Mit der Cooler Master MasterKeys Pro L RGB konnte der Hersteller sich bereits eine Empfehlung unsererseits verdienen. Ein paar Kritikpunkte hatten wir allerdings. Mit der Cooler Master MasterKeys MK750 scheint es nun so, als wären alle diese Kritikpunkte beachtet und abgestellt worden. Die Tastatur verfügt nun über eine Handballenauflage und dedizierte Medientasten. Auch an der bereits umfangreichen Beleuchtung wurde nochmals gefeilt. Bei den Schaltern geht man weiterhin kein Risiko ein und vertraut auf Cherry MX Derivate. Wir waren vorab extrem gespannt, ob sich die Änderungen bemerkbar machen.
Wie man unschwer erkennt, wurde nicht nur technisch einiges getan, sondern auch namentlich. Der Bezeichnungs-Dschungel der MasterKeys Pro Serie ist hier nun nicht mehr anzutreffen. Denn obwohl die Austattung die vorliegende Tastatur eigentlich oberhalb aller MasterKeys Pro Modelle platziert, bekommt sie dieses Kürzel nicht. Ob noch weitere Tastaturen mit ähnlicher Namensgebung folgen werden, ist uns aktuell nicht bekannt. Da man bei den Mäusen ähnlich vorgegangen ist (MasterMouse 520 = MM520), ist es zumindest denkbar.
Was nun bei der MK750 im Gegensatz zur Pro L RGB konkret anders ist und was unangetastet geblieben ist, versuchen wir auf den folgenden Seiten zu klären. Der Fokus soll dabei natürlich auf der MK750 liegen.
Lieferumfang und Verpackung
Unterschiede sind bereits bei der Verpackung vorzufinden. Zwar ist der Grunton immer noch Grau, jedoch folgt man auch hier dem neuen Lila Farbschema. Zudem kommt nun eine zweischichten Verpackung zum tragen, welche bereits beim Öffnen einen hochwertigeren Eindruck hinterlässt. Im Inneren erwartet einen dann neben der Tastatur und Handballenauflage ein Staubschutz, welchen wir schon bei der Pro L RGB vorgefunden haben, ein stoffummanteltes USB Kabel mit Typ-A und Typ-C Stecker sowie einen Tastenabzieher. Neu ist die Dreingabe von neun zusätzlichen lila Tastenkappen aus PBT. Fehlen darf natürlich nicht die Kurzanleitung, da viele Funktionen auch on-the-fly erfolgen können.
Die Tastatur im Überblick | |
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Tastatur-Typ | Gaming, Mechanisch |
Bezeichnung | Cooler Master MasterKeys MK750 |
Switch | Cherry MX Red |
Preis | ~ 140 EUR |
Hersteller-Homepage | http://eu.coolermaster.com/de/ |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 (Typ-C) |
Beleuchtung | Ja, RGB-LEDs |
Material | Kunststoff, Metall (im Inneren) |
Abtastrate | 1000 Hz |
Kabel | 1,8m lang (abnehmbar) |
Abmessungen | 438 x 42 x 133 mm |
Gewicht | 1,0 kg |
Weitere Eigenschaften | abnehmbare Handballenauflage FN-Key Rollover RGB Beleuchtung (Tasten und Gehäuse) Funktionstasten (FN-Key) dedizierte Medientasten Windows Key Lock OnBoard Speicher |
Die Tastatur im Detail
Die Cooler Master MasterKeys MK750 ist, ebenso wie die Pro L RGB, eine Full Size Tastatur. Auch die Tastenanzahl ist identisch, jedoch sind die Layouts der Tasten bzw. vor allem die Funktionstasten in vielen Bereichen unterschiedlich. Auch beim Design gibt es Unterschiede, welche nicht nur durch das Vorhandensein der Handballenauflage zu finden sind.
Aber fangen wir beim Konstrukt selber an. Das Gehäuse der Tastatur besteht aus Kunststoff und Aluminium. Durch die Aluminiumplatte soll die Aufnahme der Schalter verstärkt werden. Bei vielen anderen Modellen kommt hier Stahlblech zum Einsatz, was sich vor allem auch beim Gewicht niederschlägt. Denn mit knapp einem Kilo ist die MK750 relativ leicht für eine mechanische Tastatur. Dank der Gummi-Füße ist ein sicherer Stand aber dennoch gewährleistet.
