Und wieder hat uns der Top-Ableger eines Mainboard Lineups erreicht – das Biostar Racing X370GT7. Mit der Racing-Serie bietet der Hersteller Mainboards für Gamer, die ein System preisorientiert aufbauen wollen, jedoch auch gewisse Ansprüche haben. Daher haben die Racing Mainboards immer spezielle Features gemein. Unter anderem betrifft dies die Audio-Umsetzung, die Internet-Anbindung sowie optische Racing-Elemente. Als Topableger wurden dem GT7 natürlich noch ein paar weitere Elemente spendiert, die es auch für Übertakter interessant macht. Wir haben die Platine ausgiebig getestet.
Biostar bewirbt die Racing-Serie selber als ideale Basis für ein Gaming-System, welche trotz eher niedrigerer Preisorientierung eine gute Ausstattung bietet. Die Mainboards dieser Serie sind dabei nicht nur eindeutig an der Racing-Flagge auf dem PCB erkennbar, sondern werden auch durch bestimmte Features gekennzeichnet. Nennen kann man hier Fly.Net, Vivid LED DJ und die Biostar HiFi-Technologie.
Als Top-Modell spendiert Biostar dem X370GT7 zudem einige zusätzliche Features, welche im Laufe des Tests alle erörtert werden. Anmerken wollen wir aber schon hier, dass dazu auch einige übertaktungsfördernde Eigenschaften gehören. Aber auch bei der Optik setzt der Hersteller hier noch einen drauf, was sich durch die beleuchteten Kühler und einen weiteren RGB-Header äußert.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Biostar Racing X370GT7 beinhaltet wie üblich SATA3 Kabel, welche hier in schwarz vorliegen, sowie eine Anleitung, Treiber-CD und ein kurzer Hinweis zur RGB Nutzung. Zudem hat Biostar noch ein Goodie beigelegt, welches wir besonders cool finden: Ein 120mm RGB-Lüfter. Man kann somit seinen CPU-Kühler oder das Gehäuse direkt aufhübschen. Der Lüfter verfügt über einen 4-Pin Anschluss, welcher aber nur die Stromführenden Kabel nutzt, sowie einen Molex-Stecker. Er kann also nicht ausgelesen und nur per Spannung geregelt werden. Weiterhin ist natürlich auch der mittlerweile etablierte 4-Pin RGB Stecker vorhanden. Die Kabelfarben verraten hier geschickterweise die Belegung. Zudem sind die Ecken des Lüfters mit Moosgummi versehen, damit Vibrationen nicht weitergegeben werden.
Die Spezifikationen
Ähnlich wie das MSI X370 XPower Gaming Titanium, ist auch das Biostar Racing X370GT7 vollgepackt mit nennenswerten Eigenschaften. Fangen wir mit den Anschlüssen an. Verbaut sind auf der Platine zwei PCIe 3.0 x16, drei PCIe 2.0 x1 sowie ein PCIe 2.0 x16. Für Datenträger gesellen sich dazu sechs SATA3 Anschlüsse sowie ein M.2 Slot, welcher mit PCIe x4 oder SATA3 Interface betrieben werden kann. Eine Verbindung zum Internet wird via Realtek Dragon LAN hergestellt, welches mit Fly.Net eine Optimierung für Gamer vornimmt. Zudem sind viele USB-Anschlüsse vorhanden, von denen zwei den 3.1 Gen2 Standard erfüllen. Beim Hifi-Ausbau soll auch nicht gegeizt worden sein und mit Verstärker und hochwertigen Caps ein guter Klang garantiert werden. Praktisch ist sicherlich auch das Dual-Bios samt Schalter auf dem Mainboard. Alle Eigenschaften auf den Punkt gebracht, findet man in der folgenden Tabelle.
Biostar Racing X370GT7 - im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | Biostar Racing X370GT7 |
Sockel | PGA AM4 |
Preis | ca. 165€ |
Hersteller-Homepage | www.biostar-europe.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD X370 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 Ryzen bis zu 3200MHz (OC) - Dual Channel 4x DDR4 Athlon- / A-Serie bis zu 2400MHz - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | 2-Way AMD-CrossFire |
Phasen | 4 + 2 Phasen (CPU + SoC) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 x16 (x16/x0 oder x8/x8 mit Ryzen) (x8 mit Athlon-/ A-Serie) 1x PCIe 2.0 x16 (elektrisch x4) 3x PCIe 2.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G 1x M.2 x4 Gen 3.0 und SATA - 2242, 2260, 2280, 22110 |
RAID | RAID 0, 1, 10 mit SATA Datenspeichern |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-A und Typ-C) 8x USB 3.1 Gen1 (4x I/O-Panel 4x über Front-Header) 4x USB 2.0 (4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1x DVI 1x DisplayPort |
Thunderbolt | - |
LAN | Realtek RTL 8118AS |
Audio | Realtek ALC 1220 Analog-out (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | ▪ M.2 Kühler ▪ Carbon-Optik ▪ RGB-Beleuchtung in den Kühlern (Vivid LED Armor) ▪ 2x RGB-Header (Vivid LED DJ) ▪ GT Touch ▪ Dual Bios ▪ Super Rapid Debug 3 |
Der AMD X370 Chipsatz
Beim Preview des ASUS X399 ROG Zenith Extreme haben wir bereits einen kurzen Vergleich zwischen den verschiedenen, aktuellen Top-Chipsätzen von AMD und Intel angestellt. An dieser Stelle wollen wir noch einmal etwas ausführlicher auf den X370 eingehen und speziell auch Vergleiche mit den vorherigen Generationen von AMD anstellen.
