Für PC-Enthusiasten steht es außer Frage, dass der eigene Rechenknecht aus der eigenen Feder stammen muss bzw. mit den eigenen Händen zusammengesetzt wird. Doch wie sieht es mit all denjenigen aus, die in den Genuss einer potenten Zusammenstellung kommen möchten, aber gern auf den grauen Einheitsbreit der Elektronik-Konzerne verzichten wollen? Eine passende „Vernunftlösung“ hat der Online-Händler Caseking im Angebot. Mit dem gleichnamigen Caseking Express System Gaming Enthusiast haben wir eine Zusammenstellung vor der Nase, welche ausgewogene Leistung zum guten Tarif verspricht. Die Auflösung gibts im nachfolgenden Testbericht.
PCs von der Stange gibt es mitunter schon über 30 Jahre käuflich zu erwerben. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Käufer meist Abstriche machen muss, wenn es um die Komponentenwahl geht. Ob nun zu laute Lüfter oder ein Flaschenhals beim Prozessor oder Grafikkarte, unzählige Kombinationen wurden aufgelistet. All diese Ansätze verfolgen seit einigen Jahren bereits viele Hersteller und Händler. Einer davon ist Caseking: der Berliner Online-Händler hat mit den sogenannten Express-Systemen die oftmals in den Raum geworfenen „Volkssysteme“ im Angebot und will zugleich mit einer „Express-Zustellung“ punkten. Soll heißen, dass nach Bestellung bzw. Geldeingang, dass jeweilige System versendet wird oder auch direkt im Ladenlokal abgeholt werden kann. Für all ungeduldigen sicher ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Auch steht der preisliche Aspekt immer in der Kritik - Fertigsystem können gegenüber Eigenlösungen nicht mithalten. Dies mag in der Theorie sehr oft stimmen, rechnet man aber den Bestellaufwand, den Zusammenbau und die Konfigurationszeit mit ein, kann sich solch ein System doch wieder lohnen. Der allgemein große Lagerbestand von Caseking ermöglicht es auch zugleich, eine gezielte Komponentenwahl zu treffen, welche sich für den Kunden auszahlen soll. Schauen wir uns einmal die Zusammenstellung des Caseking Express Gaming System Enthusiast genauer an:
Caseking Express System Gaming Enthusiast | |
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Prozessor | Intel Core i5-4690 (3,5 GHz bis 3,9 GHz mit Turbo) |
Mainboard | Gigabyte H97-D3H |
Storage | Samsung 850 Evo (120GB) + 1TB Seagate HDD (ST1000DM003) |
Kühlung | Raijintek Ereboss - 140mm Lüfter |
Arbeitssppeicher | Team Group 2x 4GB 1600MHz (TPD38G1600HC11DC01) |
Grafikkarte | Inno3D Geforce GTX 970 |
Netzteil | Super Flower SP-450P14XE - 450W |
Gehäuse | NZXT Phantom 240 (Midi Tower) |
Betriebssystem | Windows 8.1 (64 Bit - vorinstalliert) |
Grafiktreiber | |
Sonstige Eckdaten | |
Laufwerke | 1x 5,25 Zoll CD/DVD-Brenner |
Lüfter | vorinstalliert: 2x 120mm (vorne, hinten) |
Gesamtgewicht | |
Maße | 195 x 530 x 529 mm (B x H x T) |
Farbe | Weiß, Schwarz |
Preis | 1049,90 EUR |
Als Pixelbeschleuniger kommt einen Nvidia Geforce GTX 970 zum Einsatz. Gleich vorweg, die Karte ist ohne Zweifel sehr schnell und schafft so gut wie jedes Spiel flüssig darzustellen, sofern man die Settings und Auflösung mit berücksichtigt und nicht übertreibt. Trotzdem wollen wir noch einmal kurz auf Speicherproblematik hinweisen, welche Nvidia gegen Anfang des Jahres beschäftigte: von den nominell 4GB Arbeitsspeicher der GPU, werden lediglich 3,5 GB mit der vollen Bandbreite mittels des 256-Bit-Interface angesprochen. Weiter wollen wir an dieser Stelle nicht nochmal darauf eingehen.
