Auch mit den Z170-Mainboards aus dem Hause Gigabyte für Intels Skylake-Prozessoren, wollen wir uns umfassend auseinander setzen. Wie schon bei MSI mit dem Z170A Gaming M5 und dem MSI Z170A Gaming Pro gesehen, setzt Gigabyte ebenfalls auf das „Gaming-Repertoire“. Herausgekommen ist am Ende das Z170X-Gaming 7, welches unter anderem mit einem High-End-Audio-Chip von Creative, einem Dual-M.2-Slot und einem Killer-Netzwerk-Chip wirbt. Wir haben der Platine auf den Zahn gefühlt und das Ergebnis im folgenden Testbericht dokumentiert.
Neben den schon mehrmals angesprochenen Neuerungen, also DDR4 und native USB-3.0-Unterstützung, hält Gigabyte mit dem Gaming 7 auch USB-3.1-Anschlüsse bereit, reduziert sich aber auf das Notwendigste. Lediglich 1x USB 3.1 (Typ-A) und 1x USB-3.1 (Typ-C) lassen sich am Backpanel ausfindig machen. Dafür greift die Platine ein paar andere Features auf und will damit aufholen. Sehr hochwertige Komponenten im Audiobereich, Dual-LAN (1x Killer-NIC, 1x Intel), diverse Overclocking-Funktionalitäten auf dem PCB, sowie ein schickes Design samt steuerbarer Beleuchtung sollen die Patenrezepte sein. Letzteres wird sogar an der Backpanel-Blende umgesetzt Dazu aber später mehr.
Gigabyte ist eine Kooperation mit Wargaming eingegangen, so dass bestimmte Mainboards ein Coverage erhalten. Im Falle des Z170X-Gaming 7 erhält der Kunde einen World of Warships Invite-Code dazu. Dieser beinhaltet einen Tier II Premium Kreuzer, Hafen-Slot, 7 Tage Premium-Spielzeug sowie 500 Gold. Zum Lieferumfang selbst zählen die üblichen Booklets, eine Treiber-DVD, Staubkappen für die Monitorausgänge am Backpanel, Sticker, hochwertige SATA-Kabel und eine hochwertige Backpanel-Blende, die im Betrieb sogar beleuchtet werden kann. Dazu dann später mehr.
Die Spezifikationen
Das Datenblatt des Gigabyte-Boards ist recht gut gefüllt. Gleich drei SATA-Express-Stecker hat man auf dem PCB untergebracht. Erwähnenswert ist auch der HDMI-Port 2.0, der wesentlich mehr Durchsatz, ergo höhere Auflösungen zulässt. Dual-LAN findet man generell wenig im Consumer-Bereich – zuletzt beim Biostar Hi-FI Z97WE. Dem Gigabyte-Ableger hat man direkt einen Qualcomm Killer-NIC E2400 verpasst, der für lagfreie Spieleerlebnisse sorgen soll.