Nicht nur was die reine Leistung der neuen AMD Ryzen Prozessoren angeht, konnte der Hersteller wieder Anschluss finden. Denn auch bei den Anschlüssen und Anbindungen, musste der Hersteller einiges aufholen. Da die Chipsätze für den Sockel AM3+ und FM2+ eigentlich nur Updates der vorherigen Sockel entsprachen, waren die Standards für z. B. USB und PCIe teilweise überholt und konnten nicht nativ ausgeführt werden. Dadurch hatte man nicht nur bei der CPU Leistungseinbußen, sondern auch bei der Übertragungsrate der Datenspeicher oder auch Steckkarten. Zudem handelt es sich bei der AM4 Plattform nun auch um die erste von AMD, welche DDR4 verwendet. Auch galt es als Ziel, die beiden vorrangegangenen Plattformen in einen Sockel zu vereinen, also eine alleinige Basis für beide CPU Varianten, mit und ohne IGP, zu schaffen. Die konkreten Unterschiede der Chipsätze bzw. Sockel liefert die folgende Tabelle.
Plattform | AM4 | AM3+ | FM2+ |
---|---|---|---|
Chipsatz | X370 | 990FX | A88X |
Speicher | DDR4 | DDR3 | DDR3 |
PCIe x16 | Gen 3.0 | Gen 2.0 | Gen 3.0 |
Weitere PCIe Lanes (CPU/Chipsatz) | 4x Gen 3.0 / 8x Gen 2.0 | 0 / 4x Gen 2.0 | 0 / 4x Gen 2.0 |
Video Ausgänge | maximal drei | N/A | maximal drei |
SATA maximal (CPU/CHipsatz) | 10 (2/8) | 6 (0/6) | 8 (0/8) |
USB 3.1 Gen2 | 2 | N/A | N/A |
USB 3.1 Gen1 | 10 (4/6) | 0 | 4 (0/4) |
USB 2.0 | 6 | 14 | 10 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 3-Way / 2-Way | 4-Way / 4-Way | 2-Way / 2-Way |
Wie man unschwer erkennen kann, dürften theoretisch alle Verbindungen einen Leistungsschub erhalten, da viele Anschlüsse, wie USB 3.1 oder SATA direkt an die CPU angebunden werden können. Vor allem auch bei PCIe-Datenträgern kann man ein Performance-Plus erwarten. Denn von den 24 PCIe Gen 3.0 Lanes werden 16 für die Grafikkarten bzw. x16 Slots reserviert und vier Lanes für die Anbindung des X370-Chips. Die übrigen vier können wahlweise als PCIe x2 und 2 SATA Anschlüsse oder aber als PCIe x4 ausgelegt werden. Somit kann theoretisch eine NVMe-PCIe-SSD ihre ganze Power ausspielen, ohne dabei den Umweg über den Chipsatz gehen zu müssen.
Bei der Bestückung bzw. den Anschlüssen gilt es also immer genau hinzuschauen, da den Herstellern der Mainboards sozusagen etwas Freiheiten gegeben werden. So kann es sein, dass mechanisch gleiche Anschlüsse elektrisch nicht identisch angesteuert werden. Nach dem Vergleich mit den alten AMD Plattformen, wollen wir auch noch den Vergleich mit der aktuellen Intel Plattform bzw. dem Top-Chipsatz Intel Z370 des Mainstream-Sockels 1511 (v2) anstellen. Zum Vorgänger, dem Z270, gibt es eigentlich keine Unterschiede. Der Vergleich kann also ebenso für diesen herangezogen werden.
