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Test: Cooler Master MK850

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Geschrieben von Henrik Potzler
Veröffentlicht: 14. Juni 2019
  • Cooler Master

Cooler Master MK850 Newsbild2019 ist das Jahr der Tastaturen für Cooler Master. Mit der SK-Serie (z. B. Cooler Master SK630) zeigt man nach Corsair (Corsairs K70 RGB Mk.2 Low Profile) die ersten Eingabegeräte mit Cherry MX Low Profile Schaltern. Mit der CK-Serie wird zudem das Einstiegssegment neu bedient. Auf der anderen Seite des Lineups sorgt das vorliegende Sample für Furore. Die Cooler Master Masterkeys MK850 kann man zurecht als volle Hütte bezeichnen. Kurze Auflistung gefällig? Gar nicht so einfach. Der folgende Test sollte aber alle Fragen zur Premium-Tastatur beantworten.

 

 

Während die Cooler Master SK630 fast schon als spartanisches Design-Keyboard bezeichnet werden kann, ist die Cooler Master MK850 eher das Gegenteil. Klotzen statt kleckern war hier scheinbar das Motto der Ingeneure. Sie stellt somit noch einmal eine Steigerung der Cooler Master MK750 dar, welche ebenfalls nicht schlecht ausgestattet ist. Ein Plus gegenüber dieser stellt bspw. das USB 3.1 Gen.1 bzw. 3.2 Gen.1 Hub dar. Aufgebohrt hat der Herteller aber auch die Anzahl der Tasten, was jedoch auch mit einem weiteren, sehr speziellen Feature zusammenhängt.

Cooler Master MK850 28k

Die MK850 ist die erste Tastatur mit der sogenannten Aimpad-Technologie. Diese wandelt acht Tasten auf Befehl in analoge um, wodurch man sich ein Gamepad sparen können soll. Über die fünf Tasten am linken Rand lässt sich für die jeweilige Situation direkt das passende Profil auswählen. Wie die Technologie zu Werke geht und wie sie sich im Gaming-Alltag schlägt haben wir für euch erprobt.

 

 

Lieferumfang und Verpackung

Trotz des angereicherten Featuresets ist der Inhalt des Kartons nicht besonders hervorzuheben. Ein USB Typ-C Kabel zum Anschließen des Eingabegerätes, die Handballenauflage sowie PBT-Kappen in Lila inklusive Abzieher waren auch schon bei der MK750 enthalten. Die Beilage der zusätzlichen Keycaps sorgt sogar für etwas Enttäuschung. Bei einem Preis von 200€ hätte Cooler Master auch die Serien-Kappen aus dem hochwertigeren Material herstellen können. Die Kunststoff-Haube ist allerdings sehr nützlich. Bei Nichtgebrauch der Tastatur schützt diese vor Staub und löst dies besser als der Samt-Sack der SK630. Etwas Kritik kann man auch an den Anleitungen üben, welche nur sehr dürftig mit Informationen um sich werfen. Mehr oder weniger wird nur die Belegung aufgelistet, jedoch keine Funktionsweise genauer erklärt. Gerade für die Aimpad-Funktion wäre das jedoch wünschenswert gewesen.

Cooler Master MK850 1k Cooler Master MK850 1k Cooler Master MK850 1k

 

Das Keyboard im Überblick
Tastatur-Typ  Gaming, Mechanisch
Bezeichnung  Cooler Master Masterkeys MK850
Switch  Cherry MX RGB Red; Aimpad
Preis  ca. 200 EUR
Hersteller-Homepage  www.coolermaster.de
Wichtige Features
Interface  USB 3.0
Beleuchtung  Ja, RGB-LEDs
Material
 Kunststoff, Aluminium
Abtastrate  1000 Hz
Kabel  1,8 m lang, Typ-C, Abnehmbar
Abmessungen  494 x 268 x 55 mm
Gewicht  1092 g
Weitere Eigenschaften
  • Aimpad Technologie
  • N-/6-Key Anti-Ghosting
  • 512kb on-board Speicher
  • on-the-fly Steuerung
  • magn. Handballenablage
  • dedizierte Medientasten
  • USB-3.0-HUB
  • Software

