Nach dem Fractal Design Define R4, blicken wir uns heute auf ein Gehäuse des Hersteller, welches sich im mittleren Preissegment wieder finden soll. Mit dem Core 3000 möchte Fractal Design auch den preisbewussten Käufer ansprechen, ohne dabei wirklich Abstriche bei der Verarbeitung und Ausstattung in Kauf nehmen zu müssen. Wie sich das Gehäuse in der Praxis geschlagen hat, klärt der nachfolgende Testbericht.
Einen Dank an Fractal Design für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen.
Das Fractal Design Core 3000 kommt in einem stabilen Karton daher und beinhaltet folgendes:
Lieferumfang und Daten:
- Beutel mit den benötigten Schrauben zur Montage
- Anleitung
- Kabelbinder
- Blende 5,25 Zoll auf 3,25 Zoll
- Lüftersteuerung für 3 Lüfter
- Gehäuse Cooler Master HAF XM
- Material: Stahlblech, Mesh Gitter und Kunststoff
- Abmessungen: ca. 200 x 430x 480mm(B x H x T)
- Gewicht: ca.7,1 kg
- 2x 5,25 Zoll, 1 x 3,5 Zoll (extern, aus einem 5,25-Zoll-Einschub) und 6x 3,5 Zoll oder 2,5 Zoll Schächte
- unterstütze Mainboardformate: Mini-ITX, Micro-ATX und ATX
- Frontanschlüsse: 4x USB 2.0 und Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon in 3,5 Klinke ausgeführt
- CPU-Kühler bis max. 160mm Höhe
- Grafikkarten bis max. 270mm (420mm ohne zweitem HDD-Käfig)
Lüfter Ausstattung und Möglichkeiten der Belüftung:
- in der Front vor den Festplattenkäfigen: 2x 140 mm (1x im Lieferumfang) oder 2x 120 (optional)
- im Deckel: 2x 140 mm (1x im Lieferumfang) oder 2x 120mm (optional)
- im Heck: 1x 120 mm (im Lieferumfang)
- im Seitenteil: 1x 140mm oder 1x 120 mm (optional)
- im Boden: 1x 120 mm (optional)
Impressionen Außen
Fractal Design bietet, im Gegensatz vieler anderer Hersteller, eher dezent wirkende Gehäuse an und so kommt auch das Core 3000 daher. Die Optik ist clean und dezent gehalten, dadurch wirkt das Gehäuse hochwertig und edel. Die Front ist aus Kunststoff und mit Meshgitter verziert, im oberen Bereich der Front ist das Fractal Design Logo eingestanzt. Bis auf die Möglichkeit einen 120mm oder 140mm Lüfter zu montieren, passen sich die Seitenteile des Core 3000 der dezenten Optik an. Ein Sichtfenster oder ähnliches deshalb auch vergebens.
Am Anschlusspanel finden sich vier USB 2.0 Ports und 3,5´Klinken-Anschlüsse für Kopfhörer wieder. Leider bietet das Core 3000 keine USB 3.0 Anschlüsse an. Zusätzlich beinhaltet die Front noch zwei 5,25 Zoll Schächte und das schon erwähnte Fractal Design Logo.
Im Deckel kommt ein 140mm Lüfter mit 1000 U/min zum Einsatz. Ergänzt werden kann dieser durch einen weiteren 140mm Lüfter oder man entscheidet sich für zwei 120mm Lüfter. Der Gestaltungsraum dafür ist relativ großzügig angegeben.
Durch beherztes Ziehen lässt sich die Front leicht vom Chassis lösen. Fractal Design liefert hier einen 140mm Lüfter mit, der durch ein weiteres Modell ergänzt werden kann. Auch bietet das Core 3000 die Möglichkeit, zwei 120mm Lüfter in der Front zu montieren, die durch einen fest installierten Staubfilter geschützt werden.
