Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Beim Übertakten kann man beim ASUS ROG Maximus XI Gene sozusagen drei verschiedene Wege einschlagen. Beim ersten wird die 5-Way Optimization benutzt, welche während des Windows-Betriebs eingesetzt wird und Schrittweise den Multiplikator sowie die Spannung anhebt. Am Ende hat das Board dann Werte ermittelt, welche man noch immer einmal auf Stabilität testen sollte, aber mit welchen man schon arbeiten kann. Wir haben das Verfahren einmal angewendet und folgendes Ergebnis erzielt. Ermittelt wurden 5,1 GHz bei einer Belastung bis zu drei Kernen. Bis zur Belastung auf allen sechs Kernen werden "nur" 5 GHz angelegt. Die Spannung wurde dazu auf adaptive 1,414V gepusht. Durch die Erfahrungen mit der CPU finden wir den Wert nicht besonders berauschend. Hier sollte man dringendst selbst Hand anlegen.
Das zweite Verfahren ist das AI Overclocking. Die künstliche Intelligenz des Boards soll einem also die Arbeit abnehmen. Hat man diese Funktion aktiviert, ermittelt das Board einen Wert für die Kühlleistung, indem die Temperatur beobachtet wird. Anhand dieser nimmt die Platine nach einem Neustart dann automatisch eigene Anpassungen am Multiplikator und Spannungen vor. Bei uns zeigte sich nach einmaligem Neustart eine Allcore-Frequenz von 5GHz bei 1,288V. Nach weiteren Benchmarks konnte das Board weiter lernen und zeigte nach einem weiteren Neustart dann 5,1GHz bei 1,376V. Das klingt doch schon einmal sehr vielversprechend. Hat man keine Ahnung vom Overclocking oder möchte sich auch einfach nicht damit befassen, erscheint die AI OC Funktion eine interessante Möglichkeit zu sein, um ein gutes Plus an Mehrleistung zu erreichen. Oder man erhält zumindest erst Ansatzpunkte, wie man das manuelle Übertakten angehen sollte.
Der dritte Weg beschreibt natürlich das manuelle Übertakten, wobei man auch hier zwei verschiedene Optionen hat. Entweder man nimmt Einstellungen via AI Suite 3 oder Intel XTU vor oder aber man trifft die Einstellung oldschool-mäßig im Bios. Wir haben uns für die letzte Option entschieden und an die benötigte Spannung für 5GHz angenähert. Benötigt hat der Intel Core i5-9600K hier dafür 1,265V. Ein guter Wert, insofern man das nach drei Boards überhaupt beurteilen kann. Erreicht wurden hiermit 1228 Punkte im Cinebench R15 bei 160W. Da das Board aber ja für OC ausgelegt ist, sollte es diesmal auch etwas mehr sein. Bei 1,3V konnten 5,1GHz und bei 1,365V 5,2GHz stabil erreicht werden. In Kombination mit etwas Speichertuning konnte damit der erste Platz in der CB R15 Liste erreicht werden. Natürlich war hier nicht wirklich Konkurrenz hinterlegt, jedoch schon erstaunlich, dass die 6 Thread CPU den 24 Thread Prozessor schlagen kann.
Dem RAM haben wir natürlich auch Beachtung geschenkt, wie sollte es beim Mini-Apex auch anders sein. Der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 ist mit Samsung B-Dies bestückt, aber nicht speziell gebinnt. Daher war es interessant zu sehen, wann der Speicher "dicht macht". Wirklich optimiert haben wir den RAM dabei erstmal nicht, sondern nur mit den Haupttimings und eben der Frequenz sowie Spannung gearbeitet. Sehr schnell konnten die 4266MHz erreicht werden, welche auch das MSI Z390-A Pro schaffte. Mit Timings von CL19-19-19-39 konnten auch 4300MHz noch stabil gefahren werden. Für die Settings darüber, musste dann wieder etwas experimentiert werden. Ohne die deutlich höheren Timings noch genauer auszuloten konnten letztendlich 4600 MHz stabil betrieben werden. Immerhin 1400 MHz über der eigentlichen Spezifikation des Speichers.
Temperaturen
Auch die Temperaturen des Boards haben wir analysiert. Dazu wurde eine halbe Stunde Prime 29.3 ausgeführt und mit AIDA64 nach Ende der Laufzeit die Sensoren ausgelesen. Auf die CPU hat das Board nur durch die gewählte Serienspannung und die angewendete Lüfterkurve des Noctua NH-U12A einen Einfluss. Interessanter sind daher die Werte des PCH, VRM und evtl. auch M.2-Laufwerks. Um es kurz zu machen, alles sehr unbedenklich. Die Spannungsversorgung wurde der Software nach nur 56°C warm, was extrem gering erscheint. Zum Vergleich, das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon erreichte bei selben Test 67°C auf den MOSFETs. Ein kleiner Vorteil des Boards ist beim M.2 Laufwerk zu erkennen. Da dieses nicht unter der Grafikkarte verschwindet und auch nciht mit dem PCH Kühler verbunden ist, bleibt auch die Temperatur der Samsung 960 Evo stabil.