Cherry als Firma bedarf eigentlich keiner großen Vorstellung mehr. Neben Tastaturen wie dem Cherry MX Board 1.0, hat der Hersteller schon einige Mäuse für den produktiven Einsatz entwickelt. Der neueste Ableger ist die Cherry MW 8 Advanced, eine für den mobilen Bereich ausgelegte Maus. Ausgestattet mit Bluetooth, einem Funk-Empfänger und einem klassischen USB-Kabel kann diese nicht nur an zwei Systemen parallel genutzt werden, sondern soll auch der Akku zu 8 Wochen durchhalten - ob dieser Nager seinen Spezifikationen nachkommt, kann auf den nächsten Seiten gelesen werden.
Kunststoff und Batterien waren gestern - Cherry hat das Konzept der MW-Serie überarbeitet. Ein Aluminium-Finish bedeckt die Auflagefläche und macht aus der einst typischen Computermaus einen optischen Hingucker. Unter der Haube findet sich ein PixArt PAW3805EK-CJMU, welcher auch auf Glas ohne Probleme sein Arbeit verrichten soll. Mit einem Lithium-Akku beträgt die Lebensdauer etwa 8 Wochen, bevor die Maus per abnehmbaren Micro-USB Kabel wieder aufgeladen werden muss.
Im Gehäuse selbst kann der USB-Stick für eine kabellose Verbindung bzw. dem Transport untergebracht werden. Für den mobilen Einsatz empfiehlt es sich jedoch, die vorhandene Bluetooth-Schnittstelle zu nutzen. Der USB Stick kann dann in der Maus verbleiben und könnte für das Zweit-System gebraucht werden. Die Anwendungsgebiete der Maus sind damit bereits breit gefächert.
Lieferumfang und Verpackung
Die Maus kostet etwa 37,- EUR, für diese kleine Investition kann man keine Überraschungen ewarten. Beigelegt sind neben der Anleitung das USB-Ladebabel, über das die Maus nur aufgeladen werden kann. Der Betrieb erfolgt ausschließlich über den Funk-Empfänger oder Bluetooth. Um die Aluminium-Oberfläche vor Kratzern zu bewahren, hat Cherry der Maus einen kleinen Transportbeutel spendiert.
Die Maus im Überblick | |
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Maus-Typ | Office & Produktiv |
Bezeichnung | MW 8 Advanced |
DPI Einstellung | bis zu 3.200 DPI |
Preis | ~ 37€ |
Hersteller-Homepage | www.cherry.de |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 |
Beleuchtung | Nein, nur Status-LED |
Material | Aluminium, Kunststoff, Gummi |
Ladekabel | 50 cm |
Abmessungen | 99 × 62,5 × 33,5 mm |
Sensor | PixArt PAW3805EK-CJMU (Track on Glass) |
Weitere Eigenschaften | DPI Stufen: 600/1000/1600/3200 |
Die Maus im Detail
Das schwarze Aluminium-Finish on-Top ist von einem silber-poliertem Rahmen umgeben. Die Primärtasten sind erstmals getrennt, zuvor bestanden diese auch noch aus Kunststoff, wie die Cherry MW 2310 zeigt. In der Front ist eine Micro-USB Buchse vorhanden, über diese kann der Nager aufgeladen werden. Auf einer Linie befindet sich dahinter das Mausrad. Dieses hat eine Gummi-Ummantelung mit einem fotlaufendem Muster. Auch dieses ist an den Seiten mit einem poliertem Metall-Rahmen umgeben. An das Mausrad selbst schmiegt sich die Status-Taste heran: Status daher, dass hier die Verbindung abgelesen werden kann und Taste, weil die einzelnen DPI-Stufen gewechselt werden können.
Das Logo ist bei diesem Modell ebenfalls auf dem Maus-Rücken angebracht. An der linken Seite der symmetrisch Maus sind zwei Daumentasten eingelassen. Die sehr flache Maus hat an den Seiten gummierte Auflageflächen für Daumen und, Ring und den kleinen Finger. Dieses Gummi ist von einem Muster geprägt, beschreiben lässt es sich als glatte Linien in dem leicht rauen Gummi.
Die gegenüberliegende Seite kommt leider ohne Daumentasten daher, deshalb eignet sich die Maus nur für Rechtshänder. Die beiden Primärtasten sind insgesamt sehr breit ausgelegt, der Nager selbst allerdings ist mit 99mm recht kurz, wie sich im Praxistest zeigt.
In der Front der Maus befindet sich die Micro-USB Buchse. Über das mitgelieferte Kabel lässt sich die Maus innerhalb von wenigen Stunden komplett laden. Das Eingabegerät kann während des Betriebs aufgeladen werden, jedoch nicht über die USB-Schnittstelle benutzt werden.
Die Unterseite gestaltet sich recht einfach. Außen sind je zwei dünne, dafür jedoch lange Gleitpad-Streifen angeklebt. Wechseln lassen sich diese zwar schon, aber nicht ohne diese zu verbiegen oder zu zerstören. Immer mehr Mäuse, besonders aus dem Gaming-Bereich, sind mit wechselbaren Gleitpads ausgestattet. Ein tolles Beispiel ist die Cougar Surpassion, die nicht nur günstig ist, sondern sich auch bereits sehr gut im Test beweisen konnte.