 


 

Die Tastatur im Detail

Betrachtet man die Entwicklung der mechanischen Tastaturen von Cooler Master im zeitlichen Verlauf, so ist eins eindeutig erkennbar: Das Design steht beim Hersteller immer mehr im Fokus. War die Cooler Master Masterkeys Pro L RGB zwar bereits technisch und verarbeitungstechnisch sehr gut aufgestellt, setzte schon die Masterkeys MK750 nicht nur bei der Ausstattung einen drauf. Die Beleuchtung wurde weiter aufgebohrt und man bewegte sich bereits leicht vom klassischen Tastatur-Design weg. Diesen Trend setzt die Cooler Master Masterkeys MK850 noch einmal weiter fort.

Cooler Master MK850 5k

Das Gehäuse ist in der Formgebung noch einmal extravaganter geworden. Der Boden aus Kunststoff und das Top aus Aluminium bilden durch die gekanteten Seiten einen Mittelraum in Hochglanz-Optik, welcher an den Seiten sowie der Front mit je einer Beleuchtungszone versehen ist. Diese bot zwar auch schon die MK750, wurde unserer Meinung nach hier schicker umgesetzt. Die Top-Platte ist in gleicherweise wie bei der Cooler Master SK630 (und natürlich auch SK621 und SK650) verarbeitet. Soll heißen, dass die ebene Fläche gebürstet, die gekanteten Bereiche leicht gestrahlt und beides mit einem silber-grauen Eloxat vor Einflüssen geschützt wird. Mängel sind bei der Verarbeitung nicht auszumachen, was man bei einer 200€ Tastatur aber auch erwarten sollte. Insgesamt ergibt sich ein echt cooler Look, welcher eigentlich keine Parallelen mehr zu eingangs erwähnten Masterkeys Pro L aufweist.

Cooler Master MK850 8k Cooler Master MK850 8k Cooler Master MK850 8k

Die Doppelbelegung der Tasten zur On-the-fly-Bedienung hat sich im Großen und Ganzen im Vergleich zur MK750 nicht verändert. Das trifft auf die Medientasten allerdings nicht zu. Wurde die Lautstärke dort noch per Doppelbelegung angepasst, erfolgt dies bei der MK850 nun über die rechte der beiden Metall-Walzen. Die Linke passt die Helligkeit der Beleuchtung an. Insgesamt rutschen die Media-Tasten vom rechten Rand auf die linke Seite. Die Reihenfolge ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber nach Kenntnisnahme Sinn. Auf die Play bzw. Pause Taste folgt die Skip forward Taste. Erst danach folgen Skip backward und, als hätte Cooler Master auf unsere Kritik reagiert, die Mute-Taste. Zudem hat man eine Taste zum Abschalten der Beleuchtung integriert. Der etwas herausstehende Kunststoff-Bereich, welcher die Medien-Tasten beherbergt, hält auf der Rückseite nun auch zwei USB 3.0 bzw. 3.1 Gen.1 bzw. 3.2 Gen.1 parat.Die Umorientierung der Medientasten musste erfolgen, da man den vorherigen Platz mit Tasten der Aimpad-Funktion versehen hat. Über die drei Bedienfelder lässt sich diese abschalten und in der Stärke verstellen. Die linken „M-Tasten“ gehören ebenfalls zu dieser Funktion. Sie sin mit Profilen für verschiedene Spiel-Genres versehen, also unterschiedlicher Intensität der Funktion.

