Das neue NZXT H7 Flow RGB Gehäuse erst kürzlich seine Premiere. Der Hersteller will an zahlreichen Stellen etliche Verbesserungen realisiert haben, welche deutlich der Usability zu Gute kommen sollen. Wie sich das dann letztlich in der Praxis auswirkt, haben wir ausführlich dokumentiert und auf den Prüfstand gestellt.
Das H7 Flow (RGB) gibt in vier Kombinationen und zwei Farbausführungen. Dabei muss man zwischen dem H7 Flow, ohne RGB und die RGB-Version unterscheiden. Beide Gehäuse haben jeweils eine Weiße und eine schwarze Farbausführung spendiert bekommen. Die UVPs beider Versionen, unabhängig von der Farbe, belaufen sich auf 129.99 und 149,99 Euro für die RGB-Version. Der aktuelle Straßenpreis bewegt sich auch ungefähr auf gleichem Niveau. Wer es etwas kleiner mag, der sollte sich mal das NZXT H6 RGB Flow (zum Test) ansehen, preislich etwas günstiger aber keinesfalls schlechter.
Was hat das Gehäuse also grundlegend zu bieten? Zunächst einmal das vollwertige ATX-Format, was auch E-ATX-Platinen unterstützt, einen werkzeuglosen Aufbau bei den Seitenverkleidungen, die mit Echtglaselementen umgesetzt wurden und natürlich drei in der Front vorinstallierten 120 mm RGB-Lüfter.
Das H7 als solches ist bereits seit einigen Jahren am Markt verfügbar und konnte eine breite Käuferschicht für sich begeistern. Die neue Revision sieht sich als absolute „Kühlmaschine“ und bietet nicht nur zahlreiche Mesh-Elemente für verbesserten Airflow, sondern auch eine extrem hohe Kompatibilität im Bereich der verbaubaren Wasserkühlungen. So lassen sich bspw. in der Front ein 420 mm Radiator und im Top ein 360 mm Wärmetauscher unterbringen. Insgesamt bietet das Gehäuse Platz für bis zu 10 Lüfter, die sich auf verschiedene Größen aufteilen. Richtig spannend wird es aber, wenn man die Hardware einbauen möchte. Hier will NZXT ein neues Maß an Usability gesetzt haben, was so wenig Werkzeug wie nur irgendwie möglich erfordert. Auf den nächsten Seiten gehen wir detaillierter darauf ein.
Viel kann - nichts muss - mit NZXT-Hardware kann ein perfekter Build geschaffen werden
Der Lieferumfang des Gehäuses fällt überschaubar aus. In einer kleinen Pappschachtel befinden sich etliche Kabelbinder, der klassische Beipackzettel mit zahlreichen, gut bebilderten Hinweisen und natürlich noch ein Schwung an Montageschrauben für die verschiedenen Einbau-Szenarien. Wiederverwendbare Velco-Stripes befinden sich bereits vorinstalliert im Gehäuse, dazu aber dann gleich mehr.
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | NZXT H7 Flow RGB |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 9,4 Kg |
Laufwerke | 1 x 3,5 Zoll 2 x 2,5 Zoll |
Lüfter | Front: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) Heck: 1x 120 mm Top: 3x 120 mm / 2x 140 mm Boden: 2x 140 mm |
Radiator-Support | Top: max. 280 mm Heck: max. 120 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 163 mm |
max. GPU-Länge | 365 mm |
max. Netzteil-Länge | 200 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 287 x 435 x 415 mm (B x H x T) |
sonstiges | Staubfilter in Boden 1x USB-C (3.1) + 2x USB 3.0 (Typ-A) |
Ausführungen | Schwarz, Weiß |
Preis | 144,99 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://nzxt.com/ |
Weitere Detaileindrücke
Der grundlegende Aufbau des Gehäuses kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Alle Seitenelemente können komplett werkzeuglos entfernt werden. Es muss auch kein dedizierter Ablauf beachtet werden, wenn man an eine Stelle heranmuss, einfach entsprechendes Element entfernen. Diese werden mit kleinen Haltenippeln eindrückt. Auch die Seitenteile haben keine Rändelschrauben mehr. Im Top-Bereich befindet sich das IO-Shield mit drei UBS-Ports, Klinkenstecker sowie dem Power-Button.