Plattform | AMD AM4 | Intel 1511 |
---|---|---|
Chipsatz | X370 | Z370 |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe x16 | Gen 3.0 | Gen 3.0 |
Weitere PCIe Lanes (CPU/ Chipsatz) | 4x Gen 3.0 / 8x Gen 2.0 | 0 / 24x Gen 3.0 |
Video Ausgänge | maximal drei | maximal drei |
SATA maximal (CPU / Chipsatz) | 10 (2/8) | 6 (0/6) |
USB 3.1 Gen2 | 2 | N/A |
USB 3.1 Gen1 (CPU/Chipsatz) | 10 /4/6) | 10 (0/10) |
USB 2.0 | 6 | 14 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | 3-Way / 2-Way | 3-Way / 2-Way |
Wie man sieht, kann AMD also auch bei der Konnektivität zugelegt. Zwar liefert der Chipsatz nicht so viele und schnelle Lanes, jedoch lassen sich Datenträger über PCIe Gen 3.0, SATA oder USB 3.1 Gen1 direkt an die CPU hängen und man umgeht damit etwaige Engpässe über die Anbindung des Chipsatzes. Was die Datenträger angeht, ist das Biostar Racing X370GT7 relativ simpel aufgebaut und es werden keine Anschlüsse durch andere Deaktiviert, so wie es beispielsweise beim MSI X370 XPower Gaming Titanium oder ASUS Prime B350-Plus der Fall ist. Auch die PCIe Anschlüsse können alle gleichzeitig benutzt werden. Allerdings teilen sich der erste und zweite PCIe x16 Slot die 16 Lanes der CPU, insofern ein CrossFire System installiert wird. Der dritte x16 Steckplatz ist hingegen sogar nur als PCIe 2.0 mit vier Lanes des Chipsatzes umgesetzt. Auch die weiteren drei PCIe x1 Steckplätze entsprechen alle dem 2.0 Standard und sind jeweils mit einer Lane an den Chipsatz angebunden.
Detailansicht / Features I
Die Renn-Flagge ist hier nicht das einzige passend gewählte Element. Auch die Applikationen auf den Kühlkörpern in Carbon-Optik tragen zur thematischen Ausrichtung bei. Ansonsten dominieren schwarze Elemente auf der Platine. Auffällig ist, dass man hier im Gegensatz zum ASUS Prime B350-Plus und MSI X370 XPower Gaming Titanium keinen schwarzen Sockel von Foxconn, sondern einen weißen von Lotes verbaut. Eine Wertung kann man hierbei nicht treffen, da uns zu beiden keine Nach- oder Vorteile bekannt sind.
Insgesamt macht das Mainboard einen sehr stimmigen und wertigen Eindruck. Dies betrifft auch die Kühler. Apropos Kühler: Guckt man sich diese etwas genauer an, so sieht man, dass zu jedem ein Kabel verläuft. Auch zur I/O-Blende verläuft ein Kabel. Bemerkenswert ist, dass diese Blende aus Aluminium besteht. Beim vermeintlich höher angesiedelten MSI X370 XPower Gaming Titanium kommt hier nur Kunststoff zum Einsatz. Auch wenn es einem Spoiler gleichkommt, wollen wir hier bereits verraten, dass das Mainboard über Vivid LED Armor verfügt, was nichts anderes bedeutet, als dass jeder Kühler eine RGB-Beleuchtung beinhaltet.
Bei der Beschreibung der I/O Verteilung, wurde bereits deutlich, dass das Racing X370GT7 zwar drei mechanische PCIe x16 Steckplätze hat, davon jedoch nur der erste und zweite der dritten Generation entsprechen. Der Abstand der beiden Anschlüsse entspricht in etwa zwei Slotbreiten, sodass auch ein Multi-GPU-System mit Costum-Kühlern betrieben werden könnte. Denn als X370 Platine unterstützt das GT7 natürlich auch AMD 2-Wege- bzw. 3-Wege-CrossFire. Bei den RAM-Steckplätzen wird eine Ausführung mit nur einer Verrieglung verwendet. ASUS nennt das beim Prime B350-Plus Q-DIMM. Der Vorteil hieran ist, dass ein Wechsel des Arbeitsspeichers bei eingebauter Grafikkarte etwas leichter ausfällt. Verstärkungen der Slots sind beim X370GT7 nicht vorzufinden.
Die Bestückung mit Datenträgeranschlüssen kann man schon als konservativ beschreiben. Denn Biostar liefert nicht mehr, aber auch nicht weniger, als es die CPU oder der Chipsatz bereitstellen. Einen zweiten M.2 Slot sucht man also vergebens. Dafür hat sich der Hersteller bei dem einen vorhandenen besonders Mühe gegeben. Dies äußert sich dadurch, dass der M.2 Kühler wirklich als solcher verstanden werden kann. Statt eines dünnen Blechs, was bei anderen Herstellern oft als Kühler verkauft wird (z. B. MSI M.2 Shield), kommt hier ein richtiger Alu-Kühlblock zum Einsatz. Dieser wird nach einstecken der SSD über diese verschraubt. Der Kontakt zum Datenträger wird mit einem sehr weichen Wärmeleitpad hergestellt. Die sechs SATA3 Anschlüsse, welche alle am Chipsatz angebunden sind, sind am rechten Rand gewinkelt ausgeführt.
