Gehäuse

Antec Eleven Hundred

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Geschrieben von Matthias Fengler
Veröffentlicht: 08. Juni 2012

NewsbildneuDer kalifornische Hersteller Antec baut seine Gaming- Gehäuseserie weiter aus und schickte uns das Eleven- Hundred Gehäuse in die Redaktion, um es auf Herz und Nieren testen zu können. Das neue Flagschiff der in Fremont ansässigen Firma bietet im Gegensatz zum Twelve- Hundred Platz für XL-ATX Boards, obwohl die Namensgebung anderes vermuten lassen würde. Ob Antec mit dem Eleven- Hundred der große Wurf gelungen ist, klären wir im folgendem Review. Viel Spaß beim Lesen!

 

Slideshow

Einen Dank an Antec für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen.


Lieferumfang:

 

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  • Beutel mit den benötigten Schrauben zur Montage
  • Anleitung für die Montage
  • Kabelbinder 
  • Montageschienen für die 3,5-Zoll-Festplatten

 

Daten:

  • Material: Stahlblech und Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 237 x 527 x 546 mm (B x H x T) 
  • Gewicht: ca. 7 kg
  • 3x 5,25 Zoll
  • 6x 3,5 Zoll (intern) 2x 2,5 Zoll (intern)
  • unterstütze Mainboardformate: Micro-ATX, ATX, XL-ATX
  • Frontanschlüsse: zwei USB 3.0- und zwei USB 2.0-Ports, Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon in 3,5 Klinke ausgeführt

 

Lüfterausstattung:

  • in der Front vor den Festplattenkäfigen: 2 x 120mm Lüfter (optional) und 2 x 120mm Lüfter hinter den Festplattenkäfigen (optional)
  • im Deckel: 1x 200 mm blau beleuchtet (im Lieferumfang)
  • im Heck: 1 x 120mm (im Lieferumfang)
  • linke Seitenwand: 2 x 120 mm (optional)
  • rechteSeitenwand: 1 x 120 mm (optional)

 


Impressionen Außen

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Für ein Gaming Gehäuse kommt das Antec Eleven Hundred sehr dezent daher und setzt massiv auf Lüftungsöffnungen sowie Meshgitter. Zusätzlich kommt links ein großflächiges Seitenfenster zum Einsatz, um die kostbare Hardware ständig im Blick zu haben. Das eckige Design wirkt sehr hochwertig. Bei der Materialwahl setzt Antec auf Kunststoff und Stahl.

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Die Front beherbergt im oberen Bereich die Frontanschlüsse für USB 3.0 und USB 2.0 jeweils in doppelter Ausführung und die üblichen Audioanschlüsse in Klinkeausführung. Die drei 5,25“ Frontblenden und der komplette untere Bereich sind mit Meshgitter ausgestattet. Die beiden dahinter liegenden 120mm Lüfter werden durch herausnehmbare Staubfilter geschützt. Bis auf das Logo, fällt das Design eher schlicht und markant aus. Die seitlichen Öffnungen erinnern sehr stark an Kühlöffnungen bei einem Sportwagen.

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Das linke Seitenteil ist wie schon erwähnt, mit einem großflächigen Fenster ausgestattet und kann bis zu zwei 120mm Lüfter beherbergen. Das so genannte Window ist mit schwarzen Nieten am, aus Stahl bestehenden Seitenteil, befestigt. Das rechte Seitenteil bietet einen Montageplatz für einen 120mm Lüfter, den man eher selten im Gehäusesegment findet. Die beiden Seitenwände werden mit üblichen Rändelschrauben montiert und bietet zum besseren demontieren, eine Griffmulde. Als Besonderheit befindet sich unter dem linken Seitenteil ein Staubfilter für den Netzteillüfter. Dieser lässt sich einfach durch ziehen entfernen und somit reinigen.