Gigabyte Z170X-Gaming 7 im Überblick | |
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Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | Gigabyte Z170X-Gaming 7 |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | ca. 205 EUR |
Hersteller-Homepage | www.gigabyte.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z170 Express-Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 - 3866MHz+ (OC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | SLI (2-Way), CrossFireX (3-Way) |
Stromversorgung | 12 Phasen |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN EPS-12V 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 3x PCIe 3.0 (x16, x8, x4) 3x PCIe 3.0 x1 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 8x SATA 6G (6x von SATA-Express) 3x SATA-Express 2x M.2 x4 (32 Gb/s) - 2242/2260/2280 |
SATA RAID | RAID 0, 1, 5, 10 |
USB | 2x USB 3.1 Gen.2 (1x Typ-C, 1x Typ-A) 9x USB 3.0 (4x Front-Header) 4x USB 2.0 (Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x Display-Port 1.2 1x HDMI-Port 2.0 |
WLAN / Bluetooth | - |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Killer E2400 Gigabit LAN 1x Intel i219-V Gigabit LAN |
Audio | Creative Sound Core 3D Chip (8-Kanal) 5x 3,5mm Klinke (analog) 1x SPDIF (digital) |
Sonstiges | Beleuchtungsmodul auf dem PCB Beleuchtetes Backpanel "Steel Shielding" an PCI-Express-Slots |
Detailansicht / Features
Das extrovertiert anmutende Design sowie deren Farbgebung werden nicht jedem gefallen, aber objektiv betrachtet, wirkt die gewählte Kombination sehr edel und ansehnlich. Ins Auge stechen darüber hinaus die drei PCI-Express-3.0-Slots, die mit dem vom Hersteller getauften „Metal Shielding“ versehen sind. Dazwischen befinden sich drei PCI-Express-x4-Steckplätze. Verziert wird das Mainboard von zwei großen Kunststoffabdeckungen. Im unteren PCB-Bereich finden die Erweiterungs-Stecker ihren Weg in die gut gekennzeichneten und farblich markierten Steckplätze.
Gleich drei SATA-Express-Stecker (nach innen abgewinkelt) verbaut der Hersteller. Daraus gehen insgesamt acht SATA-6G-Ports hervor. Für den USB-3.0-Anschluss im Frontheader des Gehäuses stehen, direkt neben dem 24-Pin-ATX-Stecker, gleich zwei Ports bereit. Ebenfalls daneben hat Gigabyte dem Board "Overclocking-Allüren" verliehen. Ein knallroter Startknopf,, Reset-, OC- und ECO-Button, sowie zwei Schalter zum Zurücksetzen des BIOS finden sich an der Stelle. Das debug-LCD gibt den etwaigen Status des Mainboards an.
Nicht nur MSI hat einen Twin-M.2-Sockel (Z170A Gaming M5), sondern auch Gigabyte bringt das beim Z170X-Gaming 7 mit unter. Beide Schnittstellen sind mit jeweils 32 Gbit/s angebunden und können nun schnelle M.2-SSDs auslasten. Um den CPU-Sockel herum sitzt ein massiver Kühlblock, der rückwertig verschraubt wurde. So soll gewährleistet werden, dass die darunterliegenden 12-Phasen ausreichend gekühlt werden. Etwas kniffelig könnte es dann beim Anschließen des Netzteils werden. Der 8-PIN-EPS-Stecker ist recht eingebaut den Kühlelementen. Unmittelbar daneben befindet sich einer von den insgesamt vier 4-PIN-PWM-Lüfteranschlüssen.
Mit dem Creative Sound Core3D Audio-Chip verbaut Gigabyte ein hochwertige Audiolösung, welche nochmals von qualitativen Bauteilen unterstützt wird. Dazu zählen unter anderem die gelben Nichicon Kondensatoren, die laut Aussage des Herstellers aus dem Studio-Bereich stammen. Untermauert wird dieser gesamte Bereich auf dem PCB mit einer Beleuchtung, die der Anwender sich mit einer Software selbst anpassen kann. Auf den nächsten Seiten haben wir dazu ein Video vorbereitet.
Die beiden gelben USB-3.0-Anschlüsse am Backpanel deklariert Gigabyte als perfekte Anschlüsse für Digital-zu-Analog-Umwandler. DACs sollen sensibel auf Leistungsschwankungen der anderen USB-Ports reagieren. Deshalb nutzt GIGABYTE USB DAC-UP eine isolierte Stromquelle, die mögliche Fluktuationen minimiert und das bestmögliche Audioerlebnis garantieren soll – so das Marketing.