Wie schon in der Front, verbaut der Hersteller ab Werk auch im Heck einen Lüfter - dieses mal aber nur einen kleineren 120mm großen. Zusätzlich sind hier noch die Schlauchdurchführungen zu finden, sowie sieben weiß lackierte Slotblenden für die Montage von Erweiterungskarten.
Getragen wird das Gehäuse von vier großen Standfüßen. Des Weiteren befindet sich auf der Unterseite ein Lufteinlass, der das Netzteils mit Frischluft versorgen soll. Direkt daneben kann bei Bedarf, ein optionaler 120mm Lüfter verbaut werden. Der Netzteillüfter wird zusätzlich durch ein leicht entfernbaren Staubfilter geschützt.
Impressionen Innen
Durch das Lösen von jeweils zwei Rändelschrauben, kann man die Seitenwände problemlos abnehmen. Der Innenraum ist in Schwarz gehalten und wie von Fractal Design bekannt mit weißen Akzenten versehen, wodurch dieser sehr edel erscheint. Kabeldurchführungen, für ein sauberes Verlegen der Strom- und Datenkabel sind im Core 3000 ebenfalls vorhanden. Der Ausschnitt im Mainboardtray für die Montage des CPU-Kühlers, darf natürlich auch nicht fehlen. Die Ausschnitte für die Kabel sind nicht wie gewohnt mit Gummidurchführungen geschützt, sondern hier trifft Kabel auf Metall, welches aber nicht scharfkantig ist.
Im vorderen Bereich des Innenraums finden bis zu sechs Festplatten in den weißen Schubladen ihren Platz. Durch leichtes Zusammendrücken der Verriegelung, lassen sich die Einsätze leicht entfernen und auch genauso leicht wieder installieren. Der obere Festplattenschacht lässt sich durch das Lösen von zwei Rändelschrauben leicht entnehmen. Mit verbauten Festplattenkäfigen können bis zu 270mm lange Grafikkarten verbaut werden. Entfernt man erstgenannte, so erhhöt sich das Platzangebot auf 420mm, was für jedes Grafikkartenmonster ausreichen sollte. Die Laufwerke in den zwei 5,25 Zoll Schächten werden direkt mit dem Gehäuse verschraubt und erfahren keine Entkopplung vom Rahmen
Im hinteren Bereich befindet sich der schon erwähnte 120mm Lüfter mit 1200 U/min und im Deckel der 140mm Lüfter mit 1000 U/min. Dank des ausreichendem Platzangebots im Deckel, bietet Fractal Design zusätzlich die Möglichkeit einen zusätzlichen 120mm oder zwei 140mm Lüfter zu montieren. Wie bei Fractal Gehäusen gewohnt, setzten die Schweden im Innenraum auf Kontraste und der bekannte Schwarz/Weiß Look lässt den Innenraum sehr hochwertig wirken.
Einbau der Hardware
Die Montage der Festplatten gestaltet sich einfach. Die Schublade aus dem Gehäuse ziehen, die Festplatte in der Schublade mittels vier Schrauben montieren und dann wieder in das Gehäuse schieben - fertig! Da die Festplattenschubladen mit Gummi Entkopplern ausgestattet sind, haben die verbauten Laufwerke keinen direkten Kontakt mit der Schublade. Die optischen Laufwerke werden in das Gehäuse eingeschoben und mit vier Schrauben festgehalten.
Die Kabelverlegung geht dank der vielen Öffnungen im Mainboardtray schnell und leicht von der Hand. CPU-Kühler können mit einer Höhe von 160mm und Grafikkarten mit einer Länge von 270mm (420mm) montiert werden. Trotz der geringen Größe des Innenraums, ging das montieren unserer Testhardware problemlos von statten. Die Grafikkartenstromanschlüsse waren etwas schwer erreichbar, aber durch den leicht entfernbaren Festplattenkäfig konnten wir auch das problemlos bewältigen. Kommen wir jetzt zum Praxistest.
