Nachdem eine einstellbare RGB-Beleuchtung mittlerweile zum guten Ton gehört und Hersteller sich nicht mehr mit dieser von der Konkurrenz abheben können, wird nach weiteren Alleinstellungsmerkmalen gesucht. Der nächste, wenn auch nicht ganz so große Trend, scheint ein Spritzwassergeschütztes Gehäuse zu sein, welchen wir bereits bei der Corsair K68 RGB sehen konnten. Auch die neue MSI Vigor GK40 setzt auf diesen neuen Trend. Was die Tastatur noch bieten kann, klären wir in unserem Test.
Ähnlich der jüngst getesteten Corsair K68 RGB, setzt MSI mit der Vigor GK40 neben einer einstellbaren RGB-Beleuchtung, auf den Spritzwasser Schutz. Im Gegensatz zur Konkurrenz, werden allerdings keine mechanischen Switche, sondern halbmechanische oder auch Menchanical Switche eingesetzt. So soll zwar nicht der Preis nicht in die Höhe getrieben werden, das Tippgefühl dafür allerdings schon. Für einen Straßenpreis von rund 55 EUR will man so ein preislich sehr attraktives Produkt bieten.
Lieferumfang und Technische Daten
Dem günstigeren Preis geschuldet, fällt das Zubehör sehr schmal aus. Lediglich ein Quick-Start-Guide liegt der gut verstauten Tastatur bei. Da es allerdings selbst bei hochpreisigen, mechanischen Tastaturen immer häufiger so aussieht, überrascht der Anblick nicht. Vielleicht sollten die Hersteller wieder vermehrt Augenmerk auf das mitgelieferte Zubehör legen, denn damit kann man sich in den allermeisten Fällen von der Konkurrenz absetzen.
Das Keyboard im Überblick | |
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Tastatur-Typ | Gaming, halbmechanisch |
Bezeichnung | MSI Vigor GK40 |
Switch | MSI Membrane (halbmechanisch) |
Preis | ca. 55 EUR |
Hersteller-Homepage | www.de.msi.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 |
Beleuchtung | Ja, RGB-LEDs |
Material | Kunststoff |
Abtastrate | keine Angabe |
Kabel | 1,8m lang |
Abmessungen | 472 × 207 × 39 mm |
Gewicht | 1,056kg |
Weitere Eigenschaften | Full Anti-Ghosting Wasserresitent Multimediatasten Gaming Mode Handballenauflage |
Die Tastatur im Detail
Den günstigeren Preis sieht man der Vigor GK40 auf den ersten Blick nicht direkt an. Die glänzenden Stellen des verwendeten Kunststoff verraten dann doch die eigentliche Zielgruppe – Käufer mit einem eingeschränktem Budget. Das diese jedoch genau auf Design achten wie die Premium Käufer, ist MSI wohl bewusst, weshalb die Tastatur mit prägnanten Kanten und dem MSI-Farbschema versehen worden ist.
Die Größe der Tastatur und die Anordnung der Tasten entsprichen einem typischen Layout mit Nummernblock. Auf den ersten Blick sind keine Zusatztasten wie etwa Media- oder sonstige Steuerungstasten zu finden. Diese verstecken sich als FN-Tasten under den F1-F12 Tasten. Über diese lässt sich Musik steuern oder bestimmte Programme öffnen. Zur Steuerung der Beleuchtung, sind auch die Pfeiltasten mit einer zweiten Funktion ausgestattet. Wie sich die Beleuchtung mithilfe der Software steuern lässt, zeigen wir später.
Oberhalb der angesprochenen F-Tasten, hat man Designtechnisch nicht gespart. So bekam die Vigor GK40 ein leicht beleuchtetes MSI Gaming Logo und den MSI Gaming Drachenkopf, den wir noch von der MSI GK-701 kennen, bei den Indikatoren für den Nummernblock oder die Feststelltaste. Leider wurde die Beleuchtung des MSI Gaming Schriftzugs, nicht mit in die RGB-Beleuchtung integriert. Stattdessen erstrahlt sie immer in einem gedeckten rot. Da farblich das gleiche für den Drachen und die Indikatoren gilt, ist dies eher zu verschmerzen, als wäre es nur ein Teil der Tastatur.
Entfernen wir die Tastenkappen, kommen die verbauten halbmechanischen Switche zum Vorschein. Damit diese die Beleuchtung nicht behindern oder für eine unausgewogene Beleuchtung der Schriftzeichen auf den Tastenkappen sorgen, sind sie farblos gehalten. Die für die Beleuchtung zuständige LED ist darunter verbaut. Somit ist für den Spitzwasser-Schutz keine zusätzliche Sillikonhülle, wie bei der Corsair K68 RGB notwendig. Die Switche samt Beleuchtung sind in eine Kunststoffhülle eingelassen und somit vor Wasser oder anderen Flüssigkeiten geschützt.