Cooler Master MK850 6k Cooler Master MK850 6k Cooler Master MK850 6k

Apropos Aimpad, hier ein kurzer Exkurs, wie die Technologie arbeitet:

Die Grundlage bilden normale Cherry MX RGB Red Schalter. Unter den Switches der QWERASDF-Tasten wurden diese mit einer zusätzlichen Dioden unterhalb des Stößels sowie einem Lichtsensor versehen. Über den zurückgelegten Weg des emittierten Lichts kann die Position des Stößels ermittelt werden, sodass der Schalter nicht seiner eigentlichen Funktionsweise mit an und aus nachkommt, sondern ein linearer Weg vorhanfen ist. Somit sollen sich die besagten Tasten wie Joysticks oder Gamepad-Tasten bedienen lassen. Diese Technik ist auch der Grund, weshalb es die MK850 ausschließlich mit Cherry MX Red Switches gibt. Ohne lineare Auslösung würde das Prinzip nicht funktionieren. Ebenso braucht es einen gewissen Auslöseweg, welchen die Cherry MX RGB Low Profile Red der SK630 nicht bieten würden.

Anmerken müssen wir hier noch einmal, dass der Hersteller leider auf PBT-Keycaps zurückgreift, sondern lediglich beschichtete ABS-Kappen verbaut. Durch die zusätzlichen, lilanen Kappen lassen sich zumindest die Aimpad- sowie Pfeil-Tasten umrüsten. Dennoch könnte man die hochwertigeren Keycaps in dieser Preisregion eigentlich erwarten. 

Cooler Master MK850 13k

Was sich erfreulicherweise nicht wirklich geändert hat, ist die Hanballenablage. Sie ist in Form, Größe und Machart im Vergleich zur MK750 zwar deutlich verbessert worden, allerdings blebt es bei der weichen Kunstleder-Oberfläche. Angenehmer kann man seine Hände vor einer Tastatur wirklich nicht ablegen. Insgesamt kein Vergleich zu einer Kunststoff-Ablage wie bspw. bei der Corsair K70 RGB MK.2. Die Verbesserungen beinhalten einen insgesamt stabileren Stand, da sie flacher und tiefer ausfällt. Zudem hat man die Magneten verstärkt, sodass sie nun auf Wunsch wirklich fest an der MK850 andockt. Man kann sie aber auch weiterhin mit etwas Abstand vor der Tastatur parken, je nachdem, was einem persönlich besser zusagt.

Cooler Master MK850 4k Cooler Master MK850 4k

Die Unterseite ist weniger spektakulär, allerdings kann man bei dieser Ansicht die Kabelkanäle begutachten. Das enthaltene USB Typ-C Kabel lässt sich auf drei veschiedene Wege aus der Tastatur herausführen. Ansonsten gibt es keine Überraschungen. Die Aufstellfüße lassen lediglich eine Stufe zu, veringern durch das gummierte Ende allerdings auch nicht die Bodenhaftung.

Cooler Master MK850 16k Cooler Master MK850 16k Cooler Master MK850 16k

Auf der folgenden Seite geht es endlich ans Eingemachte. Software, Beleuchtung udn Praxiseindrücke fühlen der Tastatur auf den Zahn.

 


 

Die Software

Da die Portal getaufte Software speziell in Bezug auf die Aimpad Funktion Neuerungen oder eher Zusätze im Vergleich mit bspw. der Cooler Master SK630 bereithält, soll folgend besonders auf diesen Punkt etwas genauer eingegangen werden. Wir haben uns auch dazu entschieden, da Cooler Master selbst an keiner Stelle eine ausführliche Bedienungsanleitung bereitstellt. Den Anfang der Software macht direkt die Konfiguration der analogen Tasten. Die Tastatur bleibt dabei so lange ausgegraut, bis man entweder auf der Tastatur oder der Software eines der Profile am linken Rand auswählt.

Die vorzufindenden Belegungen werden auf den Tasten selbst sowie durch kleine Pfeile symbolisiert. So bedeutet das "L" bspw. die Funktion des linken Joysticks eines Controllers und der jeweilige Pfeil die auszulösende Richtung. Im FPS-Profil sind zum Beispiel die WASD-Tasten als analoger linker Joystick belegt, während die anderen Aimpad-Tasten unbenutzt bleiben. Im "Fahren-Profil" bleiben A und D als Richtungsbestimmung via linkem Joystick und W und S sollen die Trigger-Tasten eine Controllers imitieren. Man behält dabei jedoch in jedem Profil die volle Freiheit, welche Tasten eines Controllers nachgestellt werden sollen. Im "Fahren-Profil" könnten so zum Beispiel W und S mit der Y-Achse des rechten Joysticks belegt werden. Wie stark bzw. in welchem Grad die Technik reagieren muss bzw. kann dabei auch eingestellt werden. Der Hersteller belässt in der Grundbelegung alles beim Minimum. Hier muss man sich persönlich heran tasten.