Am Backpanel zeigt sich das Mainboard genauso hochwertig wie im restlichen Bereich. Vergoldete Klinkenstecker und Monitorausgänge (HDMI 1.4, Display Port 1.2) prägen das Bild. Neben dem PS2-Anschluss finden sich insgesamt fünf USB-3.1-Ports, zwei davon als die o.g. DAC-UP`s, am Anschlussfeld. Die drei anderen sind blau markiert. Der einzige USB-3.1-(Typ-A)-Anschluss ist farblich rot hinterlegt. Der Typ-C-Stecker (USB-3.1) befindet sich direkt daneben. Die beiden RJ45-LAN-Stecker greifen einmal auf Intels I219-V-Netzwerkchip und einmal auf Qualcomms Killer LAN E2400-Chip zu. Wer auf digitales Audio-out steht, der ist mit dem vorhandenen SPDIF-Stecker bestens bedient.
Intel Skylake-S im Detail
Mit Skylake-S (das S Steht in dem Falle für die Desktop-Ausführung) bringt Intel einige Änderungen mit sich. Vordergründig stehen der Wechsel auf DDR4 sowie der damit verbundene Wechsel auf einen weiteren neuen Mainboard-Sockel (1151) im Raum. Das Top-Modell Core i7-6700K, welches wir künftig auch für alle Mainboard-Test verwenden werden, taktet ab Werk mit 4,0 GHz und per Boost auf 4,2 GHz. Des Weiteren wurde die Strukturgröße von 22nm auf 14nm reduziert, was in der Theorie auch immer eine Verbesserung der Effizienz mit sich bringen sollte. Die 8 MB L3-Cache sind im Vergleich zum Core i7-4790K geblieben. Bei der Anbindung des Chipsatzes kommt erstmals die DMI 3.0 Schnittstelle zum Einsatz, was den Gigatransfer von 5GT/s auf 8GT/s ansteigen lässt. In der Praxis können also mehr Lanes anbunden werden, dazu aber gleich mehr. Die TDP fixiert Intel für den Core i5-6600K und Core i7-6700K auf 91 Watt, auch wenn es im CPU-Z-Screen anders abgebildet wird.
Intel Core i7-6700K - offener Multi + frei wählbarer BCLK (Bus-Takt) - iGPU: Iris Pro 7200
Der wieder im Prozessor integrierte Dual-Channel Memory-Controller kann nun auch erstmals DDR4 mit einer Taktung von 2133MHz verarbeiten. Etliche Mainboard-Hersteller geben ihre Platinen bis zu 3600MHz (OC) und mehr frei, so wie auch beim aktuellen Testmuster dem ASUS Z170-A oder dem MSI Z170A Gaming M5. Neben DDR4 kann der Anwender auch wahlweise auf DDR3L 1600MHz zurückgreifen. Vermutlich wird dies nur in Verbindung mit einem Combo-Board möglich sein, als das man Z170-Platinen ausschließlich mit DDR3L-Anbindung zur Verfügung stellt. Einen, in Relation gesetzten, großen Entwicklungsschritt will Intel mit dem Update der integrierten iGPU vollziehen. Der Hersteller tauft den Chip auf „Intel HD Graphics 530“, was in der Praxis einem Iris Pro 7200 Chip entspricht. Genauere Leistungsangaben ließen sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Erfahrung bringen.
Einen wirklichen Vorteil erlangen die K-CPUs durch die Entkopplung des BCLK vom PCI-E-/DMI-Takt. Dadurch ist es wieder möglich, wie zuletzt bei der Sandy Bridge-Generation gesehen, den Takt „beliebig“ zu variieren bzw. alle Baugruppen separat zu takten. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Der PCIE- und DMI-Takt sind eigenständig. Dadurch nicht mehr vom BCLK beeinflusst
In der Praxis wird es wohl aber darauf hinauslaufen, dass man sich wieder an das letzte Quäntchen Megahertz herantasten kann und so mehr Stabilität in das Gesamtsystem bekommt. Im Vergleich zum Haswell-Refresh „Devils-Canyon“ entfallen also BCLK-Straps und man kann in 1MHz-Schritten auf Beswerte-Jagd gehen. Der maximal einstellbare Multiplikator beträgt 83x.
