Mitte dieses Jahres konnte wir uns mit der Interceptor DS200 Gaming Maus einen ersten Eindruck der Gaming Peripherie des Herstellers MSI verschaffen. Zu bemängeln gab es im Grunde nur die Beleuchtung der Maus, weshalb eine bessere Bewertung untersagt blieb. Nun legt der Hersteller nach und will mit dem Nachfolger MSI Interceptor DS300 beweisen, dass es nochmals besser geht.
Auch die DS300 ist wieder mit einem Lasersensor ausgestattet, der aus dem Hause Avago stammt und auf den Namen ADNS-9800 hört. Dieser soll in Verbindung mit Omron Switchen, der überarbeiteten RGB-Beleuchtung und der angepassten Software, ein abgerundetes Gaming-Paket zum günstigen Preis von ca. 40€ bieten. Ob dies gelingt, wird unser Test klären.
Lieferumfang und Verpackung
Im Vergleich zum Vorgänger, fällt das Zubehör der Interceptor DS300 geringer aus. Das liegt daran, dass die anpassbaren Gewichte nun in der Maus versteckt sind und keine eigene Verpackung mehr bekommen. Ein User Guide erwartet den Käufer jedoch auch hier.
Die Maus im Überblick | |
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Maus-Typ | Gaming, Laser |
Bezeichnung | MSI Interceptor DS300 |
DPI Einstellung | bis zu 8.200 DPI |
Preis | ca. 40 EUR |
Hersteller-Homepage | www.msi.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 |
Beleuchtung | Ja, RGB-LEDs |
Material | Kunststoff |
Abtastrate | 1000Hz |
Kabel | 1,8m lang |
Abmessungen | 125 × 81 × 43 mm |
Gewicht | variabel |
Weitere Eigenschaften | Onboard-Speicher Programmierbare Tasten einstellbare Beleuchtung 4 Gaming-Profile einstellbares Gewicht |
Die Maus im Detail
Farblich bleibt MSI sich treu und spendiert der Interceptor DS300 auch wieder ein schwarz-rotes Kleid. Mit Ihren Abmessungen von 125 x 81 x 43mm, ist sie allerdings etwas größer als Ihre Vorgängerin. Die Front der DS300 bietet ein klassisches Bild und fällt nicht aus der Reihe, wie beispielsweise eine ASUS ROG Spatha. Auch auf den silbernenfarbenen Boden hat man verzichtet. Dem Design der Maus tut dies jedoch keinen Abbruch. Die ergonomische und für Rechtshänder optimierte Form ist klar erkennbar und auch die Oberflächenbeschaffenheit der Maustasten wird deutlich. Das diese für ausreichend Haftung bei der Verwendung der Maus sorgt, ist nicht schwer zu erahnen.
Das USB-Kabel zum Anschluss an den Rechner, befindet sich nun anstelle in der Mitte der Maus, an der Linksklick-Taste. Ob dies Design- oder Technische Gründe hat, lässt sich nur vermuten. Klar hingegen ist, dass es sich nicht abnehmen lässt. Für Vollzeit LAN-Party Gänger mag dies eventuell ein Problem darstellen, für den Großteil der Nutzer ist es jedoch nicht von Belangen. Nach 1.8 Metern Länge, endet das gesleevte Kabel in einem vergoldeten Stecker der für die beste Übertragung sorgen soll.
Die Seiten verraten ganz klar die Gaming Gene der Maus. Auf der linken Seite finden wir eine DPI-Anzeige, zwei frei belegbare Tasten die im Auslieferungszustand mit Vor und Zurück belegt sind. Darunter ist eine Gummierung angebracht, auf welcher der Daumen seinen Platz findet. Das Ganze ist in einer Art Mulde platziert und wird an der Unterkante, durch die kleine Daumenablage mit rotem Akzent, abgerundet.
Die rechte Seite ähnelt der linken Seite stark, ist allerdings nicht so ausgiebig mit Features versehen. Die Gummierung finden wir allerdings auch hier wieder. Je nachdem wie die Maus gehalten wird, können sich der Ringfinger und der kleine Finger, oder nur letzterer ausruhen. Damit die Ergonomische Form auch hier gegeben ist, gibt es auch auf der rechten Seite eine kleine Ablage.
Auf der Rückseite prangt der MSI-Drache welcher im Betrieb in 16.8-Millionen Farben erstrahlen kann. Auffällig ist auch die optische Zweiteilung der Oberschale, welche durch das Logo geht. Solch eine Kante lässt sich nahezu immer an modernen Autos finden und soll die Form und Designsprache unterstützen, was bei der Maus gut gelungen ist.