Cooler Master MK850 Software 1 Cooler Master MK850 Software 2 Cooler Master MK850 Software 3Cooler Master MK850 Software 4Cooler Master MK850 Software 5Cooler Master MK850 Software 6

Der Punkt der Beleuchtung ist wiederum nicht unbekannt und kommt so auch bei anderen Tastaturen des Herstellers in ähnlicher Form zum Einsatz. Man kann aus einer Vielzahl von Effekten wählen und dabei zum Teil auch die Farbe des Effektes wählen. Neben den festgelegten Effekten auf allen Tasten gleichzeitig, kann man sich unter anderem auch eine Kombination aus vier verschiedenen basteln und diese bestimmten Tasten zuordnen. Was insgesamt fehlt, ist, dass man die Rahmen-Beleuchtung unabhängig bzw. überhaupt einstellen kann. Der Rahmen stellt somit sozusagen eigentlich nur eine Erweiterung des anliegenden Tasten-Beleuchtung dar. Das ist bspw. bei der Thermaltake Level 20 RGB besser gelöst, da man dort auch den Rahmen in Beleuchtungs-Zonen unabhängig einstellen kann.

Cooler Master MK850 Software 8 Cooler Master MK850 Software 8

Auf der nächsten Seite lassen sich beinahe alle Tasten der Tastatur neu belegen bzw. umprogrammieren. Auch die beiden Aluminium-Walzen und selbst die Medien-Tasten dürfen einen anderen Arbeits-Einsatz erhalten. Einzig die der Aimpad-Funktion zugeordneten Tasten verweigern sich hier. Das ist etwas schade. Gerade wenn man die Aimpad-Funktion mittels Taste komplett deaktiviert könnten die "M-Tasten" sehr gut für Makros genutzt werden, so wie es bspw. bei der Corsair K95 RGB Platinum umgesetzt ist.

Cooler Master MK850 Software 9 Cooler Master MK850 Software 9

Das Aufzeichnen von Makros gehört auch bei der MK850 zu den Stärken. Man kann diese einfach in der Software erstellen, wobei man auch Korrekturen vornehmen kann. Auch lässt sich einfach eine Zuordnung zu einer Tasten-Kombination realisieren. Einfacher als hier geht es wirklich kaum oder sogar gar nicht.

Cooler Master MK850 Software 9 Cooler Master MK850 Software 9

Zu guter Letzt lassen sich die vorgenommenen Veränderungen in vier Profilen ablegen. Diese kann man zudem im- oder exportieren, sodass man sich auch Kopien sichern kann.

Cooler Master MK850 Software 13

 

Die Beleuchtung

Beleuchtung ist bei Cooler Master wie immer ein großes Thema. Auch die MK850 zeigt mit drei Zonen im Rahmen sowie Tastenbeleuchtung wieder das volle Spektrum von 16,7mio Farben und legt sich dabei mit ordentlichen Effekt-Umfang ins Zeug. Steuerbar ist die Beleuchtung über die oben gezeigte Software, aber auch direkt auf der Tastatur bedienbar. Hier ergeben sich theoretisch 103 Möglichkeiten zum Mischen der drei Grundfarben. Zudem sind einige Effekte direkt abgelegt worden. Auch Snake, das bekannte Handy-Spiel, kann auf der MK850 erneut gespielt werden.