Intel Sunrise-Point-Chipsatz (Intel 100 Series)
Die Neuerungen im Chipsatz (Z170) haben ebenfalls eine gesunde Entwicklung erfahren. Im Vergleich zum Z97 können jetzt anstatt sechs, bis zu zehn USB-3.0-Ports nativ angebunden werden. Den elementarsten Unterschied stellt aber die Erhöhung der Anzahl der PCI-Express-3.0-Lanes dar, die mit dem Chipsatz kommunizieren. Von ehemals acht sind nun gleich 20, wovon jede mit 8 Gb/s (x1 – vormals 5 Gb/s) angesprochen wird, auf dem Board vorhanden. Logisch: die Erhöhung der Bandbreite ist eine Folge der Rationalisierung von PCIe 2.0 hin zu PCIe 3.0, was nun ausschließlich Einzug gehalten hat.
Z170 | Z97 | |
---|---|---|
Codename | Sunrise Point | Wildcat Point |
Sockel | LGA 1151 | LGA 1150 |
Prozessor-Unterstützung | Skylake / Cannonlake | Haswell / Broadwell |
Verbindung zwischen CPU und PCH | DMI 3.0 (4x PCIe 3.0) | DMI 2.0 (4x PCIe 2.0) |
PCIe-Lanes des PCHs | 20 x PCIe 3.0 | 8 x PCIe 2.0 |
M.2- / Sata-Express-Ports | 3 | 1 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 6 | 6 |
USB-3.0-Ports | 10 | 6 |
In der Praxis hat dies den Vorteil, dass zum Beispiel der M.2-Slot nun nicht mehr nur mit 16 sondern 32Gbit/s arbeiten und die Hersteller sehr interessante Kreationen hervorbringen können. Ein Beispiel ist MSI mit dem Twin-Turbo M.2 auf dem Z170A Gaming M5. Dort werden zwei M.2 SSDs bzw. die Lanes und somit auch die Bandbreite gebündelt (64 Gbit/s).
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein Cooler Master V700 gesetzt. Als CPU kommt das Top-Modell, ein Intel Core i7-6700K als Boxed-Version zum Einsatz. Das im 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator wird mit einer TDP von 94 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 4,0 GHz und wird im Turbo-Modus auf 4,2GHz angehoben.
Erstmals wird die Retail-Version gänzlich ohne CPU-Kühler ausgeliefert. Die Boxed-Version enthält also „nur“ die CPU. Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16 Kit aus dem Hause Corsair (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeigenet. Für die Maximaltaktung im Overclocking-Bereich kommt dann ein GEiL Super Luce Kit (GLB416GB3400C16AQC - 16GB - 4x4) mit einer Werkstaktung von 3400MHz zum Einsatz, aber auch nur dort. Als primärer Datenträger wird eine Corsair Neutron XT – 480GB verwendet. Die genannte Konstellation wird auch künftig das feste Setup bilden, welches für alle nachfolgenden Z170 aka` Skylake-Testberichte verwendet wird.
Spannungsversrorgung
Gigabyte verpasst dem Z170X-Gaming 7 eine 12-phasige Spannungsversorgung. Die darauf verbauten Kühlelemente werden mit dem PCB verschraubt und sollen so für besten Anpressdruck sorgen. Die verbaute Heatpipe trägt nochmals zur besseren thermischen Abwicklung bei. Zu Demonstrationszwecken wurde das Mainboard einmal nackig gemacht:
Beleuchtetes Backpanel
Als optisches Highlight setzt der Hersteller noch das Backpanel unter Licht. Dazu sind in der Blende rote LEDs eingearbeitet, die einen coolen Anblick erzeugen. Die Stromzufuhr wird mittels eines kleinen Kabels direkt am Mainboard umgesetzt. In Verbindung damit, kann man auch den kleinen Audio-Bereich farblich steuern. Nachfolgende haben wir dazu eine Video vorbereitet:
Kühlermontage
Bei der Kühlermontage kommt einmal mehr unser bewährtes Modell aus dem Hause EKL mit dem Alpenföhn zum Einsatz. Der Matterhorn Kühler liegt dieses Mal in der schwarzen Spezial-Edition vor. Leistungseinbußen sind auf Grund der Farbgebung nicht zu erwarten. Vor dem Kauf eines entsprechenden Kühlers sollte auf jeden Fall immer ein Blick in die jeweilige Kompatibilitätsliste geworfen werden.