Lautstärke- und Temperaturmessung
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserer Gehäuse-FAQ nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Testsystem:
Gehäuse Testsystem | ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K Retail | |
Mainboard: | Biostar TZ68K+ | |
Kühlung: | Corsair A70 @ 7V | |
HDD: | Seagate Barracuda 7200 U/min | |
RAM: | 2 x 4GB Corsair XMS DDR3-1333 | |
Netzteil: | Enermax Modu87 900W | |
Grafikkarte: | Crossfire AMD HD4870 1GB | |
Kühlung: | Lüfter manuell @ 50% im CCC | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | CCC 11.12 | |
Lautstärkemessung:
Die Schallpegelmessung übernimmt ein Voltcraft SL-100. Dieses wird auf einem Stativ montiert und misst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäuseoberkante. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um die Dämmung oder Geräuschentwicklung eines Gehäuses erfassen zu können, haben wir die Grundlautstärke unseres Testsystems in einem offenen Aufbau gemessen.
{fusionchart id="1" Lautstärkemessung in Dezibel (dba)}
Bei der Lautstärkemessung schlägt sich das Core 3000 sehr gut. Die verbauten Lüfter sind in Verbindung mit der Lüftersteuerung variabel einstellbar und die Geräuschkulisse ist bei niedrigsten Einstellungen sehr angenehm, bis kaum wahrnehmbar. Bei voller Einstellung ist das Core 3000 zu hören, aber die Geräuschkulisse bleibt trotzdem in einem guten, leicht wahrnehmbaren Bereich. Die Festplattenzugriffe waren minimal wahrnehmbar, gingen aber in der Gesamtlautstärke des Testsystems unter.
Temperaturmessung:
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Programme AIDA 64, Furmark und Prime95 zum Einsatz. Prime95 läuft im Maximum Heat- und der Furmark 1.9.5 im Xtreme Burning Modus gleichzeitig 30 Minuten lang. Anschließend werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
{fusionchart id="2" Temperaturen i5-2500K CPU}
{fusionchart id="3" Temperaturen AMD HD 4870 GPU 1}
{fusionchart id="4" Temperaturen AMD HD 4870 GPU 2}
{fusionchart id="5" Temperaturen Mainboard Biostar }
{fusionchart id="6" Temperaturen Seagate Festplatte}
Die Temperaturen im Fractal Design Core 3000 sind gut, wenn auch nur Durchschnitt. Durch die Öffnung im Seitenteil konnte auch unser Crossfire System "Atmen" und blieb bei den Temperaturen im grünen Bereich. Kommen wir zum Fazit.
Fazit
Mittlerweile ist es keine Überraschung mehr, das die Schweden von Fractal Design Ihre Hausaufgaben machen und konstant solide Leistungen abliefern. So kann das Core 3000 auch wieder überzeugen. Die cleane Optik, die sehr gute Verarbeitungsqualität, die mitgelieferten Lüfter und deren Steuerung, sowie der durchdachte Innenraum bieten wenig Platz für negative Resonanz unsererseits. Die fehlenden USB 3.0 Anschlüsse sind mit das Einzige, was wir an diesem Gehäuse bemängeln können. Mit einem Straßenpreis von knapp 60€, befindet sich diese in einer attraktiven Preisregion und zielt damit auf preisbewusste Käufer ab. Trotz diesem kleinen Manko, verleihen wir dem Core 3000 unsere verdiente Preis-Leistung Auszeichnung. Erhältlich ist das Gehäuse unter anderem bei Amazon.
Pro
+ sehr gute Verarbeitung / Optik
+ Geräuschentwicklung / Lüfter + Steuerung
+ Montage der Hardware
+ Möglichkeiten der Kabelverlegung
Contra
- fehlende USB 3.0 Anschlüsse
Das Fractal Design Core 3000 kann durch o.g. Punkte positiv den Test abschließen und wird entsprechend auch mit dem Hardware-Journal Preis Leistung Award prämiert. Vielen Dank an Fractal Design für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen. Weitere Details, Lob oder Kritik können im Forum besprochen oder angebracht werden.