Zugegebenermaßen ist das kürzlich getestete ASUS TUF X299 Mark 2 optisch und ausstattungstechnisch vielleicht nicht unbedingt das, was man von einem HEDT Mainboard erwartet. Daher haben wir uns noch einmal am anderen Ende des Sockel 2066 Lineups des Herstellers bedient. Das vorliegende ASUS ROG Strix X299-XE Gaming kann als waschechte Gaming-Basis angesehen werden, was die vielen Ausstattungsmerkmale, aber auch die Optik beweisen. Wir haben die Platine ausgiebig inspeziert.
Wer sich das ASUS ROG Strix Lineup der Z370 Maiboards anschaut, kann leicht den Überblick verlieren. Namentlich unterscheiden sich die sechs Mainboards nur durch einen Buchstaben. Dieser gibt jedoch immer die Stellung der jeweiligen Platine an. Je früher der Buchstabe im Alphabet auftaucht, umso reichhaltiger ist die Platine bestückt. Beim vorliegenden ASUS ROG Strix X299-XE Gaming handelt es sich also um ein Topmodell der Strix Serie. Allerdings fällt die Identifikation beim Sockel 2066 aber auch leichter aus. Denn neben dem X299-XE gibt es lediglich das X299-E.
Die Unterschiede sind dabei zunächst nicht so leicht zu erkennen. Vorhanden sind diese unserer Recherche nach nur beim verbauten Kühler und dem zusätzlichen Header für adressierbare RGB LEDs sowie der enthaltenen Grafikkartenstütze. Man kann an dieser Stelle natürlich streiten, ob dies einen Aufpreis von Rund ~45€ rechtfertigt. Ruft man sich die negativen Schlagzeilen bzgl. der Temperaturprobleme zum Start der 2066 Plattform in Erinnerung, scheint gerade das Kühlkonzept aber eine interessante bzw. auch lohnenswerte Neuerung zu sein.
Lieferumfang
Wie man dem Bild des Lieferumfangs entnehmen kann, wird hier relativ viel geboten. Zu Standardkost gehören die SATA-Kabel, Kabel-Etiketten und Treiber-DVD sowie Anleitung. Dann geht es aber schon mit den Specials weiter. Eine SLI-HB Bridge und die WLAN-Antene im Schwert-Design machen hier den Anfang. Um den zweiten M.2 Steckplatz zu nutzen, ist weiterhin eine Montagevorrichtung enthalten. Für Modder sind RoG-Lüfterlabel, 3D Mount-Schrauben sowie die RGB-Y-Verlängerung willkommen. Kabelbinder und ein Temperatursensor runden den Umafang ab, welcher in dieser Form auch beim X299-E vorzufinden ist. Zusätzlich gibt es beim X299-XE jedoch noch eine Grafikkartenstütze, einen RoG RGB LED-Strip samt Verlängerung und den 40mm Lüfter mit Halterung für den Spannungswandlerkühler.
Die Spezifikationen
Optisch wird zum bereits angesprochenen TUF X299 Mark 2 auf den ersten Blick einiges mehr geboten. Auch der Lieferumfang ist etwas umfangreicher. Um den Aufpreis rechtfertigen zu können, ist die Ausstattung natürlich auch etwas opulenter. Vom Layout her sind die Unterschiede zunächst nicht so gewaltig. Zur Verfügung stehen drei PCIe x16 Steckplätze, hier jedoch allesamt als SafeSlot ausgeführt. Es stehen auch hier "nur" zwei M.2 Steckplätze zur Verfügung, allerdings wurde die Anzahl der SATA Schnittstellen auf acht angehoben. Ein Upgrade liegt auch bei den USB Anschlüssen vor. Denn am Backpanel ist ein USB 3.1 Gen.2 (10Gbps) Typ-C vorhanden. Durch einen Header kann ein weiterer an die Front verlegt werden. Mit WLAN und Bluetooth werden auch bei der Kabellosen Konnektivität die HEDT Ansprüche erfüllt.
ASUS ROG Strix X299-XE Gaming - im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | ASUS ROG Strix X299-XE Gaming |
Sockel | LGA 2066 |
Preis | ~ 380€ |
Hersteller-Homepage | www.ASUS.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel x299 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 8x DDR4 bis zu 4133MHz (OC) - Quad Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 GB |
SLI / CrossFire | 3-Way Nvidia-SLI 3-Way AMD-CrossFireX |
Phasen | 7+1 Phasen |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 4-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 4x PCIe 3.0 x16 (x16/x16/x8) 2x PCIe 3.0 x4 1x PCIe 3.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 8x SATA 6G 1x M.2 x4 (32 Gb/s) & SATA - 2242, 2260, 2280 1x M.2 x4 (32 Gb/s) - 2242, 2260, 2280, 22110 |
RAID | RAID 0, 1, 5, 10 |
USB | 3x USB 3.1 Gen.2 - (1x Typ-A und 1x Typ-C am I/O Panel; 1x Typ-C über Front-Header) 8x USB 3.1 Gen.1 - (4x am I/O-Panel, 4x über Front-Header) 4x USB 2.0 (2x am I/O-Panel, 2x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | - |
Thunderbolt | AIC 5-Pin Header |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I219V) |
Wireless | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac |
Audio | SupermeFX (Realtek ALC S1220A) digital-out (Toslink) analog-out (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | Bluetooth V4.2 |
Der X299 Chipsatz
Die I/O-Verteilung bei den Mainboards des Intel Sockel 2066 bzw. mit Intel X299 Chipsatz ist nicht so schnell erklärt wie es bspw. bei AMDs AM4 oder TR4 Sockel der Fall ist. Denn während bei AMD alle CPUs eines Sockels die gleiche Anzahl an PCIe 3.0 Lanes bereitstellen können, muss man bei Intels Prozessoren eventuell Abstriche machen. Konkret können nur die Intel i9 Prozessoren mit 10 und mehr Kernen die vollen 44 Lanes an die Komponenten verteilen. Beim Intel i7-7820X sowie i7-7800X sind es immerhin noch 28, während es bei den beiden Vierkernen i7-7740X und i5-7640X nur 16 sind. Der Intel X299 Chipsatz stellt der CPU aber in jedem Fall zusätzliche 24 PCIe 3.0 Lanes zur Seite. Um eine bessere Einordnung der folgenden Erläuterungen zu erhalten, sind zusätzlich Vergleiche mit dem älteren X99 Chipsatz angegeben. Auch ein Vergleich zur Konkurrenz in Form des AMD X399 und AMD TR4 soll nicht fehlen.