Die USB-Header befinden sich alle an der unteren Kante des Mainboards. Neben den beiden USB 2.0 Terminals, sind auch zwei USB 3.1 Gen1 Header vorhanden. Der blaue der beiden beinhaltet den sogenannten Lightning Charger. Dieser unterstützt laut Biostar Qualcomms Quick Charger 2.0, was bedeutet, dass theoretisch bis zu 3A bereitgestellt werden können. Dies gilt jedoch nur für den Typ-C Stecker. Beim herkömmlichen Anschluss ist die Leistungsausgabe auf 24W beschränkt. Trotz dessen, sollten sich angeschlossene Geräte wesentlich schneller aufladen. Um ein ausgewogene Kühlung des Systems zu ermöglichen, wurden dem Mainboard insgesamt fünf Lüfteranschlüsse in 4-PIN Ausführung spendiert. Zwei davon befinden sich oberhalb des Sockels und sind für die CPU vorgesehen. Ein weiterer ist neben dem M.2 Slot platziert und könnte gut für einen Lüfter im Heck des Gehäuses genutzt werden. Die letzten beiden sind am unteren Rand der Platine angebracht. Des weiteren hat Biostar dem Mainboard zwei RGB-Header spendiert. Damit kann man die sowieso schon umfangreiche Beleuchtung des Mainboards auch noch ins Gehäuse erweitern. Einer ist neben den beiden CPU-Lüfter-Anschlüssen und einer oberhalb der SATA Buchsen aufzufinden.
Für wurden auch ein paar nette Funktionen implementiert. Zwischen den beiden PCIe 3.0 x16 Slots sind nämlich zwei Winbond ROMs verbaut. Es liegt also ein Dual-Bios vor, welches mit dem Schalter am unteren Rand gewechselt werden kann. Je eine rote LED neben den Roms symbolisiert, welches ROM gerade genutzt wird. Zudem findet man am oberen rechten Rand das "GT Touch", welches nicht nur eine Power- und Reset-Funktion beinhaltet, sondern auch einen Sport und Eco Modus, welche das System auf Knopfdruck schneller oder sparsamer machen. Ein LN2 Modus wurde auch implementiert, welcher mittels Schalter oben rechts betätigt wird. Einmal aktiviert, wird die Taktfrequenz beim Bootvorgang auf ein Minimun reduziert um hier keine Probleme zu erzeugen.
Am Backpanel erwarten uns keine Überraschungen. Von links aus gesehen, findet man zunächst die Bildausgänge. Konkret ist je ein DVI-, DisplayPort- und HDMI-Port vorhanden. Letzterer ist als HDMI 2.0 vorhanden und kann damit sogar 4K Auflösungen mit 60Hz ausgeben. Um dies zu ermöglichen, wurde ein Texas Instruments SN75DP159 verbaut. Über den Sinn kann man hier streiten. Denn ein Gaming-Mainboard wird sicherlich nicht mit einer APU betrieben, auch wenn Raven Ridge wahrscheinlich deutlich leistungsstärker wird als die bisherigen AMD APUs. Es folgen zwei USB 3.1 Gen1 und ein PS/2 Port. Daneben sind die USB 3.1 Gen2 in Typ-A und Typ-C vorhanden. Es folgen wieder zwei USB 3.1 Gen1 Anschlüsse sowie der Ethernet Port und als letztes die Audio-Terminals in Form von fünf Klinke- und einer Toslink-Buchse.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Beim Biostar Racing X370GT7 gibt es wieder ähnlich viel zu montieren, wie beim MSI X370 XPower Gaming Titanium. Die I/O Blende sowie Spannungswandler und M.2 Kühler sind jeweils verschraubt. Beim Chipsatzkühler kommt hingegen nur eine geklippte Montage zum Einsatz. Da der Kühler aber auch relativ flach und leicht ist, dürfte das vollkommen ausreichend sein.
Kommen wir zunächst zur Spannungsversorgung. Hier hat man auf sehr hochwertige Komponenten von International Rectifier (IR) gesetzt. Die Steuerung hat der digitale IR35201 inne, welcher acht PWM-Kanäle händeln kann. Hier geht er scheinbar in einer 4+2 Aufteilung zu Werke. Zwar zählt man 12 Ferrit-Spulen sowie 12 MOSFETS vom Typ IR3555, jedoch ist zwischen zwei MOSFETS jeweils immer ein IR3599 Doppler angebracht. Somit sind also nicht 12 Phasen vorhanden, sondern nur sechs, welche sich in vier für die CPU und zwei für den SoC aufteilen. Jede Phase besteht dabei, wie gesagt, aus einem Doppler (IR3599) sowie zwei MOSFETS (IR3555). Speicherseitig konnte eine Phase bestehend aus einem Anpec APW7120 PWM Controller und zwei Sinopower SM4377 MOSFETS ausgemacht werden.