Als Mainboard kommt ein Gigabyte H97-D3H zum Einsatz. In unserem Testsystem war zum Zeitpunkt noch Intel Core i5-4690K (Haswell Refresh) verbaut, alle neu zusammengestellten bzw. verkauften Systeme kommen mit der Non-K-Variante daher, bei dem sich der Multiplikator nicht ändern lässt. Das Betriebssystem (Windows 8.1 x64) war ebenfalls fertig vorinstalliert und kommt ohne jegliche Bloatware daher.
Achtung - Hinweise zu den Benchmarks: Einen wichtigen Hinweis vorne weg, aktuell ist die nachfolgende Benchmark-Vergleichsbasis noch nicht sehr groß, wird aber in zügigen Schritten von uns aufgefüllt und dann jeweils ergänzt. Des Weiteren wird in den Benchmarks als Vergleich ein "HW-Journal-Setup" angegeben. Dieses besteht aus einem Intel Core i5-2500K, HD7970, 8GB RAM, wird mit einem Noctua NH-D15 gekühlt und wurde in einem Phankte Enthoo Luxe eingebaut.
Impressionen Außen
Wie schon an Hand unserer Auflistung zu erfahren war, setzt Caseking beim Gehäuse auf das etwas extrovertiertere NZXT Phantom 240. Das knallig weiße Gehäuse setzt designtechnisch einige Aspekte und kann durchaus als Eyecatcher bezeichnet werden. Das große Seitenfenster gibt die Blicke auf die verbaute Hardware frei. Als optischen Gimmick erlauben es sich die Berliner, dem Gehäuse buchstäblich die Krone aufzusetzen. Gewagt oder gesundes Selbstbewusstsein?
Auf großartige Lichteffekte wird ebenfalls verzichtet. Lediglich der Bitfenix CPU-Lüfter kommt mit einem dezenten Orange-Ton daher. Das Chassis selbst hinterlässt einen soliden Eindruck und untermauert auch so gleich die potentielle Zielgruppe des Systems - keine großen Schnörkeleien, auf Leistung getrimmt. Hinter der herausklappbaren Fronttür befindet sich ein klassischer 5,25 Zoll DVD-Brenner. Für zwei weitere Einschübe ist ebenfalls noch Platz vorhanden.
Nachteil an der glatten Oberfläche ist einmal mehr die gegebene Kratzanfälligkeit. Einen negativen Kritikpunkt muss sich Caseking hinsichtlich des CPU-Kühlers gefallen lassen. Dieser stößt mit seinen nach oben herausstehenden Heatpipes marginal an das Seitenteil bzw. Fenster an, und kann während des Transports hässliche Kratzer verusachen. Interessant: Auf dem Papier dürfte das NZXT-Gehäuse den Kühler gar nicht unterbekommen. Im Falle unseres Testmusters, passt es auf den Millimeter, aber mit dem zuvor beschriebenen Effekt.
Das Backpanel des verbauten Gigabyte H97-D3H bietet eine durchschnittlich gute Anschlussvielfalt: vier USB-3.0-, zwei USB-2.0-Stecker, ein PS2-und LAN-Port sowie je einmal DVI, VGA und HDMI zieren das Bild. Für die klangliche Ausgabe sorgen die 3,5 Klinkenanschlüsse. Das I/O-Panel des Gehäuses befindet sich im Übrigen auf dem Deckel nach rechts ausgerichtet und hält zwei USB-3.0-Ports sowie die beiden Audio-Jacks bereit. Auch der Start- und Resetbutton sind dort platziert.
Impressionen Innen / Hardware-Einbau
Das Interessante hält immer die Hardware selbst bereit. Gleich die ersten Blicken verraten es, der Auf- bzw. Einbau der Komponenten wurde sehr ordentlich und strukturiert durchgeführt. Auch begünstigt durch die Möglichkeiten, welche das NZXT-Gehäuse zur Kabelverlegung bereithält. Den anliegenden Airflow behindert im Hauptbereich nahezu kein Kabel. Alle offensichtlich sichtbaren Anschlusskabel, wurden sehr sauber mit Klettverschlüssen gebündelt und „optimiert“ verlegt. Der große Raijintek Ereboss CPU-Kühler prägt das Bild im Gehäuse mit am meisten. Beim Transport in die Redaktion, war dieser Bereich durch besonders starke Polster geschützt, so dass der circa 900 Gramm schwere Kühler keine Schäden am Mainboard anrichten kann. Lob an dieser Stelle von uns an Caseking!
