In diesem Artikel wird ein Gaming-Bundle von Sharkoon unter die Lupe genommen. Dabei entspringen nicht alle gezeigten Produkte der Gaming-Serie Skiller, die Zusammenstellung wurde eher logisch getroffen. Insgesamt hat sich dadurch ein preislich attraktives Set ergeben. Ob dies aber auch seinen Zweck erfüllt, soll folgend kurz beleuchtet werden.
Das Bundle besteht aus einer Tastatur, Maus, Mauspad, Handballenablage sowie einem Headset-Halter. Konkret wurden als Eingabegeräte die Sharkoon Skiller Mech SGK3 und die Sharkoon Light² 100 ausgewählt. Für den Komfort gesellen sich das Sharkoon Skiller SGP2 Mauspad, die Sharkoon Elite Shark WR200 Handballenauflage sowie der Sharkoon X-Rest Alu Headset-Halter. Zum Testzeitpunkt betrug der Gesamtpreis der Produkte ~130€, wobei die Tastatur mit ~60€ den Löwenanteil einnimmt. Schaut man sich ältere Tests von uns an, findet man leicht Keyboards, die die Summe locker für sich alleine beanspruchen würden (z. B. die Cooler Master MK750 für ~130€ oder Corsair K70 RGB Mk.2 Low Profile für ~150€).
Man muss sich aber nichts vor machen, dass man bei den ausgewählten Produkten mit Abstrichen bei der Ausstattung zu rechnen hat. So ist die Tastatur bspw. auf das Nötigste reduziert, es handelt sich aber dennoch um eine mechanische Betätigung. Und die Maus ist sozusagen eine abgespeckte Variante der sehr guten Sharkoon Light² 200. Mit dem Sharkoon Skiller SGH3 hätte der Hersteller auch ein Headset im Sortiment, was preislich durchaus ins Bundle passen würde, aber aus subjektiver von der Leistung nicht mit dem Rest harmonieren würde. Die Sharkoon Gaming DAC Pro S bietet aber eine gute Ausgabgsbasis für eine hochwertige Soundausgabe.
Sharkoon Skiller Mech SGK3
Was für ein Typ Schalter in der Sharkoon Skiller Mech SGK3 verbaut ist, kann man schon an der Bezeichnung ablesen. Das „Mech“ steht natürlich für Mechanical. Konkret vertraut der Hersteller auf Schalter von Kailh, bei welchen es sich um Klone der renommierten Cherry MX-Schalter handelt. Wählbar sind sie als red (linear), blue (clicky) und brown (taktil). Die Eigenschaften der Schalter sind den Derivaten des deutschen Herstellers dabei ebenfalls nachempfunden. Der Verzicht der Originale macht sich deutlich beim Preis bemerkbar. Mit ~60€ gehört sie mit zu einer der günstigsten mechanischen Tastaturen am Markt. Ähnliches konnte auch schon bei der Sharkoon PureWriter RGB festgestellt werden, welche zu einer der günstigsten Tastaturen mit mechanischen Low Profile Schaltern gehört.
Insgesamt handelt es sich um eine recht schlichte und einfache Tastatur ohne große Schnörkel und Optik-Gimmicks, auch wenn eine RGB-Beleuchtung vorhanden ist. Ein klein wenig erinnert die Form der Top-Platte an die Corsair K70 Mk.2 RGB. Im Gegensatz zu dieser, wird beim Material allerdings auf Stahl statt Alu vertraut. Dieser ist zudem mit leichter Struktur gepulvert worden. Haptisch und optisch wirkt die SGK3 dadurch sehr massiv. Mit ~1,43 kg ist sie auch wirklich kein Leichtgewicht. Der Stand ist trotz der recht kleinen Gummi-Füße daher dennoch als sicher zu bezeichnen.
Zur Anbindung steht ein 1,8m langes, ummanteltes Kabel bereit. Dass dieses fest angebunden ist, ist dabei nicht einmal unbedingt der Preisklasse zuzuschreiben, das ist auch bei teureren Modellen der Fall (bspw. Viper V770 RGB). Dass es aber auch bei günstigeren abnehmbar sein kann, zeigt die Sharkoon PureWriter RGB.
Schnörkellos bedeutet auch, dass es keine dedizierten Zusatztasten für bspw. Multimedia gibt. Solche Funktionen werden über die Funktionstaste mit Skiller Logo umgesetzt. Musik kann damit grundlegend bedient werden. Für eine Gaming-Tastatur eher untypisch sind die Aufruftasten für den Desktop, Email und Taschenrechner - könnte man sich schon sparen, hat die PureWriter RGB bspw. aber auch. Zudem sind mehrere Wahltasten für die Beleuchtung verteilt. Als besonders kann man noch den Wechsel der WASD und Pfeiltasten nennen. Eine Windows-Tasten-Sperrfunktion darf natürlich auch nicht fehlen.