Der HiFi-Ausbau wird von Biostar als besonders hochwertig beschrieben und es werden vier Audio Features im Inlay der Verpackung genannt: Hi-Fi Ground, Hi-Fi amp, Hi-Fi caps und Smart Ear GUI. Gemeint ist mit Hi-Fi Ground, dass der Audio Ausbau zum Schutz vor anderen Strömen getrennt auf dem PCB untergebracht ist. Mit Hi-Fi amp ist gemeint, dass Kopfhörer mit bis zu 120dB betrieben werden könne, ohne Rauschen, mit hohe Anstiegsgeschwindigkeit und niedrige Verzerrung der Audioquelle. Mit Hi-Fi caps sind die fünf qualitativ hochwertigen Nippon Chemicon Kondensatoren gemeint. Smart Ear GUI ist die Software um Einstellungen zu treffen. Der verbaute Realtek ALC 1220 ist aktuell sicherlich einer der besten Codecs für OnBoard Soundlösungen. Auch die fünf Nippon Chemicon Kondensatoren lassen schließen, dass hier nicht gespart wurde und die Versprechen seitens Biostar sicherlich erfüllt werden können. Auf dem folgenden Bild sieht man rechts, getrennt vom Audio-Ausbau, den Realtek 8118AS, welcher nicht mit dem 8111H gleichzusetzen ist, sondern noch weitere Eigenschaften bietet.
Wie erwähnt, sind die Kühler und Abdeckungen allesamt aus Aluminium gefertigt und anschließend schwarz gefärbt worden. Zusätzlich sind in allen abgebildeten Elementen, bis auf den M.2 Kühler, RGB LEDs verbaut. Biostar nennt dies Vivid LED Armor. Per Vivid RGB LED Software lässt sich die Beleuchtungsfarbe und die Effekte auswählen.
Die Qualität der Kühler an sich ist auf hohem Niveau. Leider neigt der obere Spannungswandler-Kühler etwas zu Kippeln, da die Auflagefläche und die Verschraubung nicht auf einer Linie verlaufen. Dies sieht man auch an den Abdrücken der MOSFETS im zugehörigen Wärmeleitpad. Ansonsten sind aber keine Makel erkennbar. Interessant fanden wir die rosa Wärmeleitpaste, die beim Chipsatz verwendet wird. Diese ist sehr hartnäckig und hat Ähnlichkeit mit einem Kaugummi, den man im Teppich eingetreten hat.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein be quiet! Dark Power Pro 11 550W gesetzt. Als CPU kommt ein AMD Ryzen R7 1700X zum Einsatz. Das in 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator und wird mit einer TDP von 95 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 3,4 GHz und wird im Turbo-Modus auf 3,8 GHz angehoben.
Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16GB Kit aus dem Hause Corsair Vengeance LPX (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeignet. Für ein Ryzen System stellt es jedoch nicht das Optimum dar, da durch die höhere Anzahl an Speicherriegeln, der unterstützte Takt geringer ausfällt. Was das für Auswirkungen hat, erklärt der noch folgende Ryzen-Artikel. Um die reguläre Leistung des Prozessors zu gewährleisten, nutzen wir daher nur zwei Speicherriegel mit 2667MHz. Als primärer Datenträger wird die Corsair Neutron XT mit 480GB durch eine Samsung 850 Evo 250GB ersetzt. Um den M.2 Slot an seine Grenzen zu führen, wird dieser mit einer Samsung 960 Evo 250GB bestückt.
AMD AM4 Testsystem | ||
Prozessor: | AMD Ryzen R7 1700X (Retail) | |
Mainboard: | Biostar Racing X370GT7 | |
Kühlung: | Corsair Hydro Series H115i | |
RAM: | Corsair Vengeance LPX 2x4GB (CMX16GXM4B3200C16) | |
Storage: | Samsung 960 Evo 250GB (NVMe PCIe) Samsung 850 Evo 250GB (SATA) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 x64 | |
Grafiktreiber: | 385.41 |
Kühlermontage
Wer die Kühlermontage von AMDs Sockel AM2/3 und FM1/2 kennt, wird hier wieder auf einen alten Bekannten treffen. Denn die Serienbefestigung des AMD AM4 sieht wieder die Kühlermontage per Ösen vor. Das heißt auch, dass Kühler, welche für AM2/3 und FM1/2 kompatibel sind, auch beim Sockel AM4 benutzt werden können. Um es noch einmal deutlich auszudrücken: Dies gilt nur dann, wenn bei diesen Kühlern auch die Serienbefestigung genutzt wurde. Kühler, welche verschraubt werden sind nicht unbedingt kompatibel, da der Lochabstand geringfügig verändert wurde. Einige Hersteller haben hierauf aber reagiert und bieten Umrüst-Kits an.
Wir haben hier beide Varianten demonstriert. Die originale Befestigung wird durch den Scythe Kabuto 3 ersichtlich und die verschraubte durch die Corsair Hydro Series H115i. Beim Scythe Kabuto 3 muss man lediglich die Brücke durch den Kühler führen und die Enden dann einhaken. Die Montage des Kühlers ist hier leicht zu bewältigen, da keine großen Spannungswandlerkühler den Zugriff blockieren.
Da das Biostar Racing X370GT7 über zwei RGB-Header verfügt, haben wir diese natürlich auch ausprobiert. Zum Einsatz kam der beiliegende RGB-Lüfter. Der Betrieb funktionierte auf anhieb und die Beleuchtung des Lüfters macht echt was her. Denn durch die Golfball-Ähnliche Oberfläche der Lüfterblätter, ergeben sich tolle Lichteffekte. Folgend ein Beispielbild des Lüfters auf dem Kabuto 3. Möglich sind mit dem Lüfter natürlich alle Farben, die die Racing GT Software auch anbietet. Lautstärketechnisch ist der Lüfter im kurzen Test als angenehm einzustufen. Die Reglung haben wir dabei vollkommen dem Bios überlassen, ohne irgendwelche Eingriffe zu treffen.