Bevor wir uns dem Praxistest widmen, werfen wir noch einen Blick auf Ober- und Unterseite der Maus. Von der Oberseite wird die Form der DS300 sehr gut deutlich. Beide Fingerablagen an den Seiten, die Links- und Rechtsklick-Tasten sowie die Zweiteilung kommen gut zur Geltung.
Hinter dem Mausrad befindet sich ein länglicher Schalter, welche zum Umschalten der voreingestellten DPI-Stufen verwendet wird. Die Position des DPI-Schalters ist immer Geschmackssache, jedoch ist es im Grunde nur ein logischer Schluss ihn direkt hinter das Mausrad zu positionieren. Abgesehen von seiner Position fügt er sich gut ins Gesamtbild ein und wirkt nicht deplatziert.
Die Unterseite der DS300 offenbart den Avago ADNS-9800 Laser Sensor, welcher mit bis zu 8.200 DPI auflösen kann. Des Weiteren finden wir vier Mausfüße, einen Typenaufkleber und die Abdeckung für das Fach mit den herausnehmbaren Gewichten.
In diesem Fach befinden sich drei Gewichte mit einem Gewicht von jeweils 4.5g. Damit kann das Gewicht der Maus an die Eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Diesen Trend gab es vor einer Weile sehr ausgeprägt, ebbte dann jedoch ab. Er wird sicherlich nicht zu einem K.O.-Kriterium werden, aber es ist schön zu sehen, dass dem Käufer die Möglichkeit zur Anpassung gegeben wird.
Insgesamt wirkt die Interceptor DS300 optisch erwachsener und solider als das Vorgängermodell (DS200). Komische Blicke der Kollegen im Büro-Einsatz, erntet man nun nicht mehr. Welches Design besser gefällt, bleibt aber jedem selbst überlassen.
Die Software
Mit Hilfe der Software können die Features der Maus, wie etwa die Beleuchtung oder die Empfindlichkeit des Sensors eingestellt werden. Der Abschnitt Main Control, befasst sich mit den Tasten der DS300. Hier kann für jede verfügbare Taste, eine andere Funktion ausgesucht und zugewiesen werden. Uns ist aufgefallen, dass die Vor- und Zurück-Tasten für den Browser, genau anders herum sind, als es bei den bisher getesteten Mäusen der Fall war. Zum Glück kann es umgestellt werden, dass keine Umgewöhnung erfolgen muss.
Im Performance Bereich können alle Leistungswerte angepasst werden, die Empfindlichkeit des Sensors, die Windows Mausgeschwindigkeit, die Polling Rate, die Doppelklick Geschwindigkeit, die Lift-Off Distanz und die Scroll-Geschwindigkeit. Die getätigten Änderungen können dann in jedem Bereich einem von vier Profilen zugeordnet und gespeichert werden.
Der Macro-Bereich macht genau das, was der Name erwarten lässt. Hier können Macros aufgezeichnet, Tasten zugeordnet und auf dem Internen Mausspeicher, gespeichert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit vorhandene Macros oder vorgefertigte von anderen Usern, zu importieren und selber zu verwenden.
Wer die Beleuchtung seiner DS300 anpassen möchte, kann dies dann im Bereich der Light Option machen. Die Beleuchtung des MSI Logos und des DPI-Schalters, kann ein- oder ausgeschaltet werden. Dazu kann aus drei Effekt Stufen und vier Effekten gewählt werden. Die Farboptionen im rechten Bereich des Fensters beziehen sich jedoch lediglich auf das MSI Logo. Die DPI-Anzeige und der DPI-Schalter leuchten immer rot. Wem die vorgefertigten Farben nicht gefallen, dann kann man mittels des Farbrades oder der Schieberegler sich seine individuelle Farbe kreieren.
Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die voreingestellten Farben einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, denn beim Vorgänger war die Ausleuchtung noch sehr ungleichmäßig. Mit der DS300 ist es MSI jedoch gelungen, dass die Ausleuchtung sehr homogen und gleichmäßig ist. Manche Farben wirken etwas blass, was sich in dunklen Umgebungen aber relativiert. Schade ist allerdings, dass DPI-Anzeige und DPI-Schalter nicht mit geändert werden können.
Der Praxistest
In unserem Praxistest, haben wir die Leistung, Handhabung und Alltagstauglichkeit der Interceptor DS300 auf Herz und Nieren geprüft. Angefangen wurde mit der Leistung. Wie wir im Bereich Performance der Software sehen konnten, kann die Polling Rate der Maus in vier Stufen angepasst werden. Um die Werte der Software zu testen, wurde dazu der Mouse Rate Checker zur Hilfe genommen. Dieser bestätigt fast zu 100 Prozent genau die Hertz-Werte der Software. In diesem Fall ein sehr gutes Ergebnis.
