Auch wenn der Launch des nächsten Intel CPU-Sockel-Updates mit Skylake kurz bevor steht, ist nicht jeder dazu bereit wieder in eine neue Plattform zu investieren. Aus diesem Grund wollen wir heute mal einen Blick auf einen günstigen Z97-Ableger aus dem Hause Gigabyte werfen. Mit dem Gigabyte Z97-HD3 kommt dabei eine Platine in die Redaktion, welche an sich einen sehr überschaubaren Funktionsumfang bietet, dafür mit allen Möglichkeiten einer Z97-Platine ausgestattet ist. Wie sich das Mainboard in der Praxis geschlagen hat, klärt in diesem Fallen unser nachfolgender Kurztest.

Die Spezifikationen
Bei der Verpackung und den darin enthaltenen Lieferumfang wird schon deutlich, welche Käuferschicht mit der Platine angesprochen werden soll. Das rund 95,- EUR günstige Z97-Mainboard bringt nur das Notwendigste mit. Dazu zählen eine Bedienungsanleitung, Treiber-DVD, zwei SATA-Kabel, diverse informative Beipackzettel, ein Gigabyte Gehäuse-Badge und natürlich die Backpanel-Blende.
| Gigabyte Z97-HD3 im Überblick | |
|---|---|
| Mainboard-Format | ATX |
| Bezeichnung | Gigabyte Z97-HD3 |
| Sockel | Sockel 1150 (LGA1150) |
| Preis | 93,00 EUR |
| Hersteller-Homepage | www.gigabyte.de/ |
| Chipsatz-Eckdaten | |
| Chipsatz | Intel Z97 Express-Chipsatz |
| Speicherbänke und Typ | 4x DDR3 (Dual-Channel) |
| Arbeitsspeicher (RAM) | max. 32 GB |
| SLI / CrossFire | AMD-CrossFireX (2-Way) |
| Features-Keyfacts | |
| PCI-Express | 1x PCIe 3.0 x16 (x16, x8/x8,) 1x PCIe 2.0 x16 (x4) 2x PCIe 2.0 x1 |
| PCI | 2x PCI Slot |
| Serial-ATA-Controller | 6x SATA 6G (RAID 0/1/5/10) |
| USB | 6x USB 3.0 (4x am I/O-Panel, 2x über Front-Header) 8x USB 2.0 (2x am I/O-Panel, 6x über Front-Header) |
| Grafikschnittstellen | 1x DVI 1x VGA 1x HDMI |
| WLAN / Bluetooth | - |
| Thunderbolt | - |
| LAN | Realtek RTL8111F - 10/100/1000 GBit Controller |
| Audio | 7-Channel Realtek ALC887 Audio Codec |
Detailansicht / Features
Das im (slim)-ATX-Format gehaltene Mainboard hat eine recht einfache PCB-Gestaltung erfahren. Farblich macht dies auch keine Sprünge und hält sich gekonnt zurück. Die zwei PCI-Express-Stecker (1x x16, x4 oder x8/x8) werden von zwei weiteren PCI-Express (x1) Ports umrahmt. Hinzu kommen noch zwei weitere PCI-Slots. Sound-, WLAN- oder Bluetooth-Karten sollten also problemlos unterzubringen sein.
Am unteren Ende der Platine findet sich das übliche interne Anschlussfeld für zum Beispiel die Front-Anschlüsse wieder. Wie von Gigabyte gewohnt, sind die Jumper-Plätze für die Start- oder Reset-Button beschriftet und farblich markiert. Aktuell macht nicht jeder Hersteller das. Direkt darüber sind die sechs SATA III 6G Ports positioniert – leider nicht abgewinkelt. Auf Grund des schmalen Platinen-Layouts ist dies wohl nicht umsetzbar. Auch wenn nur rudimentär vorhanden, der kleine „Audio-Bereich“ wurde mit einer Markierung "abgetrennt". Für die audiophile Befeuerung sorgt der Realtek ALC887 Audio-Chip.
Werfen wir den Blick weiter nach oben richtung CPU-Sockel. Auf Grund des etwas schmaleren ATX-Layouts lässt sich platztechnisch nicht so viel herausholen. Aber Dank des einfachen PCB-Designs ist trotzdem alles zugänglich. Seitlich neben den vier Dual-Channel RAM-Slots sitzen der ATX-Stecker und der USB-3.0-Frontheader, welcher leider nicht nach vorn abgewinkelt ist. Die oberhalb vom CPU-Sockel sitzende 4-Phasen-Stromversorgung kommt mit einem kleinen Kühlkörper aus. Direkt daneben und recht leicht zugänglich, sitzt der 8-POL-Stromstecker für die CPU.