Bei der Corsair AiO mit verschraubter Montage ist ein kleiner Voreingriff nötig. Denn hier werden zunbächst die Kunststoffhalter abgeschraubt. Dazu wird glücklicherweise kein Spezialwerkzeug benötigt. Ein passender Kreutzschlitzschraubendreher sollte in jedem Haushalt aufzutreiben zu sein. Die Backplate wird jedoch weiterhin genutzt, um die Bolzen von der AiO zu verschrauben.
Anschließend kann man dann den Kühler auflegen (natürlich mit passender Halterung) und mit den Rändelmuttern festziehen.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
Die Software lässt sich nicht ganz unter einen Hut bekommen. Denn einerseits liefert man mit Racing GT und Fly.Net relativ schicke Programme ins Rennen, andererseits sehen die Tools ehotline und BiosUpdate aus wie aus einem anderen Jahrzehnt. Ganz Fehlerfrei verlief der Betrieb auch nciht ab. Prrobleme gab es mit der Tacing GT, also dem Vorzeigeprogramm.
Bei Racing GT handelt es sich um das Pendant zu ASUS' AI oder MSI's Command Center. Man erhält hier, wenn auch in sehr spärlichem Umfang, die Kontrolle über die Lüfter sowie die Beleuchtung. Auch ein Übertakten lässt sich hiermit duchführen. Insgesamt ist das aufgeräumt Programm sehr Nutzerfreundlich, da es nicht verschachtelt ist und man sofort weiß wo man was findet. Nun aber zum Problem: Wir haben es nicht geeschafft, das Programm unter Windows 10 lauffähig zu machen. Erst ein Wechsel auf Windows 8.1 brachte schließlich den Erfolg. Wir hoffen bzw. denken, dass der sehr hilfreiche Support und die Technikabteilung hier aber schnell für eine Besserung sorgen werden.
Die Fly.Net Software regelt den Datenstrom des Realtek Dragon LAN Adapters. Wie man sieht, kann man für den jeweiligen Anwendungsfall ein Profil wählen. Möchte man bspw. online Zocken, stellt man Fly.Net einfach auf Game. Dann werden die Daten des Spiels priorisert behandelt und der übrige Datenverkehr eingeschränkt. Somit soll gewährleistet werden, dass die Internet Verbindung nicht der Flaschenhals des Spielvergnügens wird.
Das BIOS Update Tool sieht wirklich etwas schlicht und alt aus, allerdings konnten wir damit Problemlos unser Biostar Racing X370GT7 auf die neuste BIOS Version mit Agesa 1.0.0.6b Update bringen. Auch ein Downgrade auf die Version mit Agesa 1.0.0.6 konnte problemlos durchgeführt werden. Insgesamt macht das kleine Tool einen sehr stabilen Eindruck.
Per eHot-Line kann man direkt Fehlermeldungen an Biostar senden und Antworten erhalten. Gut ist hierbei, dass direkt die wichtigsten Daten des Systems ausgelesen werden, sodass man dies nicht manuell nachtragen muss. Die Oberfläche wirkt aber auch hier wie aus Windows XP Zeiten.
Interessant ist, dass Biostar über ein kleines Programm auch eine Änderung des Boot-Logos zulässt. Wer also sein System auch schon beim Starten individualisiert sehen möchte, kann sich hier frei ausleben.
Die Software Lightning Charger wird dazu benötigt, den beschriebenen Anschluss auf dem Mainbord zu steuern. Hat man das Quick Charge aktiviert, wird der USB-Anschluss nicht für Datenströme freigegeben. Ein ähnliches Programm nutzt im übrigen auch MSI bei seinen Mainboards.
Das UEFI-BIOS
Beim Bios hat Biostar versucht etwas frischer zu wirken. Dies gelingt auch zum Teil. Jedoch ist auch das Bios nicht ganz frei Fehlern. Man kann das Bios zwar mit der Maus durchforsten, jedoch benötigt man die Tastatur um Einstellungen zu bestätigen oder wieder auf die Seite zuvor zu gelangen. Durch die vielen Untermenus ergeben sich auch eine Menge Bilder, welche wir nichtsdesto trotz im Folgenden abgebildet haben.
Advanced
Der nächste Reiter wird als Advanced bezeichnet und beinhaltet die meisten Einstellungsmöglichkeiten und daher auch die meisten Unterkategorien. Zur besseren Übersicht haben wir diese im folgenden Spoiler untergebracht.
Alle Bilder der Unterkategorien *klicken zum Anzeigen*
Chipsatz
Boot
Security
O.N.E
Hier verbergen sich due Übertaktungsfunktionen. Im Gegensatz zum Advanced-Menu, ist diese Sektion gut strukturiert und eigentlich gut verständlich. Interessanterweise kann man hier unter CPU Clock auch den BUS Takt leicht anpassen. Insgesamt kann er auf ca. 107MHz erhöht werden.