Sockel | 2066 | 2011-3 |
Prozessor-Unterstützung | Intel Kaby Lake-X / Skylake-X | Haswell-E / Brodwell-E |
PCIe-Lanes | bis zu 44x PCIe 3.0 | bis zu 40x PCIe 3.0 |
USB 3.1 Gen1 | - | - |
SATA- / M.2-Ports | frei konfigurierbar | - |
Chipsatz | X299 | X99 |
Verbindung zwischen CPU und PCH | DMI 3.0 | DMI 2.0 |
PCIe-Lanes des PCHs | 8x PCIe 3.0 | 24 x PCIe 3.0 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 8 | 10 |
USB-3.1-Ports | 10 | 6 |
USB-2.0-Ports | 4 | 4 |
Wie man sieht, wurden vor allem die Anschlüsse auf einen aktuellen Stand gebracht bzw. integriert. Damit müssen nicht mehr so viele Zusatzchips eingesetzt werden um z. B. USB 3.1 Gen1 Ports zu ermöglichen. Auch die Anbindung an die CPU wurde nun auf eine zeitgemäße Geschwindigkeit gebracht. Zusätzlich zu den vielen möglichen CPU Lanes, stellt der Chipsatz nun dreimal so viel wie zuvor bereit, um noch mehr Geräte schnell anzubinden. Mit dem Virtual RAID on CPU (VROC) zieht ein zusätzliches Feature ein, welches die Datenträger per RAID auf ein neues Geschwindigkeits- bzw. Durchsatzniveau hievt.
Sockel | TR4 | 2066 | 1151 v2 |
Prozessor-Unterstützung | Ryzen Threadripper | Intel Kaby Lake-X / Skylake-X | Coffee Lake-S |
PCIe-Lanes | 64x PCIe 3.0 | bis zu 44x PCIe 3.0 | 16x PCIe 3.0 |
USB 3.1 Gen1 | 8 | - | - |
SATA- / M.2-Ports | frei konfigurierbar | frei konfigurierbar | - |
X399 | X299 | 270 | |
Verbindung zwischen CPU und PCH | 4x PCIe 3.0 | DMI 3.0 | DMI 3.0 |
PCIe-Lanes des PCHs | 10x PCIe 2.0 | 24x PCIe 3.0 | 24 x PCIe 3.0 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 6 | 8 | 6 |
USB-3.1-Ports | 6 | 10 | 10 |
Wie man sieht, ist die Intel 2066 Plattform in Sachen Lanes dem Mainstream Pendant weit überlegen, insofern man eine dicke CPU einsetzt. Auch gegen AMDs Threadripper kann man bzgl. der Lanes eigentlich nur dann mithalten, wenn man eine der CPU größer als den i7-7820X verwendet. Anschlusseitig kann man aber auf beiden Seiten keinen Gewinner ausmachen. Kommen wir also zu konkreten Umsetzung des ASUS ROG Strix X299-XE Gaming.
Die Anbindung auf dem ASUS ROG Strix X299-XE Gaming
Während beim MSI X299 Gaming M7 ACK auch die kleineren PCIe Steckplätze von der Wahl der CPU und Bestückung der Ports abhängig waren, so sind hier lediglich die PCIe X16 Steckplätze von der Anzahl der Lanes abhängig. Ein großer Unterschied ist hier auch, dass auch bei den kleinen Intel Core i7 Prozessoren ein Multi-GPU Setup aus drei Grafikkarten erfolgen kann, was beim TUF X299 Mark 2 nicht der Fall ist. Die folgenden Tabellen legen dar, inwieweit verbaute Hardware angebunden wird. Unterschieden wird dabei natürlich bei der Wahl der CPU. Die genannten Steckplätze sind dabei auf der Platine von oben nach unten zu betrachten.
CPU mit 44-Lanes
PCIe Konfiguration | Single | Dual | Triple |
PCIe X16_1 | x16 | x16 | x16 |
PCIe X16_2 | N/A | x16 | x16 |
PCIe X16_3 | N/A | N/A | x8 |
CPU mit 28 Lanes
PCIe Konfiguration | Single | Dual | Triple |
PCIe X16_1 | x16 | x16 | x16 |
PCIe X16_2 | N/A | x8 | x8 |
PCIe X16_3 | N/A | N/A | x1 |
CPU mit 16 Lanes
PCIe Konfiguration | Single | Dual | Triple |
PCIe X16_1 | x16 | x8 | x8 |
PCIe X16_2 | N/A | x8 | x8 |
PCIe X16_3 | N/A | N/A | x1 |
Dadurch, dass die Lanes irgendwann ausgehen können, findet bei den kleineren Steckplätzen auch eine Beschneidung statt. So teilt sich beispielsweise der PCIe X1 Steckplatz seine Anbindung an den Chipsatz mit dem USB 3.1 Gen.2 Typ-C Header. Der obere PCIe X4 Steckplatz teilt sich seine Anbindung mit den vier SATA Anschlüssen fünf und sechs sowie sieben und acht. Der zweite PCIe X4 ist immer nur mit einer Lane am Chipsatz angebunden. Wenn der M.2 Port unterhalb des Kühlers im SATA Mode genutzt wird, wird gleichzeitig der SATA 1 Port deaktiviert. Ansonsten sind keine weiteren Einschränkungen vorhanden.
