Corsair MGX Switche
Im Vergleich zu den bisherigen Tastaturen in diesem Segment welche Corsair anbietet, nämlich das volle Portfolio der Cherry Schalter, kommt hier eine komplette Neuentwicklung an den Start. Bevor man die Schalter erklärt, ist es vermutlich wichtiger zu tern, warum so ein Schritt gewählt werden kann. Bisher ist es so, dass zahlreiche Modellreihen mit verschiedenen Switchen angeboten wird. Das schafft organisatorischen und logistischen Aufwand, der bewerkstelligt werden muss. Hat man jetzt aber ein Schalter, der per Software reguliert werden kann und somit je nach Einstellung komplett andere Ansätze erfüllt, entfällt der genannte Aufwand und man kann sich auf ein Produkt konzentrieren. Ob dies nun wirklich die Ansätze seitens Corsair sind, lässt sich nur spekulieren, er erscheint aber recht plausibel und nachvollziehbar. Zudem ist man nicht an Zulieferteile gebunden, da die Schalter aus der eigenen Entwicklung / Produktion stammen. Alternativ könnte man natürlich auch den funktionellen Vorteil nennen, je nach dem von welchem Standpunkt aus alles betrachtet wird.
Der Aufbau und die Optik des Schalters erfinden das Rad ebenfalls nicht neu. Anders hingegen ist der verbaute Magnet, der letztlich den Auslöseimpuls gibt. Die Funktionsweise muss man sich recht simpel vorstellen. Es gibt keine mechanische Auslösung mehr, sondern eine elektronische. Das passende Stichwort in diesem Zusammenhang ist der Hall Effekt (Wikipedia), der hier genutzt wird. Im Falle des MGX Switch kann man diese am ehesten wie die OPX-Switche vergleichen, an denen die neuen angelehnt sind, aber in der reinen Funktion keinen Lichtsensor durchbrechen. Des Weiteren gibt es beim Auslöseverhalten keine Latenz (Debounce Time).
Transparentes Gehäuse für diffuse und effektive Beleuchtung
Jetzt stellt sich die Frage nach der Verstellmöglichkeit. In der iCUE-Software hat der Anwender gleich mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, bei der Auslöseweg verstellt wird. Dies kann von 0,4 mm bis 3,6 mm verstellt werden. Dabei bleibt aber die Charakteristik unverändert und linear. In der Theorie erscheint die Funktionsweise also recht trivial und nachvollziehbar. Corsair selbst hat dazu eine eigene Angabe erstellt, welches Setting für welche Anwendung am besten sei:
Anwendung | Auslöseweg | Auswirkung |
Competitive gaming | 1,0 mm | schnelle Eingaben und Reaktionen |
Normale Anwendung | 2,0 mm | Standardeinstellung, guter Mittelweg aus Geschwindigkeit & Präzision |
Schreiben | 3,0 mm | Idealvorgabe fürs Schreiben |
Wie äußert sich das jetzt im Schreib- bzw. Nutzerverhalten? Der Anschlag ist sehr satt, mit einem angenehmen Druckpunkt versehen und dürfte wohl auch der schreibenden Zunft im digitalen Universum zusagen. Wer viel in dieser Disziplin tätig ist, der wird wissen, wie nervig ein „blecherndes“ Gehäuse einer Tastatur sein kann. Corsair möchte speziell in diesem Umfeld für Arbeitsruhe gesorgt und den Aufbau deutlich verbessert haben. Heißt im Klartext, dass hier in gewisser Weise Dämmung implementiert wurde. Nachfolgend haben wir ein paar Tonsequenzen aufgenommen, die verschiedene Szenarien beim Anschlag, im Vergleich mit anderen Tastaturen darlegen.
Corsair und Cherry Switche - Auslösegeräusch |
Corsair K70 Max Anschlaggeräusch |
MX Ultra Low Profile Clicky |
MX Ultra Low Profile Tactile (K100 Air) |
Corsair K100 Air Wireless Anschlaggeräusch |
Kommen wir nochmal zur iCUE-Software. Achtet man auf den nachstehenden Screenshot, wird deutlich, wie viel Feinjustage mit den Schaltern möglich ist. Mittels netter Animation wird verdeutlicht, ab welchem Auslegeweg (in Millimeter) der Anschlag registriert wird. Das Gleiche gilt dann auch für den Bestätigungswert, den die Tastatur dann registriert. Hier kann man also bis aufs Kleinste seine perfekte Einstellung finden. Des Weiteren lässt sich für einzelne Tasten auch jeweils eine komplett unterschiedliche Belegung definieren.
Sehr umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bei den Switchen
Praxiserfahrungen
Dank des veränderbaren Auslöseweges des genannten Bereiches von 0,4 mm bis 3,0 mm lässt sich gar nicht pauschal definieren, wie die Tastatur agiert. Eher sollte man dazu übergehen und sagen, dass man seine Lieblingseinstellung finden kann und dann wirklich auf sich zu Recht schnitzt. Das ist sehr angenehm und vielfältig. Abgesehen davon bietet die K70 Max die inzwischen schon gewohnten Eigenschaften einer extrem hohen Produktgüte, dessen Wertigkeit man auch beim täglichen Nutzen merkt und es einfach Spaß macht, damit zu agieren.
Das allgemeine Feedback der Tasten ist sehr angenehm und wird auch bei hektischen Gefechten klar definiert. Das liegt nicht nur an den Switches, sondern tragen auch die PBT-Double-Shot-Keycaps einen großen Teil dazu bei. Die Oberfläche, die Form und auch die Farbe der Kappen kann man als gelungen bewerten. Von der Geräuschkulisse her gehört die Corsair K70 Max zwar auf Grund der Tastenart zu den etwas lauteren, aber kommt so gut wie ohne Nachhall aus. Hier hat man gute Verbesserungen im Gehäuse implementiert, die man deutlich hört, oder besser gesagt nicht hört. Beim Schreiben macht sich übrigens der minimale Auslöseweg sehr angenehm, weil man trotz der normalen Keycap-Bauhöhe, nicht den vollen Durchschlag betätigen muss, also auch ansatzweise die Vorteile einer Low-Profile-Tastatur nutzen kann. Alles in allem gewinnt man durch dieses Feature deutlich an Flexibilität und ist nicht auf einen Bereich „beschränkt“. Kommen wir auf der nächsten Seite zum finalen Fazit.