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Die Rückseite ist sehr „luftig“ gestaltet und bietet neben einem 120mm Lüfter, noch zwei Schlauchdurchführungen und neun Slotblenden für die Erweiterungskarten. Im oberen Bereich sollte wohl Antecs 3-Stufen-Lüftersteuerung Platz nehmen, ist aber nur ein Schalter für die Beleuchtung des 200mm Lüfters geworden. Hier wurde wohl aus Kostengründen auf die bewährte Blende zurückgegriffen.

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Im Deckel dachten sich die Antec-Designer wohl  "nicht kleckern, sondern klotzen". Hier kommt ein großer 200mm Lüfter für die Entlüftung des Gehäuses zum Einsatz. Dieser wird zusätzlich durch blaue Leds optisch aufgewertet. Im vorderen Bereich befinden sich die Buttons für den Power- und Resetmodus.

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Der Boden bietet keine Auffälligkeiten. Hier befinden sich die Standfüße, die aus hartem Kunststoff gefertigt sind und die Öffnung für den Netzteillüfter.


Impressionen Innen

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Der Innenraum des Antec Eleven-Hundred ist schwarz lackiert und klassisch angeordnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, ist der Festplattenkäfig fest montiert und weist keine modulare Bauweise auf.

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Bis zu sechs Festplatten, drei optische Laufwerke oder zwei 2,5“ Laufwerke wie SSDs, kann das Antec Eleven Hundred aufnehmen. Die Festplatten werden mit klickbaren Führungsschienen in den Käfig geschoben, bei den 5,25“ Laufwerke kommt eine Kunststoffverriegelung zum Einsatz. Nur die 2,5“ Laufwerke werden in den kleinen Käfig fest verschraubt. Vor und hinter dem Festplattenkäfig können jeweils zwei 120mm Lüfter montiert werden. Diese dienen der Kühlung der Festplatten oder zur Unterstützung der Erweiterungskarten bei der Vorsorgung mit Frischluft.

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Antec stattet den Innenraum mit großzügig dimensionierten Kabeldurchführungen aus, die alle mit gummierten Blenden versehen sind. Um den Kabelwirrwarr im Gehäuse Herr zu werden, wurde auch an genügend Freiraum hinter dem Mainboardtray gedacht. Auch der Ausschnitt hinter dem Mainboardtray, für die Montage der CPU- Kühler ist ausreichend dimensioniert.

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Das Netzteil muss mit der Rückseite fest verschraubt werden und wird durch Gummiauflagen vom Gehäuse entkoppelt. Der rückseitig angebrachte 120mm Lüfter wirkt im Gegensatz zum im Deckel angebrachten 200mm Lüfter winzig. Beide Lüfter sind zur Entlüftung zuständig und somit aus dem Gehäuse blasend montiert. Um die Lüfter mit Strom zu versorgen, greift Antec bei dem ElevenHundred auf einen Verteiler zurück. Dieser muss mit einem Molex Stromstecker verbunden werden und kann dann vier angeschlossene Lüfter mit Energie versorgen.


Einbau der Hardware

Durch den großzügigen Innenraum, gestaltet sich der Einbau der Hardware einfach und geht schnell von der Hand.

 

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Die Montage der Festplatten gestaltet sich dank der leicht anzubringenden Einschubleisten einfach. Die Montageleisten werden nur rechts und links bei der Festplatte eingeclipst und bis zum Einrastpunkt in das Gehäuse geschoben. Zum lösen drückt man einfach die beiden "Nasen" zusammen und die Festplatte lässt sich wieder aus dem Gehäuse ziehen.

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Optische Laufwerke finden dank der Werkzeuglosen Montage schnell ihren Platz im Gehäuse. Durch Niederdrücken der Kunststoffarretierung, kann das Laufwerk in den 5,25" Schacht eingeschoben werden und mittels und durch loslassen der Montagehilfe sitzt das Laufwerk fest an seinen Platz

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Bei der Montage der Erweiterungskarten kann dank Rändelschrauben, auch auf Werkzeug verzichtet werden. So ging der Einbau unseres Crossfire Systems schnell und einfach von statten.