Detailansicht / Features
Wie bereits angesprochen, gibt es grundsätzlich nicht viele erkennbare Layout-Unterschiede zum ASUS X299 TUF Mark 2. Der Sockel wird wie üblich von insgesamt acht Speicher-Steckplätzen umrahmt. ASUS gibt hier mit OC Taktraten von 4133MHz und mehr an. In Kombination mit dem Quad-Channel-Interface dürfte Bandbreite also zu keiner Zeit ein Problem darstellen. Bei den PCIe X16 Steckplätzen kommt immer die Safe Slot Technologie zum Einsatz, welche vor mechanischen Schäden bei schweren Grafikkarten schützt. Dabei sind die Abstände so gewählt, dass zumindest beim Dual-GPU Betrieb genügend Platz, auch für Custom-Grafikkarten, vorhanden ist.
Das Strix-Design ist in diesem Jahr unverkennbar. Sei es ein Mainboard für AMD oder Intel CPUs, man erkennt sofort um welchen Hersteller und welche Serie es sich handelt. Dies liegt einerseits an der schwarz-grauen Farbgestaltung, vielmehr aber an dem RoG-Logo auf dem Chipsatzkühler.
Optische Akzente setzen dabei die I/O Verkleidung sowie das Bauteil zwischen CPU-Sockel und dem ersten PCIe X16 Steckplatz. Beide Elemente sind beleuchtet. Während beim Backpanel-Cover ein Farbverlauf eingestellt werden kann, lässt das zweite Element durch das leuchtende ROG-Logo keinen Zweifel an der Serienzugehörigkeit.
Bei den Kühlern hat sich ASUS noch für einen weiteren optischen Leckerbissen entschieden. Diese wurden vor dem Überzug mit dem grauen Eloxat nämlich geschliffen. So entsteht fast ein Eindruck, als handle es sich um Edelstahl.
Was man auf den ersten Blick nicht erkennt, ist, dass der Chipsatzkühler bzw. die aufgeschraubte Blende als M.2 Kühler fungiert. Um ein Laufwerk montieren zu können muss diese zunächst entfernt werden, indem man die drei Schrauben löst. Danach kommt man direkt an den Steckplatz, welcher nicht nur PCIe X4 SSDs mit NVMe schluckt, sondern auch SATA-Laufwerke aufnimmt. Die Länge ist hier auf 8cm beschränkt. Gut finden wir, dass nach der 4cm Verschraubung ein Hartgummi-Würfel aufgeklebt wurde, welche ein Durchbiegen von längeren SSDs verhindert. Gleichzeitig wird dadurch der Anpressdruck an den M.2 Kühler erhöht. Im Betrieb konnten wir feststellen, dass das Konzept durchaus funktioniert. Denn der Kühler wurde deutlich erwärmt.
Der zweite Steckplatz für M.2 Laufwerke ist wie beim TUF Mark 2 umgesetzt. Das heißt, dass der Datenträger vertikal mittels einem Träger verbaut wird. Auch hier lässt sich wieder sagen, dass diese Umsetzung geschmacksache ist. Ist der Träger einmal auf dem Mainboard montiert, wird allerdings ein schneller Wechsel des Laufwerks garantiert, da der einbau der SSD dann schraubenlos von statten geht. Erwähnen kann man hier, dass ASUS auch hier kleine Tabellen mit den unterstützen Modi aufgedruckt hat. Neben dem Steckplatz befindet sich im übrigen der USB 3.1 Gen.2 Typ-C Header (10Gbps). Realisiert wird dieser ebenso wie am Backpanel mittels eines AsMedia AM3142.
Kommen wir zu einem Unterschied zum X299-E Gaming. Die Namensgebung der vorliegenden Platine könnte als wink an den Spannungswandler fordernden Top-Prozessor Intel Core i9-7980XE verstanden werden. Wie eingangs erwähnt, hat der Kühlkörper der Spannungswandler eine Überarbeitung erhalten, vielleicht auch als Reaktion auf die Diskussionen bezüglich der Temperaturen zum Start der Plattform. Die Oberseite wurde dazu geschlitzt um die Oberfläche zu vergrößern. Zudem wurden Gewindehülsen eingepresst.
Diese ermögliches es den beiliegenden 40mm Lüfter mittels eines Trägers zu montieren. Dabei kann der Lüfter variabel auf dem Träger platziert werden. Während der Träger an sich einen guten Eindruck macht, wirkt das Konstrukt mit montiertem Lüfter etwas improvisiert. Der Lüfter wirkt auch sehr günstig. Statt Schrumpfschlauch hätten wir schwarze Kabel zudem eher begrüßt. Auch kann die Konstruktion bei großen Kühlern auf der CPU problematisch werden. An dieser Stelle können wir aber bereits sagen, dass der Zweck auf jeden Fall erfüllt wird.
Fast alle weiteren internen Anschlüsse befinden sich an der unteren Kante des Mainboards. Nennen kann man einen USB 2.0 sowie 3.1 Gen.1 Header, VROC-Key Header und zwei RGB Header. Hier gibt es aber einen weiteren Unterschied zum X299-E. Denn während einer als 4-Pin für reguläre 12V 5050 RGBs ausgelegt ist, ist der zweite für adressierbare 5V RGB LEDs vorgesehen. Ein passender LED-Strip ist im Lieferumfang vorhanden. Eine Post Code LED ist auch vorhanden. Nach dem Bootvorgang spielt diese jedoch keine weitere Rolle mehr. Beim MSI X299 Gaming M7 ACK wird hier beispielsweise die CPU-Temperatur dargsetellt. An der Seite der Platine sind die acht SATA3 Anschlüsse sowie der zweite USB 3.1 Gen.1 Header zu finden. Weiterhin befinden sich im unteren Teil insgesamt drei 4-Pin Lüfteranschlüsse sowie der Lüfter Extension header für die Zusatzplatine. Diese liegt hier leider nicht bei, konnten wir jedoch beim ASUS ROG X399 Zenith Extreme bereits betrachten.
An der Oberseite des Mainboards liegen zwei weitere Lüfteranschlüsse sowie ein weiterer RGB Header für 5050 LEDs. Zur Stromversorgung sind auf dem ROG X299-XE Gaming ein 8-Pin und 4-Pin Stecker vorgesehen. Dass die Anschlüsse relativ mittig liegen, kann für viele Gehäuse bzw. das Kabelmanagement störend sein, da Durchführungen meistens eher an den Seiten vorhanden sind.
