Detailansicht ohne Verkleidungen
Die schiere Vielfalt der Anschlüsse und Features macht es natürlich interessant zu sehen, wie MSI das Layout im speziellen umgesetzt hat. Dazu empfiehlt sich immer alle Kühler und Blenden zu entfernen. So auch hier. Beim MSI X299 XPower Gaming AC erfordert das allerdings auch etwas Aufwand, da die Anzahl auch in diesem Punkt nicht gerade gering ist.
Spannungsversorgung
Haben wir schon erwähnt, dass das MSI X299 XPower Gaming AC extrem ist? Dies trifft auch auf die Spannungsversorgung zu. Im eigentlichen ist diese ziemlich identisch zum MSI X299 Gaming M7 ACK, jedoch kommt hier noch eine weitere Phase zum Einsatz. Um die Fakten noch einmal konkret zu nennen. Die Leitung übernimmt ein IR35201, welcher seine acht PWM-Kanäle hier in einer 6+1 Konfiguration ausspielt.
Es werden jedoch nicht "nur" sechs Phasen für die VCINN angedacht. Eigentlich sind insgesamt 12 IR3555 MOSFETS vorhanden, welche paarweise per IR3599 Dopplern eben auf die sechs eigentlichen Phasen reduziert werden. Insgesamt kann hierdurch eine Stromstärke von 720A bereitgestellt werden. Der Ostfriese würde das nur mit "Jasses!" kommentieren. Die VCCSA wird über einen weiteren IR3555 gespeist. Bei den RAM-Bänken kommt jeweils ein GStek GS7133 zum Einsatz, welcher zwei Nikos PK6328A kontrolliert.
HiFi-Ausbau
Der Hersteller nennt, dass auf der Platine der Audio Boost 4 zum Einsatz kommt. Es handelt sich dabei um einen Realtek ALC1220 in Kombination mit sehr hochwertigen Chemi-Con Audio-Kondensatoren. Ein Verstärker sorgt dafür, dass auch Kopfhörer mit bis zu 600 Ohm betrieben werden können. Klangtechnisch sollen 120dB SNR / 32-bit erreicht werden. Auch DSD Super Audio CD (angeblich 64 mal bessere Qualität als CD) soll damit garantiert werden können. In Rückblick auf das Audio Boost 4+ Feature des MSI X299 Gaming M7 ACK, stellt das das Mainboard an dieser Stelle zwar keinen Superlative auf, agiert nichtsdesto trotz aber auf hohem Niveau.
Kühler und Blenden
Um der Platine etwas mehr Steifigkeit einzuverleiben, wurde auf der Rückseite eine sogenannte Chest Plate angebracht. Diese befindet sich dort, wo der E-ATX Standard über den ATX Standard "übersteht". Stöpselt man also Stecker am rechten Rand ein, biegt sich das Brett nicht so stark durch. Die Platte ist auf der Rückseite stellenweise mit Abstandhaltern versehen und ganzheitlich mit einem nichtleitenden Überzug ausgestattet. Ebenso wie der Rest der Kühler und Blenden, ist auch sie verschraubt. Alles zu entfernen erfordert etwas Arbeit. Denn man muss auch logisch vorgehen, damit man überhaupt alle Schrauben erreichen kann. Die Kühler wirken insgesamt sehr solide. Gerade der SpaWa-Kühler mit dem zweiten Ausleger ist lobenswert. Allerdings handelt es sich bei dem Teil oberhalb der Spannungswandler nicht komplett um den Kühler selber. Denn ein Großteil ist lediglich Zierwerk aus Kunststoff. Nach unserem Geschmack hätte MSI hier noch konsequenter die Kühlung berücksichtigen dürfen.
Der Chipsatzkühler bzw. dei Abdeckung besteht auch großflächig aus Kunststoff. Der eigentliche Kühler ist sehr flach, scheint aber, auch in Hinblick auf die bisherigen Mainbaords völlig ausreichend deimensioniert zu sein. Der M.2 Frozr ist insgesamt etwas dicker ausgelegt und kann somit schon mehr Wärme abführen als die M.2 Shields. Eine Oberflächenvergrößerung durch Schlitze könnte aber durchaus noch effektiver sein.