Nun aber zurück zum Cherry Nager: Der Laser ist etwa mittig platziert, darauf folgt ein Schalter. In der ersten Position ist die Maus ausgeschaltet, auf Position zwei nimmt die Maus die Verbindung zum USB-Stick auf und die letzte, dritte Position ist für die Verbindung per Bluetooth. Zuletzt ist der USB-Stick im Mini-Format im hinteren Bereich untergebracht. Dieser ist magnetisch befestigt und kann nicht herausfallen.
Die Praxis
Um eine Vorstellung zu bekommen wie groß die Maus ist, hier ein Foto mit aufgelegter Hand. Es ist deutlich zu sehen, wie klein die Maus ist - was für portable Office-Mäuse aber kein Unding ist, wie z. B. die Rapoo M10 beweist. Optisch ist der Cherry Nager zwar nicht unbedingt ein auffälliger Hingucker, zeigt aber im Handling und der Bedienung seine Stärken. Bei der Bearbeitung von Bildern oder dem Blättern von Seiten im Browser erweisen sich die Seitentasten als sehr hilfreich. Der Druckpunkt ist allerdings nicht ganz optimal, teilweise müssen die Tasten sehr tief hineingedrückt werden. Anders ist es bei den Primärtasten: Diese haben einen gleichmäßig verteilten Druckpunkt, das Auslösen ist mit verschiedenen Haltungen möglich.
Die Maus wiegt insgesamt nur 92g und ist damit ein wahres Leichtgewicht. Ermüdungsfreies Arbeiten ist damit schon beinahe vorprogrammiert. Der USB-Stick auf der Unterseite kann mit dem Fingernagel behutsam aus dem Schacht gezogen werden. Theoretisch lassen sich auch andere USB-Sticks darin unterbringen, bspw. ein Massenspeicher. Wer die Maus sowieso nur per Bluetooth nutzen würde, kann diesen Schacht dann entsprechend nutzen.
Die Datenübertragung per Kabel funktionierte weder an einer Windows noch an einer OSX-Maschine, auch wenn das Bild hier den Anschein erweckt. Allerdings kann die Maus während des Wireless-Betriebs aufgeladen werden, der Button leuchtet dann rot. Wenn eine Verbindung per Bluetooth hergestellt wird, blinkt die Status-LED blau. Das Wechseln der DPI-Stufen geschieht über den Button selbst, das optische Feedback wird durch Blinken erzeugt.
Cherry hat der MW 8 Advanced einen PixArt-Sensor verpasst, genauer gesagt handelt es sich um den "PixArt PAW3805EK-CJMU Track on Glass". Im Test zeigt dieser, dass er die versprochenen DPI-Werte leisten kann. Was die Abtastrate angeht, so bewegt sich diese bei etwa 8 MHz bei USB-Wireless Verbindung. Hier wird ganz klar die kabellose Verbindung das Bottleneck sein. Die Übertragung im Test war allerdings zu jederzeit einwandfrei und ohne Aussetzer. Der Verbindungsaufbau bei beiden drahtlosen Verbindungen war zufriedenstellend und flott.
Klar, die Abfragerate ist für den Einsatz im Produktiv-Bereich nicht gerade das Schlüsselfeature. Eher stehen Ergonomie, ein guter Akku und eine stabile Verbindung im Vordergrund. Dass es aber auch Wireless-Mäuse mit einer höheren Abfragerate gibt, zeigt die der Corsair Harpoon RGB Wireless. Die abgelieferte Leistung der Cherry MW 8 Advanced kann sich aber als durchaus gut beweisen.
Fazit
Viel gibt es zur Maus nicht zu sagen: Im alltäglichen Einsatz sticht sie gegenüber anderen einfach gestrickten Mäusen nicht heraus. Das Wireless-Feature, mit dem man sich per Bluetooth als auch per USB-Empfänger verbinden kann, macht die Maus zu etwas Besonderem. Doch wie oft kommt es vor, dass man zwei Systeme parallel bedienen muss? Spätestens wenn man bereits per Bluetooth zu einem System verbunden ist, muss man doch wieder aufstehen und den USB-Stick, der sich gut in der Maus unterbringen lässt, einstecken.
Auch in Sachen Ergonomie verfügt die MW 8 über ein geringes Gewicht, das Handling bleibt somit auch über Stunden angenehm und nicht ermüdent. Das bearbeitete Aluminium sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch gut an. Allerdings ist auch hier absehbar, dass sich die feinen Rillen um so schneller mit Schmutz bedecken werden (könnten). Der Akku der Maus konnte in zwei Wochen Testzeitraum nicht vollständig geleert werden, was für einen Akku schönenden Betrieb spricht.
Das Tracking auf einer Glas-Oberfläche konnte sich ebenfalls beweisen. Der verbaute PixArt Sensor ist ein wahrer Segen für das ständige Wechseln von Arbeitsplätzen. Unterschiedliche Untergründe wurden auch bei einer hohen DPI-Rate gleichmäßig wahrgenommen. Das optische Feedback gibt Aufschluss über den Ladezustand, die DPI-Rate sowie zur Wireless-Verbindung. Insgesamt kann sich die Maus als festen Begleiter für das Notebook beweisen. Die Maus kann u.a. bei Amazon gekauft werden.
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+ solider & genügsamer Sensor | - Daumen-Tasten benötigen viel Kraft zum Auslösen |