Das Backpanel ist trotz dessen es sich um ein HEDT Mainboard der gehobene Preisklasse handelt, nicht übermäßig überladen. Man findet hier lediglich acht USB Anschlüsse verschiedener Ausführungen. Zwei entsprchen dem 2.0, vier dem 3.1 Gen.1 und zwei dem 3.1 Gen.2 Standard. Zumindest ist einer der schnellen USB-Ports bereits als Typ-C ausgelegt. Für Musikgeräte stellt das Terminal einen Toslink sowie fünf Klinke Buchsen parat. Desweiteren sind ein BIOS-Reset Taster, ein Ethernet Port sowie die Konnektoren für die WLAN Antenne vorhanden.
Die Antenne im Schwert-Design macht optisch auf jeden Fall was her und könnte so auch auf dem Schreibtisch aufgestellt werden. Dazu hätte ASUS jedoch die Kabel ruhig noch etwas länger auslegen können. Mit einer 2x2 Auslegung und MU-MIMO Technologie ist man hier nichtsdestotrotz aktuell aufgestellt.
Detailansicht ohne Verkleidungen
Wie viele Zusatzchips und Bauteile auf einem Mainboard vorhanden sind, wird erst so richtig deutlich wenn man alle Blenden und Kühler demontiert. Im nakcten Zustand kann ebenso ein genauer Blick auf die Stromversorgung und die Audio-Lösung erfolgen, was wir im folgenden weiter aufschlüsseln.
Spannungsversorgung
Bei der Spannungsversorgung kommt als Kontrollinstanz der gleiche PWM zum Einsatz wie beim ASUS TUF X299 Mark 2, also der ASP1405I. Auch hier händelt der 8-Kanal Controller die Phasen in einer 7+1 Konstellation. Die sieben Phasen sind dabei alle identisch aufgebaut. Jede Phase besteht aus einem IR3555. Dieser beinhaltet bereits low- und highside MOSFET und stellt bis zu 60A bereit. Insgesamt können die sieben Phasen folglich theoretisch 420A an die CPU liefern. Die Einzelne Phase für die Kernperipherie (VCCSA) wird durch einen NexFET CSD97374 von Texas Instruments realisiert.
Eine thermische Drosselung sollte auch hier bei 105°C erfolgen. Ob der verbesserte Kühlkörper dazu verhilft dieser Grenze fern zu bleiben, haben wir wie auch bei den bisherigen X299 Mainboards herauszufinden. Ergebnisse sind im weiteren Verlauf zu finden.
HiFi-Ausbau
Beim HiFi-Ausbau kommt das von ASUS bekannte SupremeFX zum Einsatz. Konkret wird ein S1220A Codec verbaut, welcher noch einmal etwas besser als der ALC1220 sein soll. Für Headset- bzw. Kopfhörernutzer wurden wezi Verstärker verbaut (OPA1668 und RC4580), was dazu führt, dass Geräte von 32 bis 600 Ohm unterstüzt werden. Weiterhin fungieren insgesamt 10 Nichicon Kondesnatoren als Filter. Natürlich ist der gesamte Ausbau auch vom Rest der Platine "entkoppelt" um Interferenzen oder Rauschen zu vermeiden.
Kühler und Blenden
Die Blenden und Kühler sind allesamt verschraubt. Nichts anderes haben wir bei einem Mainboard dieser Preiskategorie erwartet. Beim Chipsatzkühler kommen dabei aber auch hier nur zwei Schrauben zum Einsatz. Ein fester Sitz ist trotzdem gegeben und lässt keine Beanstandung zu. Das Upgrade des Mosfet-Kühler haben wir des öfteren schon angesprochen. Um den Sitz zu verbessern, kommt auf der Rückseite eine stabile Platte zum Einsatz. Natürlich stellt diese auch per Wärmeleitpad den Kontakt zur Platine her. Etwas Abwärme wird also auch hier abgeführt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kühler sehr gut verarbeitet sind. Dies trifft auch auf die Zierelemente zu. Üblicherweise kommt hier nur Kunststoff zum Einsatz, was aber nicht unbedingt als Kritik gelten muss.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein be quiet! Dark Power Pro 11 550W gesetzt. Als CPU kommt ein Intel i7-7800X zum Einsatz. Das in 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator und wird mit einer TDP von 140 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 3,5 GHz und wird im Turbo-Modus auf glatte 4,0 GHz angehoben - und das auch auf allen sechs Kernen.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16GB Kit aus dem Hause Corsair Vengeance LPX (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeignet. Als primärer Datenträger wird die Corsair Neutron XT mit 480GB durch eine Samsung 850 Evo 250GB ersetzt. Um den M.2 Slot an seine Grenzen zu führen, wird dieser mit einer Samsung 960 Evo 250GB bestückt.
AMD AM4 Testsystem | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel i7 - 7800X (Retail) | |
Mainboard: | ASUS ROG Strix X299-XE Gaming | |
Kühlung: | Corsair Hydro Series H115i | |
RAM: | Corsair Vengeance 4x4GB (CMX16GXM4B3200C16) | |
Storage: | Samsung 960 Evo 250GB (NVMe PCIe) Samsung 850 Evo 250GB (SATA) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 | |
Grafiktreiber: | 385.41 |
Kühlermontage
Die Kühlermontage auf dem ASUS ROG Strix X299-XE Gaming, wie auch allen anderen Sockel 2066 Mainboards, ist denkbar einfach. Denn der Sockel selber beinhaltet bereits eine Art Backplate. Diese stellt auf der Vorderseite vier Gewindehülsen bereit, welche dann den Kühler bzw. das Montagekit des Kühlers aufnehmen. Um die Montage zu verdeutlichen, haben wir diesmal zwei Luftkühler zur Hand genommen sowie unsere bewährte All in One Wasserkühlung. Folgend zunächst die Montage des Noctua NH-L9x65 mit dem bekannten SecuFirm2 Montage-System. Der Kühler mag wohl unterdimensioniert wirken, jedoch besitzt er eine Freigabe für die CPU, ermöglicht einen freieren Blick auf das Mainboard und zeigt exemplarisch, wie die Halterung der beliebten Kühler aus Österreich ihren Platz findet. Wie gewohnt gibt es hier keine Probleme.