Die Anordnung der Storage-Laufwerke ist am Luftstrom orientiert. So versorgt der hinter der Front montierte 120mm Lüfter die SSD und HDD mit genügend Frischluft. Späteren Aufrüstungen seitens des Kunden steht auch nichts im Wege, denn es können noch vier weitere 3,5 oder 2,5 Zoll Laufwerke untergebracht werden. Entkoppelt werden diese im Übrigen mittels kleiner Gummiringe in den Halterungen. Apropos Front – leicht zu reinigende Staubschutzfilter hat das NZXT-Gehäuse leider keine, was schade ist.
Das verbaute Super Flower Netzteil kommt ohne Kabelmanagement aus, was aber Dank der ab Werk sehr guten Verkabelung bereits egalisiert wird. Werfen wir einmal den Blick auf die Rückseite des PCs. Im ersten Moment mag es ein wenig wüst aussehen, aber das Endergebnis zählt. Alle Kabel sind ordentlich gebündelt und auch verlegt – passt also!
Zusätzliche Festplatten werden über die Rückseite des Gehäuses eingeschoben, nachdem sie an den jeweiligen Halteführungen befestigt wurden. Sollte einmal den CPU-Kühler abgebaut werden, kann der Rest der Hardware theoretisch verbaut bleiben, das NZXT Phantom 240 verfügt über einen großen Ausschnitt, dass man problemlos die CPU-Kühler-Backplate montieren kann. Gehen wir ans Eingemachte und schicken den PC durch die (Spiele)-Benchmarks.
Benchmarks
3DMark (2013)
Der aktuelle Benchmark Futuremark 3DMark (2013) benötigt DX11. In den umfangreichen Tests werden Mehrkernprozessoren und Multi-GPU-Systeme unterstützt. Als ein synthetischer Referenztest dient dieser Benchmark zur Leistungsandeutung.
PCMark 7
Der Nachfolger des beliebten PCMark 2005 testet das System in insgesamt acht Disziplinen. Der Benchmark unterstützt ausschließlich Betriebssysteme ab Windows Vista. Insgesamt ein sehr nützliches Tool, um die Leistungsfähigkeit aller verbauten Komponenten zu kontrollieren.
Cinebench R15
Der Nachfolger vom beliebten Cinebench R11.5 Das Programm eignet sich wunderbar dazu, um die eigene Leistung der verbauten CPU und GPU zu messen. Auch erhält der Anwender einen vergleichbaren Richtwert, der mit anderen Systemen / Komponenten gemessen werden kann.
Assassins Creed: Unity
Im aktuellsten Titel von Ubisoft kann man Parcours im Paris des 18. Jahrhunderts laufen. Der aktuellste Assassins Creed gilt im allgemeinen als DER Performance-Fresser schlechthin. Wir haben zur Überprüfung der Systemleistung keine Extreme-Settings mit 4K-Auflösung veranschlagt, stattdessen gute mittlere "High-Einstellungen" hinterlegt.
Anno 2070
Entgegen der vielen Vorgänger, haben die Entwickler die Szenerie nicht in die Vergangenheit verlagert, sondern lassen den Spieler in der Zukunft Insel erkunden, Städte aufbauen und Handel treiben. Nicht nur die Handlung ist der Gegenwart dichter gerückt, sondern auch die Grafik des Spiels. Mit maximalen Details lässt sich so jede erdenkliche Grafikkarte mit der Aufbausimulation in die Knie zwingen. Wer das Spiel also „komplett“ genießen will, brauch dafür auch einen potenten Grafikbeschleuniger.
Battlefield 4
Der lang erwartete Multiplayer-Kracher von DICE hat es nicht nur spielerisch absolut in sich, sondern auch grafisch. Mit modernsten Waffen und Gerätschaften kann man wieder die Schlachtfelder erobern. Der Multiplayer ermöglicht es sogar, bis zu 64 Teilnehmer auf den Server zu lassen. Optisch versüßt die bekannte Frostbite 3-Engine (DX11) das Spiel und fordet gleichermaßen auch seinen Tribut.