Um den Avago ADNS-9800 auf Jittering zu überprüfen, wurde ein Testbild in drei verschiedenen DPI Stufen in Paint „gezeichnet“. Dafür wurde die kleinste, einstellbare DPI Stufe – in diesem Fall 100 DPI, danach 50 Prozent der maximalen DPI Einstellung – entspricht hier 4.100 DPI, und abschließend die maximale DPI Einstellung – hier 8.200 DPI, ausgewählt. Das Ergebnis sieht gut aus. Bei 100 DPI sucht man vergebens nach Jittering. Bei 4.100 DPI sind erste Anzeichen zu sehen, besonders bei den Nullen. Auffällig wird es dann bei maximalen 8.200 DPI, denn hier kann an mehreren Stellen Jittering erkannt werden. Besonders gut zu sehen ist es nach wie vor an den Zahlen. Da 8.200 DPI allerdings keine Alltägliche DPI Einstellung ist, sollte es wohl kaum einem Käufer auffallen.
Für das Gaming, wurden Spiele wie The Witcher 3, Diablo 3, Call of Duty Black Ops 3 und Counter Strike GO herangezogen. Egal ob ruhige Wanderungen oder heiße Multiplayer Gefechte, mit der Interceptor DS300 hat man immer alles unter Kontrolle. Die Maus liegt gut in der Hand und die Gummierten Seitenflächen sorgen für Ordentlichen Halt. Selbst nach mehreren Stunden treten keine Ermüdungserscheinungen auf. Wenn die Maus aber einmal zu schwer werden sollte, können einfach die Gewichte entfernt und sich wieder in die Schlachten gestürzt werden.
Da Die DS300 ein ergonomisches Rechtshänder Design hat, kann sie leider nicht von Linkshändern benutzt werden. Dafür liegt der Nager, egal ob Claw- oder Palm-Grip, sehr angenehm und gut in der Hand. Wer allerdings besonders große Hände hat, kann seine Probleme mit der Maus haben. Dem sei an dieser Stelle unser Test der Speedlink Omnivi Core an Herz gelegt, die sich auch für Leute mit großen Händen bestens eignet.
Durch das etwas zurückhaltendere Design und die Möglichkeit die Beleuchtungen zu deaktivieren, werfen Kollegen auch keine fragende Blicke mehr zu. Der Einsatz im Büro ist damit ohne Probleme möglich und die Alltagstauglichkeit der Maus ist gegeben. Auf der nächsten Seite kommen wir zum abschließenden Fazit.
Fazit
Wie schon der Vorgänger, musste sich auch die MSI Interceptor DS300 in unserem Testparkour beweisen und das hat sie auf jeden Fall geschafft. Während das Design noch etwas zurückhaltender aber dafür deutlich reifer und erwachsener wirkt, hat MSI die Maus mit weiteren bzw. überarbeiteten Features ausgestattet. Die Verarbeitungsqualität bleibt auf gewohnt hohem Niveau.
Der verbaute Avago ADNS-9800 Lasersensor verrichtet seine Arbeit präzise und sauber, was unsere Jittering- und Polling Rate-Tests zeigten. Das spiegelt sich auch in der Verwendung der Maus wieder. Egal ob im Büroalltag oder auf dem Schlachtfeld, man hat stets die volle Kontrolle und die Möglichkeit präzise Eingaben zu machen. Unterstützt wird man dabei von der optionalen Software, mit der es auch möglich ist, einfach und schnell Macros zu erstellen sowie die Tastenbelegung zu ändern. Dies sieht bei der Konkurrenz manchmal anders aus.
Im Vergleich mit dem Vorgänger, der Interceptor DS200, hat sich die Beleuchtung stark verbessert. Aus einer ungleichmäßigen und fleckig wirkenden Beleuchtung, wurde eine homogene und farblich korrekte Beleuchtung. Schade hingegen ist, dass die DPI-Anzeige und der DPI-Schalter nicht mit angepasst werden können. Bei einem Preis von knapp 40 Euro ist dies allerdings leicht zu verschmerzen und Käufer die auf der Suche nach einer zuverlässigen Maus sind, sind mit der MSI Interceptor DS300 gut beraten. Erhältlich ist die recht günstige Maus u.a. bei Amazon.
MSI Interceptor DS300 | ||
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+ zuverlässiger Laser-Sensor | - Beleuchtung der DPI-Anzeige und des DPI-Schalters nicht änderbar |
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