Nach dem das Antec Eleven Hundred aus der Gamer Serie unsere Redaktion überzeugen konnte, möchten wir uns heute das P280 aus der Performance Serie einmal genauer anschauen. Ob die in Kalifornien ansässige Firma Antec mit der Neuauflage des High-End Gehäuses der P-Series, dem P280, ein weiteres Mal punkten konnte, klärt der nachfolgende Testbericht.
Einen Dank an Antec für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen.
Das Antec P280 kommt in einem stabilen Karton daher und beinhaltet folgendes:
Lieferumfang:
- Beutel mit den benötigten Schrauben zur Montage
- Anleitung
- Kabelbinder
- Gehäuse Antec P280
Daten:
- Material: Stahlblech, Aluminium und Kunststoff
- Abmessungen: ca. 231mm x 526mm x 561mm (B x H x T)
- Gewicht: ca.10,2 kg
- 3x 5,25 Zoll, 6x 3,5 Zoll und 2x 2,5 Zoll Schächte
- unterstütze Mainboardformate: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX und XL-ATX
- Frontanschlüsse: 2 x USB 3.0, 2 x USB 2.0 und Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon in 3,5 Klinke ausgeführt
Lüfter Ausstattung und Möglichkeiten der Belüftung:
- in der Front vor den Festplattenkäfigen: 2x 120mm (optional)
- im Deckel: 2x 120mm TwoCool™ 120 (im Lieferumfang)
- im Heck: 1x 120mm TwoCool™ 120(im Lieferumfang)
Impressionen Außen
Das Gehäuse setzt auf Understatement, kommt sehr dezent und hochwertig daher. Die aus Kunststoff gefertigte Front setzt auf eine Fronttür mit Aluminiumeinsatz, dass ist aber auch der einzige Eyecatcher den das Antec P280 zu bieten hat. Das Chassis des Antec Gehäuses ist aus Stahl gefertigt und trägt den Großteil des Gesamtgewichts von knapp 10,2kg bei.
Das Anschlusspanel bietet alles Aktuelle: so sind zwei USB 3.0-, zwei USB 2.0-Ports sowie Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon in 3,5 Klinke vorhanden. Öffnet man die mit Schaumstoff gedämmte Tür des Antec P280, kommen die drei 5,25 Zoll Schächte und eine große Lüfter-Öffnung zum Vorschein. Die im unteren Bereich liegende Lüfter-Öffnung ist mit einem sehr leicht entfernbaren Filter ausgestattet. Antec liefert keinen Frontlüfter beim P280 mit, bietet aber die Möglichkeit zwei Lüfter a 120mm montieren zu können.
Im Gegensatz zur Front, wo Antec auf vormontierte Lüfter verzichtet, sitzen im Deckel direkt zwei 120mm Lüfter. Auch die Rückseite bietet einen der drei vormontierten 120-mm-Lüfter. Die Lüfter kommen aus der TwoCool Serie von Antec und laufen auf Stufe Low mit 600U/min (17dBA) und auf der High Stellung mit 1200U/min (23dBA). Zusätzlich sind hier noch die Schlauchdurchführungen zu finden und die verbaute Lüftersteuerung. Die Lüftersteuerung bietet die Möglichkeit die mitgelieferten Lüfter in zwei Stufen zu regeln. Leider sitzt die Lüftersteuerung auf der doch schwer erreichbaren Rückseite und auch wirkt auch nicht sonderlich solide. Antec setzt beim P280 auf den umgekehrten Einbau der Hardwarekomponenten. Das Netzteil findet unten seinen Platz und darüber kommt die restliche Hardware. Neun Slotblenden stellt das Gehäuse dem User zur Verfügung.
Getragen wird das Gehäuse von vier großen Standfüßen. Des Weiteren befindet sich auf der Unterseite ein Lufteinlass für den Lüfter des Netzteils, der mit einem sehr leicht entfernbarem Staubfilter ausgestattet ist.