Alle Verblendungen sind sehr „luftig“ gestaltet und wollen im Umkehrschluss ein hohes Maß beim Airflow bieten, was sich wiederrum in den Temperaturen der Komponenten auswirken soll. Beim Anblick auf die Rückseite fällt auf, dass das Netzteil hochkant verbaut wird und der klassische Netzteiltunnel verschoben wurde. Auf diesem Wege wird mehr Platz im Bereich der GPU geschaffen und man die Pixelbeschleuniger besser kühlen – so jedenfalls der Vorsatz. Aber auch im Allgemeinen wirkt der Innenraum extrem clean, kaum Ecken oder Durchführungen die prominent hervorstehen. Hier haben die Designer auf jeden Fall sehr gute Arbeit geleistet.
Apropos durchdacht, ein sehr gut geleitetes Kabelmanagement und zahlreiche Durchführungen und Abdeckungen für die Kabel, sollen ein sehr sauberes Gesamtbild als Ergebnis haben. Wie wir im Laufe dieses Beitrages sehen oder schon gesehen haben, geht das Konzept voll und ganz auf.
Auf der Rückseite hat man für die Installation bereits alles perfekt vorbereitet. Zahlreiche Velco-Stripes und Kabelkanäle stehen entsprechend zur Verfügung, sodass hier auch dicke Kabelbäume verlegt werden können. Aber auch genügend Platz für eine komplexe Verkabelung im Bereich des Netzteils ist vorhanden. Stromaggregate dürfen eine maximale Länge von bis 200 mm innehaben. Bei der Grafikkarte spricht man von bis zu 415 mm und CPU-Kühler dürfen 185 mm nicht überschreiten.
Viel Platz im Bereich des Netzteil - wird hochkant verbaut
Hinter der Frontabdeckung befindet sich eine absolute Produktneuheit, die NZXT ebenfalls mit dem H7 eingeführt hat. Die Rede ist vom F360 RGB Core Lüfter-(Bundle). Denn die drei Ventilatoren in der Front agieren im Grunde genommen als einer. Alle sind in einem Rahmen eingefasst und haben bei der Stromversorgung nur jeweils einen Strang für die RGB-Steuerung. So wird Platz und Material gespart. Dieser „Lüfter“ ist auch einzeln als 360mm, 280mm und 240mm Version erhältlich. Die UVPs betragen jeweils 45 Euro 50 Euro und 70 Euro.
Die gesamte Halterung kann bequem mit zwei Rändelschrauben gelöst werden und man hält sofort das komplette Bracket in den Händen. Für die Montage von diesen oder anderen Lüftern bzw. Wakü-Komponenten perfekt gelöst und gefühlt nicht noch einfacher umsetzbar.
Die Unterseite gestaltet sich ebenfalls sehr interessant. Auf Grund des verschobenen Tunnels hat man hier einen großen Lufteinlass für die im Boden anzubringenden Lüfter vorbereitet. Das sorgt nicht nur für einen effizienteren Airflow, sondern bei entsprechender RGB-Bestückung auch für einen tollen Lichteffekt.
Schauen wir dazu nochmal in den Innenraum so fällt auf, dass eine Art Becken für die Lüfter vorgesehen ist und diese nicht wie so oft, im Innenraum unschön hervorstehen. Dies ist wieder einer der zahlreichen Details, die das H7 auszeichnen.
NZXT F360 RGB Core
Wie schon eine Seite zuvor angerissen, hat NZXT die neuen RGB Core Single-Frame-Lüfter F240, F280 und F360 gemeinsam mit dem neuen H7 vorgestellt. Sie stellen eine vereinfachte Alternative zu modularen Lüfteranschlüssen und Daisy Chains dar. Diese Lüfter vereinen mehrere Lüfter in einem nahtlosen All-in-One-Design, was die Installation erheblich vereinfacht. Durch die Reduktion der Anzahl benötigter Kabel und Schrauben wird der Bauprozess rationalisiert und das Gesamtbild im Gehäuse aufgeräumter gestaltet. Ein einzelnes 8-poliges Kabel kombiniert RGB- und PWM-Anschlüsse, die direkt über den neuen NZXT Control Hub oder über einen Splitter an jeden 5V-ARGB- und Lüfteranschluss auf einem Mainboard angeschlossen werden können.