Auf den Schaltern sitzen Kappen aus ABS. Die Beleuchtung übernehmen 3mm große RGB LEDs, welche nicht in oder unter klaren RGB-Schaltern sitzen, sondern am oberen Rand. Auch das ist von Cherry bekannt und sorgt auch hier für den Effekt, dass die Symbole der Kappen am unteren Rand nicht ganz so kräftig leuchten. Die Leuchtkraft an sich ist aber nicht schlecht und lässt sich in fünf Stufen dimmen. Bei den Effekten kann man aus den vorgefertigten 17 Profilen wählen, welche sich direkt auf der Tastatur über den Pfeiltasten auswählen lassen. Man kann on-the-fly aber auch jede Taste individuell mit einer anderen Farbe belegen. Zudem kann man die Anpassungen auch mittels Software vornehmen.
Sharkoon Light² 100
Die Light² 100 ist sozusagen der zweieiige Zwilling der Sharkoon Light² 200. Die beiden Mäuse sind gleich groß, unterscheiden sich aber dennoch beim Gehäuse und vor allem auch beim Gewicht. Während die Light² 200 gelocht daherkommt um Masse einzusparen, ist die Light² 100 eher konventionell gestaltet. Dennoch ist auch sie mit 78g kein Schwergewicht. Wie das Geschwister setzt auch die 100 auf sechs programmierbare Tasten mit der selben Anordnung. Einen Unterschied gibt es allerdings bei den Haupttasten. Diese sind insgesamt etwas weiter nach hinten gezogen, darunter scheinen sich aber die gleichen Omron 20M Schalter.
Identisch ist auch die Umsetzung des Kabels. Das Sleeve ist auch hier eher locker um das eigentliche Kabel gezogen, wodurch es sehr flexibel bleibt, aber auch etwas pummelig wirkt. Die Verwandtschaft wird auch bei der DPI-Taste ersichtlich. Auch hier lässt sie sich entfernen, Ersatz-Tasten liegen allerdings nicht bei.
An der Unterseite gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Auch hier lässt sich die Polling-Rate per Schalter einstellen und es kommen PTFE-Gleitfüße zum Einsatz. Hier sind sie allerdings an Front und Heck in einem Stück, statt getrennt. Ersatz liegt aber auch hier bei. Ein der größten Unterschiede ist zudem beim Sensor auszumachen. Die Light² 200 setzt auf den PMW3389 mit bis zu 16k DPI, während die Light² 100 auf den PMW3325 mit bis zu 5000 DPI setzt. Neben der Auflösung fallen damit auch Paramter wie Beschleunigung und Geschwindigkeit niedriger aus.
Die Beleuchtung teilt sich auf drei Bereiche auf, ist aber nicht getrennt Einstellbar. Die Zonen werden also immer gleich angesprochen. Es leuchten das Logo, der untere hitere Rand sowie das Mausrad. Wie immer stellt sich natürlich die Frage, ob man das wirklich braucht, aber irgendwie ist RGB im Gaming-Bereich auch kaum noch wegzudenken. Zumindest lässt sie sich oiptisch damit an die Skiller Mech SGK3 anpassen.
Sharkoon Elite Shark WR200
Die Sharkoon Elite Shark WR200 gehört eigentlich gar nicht so ganz in die Gamer-Sparte. Aber da die SGK3 ohne eine Handballeauflage daherkommt, ist sie hier genau die richtige Ergänzung. Im Gegensatz zu den meisten beiliegenden Ablagen (z. B. Sharkoon Skiller SGK5) ist die WR200 nicht aus Kunstoff gerfertigt, sondern sehr weich gestaltet.
Konkret wird Memory-Schaum in Kunstleder gehüllt, was tatsächlich eine angenehme haptik erzeugt und die Handballen sanft ablegen lässt. Insgesamt erinnert das an die Cooler Master MK850, wobei die Polsterung hier dicker ausfällt. Das weichere Material ist in der oberen Erhöhung vorzufinden. Darunter ist eine dicke Gummi Matte angebracht. Diese gibt dem ganzen nicht nur Stabilität, sondern hindert die Ablage auch sehr effektiv vor einem Verrutschen.
Der Hersteller spricht davon, dass die WR200 für jede Tastatur geeignet sein soll. Mit einer Breite von 478mm überragt sie die Skiller Mech SGK3 sogar leicht. Für Fullsize Tastaturen stimmt die Aussage auf jeden Fall schonmal. Die Höhe von 24mm sorgt dafür, dass die Hände ein gutes Stück angehoben werden. Bei der SGK3 wird dadurch eine gute Ergonomie erreicht.