Wir haben uns aber auch noch einen Kühler eines anderen Herstellers aus dem Regal geschnappt, um die Platzverhältnisse mit einem großen Montagerahmen und zudem einem großen Kühlkörper zu demonstrieren. Auf dem folgenden Bildern zeigt sich also der Reeven Okeanos, ein Dual-Tower Kühler für 140mm Lüfter. Wie man sieht, ist auch hier an jeder Sellte ausreichend Platz vorhanden. Probleme gibt es hier auch nicht mit dem ROG-Zierelement, auch wenn man davon nicht mehr allzuviel sieht. Beim Spannungswandlerkühler könnte es mir verbautem Lüfter sehr eng werden. Helfen könnte es, wenn man die Montagevorrichtung andersherum montiert. Dann würde der kleine Lüfter aber nicht mehr so direkt auf den Kühlkörper gerichtet
Bei der AiO kommt die Corsair Hydro Series H115i mit Corsair-Link und 280mm Radiator zum Einsatz. Die Montage ist auch hier denkbar einfach. Man montiert auf dem Sockel die passenden Schrauben, versichert sich, dass die Pumpe bzw. der Kühler den richtigen Ring montiert hat und kann anschließend die Einheit bereits auflegen. Zuvor muss natürlich Wärmeleitpaste aufgetragen werden. Der Kühler wird anschließend mit Rändelmuttern festgeschraubt und ist somit betriebsbereit. Platztechnisch ist dies die bessere Wahl, wenn man den Zusatzlüfter einsetzen möchte.
Zwar sind die Beleuchtungselemente des ASUS ROG Strix X299-XE Gaming etwas dezenter als bspw. beim MSI X299 Gaming M7 ACK, jedoch ergeben sich auch hier bereits tolle Effekte. Farbe und Modi sind natürlich über die AURA Software kontrollierbar. Interessanter wird es aber bei den externen Anschlüssen für Lichtequipment.
Denn ASUS hat nicht nur zwei 5050 RGB LED Header verbaut, sondern auch einen für adressierbare LEDs (WS2812B). Nimmt man zum Beislpiel den beiliegenden LED Strip zur Hand bedeutet dies, dass jede einzelne RGB LED für sich unabhängig leuchten kann. Das Prinzip kommt bspw. auch bei den Corsair LL120 RGB Lüftern zum Einsatz. Eine Kompatibilität bezweifeln wir aber nicht nur wegen des unterschiedlichen Steckers. Das folgende Bild verdeutlicht dies. Während die Cooler Master RGB Leiste nur einfarbig leuchtet, sind beim ASUS RGB Strip verschiedene Farben gleichzeitig möglich. Die Anzahl der LEDs beschränkt ASUS insgesamt auf 60. Hiermit hat man aber schon sehr viele Möglichkeiten seine Hardware ausgefallen zu präsentieren. Auch eine Anzeige der Temperatur lässt sich hiermit als Diagramm darstellen.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
Dual Intelligent Processors 5
Das Dual Intelligent Processors 5 Utility ist eine Software, welche beinahe alle Einstellungen und Auslesefunkltionen der Platine vereint. Es gibt hier viele Unterpunkte, welche allerlei Einstellungsoptionen bieten. Den Anfang macht die 5-Way Optimization. Hier wird eine Übersicht über alle Programmteile geliefert und auch eine automatische Übertaktung des Systems wird hier bereits geboten.
Weiterhin lässt sich auch ein manuelles Übertakten mittels der Software umsetzen. Man kann hier ähnlich viele Einstellungen wie im BIOS treffen und die Leistung manuell seinen Bedürfnissen anpassen. Aber auch die beiden TPU OC Profile können hier aktiviert werden. Neben der genannten automatischen Temperaturoptimierung, kann man dies ebenfalls manuell vornehmen. Die vielen Fan-Header können dabei visuell den Lüftern im Gehäuse zugeordnet werden und Drehzahlen eingestellt werden. Hinterlegte Profile für verschiedene Situationen findet man aber auch hier.
Auch die generelle Systemleistung kann hier eingestellt werden. Wen die Systemparameter während verschiedener Szenarien interessiert, kann diese auch aufnehmen. Auch das bekannte ASUS EZ Update Tool wurde integriert, ist aber auch seperat nutzbar. Hiermit werden Treiber und Software auf Updates überprüft und direkt installiert.
ASUS AURA
Mittels ASUS AURA kann man die verbauten LEDs einstellen. Auch die verschiedenen RGB Header können kontrolliert werden. Man hat die Wahl zwischen vielen Effekten und noch mehr Farben. Zudem werden die Einstellungen für den System On- als auch Off Modus unterschieden. Heißt, die Beleuchtung kann auch im Ausgesfchaltetetem Zustand munter weiter leuchten.
Game First IV
Game First IV ermöglicht es die Netzwerkverbindung an die vorherschende Situation anzupassen. Man setzt also eine Priorisierung für Games oder Streaming etc. Für viele Anwendungen sind dafür direkt Profile hinterlegt.
RAMCache II
RAMCache II bietet eine ähnliche Funktion wie RAMDisk, jedodoch braucht man hier nicht so viele Einstellungen selber treffen. EInmal aktiviert, lernt sich RAMCache automatisch an. Oft genutzte Daten von Spiele werden dann in den RAM abgelegt, was deutlich schnellere Zugriffe erlaubt als vom Laufwerk, sei es eine HDD oder SSD.
SupremeFX
Die SupremeFX Software lässt grundlegende Einstellungen bzgl. der Audiokomponenten zu. Zudem sind hier die weiteren Audio-Features Sonic Studio und Sonic Radar verlinkt.
Sonic Radar III
Sonic Radar III könnte man durchaus als Cheatprogramm bezeichnen. Aktiviert man es, so werden in Spielen Gegner akustisch geortet und auf einem Radar dargsetellt. Das heißt, man kann sich auf deren Position einstellen, obwohl man sie noch gar nicht sehen kann.