Impressionen Innen
Durch das Lösen von jeweils zwei Rändelschrauben, kann man die Seitenwände problemlos abnehmen. Der Innenraum ist in Schwarz gehalten, wodurch dieser sehr edel erscheint. Die Seitenteile sind im Gegensatz vieler anderer Gehäuse, doch recht massiv und mit einer Gummimatte versehen, die der Schallentwicklung entgegen wirken soll. Kabeldurchführungen, für ein sauberes Verlegen der Strom- und Datenkabel sind im P280 auch vorhanden, sowie der mittlerweile übliche Ausschnitt im Mainboardtray für die Montage des CPU-Kühlers. Die Ausschnitte für die Kabel sind zusätzlich mit einer Gummidurchführung geschützt.
Die Seitenwand der Rückseite ist auch mit einer Dämmmatte ausgestattet und bietet den sonst üblichen Anblick. Mit fast 2cm Platz hinter dem Mainboardtray ist auch genügend Platz zur Verstauung der Datenkabel.
Im vorderen Bereich des Innenraums finden bis zu sechs Festplatten in den schwarzen Schubladen ihren Platz. Durch leichtes zusammendrücken der Arretierung, lassen sich die Einsätze leicht entfernen und auch genauso leicht wieder installieren. Auch stehen drei 5,25 Zoll Schächte dem Besitzer zur Verfügung. Dort werden die Laufwerke durch einen Kunststoffhebel im Gehäuse arretiert. Durch den 90° gedrehten, fest montierten Festplattenkäfig, ist die Grafikkartenlänge im Antec P280 auf maximal 330mm "beschränkt". Dies sollte aber in 99% der Fälle völlig ausreichen.
Im hinteren Bereich befindet sich die schon erwähnten 120mm Lüfter aus der TwoCool Serie. Trotz ausreichendem Platzangebots, ist die Wahl im Deckel nur auf 120mm Lüfter beschränkt. Wie auch im restlichen Gehäuse, sind die Slotblenden schwarz lackiert und die Montage erfolgt mittels Rändelschrauben.
Einbau der Hardware
Die Montage der Festplatten gestaltet sich einfach. Die Schublade aus dem Gehäuse ziehen, die Festplatte in der Schublade mittels 4 Schrauben montieren und dann wieder in das Gehäuse schieben - fertig! Da die Festplattenschubladen mit Gummi Entkopplern ausgestattet sind, haben die verbauten Laufwerke keinen direkten Kontakt mit der Schublade. Die optischen Laufwerke werden in das Gehäuse eingeschoben und mittels der Kunststoffarretierung im Schacht festgehalten. Um die Front zu lösen, muss man erst 4 Schrauben lösen und dann lässt sich die Front durch beherztes Ziehen erst entfernen.
Bei dem Kabel für die Statusled in der Front, hat Antec das HDD Anschlusskabel extrem kurz ausgeführt, so dass es bei Verlegung hinter dem Mainboardtray nicht bis zum Mainboard reicht. Die weitere Kabelverlegung geht dank der vielen Öffnungen im Mainboardtray schnell und leicht von der Hand. CPU-Kühler können mit einer Höhe von 175mm und Grafikkarten mit einer Länge von 330mm montiert werden. Die im Heck verbaute Lüftersteuerung muss mit einem Molexstecker verbunden werden, um die Lüfter mit Strom versorgen zu können. Abschließend zum Einbau ist zusagen, durch das großzügige Platzangebot und der einfachen Montage macht es Spaß, Hardware im Antec P280 unterzubringen. Kommen wir jetzt zum Praxistest.
