Software
Konfiguriert wird die Corsair Nightsword RGB natürlich mittels iCUE. Am nächsten kommt die Auswahl der Einstellungen der Corsair Ironclaw RGB Wireless, welche ebenfalls 10 Tasten vorweist und das gleiche Spektrum an Sensor-Konfigurationen bietet. Was die Tasten angeht, diese werden unter dem Punkt "Aktionen" aufgeführt. Hier hat man wie immer die Möglichkeit, jede der Tasten umzubelegen oder auch komplett andere Ereignisse (Makros, Media-Befehle, Programm-Starts etc.) festzulegen. Bei der Beleuchtung findet man erstmalig bei Corsair vier Zonen vor, welche mit einfachen Effekten oder statischen Farben belegt können. Immer noch etwas schade, dass pro Zone nur eine Diode verbaut wird und somit keine fließenden Effekte ermöglicht werden. Unter "DPI" findet der geneigte Gamer vermutlich die wichtigsten Einstellungen. Hier können drei Stufen in einer Schritten sowie der Sniper-Button, insofern er als dieser belegt ist, mit einer vierten Stufe justiert werden. Dadurch, dass zwischen den drei ablegbaren Profilen schnell gewechselt werden kann, steigt die Anzahl theoretisch auf neun bzw. 12 DPI-Stufen. Unter "Optionen" lassen sich auf Wunsch Eckenglättung aktivieren und die Zeigergeschwindigkeit erhöhen. Zudem kann man die Leuchtfarbe bei durchgeführtem Profil-Wechsel festlegen. Auch die Oberflächenkalibrierung ist wieder anzutreffen, was bspw. bei der Corsair M55 RGB Pro nicht der Fall ist.
Komplett neu ist hingegen das intelligente Gewichts-System. Wie man auf der Seite zuvor sehen konnte, sind im Fach auf der Unterseite sechs Öffnungen für die Zusatz-Gewichte vorhanden. Setzt man eins ein, wird dies im iCUE sofort detektiert und angezeigt. Die Maus bzw. Software erkennt das jeweilige Gewicht dabei durch die Bauform. Denn jede Mulde besitzt zwei "Schalter": ein kleiner runder in der Mitte und ein ringförmiger um diesen. Setzt man also ein 4,5g Gewicht ein, welches keine Öffnung besitzt, werden beide Schalter ausgelöst, wohingegen ein 2,8g Gewicht nur den äußeren Ring auslöst. iCUE kann hierdurch immer genau anzeigen, an welcher Stelle welches Gewicht verbaut ist und auch das Gesamtgewicht der Maus in Echtzeit berechnen. Ein weiteres interessantes Gimmick ist, dass auch de Schwerpunkt für jede Konfiguration neu berechnet wird. Ob das wirklich einen entscheidenden Vorteil darstellt? Eher nicht. Cool ist es aber allemal.
Praxis & Leistung
Anfangs attestierten wir der Nightsword RGB eine gewissen Ähnlichkeit zur Dark Core RGB SE. Nimmt man sie in die Hand, fühlt man sich ebenfalls etwas an diese erinnert. Fangen wir mit dem Palm-Grip an, denn das Design schreit förmlich nach dieser Griffweise. Durch die Ausformung der Haupottasten legen sich die Finger in vordefinierte Bereiche. Das lässt dem Reste der Hand nicht mehr sehr viele Freiheiten was die Platzierung angeht. Muss aber auch nicht. Der Rücken ist im Gegensatz zur Dark Core RGB SE nämlich etwas breiter gestaltet, sodass sich auch die Handfläche gut ablegen kann. Während sich der Daumen es sich auf der Ablage gemütlich machen kann, suchen Ring- und kleiner Finger vergebens nach einer Auflage. Die gummierte Seitenfläche bietet jedoch genügend Halt. Insgesamt ist die Maus als bequem zu bezeichnen. Die Oberflächen tragen ihren Teil dazu bei. Nur die Sniper-Taste mit hochglanz Oberfläche ist etwas ungünstig. Denn diese fühlt sich bei geringstem Schweißfluss bereits speckig bzw. glatt an. Die Erreichbarkeit der Tasten ist insgesamt auch gut gelöst. Die drei Daumentasten sind allesamt durch diesen erreichbar. Die DPI-Schalter müssen evtl. jedoch verschieden genutzt werden. Im Einsatz stellte sich raus, dass die hintere gut vom Daumen und die vordere vom Zeigefinger bedient werden kann. Ein wenig ungewöhnlich, aber funktional. Die Profil-Schalter sind hingegen wieder nur schwer erreichbar ohne den Griff komplett zu lösen. Die vorder lässt sich noch mit dem Zeigefinger bedienen, bei der hinteren wird es dann aber schon sehr kritisch.