Die Handballenauflage verfügt ebenfalls über Gummi-Füße. Zudem ist sie an der Frontseite intern mit Magneten versehen. Sie haftet sich somit bei Bedarf an die Tastatur. Sehr stark ist die Wirkung allerdings nicht. Die Oberfläche der Auflage ist mit einem Bezug versehen, welcher vom Hersteller als PU-Leather bezeichnet wird. Vermutlich eine neumodische Beschreibung für Kunstleder. Nichtsdestotrotz kann man die Beschaffenheit als sehr weich und angenehm bezeichnen. Für lange Arbeiten mit der Tastatur sicherlich ein Mehrwert.
Beim Tastenlayout ist wohl der größte Unterschied zur Pro L RGB oben rechts vorzufinden. Statt der Profiltasten, sind dort nun dedizierte Medientasten platziert, welche ihre Funktion nur bei Beleuchtung offenbaren. Von links nach rechts sind es konkret Mute, Backskip, Skip und Play/Pause - also die üblichen. Anmerken kann man hier auch, dass wir die Mute-Taste bei der Pro L vermisst hatten. Lautstärkeregelung erfolgt auch bei der MK750 über Funktionstasten, welche auf den Bildauf und -ab Tasten gelegt sind.
Die Farbeinstellung sowie der Sperr- und Makro-Tasten sind wie gehabt umgesetzt. Neu ist jedoch der Umfang, welcher bei der on-the-fly Beleuchtungsbedienung angeboten wird. Darauf gehen wir aber noch später ein. Die oben links abhanden gekommenen Profiltasten sind nun als Funktionstasten auf den Zahlen eins bis vier gelegt.
Wie man auf den vorherigen Aufnahmen vermutlich schon erkennen konnte, sind die Tasten der MK750 freistehend. Dadurch wirkt sie insgesamt etwas offensiver als die Pro-Serie und deutet ihrer Ausrichtung als Gaming-Tastatur stärker an. Der Vorteil hieran ist, dass etwaiger Schmutz darunter leichter entfernt werden kann, da er einfach "durchrutschen" kann.
Als weiteres Highlight wurde ein weiteres Beleuchtungsfeature integriert. Nicht nur die Tasten können einzeln beleuchtet werden, sondern auch der Rahmen hat nun Elemente erhalten. Beide Seiten sowie die Front verfügen über einen lichtdurchlässigen Streifen, welcher von vielen Effekten aufgegriffen wird um das Ausmaß zu vergrößern.
Wie man auch bereits erkennen konnte, ist das Kabel abnehmbar. Tastaturseitig kommt ein Typ-C Anschluss zum Einsatz, was sehr zu begrüßen ist. Er verfügt zwar nur über den 2.0 Standard, jedoch war das anstöpseln bei der Pro-Serie geringfügig fummelig. Auch die Kabelführung wurde etwas angepasst. Die Kanäle verlaufen nun nicht mehr seitlich heraus, sondern mehr oder weniger an den Ecken. Leider wird das Kabel nicht sehr gut eingeklemmt, sodass es auch leicht wieder herausrutscht.
Die Beleuchtung
Die Beleuchtung lässt sich bei der Cooler Master MasterKeys MK750 wieder über zwei verschiede Arten umsetzen. Zum einen können Einstellungen mittels Software erfolgen. Diese ist ~75MB groß, spezifisch für die MK750 und kann kostenlos auf der Herstellerseite heruntergeladen werden. Sie ist sehr ähnlich zur Software der Pro-Serie aufgebaut, nur, dass man hier nun auch Makros festlegen kann. Auch eine freie Programmierung alle Tasten kann hier erfolgen. Ein Zugewinn, den wir zuvor vermisst hatten. Man findet sich in der Software eigentlich schnell zurecht, da alles gut strukturiert und selbsterklärend ist. Anmerken muss man, dass sie nicht zwangsläufgig erforderlich ist. Möchte man sein System also schlank halten, kann man sich auch auf die Bedienung per on-the-fly beschränken.