Cooler Master MK850 27k Cooler Master MK850 27k

Die Beleuchtung des Rahmens ist vor allem an der Front etwas kräftiger als bspw. bei der SK630. An den Seiten liegt der Lichtstreifen allerdings so tief verborgen, dass man diesen eigentlich nur beim direkten Blick von der Seite zu Gesicht bekommt. Die Ausleuchtung der Tasten ist wieder eine leichte Schwäche. Wie bei fast allen mechanischen Schaltern ist der Stößel etwas im Weg, sodass die unteren Symbole eher weniger stark mit Licht geflutet werden. Das machen andere Hersteller aber auch nicht besser.

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Etwas stärkere Kritik lässt sich an anderer Stelle anbringen. Die Aimpad-Tasten sind allesamt beleuchtet, die Mediatasten allerdings nicht. Wir haben keine Ahnung, warum man darauf verzichtet hat. Auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die Status-LEDs sozusagen innerhalb der jeweiligen Taste untergebracht sind. Ist Capslock bspw. deaktiviert, bleibt die LED ebenfalls deaktiviert, was nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist. Weiterhin stellt sich das Rad zur Helligkeit als leichte Schwäche heraus. Dieses dreht super sanft, was auf das Umschalten zwischen den Helligkeitsstufen nicht zutrifft. Der Wechsel geht eher holprig über die Bühne. Viel schlimmer ist dabei, dass die Tastatur auf einmal ihre Farbvorgaben vergisst. Wurde bei unserem Sample die Regenbogenwelle eingsetellt und die Helligkeit auf null gedreht und danach wieder erhöht, läuft auf einmal nur noch eine weiße Welle durch die Dioden. Da es sich um ein Software-Problem handelt, wird hier aber bestimmt schnell nachgebessert.

Cooler Master MK850 33k Cooler Master MK850 33k

 

Der Praxistest

Die Cooler Master MK850 musste sich natürlich auch im Praxis-Einsatz beweisen. Standesgemäß wurde dazu auch auf eine Maus des selben Herstellers umgestellt. Durch die umfassende Belecuhtung der Tastatur wurde man schnell verleitet das Setup durch weitere Beleuchtung zu erweitern. Optisch ist sie wirklich ein Blickfang und auch die Verarbeitung ist hervorragend. Schade ist nur, dass man den Bereich der Medientasten aus Kunststoff herstellt und die Alu-Platte hier nicht einfach erweitert. Kommt man zur Ergonomie, gibt es auch eigentlich nichts bzw. kaum etwas zu beanstanden.

Cooler Master MK850 30k

Wie man dem oberen Bild entnehmen kann, wurde die Handballenauflage natürlich immer eingesetzt. Der Grund zeigt sich auf dem folgenden Bild recht schnell. Wie die Thermaltske Level 20 RGB hätte auch die MK850 ein Höhenproblem. Dies wird durch die Ablage eigentlich komplett beseitigt, egal ob man die Taststur aufstellt oder nicht. Weicher können die Hände zudem kaum gelagert werden. Die weiche Polsterung bietet auch eine Steigerung gegenüber der Auflage auf einem XXL-Mauspad wie bspw. dem Corsair MM350. Durch das verwendete Kunstleder als Bezug stellt sich auch Grundwärme ein. Sucht man einen Knackpunkt, so könnte man die Position der Medientasten nennen. Diese liegen tief hinter den F-Tasten verborgen. Corsair löst ds bspw. bei der K63 Wireless besser, indem man den hinteren Bereich anhebt.