Save & Exit
Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen.
3DMark (2013)
PCMark 8
PCMark 10
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
In den Benchmarks gibt es keine Auffälligkeiten. Alle Testergebnisse liegen auf dem Niveau der Konkurrenz.
Im Folgenden soll die I/O-Performance des Mainboards im Fokus stehen. Um ein aktuelles System wiederzuspiegeln und die Leistung der Anschlüsse vollendst auszulasten, haben wir im Vergleich zu unserem Intel 1151 Testsystem zwei Änderungen vorgenommen. Und zwar wurde die bisher genutzte Corsair Neutron XT 480GB durch die Samsung 850 Evo 250GB und die Kingston HyperX Predator 480GB M.2 durch die Samsung 960 Evo 250GB ersetzt.
M.2 Performance
Natürlich soll die Messung der M.2-Schnittstelle nicht fehlen. Die für den Test verwendete Samsung 960 Evo wurde direkt auf der Platine montiert. Ein Shield bzw. Kühler ist hier nicht vorhanden. Die M.2-SSD wurde als sekundäres Laufwerk ins System eingebunden. Die Systempartition hatte die genannten Samsung 850 Evo inne. Der M.2 Slot ist mit vier Lanes direkt an der CPU angebunden, was bei den Kontrahenten ebenfalls der Fall ist.
Beginnen wir mit dem AS SSD-Benchmark. Auch wenn die Unterschiede marginal sind, schneidet das Biostar Racing X370GT7 insgesamt etwas schlecht ab. Im Alltag sollte dieser wirklich winzige Unterschied jedoch keinesfalls bemerkbar sein. Gleiches gilt für den Crystaldiskmark. Auch hier liegt das Mainbaord immer an hinterster Front.
Die M.2 Schnittstelle fällt auch nicht besonders auf. Da der Steckplatz auch an der CPU angebunden ist, liegen die Ergebnisse ungefährt auf dem Niveau der anderen Boards.
SATA 6G Performance
Um auch die etwas „angestaubte“ Schnittstelle mit in Betracht zu ziehen, wurde die Samsung 850 Evo, an die SATA-6G-Ports des Chipsatzes angeschlossen und mittels AS SSD- und Crystaldisk-Benchmark auf Geschwindigkeit geprüft. Erstaunlicherweise landet es auch bei diesem Anschluss immer etwas weiter hinten. Aber auch hier gilt, dass man den Unterschied nicht mehrken sollte.
Beim SATA3 Anschluss reizt dei Platine auch das machbare des Standards bzw. des angeschlossenen Laufwerks aus.
USB-3.1-Performance (10Gbps)
Oftmals wird darauf hingewiesen, dass die nochmals schnellere Schnittstelle in Form von Zusatzchips verlötet ist, aber nur selten wird auch die reelle Geschwindigkeit nachgemessen. Im Testbericht zur SanDisk Extreme 900 Portable haben wir umfangreich dokumentiert was notwendig ist, um das volle Leistungsvermögen eines solchen Laufwerks mittels USB-3.1-Schnittstelle abzurufen. Das Biostar Racing X370GT7 bietet am Backpanel sowohl USB 3.1 Gen2 Typ-A, als auch Typ-C Anschlüsse. Um eine Limitierung auszuschließen, haben wir die Corsair Neutron XT des vorherigen Testsystems durch die schneller Samsung 960 Evo ersetzt. Verwendet haben wir den CrystalDiskMark und AS SSD Benchmark.
Wie man sieht, fällt die Leistung weit hinter die anderen anderen Platinen zurück. Anmerken müssen wir hier auch, dass unbedingt der USB Treiber manuell installiert werden muss. Denn ohne konnten wir am Typ-C Anschluss lesend nur rund 40MB/s und schreibend 28MB/s erreichen. Ob generell an der Performance per Treiber noch etwas nachgeholfen werden kann, ist fraglich. Eine Steigerung gegenüber des USB 3.0 (5Gbps) stellt es trotzdem dar.
USB-3.0-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.Hier sind gemischte Ergebnisse eingetreten. Während das Biostar Mainboard beim AS SSD Benchmark wieder hinten landent, ist es beim Crystaldiskmark schreibend sogar an der Spitze vorzufinden.
Insgesamt kann man hier aber auch sagen, dass die geringen Unterschiede dadurch zustande kommen, da die USB 3.0 Anschlüsse durch die CPU realisiert werden.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Die Qualität des Spannungsausbaus und die Overclocking-Optionen des Biostar Racing X370GT7, lassen hoffen, dass hier ordentlich Leistung aus dem Prozessor geholt werden kann. Und man wird auch nicht enttäuscht. Zumindest kann auch die Biostar Platine unsere festgelegten Taktraten stemmen. Was dabei sehr auffällig ist, ist, dass für die beiden ersten Etappen sehr wenig Spannung benötigt wird. Für 3,8GHz mussten lediglich 1,19375V angelegt werden, damit der AMD Ryzen 7 1700X stabil durch die Benchmarks lief. Ausgelesen wurden dabei 1,188V. Auch bei 3,9GHz fiel die benötigte Spannung mit 1,26875V niedrig aus.
