Fazit
Dem vorliegenden Test hat man sicherlich an viellerlei Stellen angemerkt, dass wir von dem Mainboard wirklich begeistert sind. Kauft man sich mit dem Sockel 2066 ein HEDT System, entspricht das MSI X299 XPower Gaming AC genau dem, was man unter High End versteht. Der Hersteller hat dabei so viele Features vorgesehen, dass man vom ATX auf das E-ATX Format ausweichen musste.
Auch wenn die XPower Gaming Titanium Mainboards bestimmt ihre berechtigte Fanbase haben, so kann das non-Titanium beim Design genauso punkten. Eine Ähnlichkeit des Chipsatzkühlers zu War Machines ARC Reactor ist dabei nicht zu verleumden. Vor allem, da MSI auch einen Leuchteffekt Reaktor nennt. Wolle man hier Kritik üben, dann könnte man den Kühlkörper über den Spannungswandlern ansprechen. Weniger Kunststoff-Dekor und noch mehr Kühlmaterial wäre hier wünschenswert, wenn auch nicht zwangsläufig erforderlich. Aber nicht nur die Optik gefällt, auch das Layout ist gut druchdacht. Irgendwie hat man es geschafft, neben den vier PCIe X16 Steckplätzen auch drei M.2 Slots zu verbauen. Der Abstand zwischen den Steckplätzen ist dabei mehr als eng, jedoch liegt dies einfach am ausgehenden Platz des Formfaktors. Auch bei den weiteren Datenträgeranschlüssen wurde mit 10x SATA3 und einmal U.2 nicht gegeizt. Um noch mehr, vor allem aber noch schnelleren Speicher zu nutzen, hat MSI den sog. M.2 XPander-Z beigelegt. Dieser kann zwei M.2 PCIe SSDs anbinden. Somit kann auch Intel VROC mit drei PCIe X4 M.2 SSDs genutzt werden. Übrigens: Eine ähnliche Adapterkarte ist uns bislang noch nicht im freien Verkauf unter die Augen gekommen.
Bezüglich OC bietet man auch Einiges. OnBoard-Taster, EZ Debug LED und Code LED gehören hier mittlerweile schon fast zur Standardkost. MSI verbaut zudem BCLK Taster, Gaming Boost, ein Dual-Bios sowie ein paar Extrem OC Einstellungen welche per Jumper aktiviert werden. Überwachung und Kontrolle kommt dabei auch nicht zu kurz. Das Command Center verrichtet seinen Dienst immer noch zufriedenstellend und wird hier Herr über ganze 10 Lüfteranschlüsse. Möchte man hier Kritik üben, dann könnte man sich fragen, warum MSI nur einen 8- und 4-Pin Stecker zur Stromversorgung vorsieht. Denn die Spannungsversorgung mit 6x2 Phasen kann theoretisch bis zu 720A bereitstellen, welche auch ersteinmal auf der Platine ankommen wollen.
Mit circa 400 EUR ist das Mainboard sicherlich nicht günstig. Es wird aber auch einiges geboten. Zudem muss man auch immer bedenken, dass der Sockel 2066 einfach kein Mainstreamsockel ist. Wer also auf der Suche nach High End ist, der wird hier bestimmt glücklich. Einen Rat gibt es von unserer Seite aber noch: Wer diese Platine erwirbt, sollte sie nicht mit einem Core i7 oder gar i5 langweilen. Richtig ausspielen kann es seine Vorteile erst dann, wenn es mit einem Intel Core i9 bestückt wird.
Insgesamt ergibt sich ein Bild, was keinerlei Fehler vorweist - Potential nach oben ist im marginalen Bereich dennoch vorhanden. Denn der HiFi-Ausbau ist zwar sehr gut, jedoch würde eine dedizierte Soundkarte noch mehr rausholen. Gleiches gilt für die Netzwerkkarten. Hier hätte man gerne den Schritt Richtung 10G wagen dürfen, auch wenn das bedeuten würde, dass der Preis noch höher ausfallen würde. Im Zweifelsfall wäre sogar noch eine bessere Wertung möglich gewesen. Das Board ist u.a. bei Amazon zu erwerben.
MSI X299 XPower Gaming AC | ||
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+ großzügige Spannungsversorgung | - nicht gerade günstig |
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