Sonic Studio III
Das Sonic Studio geht noch einmal deutlich tiefer in die Anpassung der HiFi-Komponenten als SupremeFX. Neben Profilen für Anwendungssituationen, sind zudem auch Equlizer integriert um den Klang der vorliegenden Situation noch besser anzupassen.
Das UEFI-BIOS
Das UEFI BIOS ist wie seit länger Zeit üblich per Maus bedienbar und ähnelt in Aufbau und Optik z. B. dem des ASUS TUF X299 Mark 2, jedoch in anderer Farbgestaltung. Das erleichtert die zu treffenden Einstellungen erheblich. Die Übersicht gewährt einem bereits mehrere wichtige Informationen. Hier kann man auch direkt das System durch hinterlegte Profile tweaken. Wer tiefer ins Geschehen eingreifen möchte, bekommt im Advanced Mode alle gewünschten Einstellungen. Besucht man das BIOS öfter, wird einen die Favoriten Kategorie sicherlich freuen. Hier werden die zuletzt durchgeführten Änderungen abgelegt.
Schauen wir uns also zunächst die Übertaktungseigenschaften an. Da ASUS das Strix X299-XE Gaming mit einem Overclocking-Design bewirbt, verwundert es nicht, dass Einstellungen in Hülle und Fülle vorliegen. Neben Manuellen Einstellungen an Frequenz und Spannungen, kann man aber auch eine automatische Anpassung für vornehmen lassen, welche als TPU 1 und TPU 2 bezeichnet werden. Hilfreich finden wir für das OC die Übersicht in markanter Farbe (gelb) der verschiedenen, aktuell eingestellten Taktfrequenzen.
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Der Rest des BIOS' ist auch recht Umfangreich, leider aber auch etwas verschachtelt. Zudem fällt auf, dass das BIOS trotz deutscher Sprache sehr viele englische Begriffe verwendet. Wer hier zurechkommen will, muss sich zumindest etwas Zeit nehmen oder bei Englisch bleiben.
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Unter dem Punkt Monitor findet man schließlich eine Hardware-Überwachung samt Lüftersteuerung. Man muss also nicht zwangsläufig das Thermal Radar 3 verwenden, sondern kann die gewünschten Einstellungen auch direkt dauerhaft im BIOS hinterlegen. Hier sieht man auch, dass die Lüfter wahlweise per Spannung oder PWM geregelt werden können.
Das Boot Menu könnte man als gewöhlich bezeichnen.
Unter Tool kann man seine getroffenen Veränderungen in Übertaktungsprofile hinterlegen. Auch kann hier das SPD der Speicher noch einmal genau ausgelesen werden. Praktisch ist hier auch die EZ Flash 3 Anwendung. Hiermit kann ein BIOS Update entweder über einen USB-Stick oder sogar das Internet durchgeführt werden.
Die Q-Fan Steuerung erlaubt es den Überblick über die vielen Fan-Header zu bewahren. Hier kann man hinterlegte Profile auswählen oder aber selber Lüfterkurven anlegen.
Benchmarks
Vor den Benchmarks wurden das jeweiliges System immer auf den gleichen Stand gebracht. Konkret heißt das, dass bei jedem Einsatz eines Mainboards zunächst ein frisches Betriebssystem aufgesetzt wurde und anschließend lediglich die aktuellsten Treiber installiert wurden. Auf Software der Hersteller wurde zu diesem Zeitpunkt noch verzichtet, um etwaige Einflüsse von Boostfunktionen (z. B. MSI X-Boost) zu vermeiden.
3DMark (2013)
PCMark 8
PCMark 10
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
Leistungstechnisch erlaubt sich das ROG Strix X299-XE Gaming keine Ausreißer. Insgesamt schneidet es ungefähr auf dem Level wie das TUF X299 Mark 2 ab. Das MSI X299 Gaming M7 ACK kann sich jedoch in den Gesamtsystem-Benchmarks ganz leicht vor die beiden ASUS Platinen setzen. Die Benchmarks, welche auf eine Komponente testen, liegen die Bretter eigentlich immer nahezu gleich auf.
M.2 Performance
Natürlich soll die Messung der M.2-Schnittstelle nicht fehlen. Die für den Test verwendete Samsung 960 Evo wurde direkt auf der Platine montiert und mit dem M.2-Shield Frozr versehen. Die M.2-SSD wurde als sekundäres Laufwerk ins System eingebunden. Die Systempartition hatte die genannten Samsung 850 Evo inne. Da beide M.2 Slots identisch angebunden sind, stellen wir folgend auch nur die Werte eines Slots dar.
Das Kapitel der M.2 Benchmarks kann das ASUS Rog Strix X299-XE Gaming für sich entscheiden. Auch wenn die Unterschiede marginal sind, so landet es (fast) immer an erster Stelle.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports angeschlossen und mittels AS SSD-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft.
Wie man denDiagrammen entnehmen kann, reizt auch dieses Mainboard die SATA3 Schnittstelle so gut es geht aus. Unterschiede sind hier noch geringer als beim M.2 Test.
USB-3.1-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Oftmals wird darauf hingewiesen, dass die nochmals schnellere Schnittstelle in Form von Zusatzchips verlötet ist, aber nur selten wird auch die reelle Geschwindigkeit nachgemessen. Im Testbericht zur SanDisk Extreme 900 Portable haben wir umfangreich dokumentiert was notwendig ist, um das volle Leistungsvermögen eines solchen Laufwerks mittels USB-3.1-Schnittstelle abzurufen. Um eine Limitierung auszuschließen, haben wir die Corsair Neutron XT des vorherigen Testsystems durch die schneller Samsung 960 Evo ersetzt. Verwendet haben wir den CrystalDiskMark und AS SSD Benchmark.
Im Gegensatz zum ASUS TUF X299 Mark 2 konnte hier wieder der USB Typ-C Stecker eingesetzt werden. Jedoch zeigte sich auch nach mehrmaligen Tests, dass die Platine hier etwas hinter das TUF und noch weiter hinter das MSI X299 Gaming M7 ACK zurückfällt.