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Im Eleven Hundred Gehäuse kann man die Kabel sehr gut hinter dem Mainboardtray verstauen. Selbst starre ATX Kabel stellen kein Problem dar. Mit 330mm Platz in der Länge, sollten auch High End Modelle der Grafikkartenhersteller im Gehäuse Platz finden. Die 165mm Platz in der Höhe für CPU-Kühler bieten die Möglichkeit, auf 99% des Kühlermarktes zurückgreifen zu können. Kommen wir zum Praxistest.


Lautstärke- und Temperaturmessung

 

Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserer Gehäuse-FAQ nachlesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben

Testsystem:

 

Gehäuse Testsystem

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Prozessor:
Intel i5-2500K Retail
Mainboard: Biostar TZ68K+
Kühlung: Corsair A70  @ 7V
HDD: Seagate Barracuda 7200 U/min
RAM:
2 x 4GB Corsair XMS DDR3-1333
Netzteil: Enermax Modu87 900W
Grafikkarte:
Crossfire AMD HD4870 1GB
Kühlung:
       Lüfter manuell @ 50% im CCC
Betriebssystem: Windows 7 x64
Grafiktreiber: CCC 11.12

 

Lautstärkemessung:

 

Die Schallpegelmessung übernimmt ein Voltcraft SL-100. Dieses wird auf einem Stativ montiert und misst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäuseoberkante. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um die Dämmung oder Geräuschentwicklung eines Gehäuses erfassen zu können, haben wir die Grundlautstärke unseres Testsystems in einem offenen Aufbau gemessen.

 

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Durch die fehlende Lüftersteuerung, laufen der 120mm Lüfter im Heck und der 200mm Lüfter im Deckel mit vollen 12V, was sich negativ in der Geräuschentwicklung niederschlägt. Ein deutliches Rauschen der beförderten Luft ist wahrnehmbar und etwas störend. Störenden Nebengeräusche konnten wir keine ausmachen und die Zugriffsgeräusche der Festplatte wurde von beiden Lüftern gekonnt überdeckt. Vibrationen konnten wir kaum ermitteln, was für die Montagelösung der Festplatten spricht.   

 

Temperaturmessung:

Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Programme AIDA 64, Furmark und Prime95 zum Einsatz. Prime95 läuft im Maximum Heat- und der Furmark 1.9.5 im Xtreme Burning Modus gleichzeitig 30 Minuten lang. Anschließend werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.

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Entsprechend der Geräuschkulisse sind die Temperaturen. Die Kühlung ist als sehr gut zu bezeichnen und kann trotz fehlenden Frontlüfter überzeugen.  Für eine Herabsetzung der Lüfterspannung bestehen auch genug Reserven, so das ein Silentsystem realisierbar wäre. Kommen wir zum Fazit. 


Fazit

Antec liefert mit dem Eleven Hundred ein gutes Gesamtpaket ab. Die sehr gut gelunge Front, der durchdachte Innenraum mit den guten Möglichkeiten der Kabelverlegung, die werkzeuglose Montage und die vielen Belüftungsmöglichkeiten gepaart mit guter Kühlleistung, konnten unsere Redaktion überzeugen. Die etwas zu hohe Lautstärke fällt da eher negativ auf, kann aber mit der Drosselung der Lüfterspannung korrigiert werden. Der Preis von ungefähr 100€ (Stand März 2012) ist angemessen und wir können an dieser Stelle eine Kaufempfehlung aussprechen. Wir verleihen dem Antec Eleven Hundred Gehäuse unseren Gold-Award. 

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Pro

+ gute Verarbeitung
+ mitgelieferte Lüfter / Kühlung
+ großes Platzangebot
+ Kabelmanagment
+ werkzeuglose Montage

Contra

- Lautstärke der Lüfter bei 12V

 

 

 

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 Vielen Dank an Antec für die Bereitstellung des Testexemplars und das entgegengebrachte Vertrauen. Weitere Details, Lob oder Kritik können im Forum besprochen oder angebracht werden.

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