Zum anderen können die Einstellungen on-the-fly erfolgen. Dazu wird die Funktionstaste in Kombination mit einer der vielen gekennzeichneten Tasten gebraucht. Um sich hier zurechtzufinden, ist die Kurzanleitung unbedingt notwendig. Denn auch wenn die grundsätzliche Bedienung eigentlich gleich geblieben ist, wurde der Umfang noch mal ein wenig erhöht, da auch die neuen Beleuchtungsstreifen am Gehäuse eingestellt werden wollen.
Im folgenden haben wir ein paar Farben festgehalten. Die umfangreichen Effekte zu beschreiben oder gar zu fotografieren, ist kaum möglich. Wer sich diese genauer anschauen möchte, findet auf der Produktseite eine animierte Darstellung.
Die Beleuchtung an sich ist realtiv gleichmäßig und auch in heller Umgebung ausreichend hell. Lediglich die Symbole auf der unteren Hälfte der Kappen leuchten etwas schwächer. Dies liegt daran, dass sich die LED am oberen Rand befindet und das Licht nur durch die klaren Schaltergehäuse gestreut werden.
Die LED pro Taste ermöglicht es, dass nicht alle Tasten in ein und der selben Farbe erstrahlen müssen. Man kann die freie Programmierung bspw. auch dazu nutzen, sich in Spielen Funktionen mit Farben zu markieren, um sich so besser zurechtzufinden. Natürlich sind Effekte wie der Regenbogenverlauf auch wieder vorhanden. Wie gesagt, wird er hier aber auch noch auf den Rahmen erweitert.
Der Praxistest
Das Schreib bzw. Arbeitsgefühl ist zu anderen Tastaturen mit Cherry MX Red eigentlich nicht zu unterscheiden. Obwohl es sich merkwürdigerweise bei der MK750 so anfühlt, als würden die Tasten etwas strammer sein, als bspw. bei der Pro L RGB mit den selben Schaltern. Dabei kann es sich natürlich auch um einen subjektiven Eindruck handeln, welcher durch die Alltagsnutzung mit diesen eventuell schon verschliessenen Switches zustande kommt.
Die Handballenauflage ist aber auf jeden Fall als positve Erweiterung der Pro-Serie zu begutachten. Das Material ist auch bei längerer Nutzung angenehm und bietet von sich aus bereits eine gewisse Wärme, die man bei Kunststoff-Auflagen misst. Nützlich ist dabei auch, dass man sie vom Gehäuse trennen kann und sie dennoch stabil steht. Denn für eine Nutzung direkt am Gehäuse wirkt sie etwas kurz, wodurch man mit gekrümmten Fingern arbeiten müsste. Mit etwas Abstand, ist dieses Problem dann nicht mehr vorhanden. Natürlich kann es auch hierbei um eine subjektive Emfpfindung bzw. Vorliebe handeln. Gut ist auf jeden Fall, dass man hier selber frei entscheiden kann.
Ein zusätzliches Feature ist durch die neun extra Tastenkappen aus Doubleshot PBT in lila gegeben. Diese sind speziell für die "Gaming-Tasten" beschriftet und sollen damit diese vor einer erhöhten bzw. ungleichmäßigen Abnutzung schützen. Wie man erkennt, sind die Kappen vollständig aus dem robusten PBT hergestellt. Sie lassen sich dabei nicht nur durch die Farbe von den restlichen Kappen unterscheiden, sondern auch taktil. Denn die Oberfläche ist geringfügig rauer. Der Unterschied ist zwar nicht so gewaltig wie bspw. bei der MM530, jedoch nicht zu verbergen. Wir finden es allerdings sehr schade, dass Cooler Master nicht alle Kappen aus PBT herstellt, sondern nur die ausgewählten.