Leistungsaufnahme
Selbstverständlich ist es in Zeiten der „Energiewende“ notwendig geworden, auch auf den Stromzähler zu achten. So kommt es nicht von ungefähr, dass der „Verbrauch“ eines System für den Kauf ausschlaggebend sein kann. Wir messen daher das System im Ganzen. Alle Werte wurden mit Futuremarks 3DMark (Cloud Gate) ermittelt und ein Mittelwert gebildet.
Lautstärke
Wie bei all unseren Tests, müssen wir auch bei der Lautstärkemessung erwähnen, dass es schlicht nicht möglich ist, die Werte zu 100% referenziell darzustellen. Dazu bedarf es einer mehreren tausend Euro teuren Messanlage nebst entsprechendem „Tonstudio“. So können wir aktuell eher einen Anhaltspunkt schaffen. Der Caseking-PC ist keinesfalls laut, jedoch hätte bei den beiden verbauten 120 Millimeter Lüfter noch wesentlich mehr Potential bestanden. Ein Tausch derer, hätte dem gesamten System mitunter das Prädikat "silent" einbringen können. So ist dieser jeder Zeit wahrnehmbar, aber keinesfalls störend.
Fazit
Bevor wir zu den eigentlichen abschließenden Worten kommen, muss noch einmal klar gestellt werden, für welche Kategorie von Käufern solch ein System interessant sein könnte. Wie einleitend schon einmal angeschnitten, mögen Eigenbauten auf dem Papier immer günstiger sein. Rechnet man jetzt den damit verbundenen Einzelaufwand gegen, relativiert sich das Bild aber schnell. Bestellungen bei mehreren Händlern sind oftmals die Regel. Als nächstes muss die Hardware zusammengesetzt und konfiguriert werden. Eingefleischte Bastler, so wie unsere gesamte Redaktion, übernehmen dies natürlich gern, aber nicht jeder will sich diesem Zeitaufwand aussetzten. Als der in Fachsprache bekannte SPOC (Single Point of Contact), ist Caseking alleiniger und direkter Ansprechpartner im Falle einer Supportanfrage. Allein dies wertet das Angebot nochmals auf. In der Summe addiert treten eine Menge Vorteile in Erscheinung, die eine Menge Käufern wichtig sein wird.
Kommen wir zum PC selbst – dieser ist, abgesehen vom extrovertierten aber schicken Gehäuse, schnörkellos und sehr sauber zusammengestellt. Die Komponentenwahl wurde sehr bewusst vorgenommen und bestätigte dies auch in allen Praxistest. Um es kurz zu machen, dass System kann als uneingeschränkt zockertauglich eingestuft werden. Sehr subjektiv gesehen, hätte man die Standardlüfter des Gehäuses noch gegen etwas leisere tauschen können, um einen besseren Gehäusepegel zu erzielen. Mit der Geforce GTX 970 hat der Käufer einen sehr potenten Pixelbeschleuniger im System. Auch einen interessanten Aspekt stellt die vom Händler angegebene Lagerverfügbarkeit dar. Das Komplettsystem ist nach Zahlungseingang sofort versandbereit oder kann direkt im Store abgeholt werden. Etwaige Kundenwünsche können auch individuell bearbeitet werden, nehmen dann aber mehr Zeit in Anspruch.
Caseking Express System Gaming Enthusiast | ||
Gehäuse Testberichte | Bei Caseking im Online-Shop kaufen: 1049,- EUR | |
Pro | Contra | ![]() |
+ sinnvolle & preisbewusste Komponentenwahl | - verbaute Gehäuselüfter erscheinen zu laut |
Das Caseking Express System Gaming Enthusiast ist aktuell für 1049,- EUR im Caseking Online-Store erhältlich. Wir haben alle Komponenten im Preisvergleich einzeln gesucht, ohne dabei Versandkosten etc. mit einzubeziehen und sind auf einen reinen Warenwert von 1009,- EUR gekommen. Versandkosten, Zusammenbau, Konfiguration und etwaigen Verzögerungen beim Versand darf ggf. der Kunde ausbaden. In Anbetracht dessen, erscheint das Angebot von Caseking als ausgesprochen fair, wenn nicht sogar sehr gut, was wir auch entsprechend mit unserer Preis-Leistung- und der Redaktions-Empfehlung prämieren.
Weitere interessante Testberichte:
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