Die Beleuchtung
Da die Sharkoon PureWriter RGB genau wie die HyperX Alloy Core RGB auf eine on-the-fly Steuerung der Beleuchtung setzt, muss keine Software installiert werden. Dies mindert zwar die Möglichkeiten in Bezug auf Beleuchtungseffekte, aber gerade für den gedachten Einsatz im Office, wo meist keine Fremd-Software installiert werden darf, macht dieser Schritt durchaus Sinn. Damit man weiß, wie man die Beleuchtung steuern kann, gibt es dazu eine Übersicht im Benutzerhandbuch.
So können verschiedene Farben und auch Effekte gewählt werden. Leider ist die Beleuchtung selbst auf voller Stufe (subjektiv empfunden) noch relativ dunkel, was unter anderem an der schwarzen Metallplatte unter den Tasten liegt. Für den Büro Einsatz vielleicht gar nicht so schlimm.
Leider ist die Positionierung der RGB LEDs ungünstig gelegt. So werden die unteren Teile der Tastenkappen, auf welchen sich die Beschriftungen für die Media- und Beleuchtungssteuerung befinden, kaum ausgeleuchtet. Auch die Leertaste ist an beiden Seiten nicht mehr vollständig ausgeleuchtet. Hier besteht ganz klar Nachbesserungsbedarf. Ein weiterer Punkt der bezüglich der Beleuchtung auffällt, sind die Indikatoren für Caps Lock, den Nummernblock oder die Rollen Taste. Egal welche Farbe oder welcher Effekt eingestellt ist, bei aktivierter Taste, leuchten diese immer in weiß. Dies mag für den ein oder anderen unschön aussehen, die Kritik liegt jedoch woanders. Wird weiß als konstante Beleuchtung ausgewählt, bleiben die Indikatoren trotzdem weiß. Man weiß also nicht, ob beispielsweise Caps Lock aktiv ist oder nicht. Die Möglichkeit die Farbe der Indikatoren zu ändern besteht zudem leider auch nicht. Eventuell kann ein Firmware Update hier Abhilfe schaffen.
Der Praxistest
Wie üblich ist der Praxistest in verschiedene Bereiche unterteilt. Da das Hauptaugenmerk der Tastatur auf dem Office Bereich liegt, beginnen wir zunächst mit einem kurzen Überblick über die Verwendung im Gaming Bereich. Hier kann die Sharkoon PureWriter mit ihrem N-Key Rollover eine gute Figur machen. Auch der Windows Lock Modus ist in der ein oder anderen hektischen Situation von Vorteil. Leider können mit der PureWriter keine Makros aufgezeichnet werden, was im direkten Vergleich zu anderen mechanischen Tastaturen nochmals klar zeigt, dass der Fokus nicht der Gaming Bereich ist.
Wechseln wir in den Office Bereich kann die Tastatur ihre Stärken ausspielen. Natürlich wurden auch lange Texte, wie zum Beispiel dieser Test, mit der PureWriter geschrieben. Dem Namen nach zu urteilen, sollte sie hier die besten Bewertungen bekommen. Die geringe Höhe und die mechanischen Switche stellen in der Tat einen sehr angenehmen Vorteil gegenüber herkömmlichen Rubber Dome Geräten dar. Wer viel mit Cherry Switchen, insbesondere MX Red oder MX Blue bzw. mit den Kailh-Gegenstücken in der Sharkoon PureWriter schreibt, dem kann ein leichter Unterschied beim Tippen deutlich werden. Innerhalb der ersten hundert Tastenanschläge kam das Gefühl auf, dass die Kailh Red Switche schwergängiger sind, als Cherrys MX Red. Und tatsächlich benötigen Kailhs Lineare Red Switche 5g mehr Gewicht um auszulösen. Für wen Cherrys MX Red Switche mit ihren 40g Auslösegewicht schon an der Grenze liegen, der wird mit dem Kailh Red mit ihren 45g Auslösegewicht nicht zufrieden sein. Dafür sind die Kailh Switche, zumindest subjektiv betrachtet, leiser einzustufen als ihr Cherry Pendant. Dies kann jedoch wiederum auch an der Form der Tastenkappen liegen. Für den Büro Einsatz ist eine leisere Tastatur allerdings ideal.
Leider passierte es ab und zu, dass ein Tastenanschlag nicht komplett registriert wurde und alle hundert oder tausend Wörter mal ein Buchstabe oder ein Leerzeichen fehlt. Ein Muster wann oder wieso dies passiert, konnte sich nicht herauskristallisieren, weshalb sich auch nicht mit absoluter Sicherheit sagen lässt, dass es an den verbauten Kailh Low Profile Switchen, oder aber an der Verarbeitung der Tastatur im Generellen liegt. Außerdem spürt man bei einigen, auf der Tastatur weiter oben liegenden Tasten, ein minimales Schleifen. Wer sehr feinfühlig ist, kann dieses Schleifen als störend wahrnehmen, aber für die Mehrheit sollte es kein Problem darstellen. Einen marginal unschönen Eindruck hinterlässt es dennoch.
Einen ebenfalls unschönen Eindruck macht der instabile Rahmen der PureWriter, denn die dünne Form und da damit verbundene, elegante Äußere, haben ihre Kosten. Besonders in der oberen Mitte reagiert der Rahmen schon beim normalen Tippen mit Nachgeben und die Tastatur biegt sich nach unten. Wer nicht auf seiner Tastatur umher hämmert, kann dies ignorieren, aber auch wie beim o.g. "Schleifeffekt" bleibt ein etwas bitterer Beigeschmack.