Praxischeck
Nachdem ich alle Aspekte der Tastatur beleuchtet habe, komme ich zum wichtigsten Part, dem praktischen Eindruck der Tastatur. Was einem direkt auffällt, Cooler Master hat auf die angesprochene Kritik beim Vorgängermodell SK621 gehört und den Tasten wieder eine "Mulde" für eine bessere Haptik verpasst. So ist das Tippgefühl sehr gut und auch die verbauten TTC-Low Profile Red Switche hinterlassen einen angenehmen Eindruck, ob beim Zocken oder Tippen. Das Feedback ist minimal schwammiger als bei den Cherry MX Speed Switchen der Corsair K65 RGB Mini, aber bieten einen guten Kompromiss aus Auslöseweg, Lautstärke und Haptik. So kann die Tastatur auch ernsthaft für Texte genutzt werden, die angenehme Lautstärke stört auch bei längeren Sessions nicht, beim Zocken spielt die Lautstärke ja eher eine untergeordnete Rolle.
Leider hat Cooler Master es bei der Beschriftung der Tasten es zu gut gemeint und sorgt mit den vielen Beschriftungen, auch wenn sicherlich wichtig, eher für Verwirrung als Erleuchtung bei den Doppelbelegungen. Auf manchen Tasten prangen bis zu fünf unterschiedliche Funktionen. Das man bei einer Tastatur mit einem 60% Layout Abstriche machen muss ist dem Käufer sicherlich auch vorher klar, sodass jener nicht unbedingt noch Mediafunktionen oder Beleuchtungsfunktionen auf der Tastatur direkt benötigt. Hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen. Dieses Layout richtet sich zu 90% an den reinen Gamer, zu stark sind die Einschränkungen für Office-Anwendungen.
Interessant und praktisch ist die zusätzliche Bluetooth-Funktion der SK622, welche von einem 4000mAh Akku unterstützt wird und somit auch mobil genutzt werden kann. Die Größe gibt sicherlich diesen Aspekt her, schnell kann man die Tastatur mal eben in den Rucksack reinpacken und zusammen mit einem Tablet oder Touch-Notebook auch unterwegs ein wenig was zusammentippen oder mal ein Spielchen wagen. Wer diese Funktion nicht benötigt, kann zur Cooler Master SK620 greifen, welche auch noch mal ein ganzes Stückchen günstiger ist.
Dank der Bluetooth 4.0 Schnittstelle kann die Tastatur mit bis zu drei Geräten gleichzeitig gekoppelt werden und mittels der FN-Taste (unten rechts das Cooler Master Symbol) und den Tasten Y, X und C direkt angewählt werden. So kann der Nutzer auch mehrere Systeme gleichzeitig bedienen. Funktioniert in der Praxis fehlerfrei und macht die SK622 sehr flexibel. Den Akku habe ich in einer Woche intensiver Nutzung nicht leer bekommen, was für die Ausdauer der Tastatur spricht.
Vergleich mit der Corsair K65 RGB Mini
Da sich die Cooler Master SK622 und Corsair K65 RGB Mini im gleichen Preis- und Anwendungszweck tummeln, bietet sich ein direkter Vergleich beider Modelle an.
Bei der Optik und Verarbeitung hat die Cooler Master die Nase vorn. Die Kombination aus Aluminium und den weißen Keycaps lässt die Tastatur etwas wertiger wirken, dazu kann die SK622 dank der Aufstellfüße flach oder angewinkelt positioniert werden, diese Funktion fehlt der Corsair gänzlich und die ist nur in einer Position nutzbar.
Tippgeräusche Vergleich Coolermaster SK622 (TTC Low Profile Red) mit der Corsair K65 RGB Mini (MX Speed)
Beim Feedback der Tasten überzeugt die Corsair aber knapp. Die Cherry MX Speed Switche bieten ein klareres Feedback und das Tippen wirkt einfach satter, wenn ihr versteht was ich meine. Leider zu lasten der Lautstärke, denn wie man in der Aufnahmen hören kann, ist die K65 RGB Mini deutlich lauter und für mich persönlich zu laut um eben auch längere Texte darauf zu tippen. Aber das ist Geschmackssache und auch nicht die Kernkompetenz einer 60% Tastatur.
Beleuchtung und Software-Lösung überzeugt auch bei der Corsair mehr. Die Ausleuchtung ist dank der PBT-Double-Shot-Tastenkappen homogener und mit den vielen Zeichen der Dopperbelegungen nicht so überladen. Auch wenn die Corsair iCUE-Software so ihre Problemchen hat, ist sie übersichtlicher und besser umgesetzt als die Cooler Master MasterPlus+ Software. Einen wirklichen Unterschied zwischen der 8.000 Hz Polling Rate der Corsair zu den 1.000 Hz der Cooler Master, habe ich beim Zocken jetzt nicht wirklich gespürt. Aber das kann auch an mir liegen, entweder bin ich zu alt oder eben nicht schnell genug...