Cooler Master MK850 25k Cooler Master MK850 25k Cooler Master MK850 25k

Das Tippgefühl ist typisch Cherry MX Red. Die Lautstärke geht in Ordnung, auch weil die dicke Alu-Platte nicht als Resonanzkörper fungiert. Dadurch, dass man die Tastaturbeine komplett umbelegen kann (auch die Walzen), ist die MK850 nicht nur für Gamer ein heißer Kandidat. Eines der vier Profile könnte ebenso für den produktiven Einsatz angelegt werden. Schade ist dabei nur, dass die linken Aimpad-Profiltasten immer als solche arbeiten. Sie wären sonst perfekt für Makros positioniert. Wie gesagt handelt es bei diesen Tasten um vordefinierte Aimpad-Profile. Gemeint ist damit nicht die Intensität der Funktion, sondern die Belegung der QWERASDF-Tasten. Was genau, zeigte sich bereits weiter oben bei der Software. Die Effekt-Stärke wird jeweils entweder per Software eingestellt oder direkt auf der Tastatur mittels der dedizierten Tasten rechts oben. Weiterhin sollte man vor jeder Nutzung des Aimpads auf die Kalibrierung der Tasten prüfen. Bei der deutschen Tastatur hält man dazu die FN- und ß-Taste 5s gedrückt. Danach leuchten nicht die entsprechenden Tasten, sondern UIOPJKLÖ entweder grün (kalibriert) oder rot (nicht kalibriert). Die Kalibrierung erfolgt, indem man die entsprechende Taste für 4s gedrückt hält wodurch sich der Status visuell ändern sollte.

Cooler Master MK850 Aimpad.jpg

Die Nutzung der Aimpad-Funktion braucht schon etwas Eingewöhnung und vor allem auch eine Testphase um die persönliche beste Einstellung für die jeweilige Intensität zu erhalten. Danach stellt sich schon das Gefühl eines Gamepads, zumindest zum Teil, ein. Einen Joystick kann man zwar nicht ganz ersetzen, aber man kommt der Funktion schon nahe. Fingerspitzengefühl braucht es dazu allerdings schon. Die Cherry MX Red bieten mit einem maximalen Hubweg von 4mm zwar den größten, sehr viel ist das aber dennoch nicht. Den Trigger-Tasten steht man aber nicht in vielem nach. Getestet wurde die Funktion unter anderem bei CS:GO. Hier bildet man sich bereits nach kurzer Eingewöhnung ein, dass man sich flüssiger durch die Maps bewegt, was sich vor allem beim Schleichen bzw. in langsamen und ruhigen Situationen positiv bemerkbar macht. Auch bei Rennspielen wie Trackmania Nations hinterließen die analogen Schalter einen guten Eindruck. Das schnelle Spiel profitiert davon, dass man Korrekturen nicht durch einzelne Tastenanschläge umsetzt, sondern den Lenkeinschlag oder aber auch das Gas dosiert einsetzen kann. Eine Mischung konnte in Battlefield V festgestellt werden. Neben den Lauf- und Fahreigenschaften, kann man auch die Flugeinstellung hier ausprobieren. Kritik gab es auch hier nicht. Dass man die Profil-Tasten an den linken Rand gelegt hat, macht sich vor allem bei den Wechseln zwischen den verschiedenen Modi positiv bemerkbar. Hier hat der Hersteller gut mit gedacht.

 


 

Fazit

Nichts anderes als die Krone unter den Gaming-Tastaturen visierte der Hersteller mit der Cooler Master MasterKeys MK850 an. Ein ambitioniertes Vorhaben, wie man den vorherigen Worten entnommen haben sollte, aber nicht ohne Erfolg. Ob die extravagante Tastatur diesen Titel verdient, hängt auch ein wenig vom persönlichen Profil bzw. den eigenen Präferenzen ab. Zunächst einmal muss man sagen, dass der Hersteller sich bei der Verarbeitung keine Fauxpas leistet. Alle Stoßkannten sind gleichmäßig und die Konstruktion wirkt robust. Über die Materialwahl lässt sich fast das gleiche sagen. Die Top-Platte verleiht ihr, wie auch der Cooler Master SK630 eine hochwertige Anmutung, welche hier durch die scheinbar größere Dicke des Materials auch haptisch mehr Premium-Flair versprüht. Die Aluminium-Walzen unterstützen diesen Eindruck. Etwas aus dem Raster fällt die hintere Kunststoff-Verlängerung, welche wie nachträglich angesetzt wirkt und der restlichen Materialgüte nicht ganz gerecht wird. Leider trifft das auch auf die Keycaps zu, welche nur aus ABS bestehen und nicht wie die zusätzlichen aus PBT hergestellt werden.