USB-3.1-Gen1-Performance
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Dieser musst sich im CrystalDiskmark beweisen.
Da die USB 3.1 Gen.1 (5Gbps) Ports ab Backpanel wie auch bei den anderen Platinen direkt am X299 hängen, sind die Unterschiede hier eher gering, bis nicht vorhanden.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Der erhöhte Idle Wert hat uns etwas verwundert, da die MSI Platine nahezu identisch ausgestattet ist und sogar noch mehr beleuchtete Elemente aufweist. Im Lastzustand sind die Unterschiede dann wieder wie weggeblasen und alle Mainboards liegen nahzu gleichauf.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Dass Intels Prozessoren eigentlich seit geraumer Zeit das Potenzial aufweisen, die 5GHz Grenze zu knacken dürfte nicht unbekannt sein. Seit der Einführung von Skaylake-S ist dieses Vorhaben jedoch nicht mehr ganz so leicht zu realisieren. Denn unter dem IHS kommt eine Wärmeleitpaste zum Einsatz, also keine Verlötung, welche in der Community auch gerne als "Zahncreme" bezeichnet wird. Dadurch ist der Wärmeübergang nicht mehr so gut wie früher, als der IHS noch verlötet wurde. Zusammen mit dem kleinen Die, geschuldet durch den kleinen Fertigungsprozess, kann es somit bei den aktuellen Generationen leicht zu thermischen Problemen kommen, wenn man der CPU mehr Takt entlocken möchte. Gerade die Prozessoren des HEDT Sockels 2011 wurden jedoch weiterhin verlötet. Mit der Einführung vom Sockel 2066 ist dies nun auch Geschichte. Wer also mehr als nur ein moderates Overclocking betreiben möchte, der kommt um ein "Köpfen" der CPU nicht herum. Dabei wird der IHS entfernt und die Wärmeleitpaste durch Flüssigmetall Wärmeleitpasste ersetzt. Anschließend wird der Deckel wieder verklebt. In vielen Fällen kann durch dieses Verfahren eine um 10°C und mehr niedrigere Temperatur erreicht werden.
Diese Einleitung soll nicht zum Ausdruck bringen, dass wir auf dem vorliegenden Mainboard kein Overcloking betrieben haben, sondern, dass auf jeden Fall immer für eine sehr gute Kühlung gesorgt werden muss und, dass das OC bei uns eher moderat stattfinden soll. Auch wollen wir eine Problematik untersuchen, welche zur Einführung des Sockels in der Presse kursierte. Denn die Spannungsversorgung einiger X299 Mainboards soll mit der hohen Energieaufnahme der Prozessoren etwas überfordert sein. Hohe Temperaturen und damit eine automatische Dresselung sind die Folge. Zwar haben wir nur einen Sechskern Prozessor zur Hand, jedoch versuchen wir mit etwas höheren Spannungen diesem Problem auf die Spur zu kommen. Dazu wird die Temperatur der CPU sowie der Spannungsversorgung dokumentiert.
Übertakten kann beim ASUS ROG Strix X299-XE Gaming auf zwei Arten erfolgen. Ähnlich wie der Gaming Boost von MSI, hat auch ASUS Overclocking Presets implementiert. Diese kann man auf der Hauptseite sowie im AI Tweaker des Bios und natürlich auch in der AI Software auswählen. Vorgesehen sind zwei Stufen, welche jedoch noch relativ human zu Werke gehen. Daneben werden viele Optionen für manuelles Übertakten bereitgestellt.
TPU I und II
TPU I setzt in unserem Fall den Takt der CPU auf 4,2GHz. Der Nultiplikator Offset für AVX-Anwendungen wird weiterhin beibehalten, jedoch wird bei aktiven AVX512 Befehlsätzen noch eine Stufe weiter gesenkt. Somit liegen bei AVX- und AVX512-Last 4GHz bzw. 3,9GHz an. Die Spannung liegt für die erste automatische OC Stufe bei 1,2V.
Wählt man TPU II, kommt man auf die Taktsteigerung, wie wir sie auch beim manuellen OC vorsehen, also 4,4GHz. Das Takt-Offset entspricht der vorherigen Stufe, was in 4,2GHz bzw. 4,1GHz für AVX- bzw. AVX512-Last mündet. Die Spannung beträgt hier dann 1,25V, was wir immer noch für angemessen halten. Zum Vergleich: Der MSI Gaming Boost wollte hier bereits 1,325V anlegen.
Manuelles Übertakten
Bei den OC Tests der X299 Mainboards haben wir uns als Ziel gesetzt, die Spannung zu finden, welche minimal nötiog ist um mit 4,4GHz, also 10% OC, Cinebench R15 durchlaufen zu lassen. Dies war hier bei niedrigen 1,135V der Fall. Im Vegleich wird die jeweilige Spannung der einzelnen Mainboards für das gleiche Szenario gezeigt.
Natürlich haben wir uns auch die erreichten Punkte nach dem Durchlauf notiert. Folgend also der Vergleich der Leistung beim angegebenen Takt von 4,4GHz. Die Unterschiede zwischen der hauseigenen Konkurrenz sind marginal. Das MSI kann sich etwas absetzen.
Auch die gesteigerte Leistungsaufnahme wollen wir nicht verwehren. Das Plus fällt insgesamt sehr gering aus, da es sich eher um ein Undervolting handelt, welches gleichzeitig mit der Taktsteigerung einherging. Auch hier sind kaum Unterschiede zum ASUS TUF X299 Mark 2 zu sehen. Das MSI X299 Gaming M7 ACK geht insgesamt etwas genügsamer zur Sache.
"Heiztest"
Bei diesem Test wollten wir überprüfen, inwieweit die Spannungsversorgung sich während größerer Belastung aufheizt. Dabei wollten wir die MOSFETs nicht sterben lassen, sondern ein humanes Level, welches auch den Alltag wiederspiegeln könnte, simulieren. Dazu haben wir an die CPU eine feste Spannung von 1,25V angelegt. Den Turbo-Takt haben wir bei 4GHz belassen, jedoch das AVX-Offset deaktiviert bzw. auf null gestellt. Um die CPU bzw. die Spannnugsversorgung ins schwitzen zu bringen, haben wir die neuste Version von Prime95 (29.3) mit AVX Befehlsatz gestartet und dies 30min laufen lassen.