Den Betrieb mit 4,0GHz auszuloten benötigte dafür etwas mehr Zeit, da die niedrigen Spannungen zuvor hier auch auf einen geringen Wert hoffen ließen. Letztendlich sind wir hier bei 1,41875V gelandet. Damit wird etwas mehr als bei den anderen Mainboards benötigt. Unter den maximalen 1,45V von AMD bleibt man damit immer noch. Was man zum Biostar Mainboard noch sagen muss, ist, dass der Bus um 0,25MHz niedriger als Soll läuft. Dies bewirkt bspw. bei 3,9GHz, dass real "nur" 3,89GHz anliegen. Etwas gegensteuern kann man jedoch. Denn Biostar lässt im Bios eine Übertaktung des Bus in Schritten um insgesamt 7MHz zu.
Damit man die Werte einordnen kann, zeigt folgendes Diagramm noch einmal die benötigten Spannungen der anderen AM4 Platinen.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Um kurz aufzuzeigen, welchen Einfluss die Taktsteigerung auf die Leistung, aber auch Leistungsaufnahme, hat, haben wir für 3,9GHz und 4,0GHz noch einmal Cinebench R15 durchlaufen lassen und dabei die Punkte, als auch die Leistungsaufnahme notiert. Nachstehend also zunächst die erreichten Punkte in cb.
Dass der Ryzen 7 bei Übertraktung seinen Sweetpot bzgl. der Effizienz verlässt, sollte allgemein bekannt sein. Vor allem, wenn man sich der 4GHz Grenze nähert oder diese sogar übersteigt. Dies wird aus der folgenden Grafik auch deutlich. Das Biostar Racing X370GT7 ist jedoch noch einmal ein Stück durstiger. Gerade bei 4GHz benötigt es wesentlich mehr Energie.
Fazit
Das Biostar Racing X370GT7 hinterlässt einen zwiegespaltenen Eindruck. Denn Verarbeitung und Technik sind eigentlich sehr gut umgesetzt. Leider macht die Problematik mit der Hauptsoftware diese positiven Eindrücke teilweise wieder kaputt. Kommen wir also zunächst zur Umsetzung der Platine an sich.
Das Layout ist insgesamt als gelungen anzusehen. Alle Steckplätze sind bedacht angeordnet und gut erreichbar. Nur der CMOS Jumper hätte etwas zugänglicher platziert oder sogar als Taster ausgelegt werden können. Bei den RGB-Headern verhält es sich ähnlich. Zumindest hätte derjenige über die SATA-Ports gedreht werden können, damit man das Kabel besser um das Board legen lässt. Die Kühler und die I/O-Blende kann man auch positiv hervorheben. Die Optik ist natürlich Geschmacksache, gefällt uns aber sehr gut. Vor allem die beleuchteten Elemente machen einiges her. Feststellen mussten wir allerdings, dass der obere Spannungswandlerkühler etwas kippelt, da die Bohrungen nicht auf einer Linie mit den MOSFETS liegen. Da der Kühler sich im Betrieb gut erwärmt hat und keine Instabilität auftrat, scheint er seiner Aufgabe dennoch gut zu folgen. Hervorheben wollen wir auch die gelungene Spannungsversorgung, welche auf sehr hochwertigen Komponenten aufbaut. Mit den LN2 Ambitionen, welche der Schalter suggeriert, sollte man das aber auch erwarten. Was uns aufgefallen ist, ist, dass das backpanel noch viel Platz für z. B. weitere USB-Anschlüsse bieten würde oder aber auch ein WLAN-Terminal.
Negativ ist uns wie gesagt die Software aufgefallen. Denn wir wollen nicht verschweigen, dass die Vivid LED DJ Software, welche auf der CD vorhanden ist, sogar Bluescreens verursachte. Erst der Wechsel auf die neuste Version und des Betriebssystems (von Win10 zu Win 8.1) konnte insgesamt Abhoilfe schaffen. Hier besteht also auf jeden Fall noch Handlungsbedarf, bei dem uns auch durch den engagierten Support (noch) nicht geholfen werden konnte. Denn an sich ist diese zwar sehr simpel, aber toll für diejenigen, die ihr System durch eine Beleuchtung individualisieren wollen. Die restliche Software funktioniert zwar besser, ist optisch, bis auf Fly.Net, doch sehr angestaubt. Insgesamt eine sehr solide Platine die leider noch ein paar Bauchschmerzen verursachen kann.
Biostar Racing X370GT7 | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ hochwertige Spannungsversorgung | - Racing GT Software macht Probleme |
Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: MSI X370 XPower Titanium
▪ Preview: Asus X399 ROG Zenith Extreme