Die Lüfterblätter der RGB Core Single-Frame-Lüfter sind so konstruiert, dass sie einen optimalen Luftstrom und hohen statischen Druck ausgleichen, was ihren Einsatz an verschiedenen Stellen im Gehäuse ermöglicht. Zudem sorgen acht einzeln adressierbare RGB-LEDs pro Lüfterflügel, die durch die semitransparenten Flügel hindurchleuchten, für schicke Lichteffekte.
Dynamische Flüssigkeitslager und schwingungsdämpfende Gummiecken minimieren die Geräuschentwicklung auch bei hohen Drehzahlen, so der Hersteller weiter selbst. Die Steuerung der RGB-Beleuchtung und Lüfterdrehzahl erfolgt über die NZXT CAM-Software, wenn die Lüfter an den neuen NZXT Control Hub oder einen NZXT RGB & Fan Controller angeschlossen sind.
Die Single-Version des F120 - ausgeführt als klassische Version
NZXT N7 B650E - AMD AM5 Mainboard
Wer innerhalb des NZXT-Ökosystems bleiben möchte, der kann auch direkt zu einem AMD- oder Intel-Mainboard greifen. Für unseren Show-Case-Aufbau viel die Wahl auf das NZXT N7 B650E mit Sockel AM5 für die aktuelle AMD-Plattform.
Sinnbildlich für alle NZXT-Mainboards ist der extrem cleane Aufbau und die komplette Verblendung auf der Oberseite. Interessanter Weise zieht sich auch der Usability-Charakter vom Hersteller hier konsequent fort, denn selbst die M.2-Blenden lassen einfach ohne Werkzeug entfernen, da sie lediglich per Magneten gehalten werden.
Zahlreiche Details, Anschlüsse und RGB-Ports prädestinieren das Mainboard perfekt dafür, in das eigene „Ökosystem“ eingesetzt zu werden. Neben der aufgeräumten Optik gibt es auch Nettigkeiten wie Power- und Reset-Button direkt auf der Platine. Die Anschlüsse für Lüfter, RGB-5V-Ports oder USB-Anschlüsse wurden sehr sinnig platziert, sodass man bei der Montage selten bis gar nicht in die Situation kommt, hier etwas nicht anschließen zu können. Der aktuelle Marktpreis von rund 300 Euro ist sicherlich nicht als Schnäppchen zu deuten, fügt sich aber nahtlos in das bestehende Preisgefüge der AM5-Mainboards mit ein.
Sinnig platzierte Anschlüsse und Ports überall
Solide Anschlussvielfalt - ebenfalls vorhanden eine Wi-Fi-Verbindung mitsamt Modul auf dem Mainboard
Magnetische Halterung - Hauptkühler wird aber noch verschraubt
freigelegtes Cover - In der Mitte zu erkennen, das Wi-Fi-Modul - großer M.2 Kühler wird verschraubt
Sockel AM5 mit Land Grid Array
Hardware-Einbau
Der Einbau der Hardware geht wirklich einfach und vor allem schnell von Statten. Wie schon einige Seiten zuvor angesprochen, fällt das Gehäuse wenig „verspielt“ oder gar zu komplex aus, als, das es bei der Montage zahlreiche Abhängigkeiten gibt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wie auf den Abbildungen gut zu erkennen, sitzt das Netzteil in höherer Position und bekommt dank des „gittrigen“ Seitenteils auch genügend Frischluft. Die Anschlusskabel ließen sich wunderbar am Rahmen fixieren bzw. verlegen.
Die zahlreichen Beleuchtungsmöglichkeiten können nicht in allen Varianten wiedergegeben werden, sodass nachfolgend ein paar Impressionen dessen folgen. Mit der eigenen NZXT CAM Software bekommt der User zugleich ein extrem potentes Werkzeug zur Steuerung, Überwachung und generellen Anpassung des Systems an die Hand. Die Umsetzung ist extrem einfach und verständlich. Auch alle Firmware-Updates für die angeschlossenen NZXT-Komponenten werden sofort erkannt und auch sauber installiert.