Lüftersteuerung - Command Center
Eine zentrale Überwachungssoftware wie man sie von MSI oder ASUS kennt, hat Gigabyte nicht vorgesehen. Viel mehr werden die Features aufgesplittet und in einzelne Programme gepackt. Von der Optik her orientiert sich der „System Information Viewer“ stark an das Metro-Design von Windows 8/10. Alle Schieberegler sind zwar vorhanden, jedoch erscheint die GUI auf Grund der weißen Oberfläche stark gewöhnungsbedürftig.
Die Lüftersteuerung selbst ist umfangreich gestaltet und bietet dem Anwender die Möglichkeit, dass das System automatisch die besten Einstellungen analysiert. Es können Fixwerte für die Lüfter angelegt werden oder diese arbeiten lastreguliert je nach Temperatur der Komponenten.
Gigabyte Easytune
Mit der vom Hersteller "Easytune" getauften Software kann der Anwender, sofern er denn möchte, eine Anzahl von Einstellungen vornehmen die das System (CPU) übertakten. Entweder mit den Detaileinstellungen manuell, oder per „Hotkey“ auf ein automatisch ermitteltes Niveau von 4,4GHz. Der Funktionsumfang ist recht groß und beschränkt sich eben „nur“ auf die System-Übertaktung.
Gigabyte Ambient LED - App Center
Als schnellzugriffs-Programm ist eigentlich das eigene „App-Center“ angedacht. Von hier aus soll der Anwender schnellen und übersichtlichen Zugriff auf alle Unterprogramme erhalten, die er dann auch starten kann. Die Ambient-LED-Software ist mit der Gaming App vom MSI Z170A Gaming Pro vergleichbar, da sie ebenfalls die Beleuchtung reguliert.
Das UEFI-BIOS
Nach dem Öffnen des UEFI-Bios waren wir allerdings etwas erstaunt. Die dortige GUI erscheint im ersten Moment doch recht trist- und lieblos. Andere Hersteller bereiten gerade diesen Bereich wesentlich schicker auf. Vergleicht man aber die Menüstruktur der eigenen Z97-Platinen mit vorliegenden, hat Gigabyte an der richtigen Stellschraube gedreht und sich auf eine übersichtliche Oberfläche zurückbesonnen.
Das „Advanced Frequency Settings“ Menü beinhaltet alle notwendigen Einstellungspunkte um das System oder die CPU zu übertakten. Der Funktionsumfang bringt alles was der geneigte Overclocker benötigt mit. Die vorgenommenen Einstellungen können dann in eines der acht Profil-Slots abgespeichert werden. Am Ende steht ein sehr solides und leicht zugängliches UEFI-BIOS, welches durch die einfache Strukturierung absolut überzeugen kann. Kommen wir auf der nächsten Seite nun zu den Benchmarks.
Benchmarks
3DMark (2013)
PCMark 8
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
M.2 Performance
Auch wollen wir die Performance der M.2-Schnittstelle der MSI-Platine auf die Probe stellen. Nachdem diese Schnittstelle erstmals mit dem Z97-Chipsatz Einzug gehalten hat, können diese SSDs nun mit dem Z170 (Sunrise Point) endlich die „volle Bandbreite“ abrufen (32Gbit anstatt 16Gbit). Einige High-Platinen bieten sogar Twin-M.2-Slots oder gar eine Art "3-Way-M.2" an. Dafür muss der Kunde dann aber an anderer Stelle Einschnitte bei Ausstattung in Kauf nehmen. Das Gigabyte Z170X-Gaming 7 hat zwei gut positionierte Slots zur Verfügung.