Lautstärke- und Temperaturmessung
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserer Gehäuse-FAQ nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Testsystem:
Gehäuse Testsystem
| ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K Retail | |
Mainboard: | Biostar TZ68K+ | |
Kühlung: | Corsair A70 @ 7V | |
HDD: | Seagate Barracuda 7200 U/min | |
RAM: | 2 x 4GB Corsair XMS DDR3-1333 | |
Netzteil: | Enermax Modu87 900W | |
Grafikkarte: | Crossfire AMD HD4870 1GB | |
Kühlung: | Lüfter manuell @ 50% im CCC | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | CCC 11.12 | |
Lautstärkemessung:
Die Schallpegelmessung übernimmt ein Voltcraft SL-100. Dieses wird auf einem Stativ montiert und misst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäuseoberkante. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um die Dämmung oder Geräuschentwicklung eines Gehäuses erfassen zu können, haben wir die Grundlautstärke unseres Testsystems in einem offenen Aufbau gemessen.
{fusionchart id="1" Lautstärkemessung in Dezibel (dba)}
Bei der Lautstärkemessung schlägt sich das Antec P280 im Low Modus sehr gut. Hier hört man klar, das Antec den Silent Sektor mit dem P280 bedienen möchte. Auf der High Einstellung der Lüftersteuerung, sind die verbauten Lüfter wahrnehmbar, aber nicht störend. Ein Klackern oder Brummen konnten wir nicht feststellen, dafür war der Luftdurchzug im Gehäuse sehr ordentlich. Die Festplattenzugriffe waren minimal wahrnehmbar, gingen aber in der Gesamtlautstärke des Testsystems unter.
Temperaturmessung:
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Programme AIDA 64, Furmark und Prime95 zum Einsatz. Prime95 läuft im Maximum Heat- und der Furmark 1.9.5 im Xtreme Burning Modus gleichzeitig 30 Minuten lang. Anschließend werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
{fusionchart id="2" Temperaturen i5-2500K CPU}
{fusionchart id="3" Temperaturen AMD HD 4870 GPU 1}
{fusionchart id="4" Temperaturen AMD HD 4870 GPU 2}
{fusionchart id="5" Temperaturen Mainboard Biostar }
{fusionchart id="6" Temperaturen Seagate Festplatte}
Die Temperaturen im Antec P280 sind gut, nur die Temperatur der Festplatte liegt im Schlussfeld. Hier machen sich die fehlenden Lüfter in der Front bemerkbar. Wir würden empfehlen, einen Lüfter im Deckel zu entnehmen und in der Front zu installieren. Somit hätte man einen deutlichen homogeneren Luftstrom im Gehäuse.
Kommen wir zum Fazit.
Fazit
Antec hat mit dem P280 einen guten Tower im Programm, der durch Verarbeitung, geringe Geräuschentwicklung und Understatement punkten kann. Die Ausstattung ist ordentlich und der Lieferumfang bietet alles was man benötigt. In Verbindung mit den sehr guten Lüftern sowie der einfachen Lüftersteuerung bietet das Antec P280 eine variable Belüftungsperformance, die leise aber auch Leistungsstark sein kann. Die Größe ist Antec im Innenraum sehr gut gelungen und durch die vielen Möglichkeiten der Kabelverlegung, steht einem aufgeräumten und cleanen Setup nichts im Wege. Alles in Allem ist das Antec P280 ein gutes Produkt, was mit 100€ in einem fairen Preissegment liegt, es aber mit der Konkurrenz aus dem Hause Fractal aufnehmen muss. Am Ende werden bei der Wahl des Kaufs wohl eher subjektive Dinge entscheiden, denn beide genannte Gehäuse liegen annähernd auf dem selben Niveau. Wir verleihen dem Antec P280 unsere verdiente Gold-Award-Auszeichnung. Erhältlich ist das Gehäuse unter anderem bei Amazon.
Pro
+ sehr gute Verarbeitung / Optik
+ Geräuschentwicklung / Lüfter
+ einfache Montage der Hardware
+ Möglichkeiten der Kabelverlegung
Contra
- Lüftersteuerung auf der Rückseite
Das Antec P280 kann durch o.g. Punkte positiv den Test abschließen und wird entsprechend auch mit dem Hardware-Journal Gold Award prämiert. Vielen Dank an Antec für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen. Weitere Details, Lob oder Kritik können im Forum besprochen oder angebracht werden.