Was zum Palm-Grip gesagt wurde, trifft auch zum Großteil beim Claw-Grip zu. Dadurch, dass die Hand hier jedoch insgesamt etwas nach vorne verlagert wird um nicht vom Rücken abzurutschen und durch die verschiedene Fingerstelltung, ändert sich leicht die Erreichbarkeit der Tasten. Die DPI-Schalter können beide mit dem Zeigefinger erreicht werden. Die Profil-Tasten bleiben schwer zugänglich, wobei man die vordere nun auch mit dem Mittelfinger auslösen könnte. Den Fingertip-Grip haben wir auch erprobt. Man sollte sich hier nicht von dem Ausgangsgewicht von 119g täuschen lassen. Die Nightsword RGB fühlt sich durch die (eigentlich) guten Gleiteigenschaften leichter an, als sie es tatsächlich ist. Durch die gummierten Seiten und die Kante auf der rechten Seite, funktioniert der Griff insgesamt auch unspektakulär. Warum wir der Maus nur "eigentlich" gute Gleiteigenschafften attestieren liegt daran, dass unser Sample zunächst etwas auf dem Corsair MM350 kratzte, was durch mehr Gewicht noch verstärkt wurde. Wir vermuten, dass die nicht entgrateten Ecken der PTFE-Flächen daran schuld waren.
Kommen wir noch einmal auf die Tasten zurück. Die Haupttasten haben einen guten Druckpunkt, fühlen sich aber nicht ganz so "cklicky" an wie bspw. in der M55 RGB Pro. Auch die anderen Tasten hinerlassen einen guten Eindruck, wobei der hintere DPI-Schalter aus dem Raster fällt. Bei unserem Sample ist diese sehr lose an ihrem Ort angebracht und kann ein paar mm hoch und runter bewegt werden ohne eine Auslösung zu verursachen. Auch der Sensor hinterlässt subjektiv einen gewohnt guten Eindruck. Ob Gaming oder Arbeiten, der PMW3391 lässt eigentlich keine Wünsche offen. Das Tempo spielt dabei eine untergeordnete Rolle, denn die bezifferten 400 IPS lassen einen sehr großen Spielraum. Sucht man bei der Nightsword RGB nach dem Haar in der Suppe, könnte man lediglich das Kabel aufführen, welches recht steif ist.
Trotz der gefühlt guten Eigenschaften, musste sich die Gaming-Maus auch den Messungen unterziehen. Als erstes wurden die Serienmäßig vorzufindenden DPI-Stufen. Die Maus zeigt sich hier von ihrer guten Seite und erfüllt die Sollwerte sehr gut. Wir würden sogar behaupten, dass es sich um Messungenauigkeiten handelt. Erste Disziplin: Check!
Eingestellte DPI | Gemessene DPI | Abweichung |
800 | 797 | 0,4 % |
1500 | 1514 | 0,9 % |
3000 | 3048 | 1,6 % |
Weiter geht es mit dem klassischem Paint-Test. Wie erwartet stellen sich auch hier keine Auffälligkeiten ein. Solle heißen, es bspw. keine Kantenglättung in Erscheinung getreten. Anmerken kann man hier auch, dass die Maus beim "Zeichnen" sehr gut unter Kontrolle gehalten werden konnte, was man eigentlich auch gut sehen kann. Zweite Disziplin: Check!
Der PMW3391 soll ohne Beschleunigung arbeiten, was es natürlich ebenfalls zu untersuchen galt. Das Ziel der "Übung" ist es, dass der Graph nach einer hohen Beschleunigung der Maus und langsamen Rückbewegung wieder auf der selben Linie verläuft wie zuvor. Wie man sieht gibt es auch hier nichts zu meckern. Dritte Disziplin: Check!
Im vierten Test geht es um die Überprüfung der Übertragungsfrequenz bzw. Polling-Rate. Eingestellt sind 1000 Hz. Wie man der folgenden Abbildung entnehmen kann, wird diese auch zum größten Teil genutzt. Es sind jedoch auch viele Werte zwischen 900 Hz und 1100 Hz und ein paar Ausreißer darüber und darunter vorzufinden. Insgesamt nichts bedenkliches. Eine absolut gerade Linie wird man hier mit kaum einer Maus erreichen.
Beleuchtung
Die Beleuchtung erreicht bei der Corsair Nightsword RGB ein neues Level, zumindest für den Hersteller. Vier unabhängige Zonen wurden hier verbaut. Vorzufinden sind sie vorne und hinten, im Logo sowie im Mausrad. Vorzufinden sind in jeder Zone jedoch weiterhin "nur" einfache RGB-Dioden, sodass keine fließenden Effekte innerhalb einer Zone stattfinden kann. Auch zwischen den einzelnen Zonen erlaubt Corsair immer noch keine Laufeffekte (z. B. Visier oder Regenbogenwelle), was wirklich schade ist. Die Ausleuchtung der Zonen ist allerdings wirklich gelungen. Sobald es etwas dunkler ist leuchten das Heck und die Front auch auf das Mauspad. Lediglich die Mausrad-Beleuchtung versteckt sich leicht.