Auf der Unterseite der Tastatur befinden sich leider nur zwei Gummifüße. Auch wenn diese im Vergleich sehr groß sind, wird es schwer zu glauben, dass sie für einen guten Halt sorgen können. Hier besteht Nachbesserungspotenzial.
Dafür wurde nicht mit der Anzahl der ausklappbaren Füße gegeizt, denn im Gegensatz zu nahezu allen anderen Tastaturen, bekommt die Vigor GK40, gleich vier Füße spendiert. So kann für jeden eine angenehme Schreibhöhe gefunden werden. Damit wenigstens bei aufgestellter Tastatur genügend Grip vorhanden ist, sind alle Füße mit kleinen Gummistreifen versehen.
Bevor wir auf der nächsten Seite zu unserem Praxistest kommen, werfen wir noch einen abschließenden Blick auf die Rückseite der Tastatur. Bis auf das fest verbaute und mit Stoff ummantelte USB Kabel, ist hier auch nicht viel zu sehen. Nach 1.8m endet das Kabel dann in einem schmalen und vergoldetem USB Stecker, der keine anderen USB-Anschlüsse blockiert.
Die Software
Die Software der MSI Vigor GK40, besteht aus zwei verschiedenen Programmen. Zum einen kann zur Steuerung der Tastatur das universelle Mystic Light Programm verwendet werden. In diesem ist es möglich, alle kompatiblem MSI Gaming Produkte, also neben der Peripherie, auch die Hardware zu steuern. Nachdem das Produkt ausgewählt wurde, bei dem man die Einstellungen vornehmen möchte, kann die Beleuchtung an- und ausgeschaltet, der Effekt mit dazugehörigen Parametern ausgewählt, eine Farbpallete ausgesucht und die Beleuchtung aller erkannten Produkte synchronisiert werden. Der Party Button öffnet eine Art Freundesliste, zu der man Leute hinzufügen kann. Was man dann mit diesen Freunden machen kann, ist leider nicht ersichtlich.
Die zweite Software mit dessen Hilfe die Vigor GK40 individualisiert werden kann, ist das MSI Gaming Center. In diesem Programm wird sich ausschließlich auf die Beleuchtung der angeschlossenen MSI Peripherie beschränkt. Auch hier kann aus einer Farbpallete gewählt und ein Effekt ausgesucht werden. Das Gaming Center ist die deutlich übersichtlichere Software, nicht zuletzt dadurch, dass der Hintergrund des Mystic Light Programms zum Teil durchsichtig ist und eine Art Kohlefaser Textur besitzt. Dafür muss man beim Gaming Center mit etwas weniger Funktionsumfang leben.
Die Beleuchtung
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, die MSI Vigor GK40 in ihrer vollen Farbenpracht abzulichten. Dabei konnten wir erfreut feststellen, dass die Ausleuchtung der Tasten, im Vergleich mit der MSI GK-701 RGB, um Einiges besser und nahezu perfekt ist. Es sind nur an einigen wenigen Tasten, kleine Abweichungen bei der Ausleuchtung zu erkennen. Dafür ist die Farbtreue der LEDs nicht von bester Qualität. Alle ausgewählten Farben haben einen teilweise deutlich sichtbaren blauen Schimmer. Gelbe Beleuchtung sieht so Stellenweise grün aus und wählt man weiß au, so hat man eine Mischung aus weiß und blau. Für den aufgerufenen Preis der Tastatur mag man dies leichter verschmerzen zu können, Nachbesserungsbedarf besteht aber weiterhin.
Der Praxistest
Bevor wir zu unserem abschließenden Fazit kommen, unterziehen wir der Tastatur einer Belastungsprobe in unserem Praxistest. Diesen beginnen wir zunächst mit einem Office-Betrieb. Verbaut wurden bei dieser Gaming Tastatur halbmechanische Switche, die sich dem Tippgefühl von mechanischen Switchen stark annähern. Tatsächlich erinnern die Switche der Vigor GK40 an eine sehr leichte Version der Cherry MX Brown Switche. Allerdings haben die Tasten deutlich mehr Spiel und fühlen sich etwas schwammig an. Nachdem wir bereits einige Tastaturen mit halbmechanischen Switchen in der Redaktion hatten, können wir sagen das die hier verbauten Switche zu den Besten der bisher getesteten, zählen.