Auf eine M.2-Schnittstelle verzichtet der Hersteller, was an sich sehr schade ist, da gerade diese einen Mehrwert bedeuten kann. Beim Anblick auf das Backpanel findet sich „auch nur“ solide Standardkost wieder. Dazu zählen: vier USB 3.0 Anschlüsse und zwei USB 2.0 Schnittstellen auf der Rückseite des Mainboards. Auch einen PS2-Anschluss hat man mit aufgelötet. Für die Bildausgabe stehen ein HDMI-, DVI- und VGA-Port zur Verfügung. Für die klanglicher Untermalung bzw. Ausgang sind die sechs 3,5mm Klinkenstecker zuständig.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Montage des CPU-Kühlers sowie des restlichen Systems.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein Seasonic X-1050 gesetzt. Für ausreichenden Leistungspuffer ist also gesorgt. Als zentrale Recheneinheit fungiert ein Intel Core i5-4670K mit einem Retail-Stepping. Als Datenträger setzen wir auf eine solide Kingston SSDNow V+ 200 240GB. Nachfolgend haben wir das Setup noch einmal komplett in der Übersicht aufgelistet.
Intel (S. 1150)Haswell-Testsystem | | |
| Prozessor: | Intel Core i5-4670K (Retail) | |
| Mainboard: | Gigabyte Z97-HD3 | |
| Kühlung: | Noctua NH-D15 | |
| RAM: | 2x4GB Kingston HyperX Fury @ 1866MHz | |
| Netzteil: | Seasonix X-1050W | |
| Grafikkarte: | Club 3D HD 7870 Royal Queen | |
| Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
| Grafiktreiber: | CCC 14.1 |
Kühlermontage
Bei der Kühlermontage haben wir uns für einen Alpenföhn Matterhorn in der weißen Sonderedition entschieden. Optisch lässt sich dem etwas tristen Mainboard noch einiges abgewinnen. Vor dem Kauf eines entsprechenden Kühlers sollte auf jeden Fall ein Blick in die jeweilige Kompatibilitätsliste geworfen werden.
Monitoring-Software (Lüftersteuerung)
Aus dem sehr umfangreichen Software-Angebot seitens des Herstellers wollen wir zwei Beispiele aufzeigen, welche für die meisten Anwender wohl zugleich auch die sinnvollsten darstellen. Selbstredend ist dies die Lüftersteuerung, welche maßgeblich zur Kühlung und Lautstärke des Systems beiträgt. Der von Gigabyte getaufte „System Information Viewer“ hält alles Notwendige dazu bereit, die am Mainboard angeschlossenen Lüfter zu regulieren. Dazu zählen auch vier vordefinierte Profile „Full, Standard, Performance und leise“. Individualisten können sich auch die Stufen lastabhängig und nach Drehzahl regulieren – sehr umfangreich und nützlich.
Overclocking-Software
Auch das Gigabyte Z97-HD3 bietet eine entsprechende Software an um die Platine bzw. CPU zu übertakten. Die „Easy Tune“ Software versteht sich als einfaches Machwerk, gemäß der Zielgruppe der Platine. Dementsprechend kann über eines der sechs vordefinierten Profile das System auf Knopfdruck übertaktet werden. Wem das zu heikel ist oder nicht deren eigenen Vorstellungen entspricht, der kann natürlich auch an so gut wie allen Spannungen und Schiebereglern selbst Hand anlegen.
Das UEFI-BIOS
Bei der Aufmachung des UEFI-Bios unterscheidet Gigabyte glücklicher Weise nicht zwischen Enthusiast und Casual-Anwender. Die optisch zwar etwas gewöhnungsbedürftig dafür aber aufwendig gestaltete GUI des Bios, hält mehr als genügend Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten bereit. Den Einstieg soll ein Kachelsystem erleichtern, welches die notwendigsten und am meisten verwendeten Menüpunkte komfortabel aufzeigt.
Im Grunde genommen finden sich alle Punkte von der Software wieder, die wir eine Seite zuvor gezeigt haben, nur dieses Mal noch umfangreicher. Die Hauptpunkte werden in „Frequency, Memory, Voltage und Miscellaneous“ aufgeteilt. Im „Home-Button“ sind dann die elementaren Overclocking-Einstellungen hinterlegt, welche dann in einen der vier Profil-Slots abgespeichert werden können. Alteingesessene Puristen können auch das „alte“ UEFI-Bios zurückwechseln, bzw. deren GUI, welche wir u.a. vom Gigabyte Z77MX-D3H kennen.
Die generelle Steuerung und Wahrnehmung kann als sehr solide und recht flott bezeichnet werden. Zwar ist das Layout etwas gewöhnungsbedürftig und erscheint auf den ersten Blick recht vollgestopft, hält es aber alles Notwendige bereit um das eigenen System weiter zu optimieren.