Fazit
Dass uns die Cooler Master MasterKeys Pro L RGB schon sehr gut gefallen hat, ist nicht zu verschweigen. Jedoch gab es auch etwas Kritik. Bei der Cooler Master MasterKeys MK750 scheinen genau diese beachtet worden zu sein. Das Gehäuse der MK750 ist angepasst worden und kann nun mit beleuchteten Streifen aufwarten. Diese erweitern die Beleuchtung noch einmal etwas. Man muss aber auch sagen, dass man von den seitlichen Streifen bei Nutzung nichts sieht und der Vordere verdeckt wird, sollte man die Handballenauflage direkt an die Tastatur schieben. Ob dies also ein Mehrwert ist, muss man persönlich entscheiden. Zumindest lässt sich sagen, dass die Übergänge der Streifen etwas besser verarbeitet werden könnten. An den Seiten sind nämlich leicht scharfe Kanten vorhanden und die Frontblende sitzt nicht ganz mittig, sodass auf beiden Seiten leichte Kanten entstehen. Beide Aspekte haben keinen Einfluss auf den Alltag, jedoch sollte es nicht unerwähnt bleiben. Auch die Kabelführung auf der Unterseite könnte unserem Empfinden nach etwas angepasst werden, da das Kabel nicht so fest darin eingeklemmt wird, wie es sollte. Einen weiteren Kritikpunkt gibt es bei der Wahl der Kappen. Denn wir hätten uns gewünscht, dass der Hersteller konsequent PBT-Kappen einsetzt, statt nur die Gamer-Tasten durch die Extra-Keycaps zu bedienen.
Nun aber zu den positiven Aspekten, welche auf jeden Fall überwiegen. Zum Einsatz kommen Cherry MX Schalter, welche sich wirklich bewährt haben. Nicht ohne Grund kommen diese auch bei vielen anderen Tasaturen zum Einsatz. Dass die Auswahl mit MX Red und MX Brown etwas dürftig ist kann man verkraften, da beide Switches wohl am verbreitesten sind. Die Anpassungen am Layout bzw. der Platzierung der Funktionstasten finden wir auch gelungen. Die dedizierten Medientasten finden wir wesentlich sinnvoller als die Profiltasten. Hier ist also ein echter Mehrwert gegeben. Vor allem, da nun auch eine Mute-Taste vorhanden ist. An der Beleuchtung ist eigentlich wieder nichts auszusetzen, außer dass die Ausleuchtung am oberen Rand deutlich höher ist, als am unteren Rand der Keycaps. Unangenehm störend ist dies aber, subjektiv betrachtet, nicht. Gut gefällt uns auch, dass beim Stecker an der Tastatur nun ein Typ-C Stecker verbaut wurde. Denn beim ehemals Micro-USB Stecker musste man schon etwas fummlen, bis man ihn korrekt einstecken konnte. Besonders loben muss man die Handballenauflage. Sie bietet genau den Komfort, den wir bei der Pro-Serie vermisst hatten. Dass diese hier durch das Material auch noch leicht gepolstert ist und immer handwarm erscheint, kann als wirklich durchdacht bezeichnet werden.
Preislich liegt die Tastatur, zumindest der UVP nach, auf dem Niveau der MasterKeys Pro L RGB mit der identischen Größe. Schaut man sich jedoch die aktuelle Preislage der Pro-Serie an, so kann man noch einen kleinen Preisrutsch erwarten. Bei der Konkurrenz findet man in diesem Segment die ebenfalls sehr gute MSI GK-701 RGB, welche zwar etwas günstiger ist, jedoch keine Handballenauflage beinhaltet. Ebenfalls auf Ergonomie getrimmt, aber "nur" mit weißer Beleuchtung erhältlich, ist mit der Cherry MX Board 5.0 auch eine Alternative gegeben, welche aktuell für ~115€ erhältlich ist. Relativ ähnlich ist auch die Corsair Gaming K95 Platinum ausgestattet, welche allerdings mit ~190€ deutlich teurer ist.
Cooler Master MasterKeys MK750 | ||
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+ an sich gute Verarbeitung... | - ... mit kleinen Makeln |
Die gefunden negativen Kritikpunkte sind nicht allzu schwer zu gewichten. Insgesamt erhält man also eine hervorragende Tastatur, welche sich auch für sehr lange Gaming-Sessions empfiehlt. Daher verleihen wir ihr unseren Gold Award.
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