Einer der Unterschiede des Strix X299-XE zum X299-E ist der überarbeitete Spannungswandlerkühler. Dieser wurde mit Rillen versehen um die Oberfläche zu vergrößern und damit Abwärme schneller abzuführen. Auf der Rückseite wurde zusätzlich eine stabile Platte angebracht, welche nicht nur die Montage stabilisiert, sondern auch über die Rückseite des PCBs etwas Abwärme abführt. Wir können zwar keinen Vergleich zum X299-E anstellen, jedoch sind die Vergleiche zur Konkurrenz trotzdem interessant und für sich Aussagekräftig. Leider ist kein interner Sensor vorhanden, sodass wir wieder extern am Kühler gemessen haben. Der beiliegende Sensor konnte dabei leider nicht ganz seinen Zweck erfüllen. Dieser ist eher für die Messung der Umgebungtemperatur zu gebrauchen. Ermitteln konnten wir letztendlich 58,7°C am Spannungswandlerkühler. Dieser Wert ist schon deutlich besser als bei der Konkurrenz. Verbaut man den beiligenden Lüfter, so sank die Temperatur auf nur noch 33,9°C. Wirklich erstaunt haben uns die Werte beim Blick auf das Energiemessgerät. Stolze 387W wurden aus der Steckdose gezogen. Wir hätten den Kühler gerne weiter ausgereizt, jedoch betrug hier die CPU Temperatur bereits 90°C.
Die Verbesserungen, die ASUS beim Strix X299-XE vorgenommen hat, scheinen also Früchte zu tragen. Denn trotz massiver Belastung, wurde der Kühler im Vergleich wesentlich weniger erwärmt.
Fazit
Das ASUS ROG Strix X299-XE Gaming ist optisch und technisch ein echter Leckerbissen. Die Lanes der CPU und des Chipsatzes werden vernünftig verteilt und würden sogar mit einer kleineren CPU einen Multi-GPU Betrieb zulassen. Aber auch für die dicken Core i9 Prozessoren wurde gesorgt. Denn der Spannungswandlerkühler wurde etwas verändert, um auch die Abwärme bei hohen Strömen abführen zu können. Die Lösung mit dem kleinen Lüfter sieht zwar nicht so hübsch aus, erfüllt den Zweck aber sehr zufriedenstellend.
An Anschlüssen muss man eigentlich nichts missen. Dreimal USB 3.1 Gen.2, auch in Typ-C Ausführung, WLAN, Bluetooth und RGB Header könnte man aber auch verlangen. Sehr gut ist aber auch die Lüftersteuerung und -Überwachung. Viele Anschlüsse für PWM-Lüfter machen eine Steuerung alà Aquaero auch hier überflüssig. Zudem bietet die Platine ein gelungenes BIOS, welches viele OC Optionen bereitstellt. Auch unter Windows kann mittels der Dual Intelligent Processors 5-Way Optimization eine Übertaktung stattfinden. Dabei muss man nicht einmal Experte sein. Noch leichter geht dies über die TPU-Profile, welche sehr human ausgelegt sind. Auch beim HiFi-Ausbau wurde nicht gefuscht. Einen doppelten Ausbau wie beim MSI X299 Gaming M7 ACK erhält man zwar nicht, aber der Ton und die Features sind auch hier erstklassig. Mit Gamefirst IV und Sonic Radar III wird zudem auch Softwareseitig etwas für Gamer geboten.
Natürlich kann man auch hier wieder meckern, dass es nur zwei M.2 Steckplätze gibt. Will man jedoch VROC nutzen, müsste man sowieso Adapterkarten mit M.2 Laufwerken oder einfach PCIe Laufwerke einsetzten. Für den normalen Gaming Einsatz sollten die beiden vorhandenen durchaus ausreichend sein.
Eingangs stellten wir uns bereits die Frage, ob der Aufpreis zum ASUS ROG Strix X299-E Gaming durch die Zusatzfeatures gerechtfertigt wird. Man muss sich aber auch die Frage stellen, ob der wesentlich größere Aufpreis zum ASUS TUF X299 Mark 2 vertretbar ist. Eine allgemeingültige Antwort lässt sich hier jedoch nicht finden. Denn das ASUS ROG Strix X299-XE Gaming zielt wohl eher auf eine andere Kundschaft. Wer einfach nur in den Genuss von vielen Lanes und einem breiten Speicherinterface kommen möchte, der kann ruhig zum TUF greifen. Wer eine echte Gaming-Plattform mit erweiterter Multi-GPU Unterstützung und optischen Highlights möchte, kann hier ohen Abstriche zuschlagen und sollte sich zweimal fragen, ob man bei einer HEDT Plattform ~45€ mehr (ggü. X299-E) nicht doch lieber in die Hand nehmen sollte. Das MSI X299 Gaming M7 ACK ist jedoch auch sehr ähnlich ausgestattet und kostet ähnlich viel wie das Strix X299-E. Grafikkartenhalter und addressierbare RGB LEDs würden dann jedoch auch fehlen. Zudem ist die Kühlung der Spannungswandler dort nicht ganz so gut ausgebaut. Das Mainboard ist u.a. bei Amazon erhältlich.
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+ Gutes I/O Layout | - nur 2x M.2 |
Insgesamt verleihen wir dem ASUS ROG Strix X299-XE Gaming auf Grund der wenigen negativen Kritik, vor allem aber wegen der positven Eindrücke unseren Gold Award. Der Preis mag zwar auf den ersten Blick etwas hoch ausfallen, man sollte sich aber auch vor Augen führen, dass man sich beim Sockel 2066 nicht im Mainstream-Segment bewegt.
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▪ Test: MSI X299 Gaming M7 ACK
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▪ Preview: Asus X399 ROG Zenith Extreme