Vor allem will die MK850 durch ihre Ausstattung Punkte sammeln. Die umfassende Beleuchtung mit vielen Effekten, Farben und zusätzlichen Gestaltungsfreiheiten war mehr oder weniger auch schon bei der Cooler Master MK750 anzutreffen, wirkt hier durch die etwas hellere Top-Platte aber etwas verstärkt. In dieser Disziplin stehen die Cooler Master Tastaturen jedoch auch nicht mehr unbedingt an vorderster Front. Die Thermaltake Level 20 RGB präsentiert sich hier ebenfalls beeindruckend. Was die Ergonomie angeht, kann die MK850 jedoch gegenüber dieser eine Vorteil ausspielen. Die enthaltene Handballenablage macht sie nicht nur zu einem bequemen Gaming-Begleiter, sondern stellt sich auch für Vielschreiber als sehr positiv heraus. Hier kann man der Cherry MX Board 5.0 schon beinahe Paroli bieten, auch wenn deren Einstellungen noch einmal deutlich mehr Freiheiten bietet. An den Medientasten gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, außer dass diese nicht beleuchtet sind. Verkraftbar meinen wir. Wirklich gut ist wiederum die Portal Software in Bezug auf das Anlegen von Profilen, Tastenbelegung sowie Makro-Aufnahmen. Hier macht eigentlich kein anderer Hersteller Cooler Master etwas vor. Nur die Beleuchtungs-Einstellungen erfolgen bei Corsair (z. B. Corsair K70 RGB MK.2) etwas intuitiver. Der wirklich große Trumpf der MK850 ist allerdings die Aimpad-Technologie, welche die linearen Cherry MX RGB Red in analoge Tasten verwandelt bzw. zumindest acht (QWERASDF) der 115 Tasten. Nach einer Eingewöhnung stellt sich ein subjektiv merklicher Vorteil in der ein oder anderen Spielsituation ein. Die Profil-Tasten erlauben hierbei ein schnelles Wechseln auch innerhalb eines Spiels, sodass eigentlich immer der bestmöglichste Nutzen aus der Funktion gezogen werden kann. Schade ist, dass die Profil bei Nichtnutzung des Aimpads nicht als Makro-Tasten festgelegt werden können.

Kommt es zum Preis, wird vermutlich ein Großteil der Interessenten erst einmal schlucken müssen. Die UVP wurde auf 200€ festgelegt und wird aktuell im Handel auch nicht unterboten. Der bisherige Throninhaber, die Corsair K95 RGB Platinum ist allerdings regulär mit 185€ auch nicht deutlich günstiger und lässt im direkten Vergleich die Aimpad-Funktion missen und bietet etwas weniger Bling-Bling. Kann man auf beides zum Teil verzichten, bietet die MK750 eine günstige Alternative. Auch die Corsair K70 RGB Mk.2 Low Profile Rapidfire könnte man im Bereich der Premium-Tastaturen in Betracht ziehen. Insgesamt heißt es wieder, dass das persönliche Anwendungsprofil den entscheidenden Ausschlag geben dürfte. Insgesamt hat sich die Cooler Master MK850 den Gold-Award verdient. Kaufen kann man die Tastatur u.a. bei Amazon.

 

Cooler Master MK850
Stolzer Preis, welcher sich durch eine krasse sowie durchdachte Ausstattung rechtfertigt, 14.06.2019

Eingabegeräte Testberichte Hersteller-Homepage Bei Amazon kaufenhttp://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=hardwarejourn-21&l=ur2&o=3
Pro Contra  Cooler Master MK850 28k

+ sehr gute Ergonomie
+ extremes Feature-Set
+ Aimpad-Funktion
+ tolle Beleuchtung
+ Zusatztasten und -Rollen
+ Programmierbarkeit
+ Software & On-The-Fly Bedienung
+ Verarbeitung & Materialwahl

- nur ABS Keycaps
- Medientasten nicht beleuchtet






 

 Cooler Master MK850 award k

 

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