Sharkoon Skiller SGP2
Das Sharkoon Skiller SGP2 ist lediglich in der Größe XXL erhältlich, welche konkret 900 x 400 mm meint. Damit ist das SGP2 weniger ein Maus Mat, sondern eher ein Deskpad. Denn neben der Maus lässt sich natürlich auch mindestens die Tastatur auf dem Pad ablegen. Beim Material wird wie beim Sharkoon 1337 RGB XL auf Stoff auf der Oberseite und Kautschuk auf der Unterseite gesetzt. Highlight ist die bedruckte Oberfläche, welche wie mit Stickern versehen aussieht. Der Hersteller spricht davon, dass sie nicht nur gute Gleiteigenschaften bieten soll, sondern auch, dass das Design abriebfest ist.
Der Rand der Matte ist genäht, was dafür sorgen soll bzw. dafür sorgt, dass sie nicht ausfranst. Hervorheben kann man hier, dass das Pad nur 2,5mm dick ist. Das Corsair MM300 ist bspw. mit 5mm deutlich dicker. Eigentlich soll die Kautschuk-Unterseite vor einem Verrutschen helfen. Das gelingt allerdings nur bedingt. Das genannte Konkurrenz-Produkt macht das deutlich besser. Besser wird des beim Skiller SGP2 aber dann, wenn man eine schwere Tastatur auf ihr platziert.
Sharkoon X-Rest Alu
Der X-Rest Alu ist ein Headset- oder Kopfhörer-Halter. Hier gibt es eigentlich nicht vil zu erzählen, denn eine Soundkarte wie bspw. beim Corsair ST100 RGB ist nicht integriert. Aber die braucht es hier auch nicht, denn der Hersteller führt mit der Sharkoon Gaming DAC Pro S eine gute Soundkarte im Programm. Der X-Rest Alu ist, wie man es vermutet, aus Aluminium hergestellt und wird in zwei Teilen geliefert. Auf die Runde Bodenplatte wird der Arm von unten mit Inbus-Schrauben angeschraubt. Ein passender Schlüssel ist enthalten. Die Montage fällt einfach bzw. problemlos aus.
Für einen rutschfreien Stand kann man zusätzlich vier Gummi-Scheiben aufkleben. An der Verarbeitung kann man nichts aussetzen. Der Ständer fühlt sich wertig an und macht optisch auch einen guten Eindruck. Dieser Eindruck wird auch durch die schicke Oberfläche sowie die gefräste Kante am Boden erzeugt. Damit der Kopfhörer keinen Schaden nimmt, ist auf der Oberseite ein Gummi-Streifen eingearbeitet. An sich gibt es also nichts auszusetzen. Persönlich hätte ich mir den Halter in Schwarz gewünscht, dann würde er besser zum Rest der Peripherie passen.
Sharkoon Peripherie in der Praxis
Insgesamt fügt sich das Bundle optisch schon ziemlich gut zusammen. Vor allem auch ohne Beleuchtung macht das Set eine ansprechende Figur. Will man den Style des SGP2 aufgreifen, kann man bspw. die Beleuchtung auch einfach auf weiß stellen. Wie angesprochen tanzt lediglich der X-Rest farblich ein wenig aus der Reihe. Zum ansonsten eher minimalsitischen Look, das Mauspad mal ausgenommen, passt der Headset-Halter aber auch sehr gut. Insgesamt konnte bei den vorliegenden Produkten kein Makel an der Verarbeitung ausgemacht werden. Ja, die SGK3 wirkt durch die grobe Lackierung der massiven Stahlplatte etwas simpel, aber auch hierran braucht man nicht rumkritisieren.
Zur Verfügung wurde sie mit blauen Kailh Switches, welche jetzt nicht unbedingt meinen Geschmack treffen. Im Vergleich mit der kürzlich getesteten Sharkoon Skiller SGK5 merkt man hier aber einen deutlichen Unterschied. Der Anschlag ist natürlich deutlich knackiger und die Auslösung präziser. Vor allem aber zeigt die SGK3 im Vergleich zur SGK5 wenig bzw. keine Flexibilität und durch das höhere Gewicht auch einen massiveren Stand. Etwas merkwürdig empfinde ich noch immer, dass man der für Gamer ausgelegten Tastatur Shortcuts für E-Mail und Co verpasst und dies auch mit Symbolen umsetzt. Dürfte man sich meiner Meinung nach sparen, auch, weil man die Tastatur ja komplett programmieren kann.