Somit war es auch bei längeren Schreibperioden immer noch ein angenehmes Tippgefühl. Die fest verbaute Handballenauflage hat auch ihren Anteil dazu beigetragen, dass Ermüdungserscheinungen entweder erst nach sehr langer Zeit, oder gar nicht auftraten. Einzig das schwammige Gefühl der Tasten sorgte auch nach längerer Eingewöhnungszeit, immer mal wieder für einen Schreibfehler. In unseren virtuellen Lieblingswelten haben diese jedoch nicht weiter gestört. Wer allerdings vorhat mit dieser Tastatur kompetitive Spiele wie etwa Counter Strike GO zu spielen, sollte sicher sein das er immer die Taste trifft, die er treffen möchte. Wird es dann zusätzlich auch noch etwas hektisch, machen sich die fehlenden Gummifüße auf der Unterseite bemerkbar. So wird es quasi zur Pflicht eines der beiden Fußpaare aus zuklappen, damit die Vigor GK40 nicht willkürlich über den Tisch rutscht.
Sollte die Tastatur beim verrutschen dann auch noch das Lieblingsgetränk verschütten, wäre bei den meisten Tastaturen Feierabend. So aber nicht hier. Dank des Spritzwasser Schutzes, ist ein umgekipptes Getränk absolut kein Problem mehr. MSI hat zwar keine IP-Zertifizierung für die Vigor GK40 angegeben, wir haben aber mehr als nur ein Glas Wasser über die Tastatur laufen lassen und sie funktioniert immer noch ohne Probleme.
Damit das verschüttete Getränk auch wieder abfließen kann, musste eine Designtechnische Entscheidung getroffen werden. So wurden in den unteren Ecken der Tastatur kleine Löcher eingelassen durch welche die Flüssigkeit ablaufen kann. Leider sind diese Löcher nicht gut versteckt und fallen im normalen Betrieb auf. Auch wenn es nur ein kosmetisches Problem ist, hätte man dies jedoch umgehen können, indem man die Abflüsse anders gesetzt hatte. Hier wurde schlicht und einfach gepatzt. Auf der nächsten Seite kommen wir zu unserem abschließenden Fazit.
Fazit
Mit der Vigor GK40 ist es MSI gelungen, eine gute und ausgewogene Gaming Tastatur, für den kleineren Geldbeutel zu kreieren. Dank Full-Ghosting, einer einstellbaren Beleuchtung und dem Wasserresistenten Design werden Spieler nur wenig vermissen, insbesondere wenn man sich den Kaufpreis von aktuell ca. 55 EUR zu Gemüte führt. Trotz des Preises, hat die Verarbeitungsqualität nicht gelitten und ist sehr zufrieden stellend. Natürlich kann man sie nicht mit der einer 150€ Tastatur vergleichen, aber auch ohne Metalloberflächen oder andere Materialien, muss sich die Vigor GK40 nicht verstecken.
Die verbauten Switche sollen das beste aus den beiden Welten der Membran und der mechanischen Switche bieten. So ganz können sie dies jedoch nicht umsetzen. Das Tipp- und Schreibgefühl ist unserer Meinung nach, dass Beste bei halbmechanischen Switchen und stellt besonders für Nutzer von Membran Switchen, ein ordentliches Upgrade dar. Wer allerdings mechanische Switche gewöhnt ist, wird seine Zeit brauchen um mit dem leider doch etwas schwammigen Verhalten warm zu werden.
In der Praxis macht sich dieses Verhalten zwar deutlich bemerkbar, wird jedoch von den ungenügenden Gummifüßen der Unterseite überschattet. Es ist ein Rätsel weshalb lediglich zwei Gummifüße auf der Unterseite angebracht worden sind und nur an den ausklappbaren Standfüßen noch weitere Gummifüße zu finden sind. Wer Stabilität und einen festen Stand haben möchte, ist also gezwungen eines der beiden Fußpaare auszuklappen.
Auch wenn die Beleuchtung einstellbar ist, dürften einige Nutzer allerdings weitere Einstellmöglichkeiten oder speicherbare Benutzerprofile vermissen. Die Mystic Light Software zeigt einen solchen Reiter zwar an, jedoch war dort einfach nichts vorhanden. Auch der mögliche Party-Bereich lässt Fragen offen, da es keine Angaben darüber gibt, wofür dieser gut ist und was dort gemacht werden kann. Das es dann noch eine zweite, optisch komplett andere Software gibt, macht die Verwirrung perfekt.
Fassen wir das Fazit zusammen kommen wir zu folgenden Ergebnis. Die MSI Vigor GK40 ist eine ausgewogene und gut verarbeitete Gaming Tastatur die einige Features deutlich teurerer Tastaturen übernimmt. Allerdings ist die mögliche Stabilität der Tastatur nicht ausreichend und die optionalen Softwares sind unübersichtlich und nicht in vollem Funktionsumfang zu benutzen. Wer dies verkraften kann, bekommt für ca. 55 EUR dann eine gute und vor allem bunte Gaming Tastatur.
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