Weiß - sehr clean und dank der Kraken Elite 240 RGB mit schicken Einblendungen am Display
Auch in Blau ein absoluter Hingucker
Werfen wir einen Blick auf die Rückseite des Chassis. Die Laufwerke können im separaten Halterahmen im Boden angebracht werden. Die 3,5 Zoll Laufwerke sitzen an einer Halterung rückseitig am Mainboard. In diesem konkret abgebildeten Fall wurde hier aber der NZXT RGB Fan & Controller Hub befestigt, der dank eines Magneten super hält. Leider gibt es keine Art der Entkopplung, sodass etwaige Schwingungen von HDDs direkt an den Rahmen übertragen werden. 2,5 Zoll Laufwerke werden hier ebenfalls untergebracht.
Hält wunderbar per Kabel - der NZXT RGB & Fan Controller
Kabelführungen und Fixerungen gehen sehr einfach von Hand
Kabel vom IO-Shield sind ebenfalls weiß eingefärbt - Am Boden der Halterahmen für 2,5 Zoll Laufwerke
Die Montage eines Radiators im Top ist ebenfalls sehr einfach und schnell umgesetzt. Eine passende Position ist ebenfalls schnell gefunden, da hier keine Fixpunkte vorgesehen sind und man selbst entscheiden darf, ob weiter vorn oder hinten der Wärmetauscher sitzen kann. Lüfter + Radiator dürfen im Übrigen nicht die Dicke von 57 mm überschreiten.
Fazit
NZTX macht im Gehäuse-Bereich gerade sehr viel richtig. Das H7 Flow RGB stellt dabei die nächste Stufe dar, die man im eigenen Produkt-Portfolio gezündet hat. Mit einem extrem ausgeklügeltem Gesamtkonzept, zahlreichen, wirklich sehr guten Praxisdetails und einer super Optik, geht das Gehäuse ins Rennen um die Gunst der Käufer. Der Preis spielt natürlich dabei immer eine sehr große Rolle, auch bei diesem erscheint dieser recht ansprechend, selbst für die RGB-Ausführung. In der Front befindet sich direkt das neue F360 RGB Core „Bundle“, welches fester Dreierverbund agiert und so deutlich mehr Anwenderfreundlichkeit vorzuweisen hat. Für vergleichsweise wenig Geld kann man dann noch einzelne Lüfter für den Heckbereich nachkaufen.
Der generelle Gesamteindruck im Bereich der Verarbeitungsqualität, dem grundlegenden Feature-Set und sehr vielen, kleinen, tollen Details, ergibt zusammen ein hervorragendes Gesamtbild. Einzig Abzug gibt es beim Thema Staubschutz. Wir hatten es schon beim NZXT H6 Flow RGB bemängelt und auch beim überarbeiteten H7 ist das wieder ein Thema – das Gehäuse kommt ohne dedizierten Staubschutzfilter daher. Natürlich bringt dies auch wiederrum Vorteile im Bereich des Airflows, aber wie so oft kann man nur eines haben (…)
Preislich muss der geneigte Käufer für die RGB-Version rund 160 Euro (Schwarz und Weiß) veranschlagen. Für die non RGB-Version, also mit schwarzen bzw. unbeleuchteten Lüftern, werden circa 140 Euro fällig. Das Gebotene steht grundsätzlich im Einklang mit dem Preis und bietet sehr wenig Anlass zur Kritik. Von unserer Seite aus gibt es deutliche Kaufempfehlung für das Gehäuse.
NZXT H7 Flow RGB
- sehr durchdacht und mit vielen Funktionen
- Doppelkammer-Design bietet viel Platz
- sehr einfache und angenehme Montage
- modernes und sinniges I/O-Shield
- Verkleidungen sehr einfach zu entfernen
- AiO Wakü-Montage möglich
- RGB-Lüfter ab Werk verbaut
- Lüfter können auch sehr leise betrieben werden
- keine HDD-Entkopplung
- keinerlei Staubschutzgitter vorhanden
- kein Reset-Knopf