Back to the roots: Wer will stellt sich das "Classic-Menü" wieder ein
Benchmarks
3DMark (2013)
Der Futuremark 3DMark (2013) benötigt DX11. In den umfangreichen Tests werden Mehrkernprozessoren und Multi-GPU-Systeme unterstützt. Als ein synthetischer Referenztest dient dieser Benchmark zur Leistungsandeutung.

PCMark Vantage
Der Nachfolger des beliebten PCMark 2005 testet das System in insgesamt acht Disziplinen. Der Benchmark unterstützt ausschließlich Betriebssysteme ab Windows Vista. Insgesamt ein sehr nützliches Tool, um die Leistungsfähigkeit aller verbauten Komponenten zu kontrollieren.

Cinebench R15
Der Nachfolger vom beliebten Cinebench R11.5 Das Programm eignet sich wunderbar dazu, um die eigene Leistung der verbauten CPU und GPU zu messen. Auch erhält der Anwender einen vergleichbaren Richtwert, der mit anderen Systemen / Komponenten gemessen werden kann.

Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Voltcraft Energy Checker 3000 Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.

Fazit
Trotz bevorstehendem Plattform-Update auf den nächsten Sockel, sind detaillierte Blicke auf preisgünstigen Z97-Platinen immer noch einen lohnenswert. Das Gigabyte Z97-HD3 zählt definitiv dazu. Zwar glänzt es weder mit einem immensen Lieferumfang oder gar einem Übermaß an Ausstattung, kann aber hinsichtlich der erbrachten Leistung und Software-Beiwerk, als "Butter und Brot Hardware" bezeichnet werden. Beim Verbrauch zeigt die Platine sogar Bestwerte! Es brauch nicht lange drum herum geredet werden, das Gigabyte Z97-HD3 ist eine gute Alternative für alle Sparfüchse, die den letzten Cent zweimal umdrehen müssen. Erhältlich ist das Mainboard für circa 95 EUR und kann u.a. bei Amazon gekauft werden.
Gigabyte Z97-HD3 | ||
| Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
| Pro | Contra | ![]() |
+ faires Preis-Leistungsverhältnis | - sehr knapp bemessener Lieferumfang | |

Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: ASUS Maximus V Formula




















