Interessanter wird das ganze natürlich mit OC. Hier wird also ebenfalls noch einmal nachgeliefert. Auch die CPU ist mit 77°C relativ kühl geblieben, sodass etwas Spielraum für OC schon vorhanden sein sollte.
Fazit
Das Fazit fällt noch etwas vorläufig aus, da das aktuellste Bios des MSI MEG Z490 ACE nach wie vor nicht ausgereift zu sein scheint. So konnten hier keine manuellen Einstellungen beim OC getroffen werden und auch der Thermal Velocity Boost konnte nicht erreicht werden, obwohl die CPU nicht wirklich warm wurde. Ansonsten legt die Platine allerdings eine sehr solide Leistung an den Tag. Der Spannungsaufbau lässt eigentlich keine Wünsche offen, wurde sie sehr großzügig dimensioniert und aus hochwertigen Komponenten zusammengestellt. Auch die Kühlung der MOSFETs scheint zu funktionieren, was sich daran erkennen lässt, dass der zugehörige Lüfter nicht ansprang. Beides wird aber noch mit Overclocking genauer unter die Lupe genommen.
Die Ausstattung des Boards passt zur Ausrichtung. Die Netzwerkanschlüsse entsprechen auch zum aktuellen Zeitpunkt einem gehobenen Standard und es sind insgesamt relativ viele USB-Anschlüsse voranden, von denen auch die meisten den schnelleren Standards entsprechen. Auch mit dem Audio-Ausbau sollten die meisten Nutzer bereits zufrieden gestellt werden können. Drei M.2 Anschlüsse sind ebenfalls sehr begrüßenswert.
Dass der Preis höher als beim X570 Derivat ausfällt, ist aber nicht wirklich verständlich. ~410€ sind einfach eine Hausnummer für ein Mainstream-Mainboard. Auch hier muss ein erneuter Test mit neuerem Bios Klarheit bringen.
Update: MSI hat bereits ein neueres Bios nachgeschoben. Die Tests werden daher noch einmal wiederholt und zeitnah angepasst.
MSI MEG Z490 ACE