Um auch einmal die Bandbreite der neuen Anbindung auf die Probe zu stellen, schickten wir die Kingston HyperX Predator M.2 (480GB) durch den bekannten SSD-Benchmark-Parcour. Die besagte SSD kommt mit einem maximalen Datendurchsatz von 16GBit daher. Als synthetischer Benchmark stand uns AS-SSD zur Verfügung. Die ermittelten Werte liegen im Rahmen des Möglichen bzw. was die SSD im Stande ist zu leisten. Was am Ende immer noch einen beachtlichen Wert für ein Mainstream-Produkt darstellt.
SATA 6G Performance
Im Grunde genommen ist dieser Bereich „ausgelutscht“. Um aber etwaige Ausrutscher zu „entlarven“ prüften wir trotzdem diesen Bereich noch einmal durch. Zum Einsatz kommt dabei eine Corsair Neutron XT, welche wir nochmals durch den AS-SSD- und CrystalDiskMark-Benchmark geschickt haben.
USB-3.0-Performance
Wir wollen natürlich auch die Performance der verbauten USB 3.0 Chips bzw. Anschlüsse messen. Dazu griffen wir auf Corsair`s neuestes USB-Schmuckstück, den Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zurück und ließen ihn durch den CrystalDiskmark rennen. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem, was wir auch bereits im Testbericht der Vertex ermittelt haben. In diesem Abschnitt waren also auch keine negativen Ausbrüche zu dokumentieren. Die starke Performance unseres USB-Sticks konnte ebenfalls bestätigt werden.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Voltcraft Energy Checker 3000 Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Fazit
Mit dem Gigabyte Z170X-Gaming 7 hat der Hersteller ein Mainboard im Angebot, welches viele Funktionen vereint und dementsprechend auch eine große Menge an potentiellen Käufern ansprechen soll. Sicherlich mag das sehr extrovertiert wirkende Platinen-Design nicht jedermanns Geschmack treffen, objektiv betrachtet macht es aber eine Menge her. Auf der Habenseite steht eine lange Feature-Liste, mit der die Platine punkten kann. Die sehr umfangreiche Ausstattung im Audio-Bereich, die Anschlussvielfalt im internen und externen Bereich, sowie nette Gimmicks wie das beleuchtete Backpanel, verleihen dem Mainboard ein gewisses Esprit.
Für ein optimales Gaming-Erlebnis soll der verbaute Killer-LAN-Chip sorgen, der wesentlich geringe Latenzen ermöglicht. Positiver Weise kommt das Z170X-Gaming 7 noch mit einen zweiten LAN-Anschluss (Intel I219-V) daher. Kritik gibt es wenig, muss aber angesprochen werden. Die Platzierung des 8-PIN-EPS-Steckers für die CPU-Stromversorgung erscheint doch arg eng kalkuliert zu sein. Im eingebauten Zustand kann da schnell mal eine fummelige Situation entstehen. Beim UEFI-Bios hat Gigabyte glücklicher Weise sich mehr auf die „puristische“ Steuerung besonnen. Hinsichtlich der Übersicht sehr gut, im Vergleich mit anderen Herstellern, erscheint die GUI doch eher trist und lieblos - Potential verschenkt!
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist das Gigabyte Z170X-Gaming 7 ein ausgezeichnetes (Gaming)-Mainboard mit den dafür vorgesehenen Features. Viele kleine Details heben es aus der breiten Masse der Z170-Platinen hervor. Erhältlich ist es aktuell für rund 206,- EUR oder kann bei Amazon gekauft werden.
Gigabyte Z170X-Gaming 7 | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ umfangreiche Ausstattung (Anschlüsse, Software) | - 8-PIN-EPS-Stromstecker ziemlich eingebaut |
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