Wie eigentlich immer bei Sharkoon fällt die Software wieder schlank aus, bietet aber alles nötige. Hier lässt sich bspw. auch die Beleuchtung etwas einfacher anpassen, als per on-the-fly Bedienung auf dem Eingabegerät selbst. Auch Makros lassen sich erstellen und auf den Tasten ablegen. Es fehlt also eigentlich an nichts, wenn man wirklich nur eine Tastatur für das Gaming braucht. Natürlich kann man die SGK3 auch im Office nutzen, denn auch Kailh Brown und Red sind verfügbar. Aber mir persönlich würden hier dann dedizierte Media-Tasten fehlen. Ergonomisch lässt sich eigentlich nichts aussetzen, sie ist bei der Höhe und Stellung nicht wirklich anders als die Konkurrenz. Die Elite Shark WR200 erhöhte den Komfort aber ungemein. Die Art der Umsetzung hat mir auch schon bei der Cooler Master MK750 und MK850 sehr gut gefallen und bietet noch einmal einen größeren Mehrwert als die Kunststoffablagen der meisten Konkurrenz-Produkte.
Die Light² 100 als kleines, aber schwereres Geschwister der Light² 200 macht auch eine sehr gute Figur. Dass sie etwas mehr Masse auf die Waage bringt, merkt man schon, aber im Vergleich zu anderen Mäusen ist sie nicht auffällig schwer. Sehr gut gefällt mir hier wieder, dass man zusätzliche Mouseskates beilegt. Somit hat man vermutlich ewig etwas von der Maus. Auf einem Stoffpad gibt es aus eigener Erfahrung nämlich eh schon kaum bzw. keinen Verschleiß. Auf dem SGP2 läuft sie gut. Das Mauspad an sich dürfte aber, wie angemerkt etwas rutschfester sein. Die SGK3 hilft mit ihrem hohen Gewicht aber auch hier. Die Größe der Maus ist unverändert und passt zu kleinen bis mittleren Händen auch noch mit dem Palm-Grip. Dass der Sensor weniger performant ist, hat mich im Alltag auch nicht gestört.
Bei der Anpassbarkeit gibt es kaum Unterschiede zur Light² 200. Es lassen sich die Tasten konfigurieren, die Auflösung sowie die Beleuchtung einstellen. Dass maximal 5000 DPI ausgewählt werden können, stellt ebenfalls für mich kein Problem dar, da trotz 4K Auflösung keine derart hohe Auflösung gewählt wird, also bei mir. Dass es viele einstellbare Stufen gibt ist durchaus positiv zu bewerten. Dass man allerdings nur in eine Richtung durchwählen kann,nicht so wirklich. Zudem ist schade, dass der Hersteller keinen Weg anbietet, dass man die verschiedenen Komponenten in einer Software zusammenfasst, so wie es bspw. Cooler Master mit der Master Plus oder Corsair mit iCUE handhabt.
Zum X-Rest braucht es nicht vieler Worte. Der Ständer hält auch ein beyerdynamic MMX300 sicher und passt qualitativ auch gut zu diesem. Hier fehlt es beim Hersteller selbst noch etwas an Produkten. Das Skiller SGH3 bildet wohl das Top-Produkt, wirkt aber zu einfach für den Halter und auch den Rest der vorliegenden Peripherie. Wie angesprochen würde er mir in Schwarz besser gefallen, aber Geschmäcker sind verschieden. Kritik gibt es aber sonst nicht. Eine Kombination aus dem X-Rest und dem Sharkoon Gaming DAC Pro S wäre vielleicht eine Idee für die Zukunft.
In der Summe konnte mich das Sharkoon Bundle schon sehr überzeugen. Ohne den Headset-Halter landet man bei einem Preis von knapp über 100€, was man sonst schon nur für die Tastatur oder sogar Maus hinlegt. Bei der Ergonomie und den Funktionen gibt es dann aber eigentlich kaum Abstriche. Auch die Verarbeitung hat mir gut gefallen. Etwas schade ist aber, dass man die Software der beiden Eingabegeräte nicht zusammenfassen kann. Mir hat die Peripherie insgesamt mal wieder gezeigt, dass es nicht immer das teuerste sein muss, um Spielspaß zu erlangen. Vor allem die Maus und die Tastatur sind Empfehlungen in Hinblick auf Preis-Leistung. Ob man ein Mauspad in der wilden Optik braucht, muss man selbst entscheiden - der Hersteller bietet die Matte auch in komplett schwarz an. Die Handballenablage ist auch für Tastaturen anderer Hersteller vielleicht einen Blick wert.