RGB scheint immer noch sehr beliebt zu sein, was sich auch der Vielzahl an Tastaturen mit bunter Beleuchtung äußert. Auch wir hatten bereits viele Vertreter in der Redaktion. Dabei handelte es sich bislang immer um Tastaturen, welche von eher bekannten Marken stammten. Dieses Mal ist mit der Drevo Calibur ein Exot im genaueren Blick. Die kleine Tastatur mit 72 Tasten will aber nicht nur mit der Beleuchtung überzeugen, sondern kommt auch mit Bluetooth und Akku sowie einem N-Key-Rollover daher. Zudem wurden ihr die Hauseigenen Drevo Red Switches spendiert. Wie sich die portable, mechanische RGB-Tastatur schlägt, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.
Das Drevo Lineup bezüglich Tastaturen umfasst aktuell fünf Modelle. Auffällig ist dabei, dass keine auf ein Full-Size Layout setzt. Alle Tastaturen des Herstellers sind also für einen platzsparenden Arbeitsplatz ausgelegt. Auch haben sie gemein, dass es sich bei allen um mechanische Tastaturen handelt. Bis auf die Drevo Excalibur Cherry MX, werden zudem ausschließlich die eigenen Drevo Switches verwendet. Die Drevo Switches wurden aber in Anlehnung an die Cherry MX Schalter entwickelt und auch mit den selben Farbcodes bezüglich ihrer Eigenschaften versehen. Das heißt, die vorliegenden Drevo Red Schalter sollen den Cherry MX Red entsprechen. Das hier vorgestellte Testmuster hat aktuell bei Amazon einen Preis von 69,- EUR.
Verpackung und Lieferumfang
Der Lieferumfang der Drevo Calibur umfasst einen praktischen Staubschutz aus transparentem Kunststoff, ein USB-Kabel sowie einen Tastenabzieher. Zudem ist neben der Anleitung, welche auch Reinigungstipps beinhaltet, auch ein Sticker enthalten. Dass die Anleitung lediglich in Englisch verfasst ist, ist schade, allerdings sollte man auch mit wenig Kenntnissen zurechtkommen.
Das Keyboard im Überblick | |
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Tastatur-Typ | Office/Gaming, Mechanisch |
Bezeichnung | Drevo Calibur |
Switch | Drevo Red |
Preis | ca. 59 $ |
Hersteller-Homepage | www.drevo.us |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 / Bluetooth |
Beleuchtung | Ja, RGB |
Material | Kunststoff, Metall |
Kabel | 1,8m lang |
Abmessungen | 348 x 101 x 28/36 mm |
Gewicht | 600 kg |
Weitere Eigenschaften | 6-Key-/ N-Key-Rollover Beleuchtungseffekte PBT Tastenkappen Interner Akku On the fly Bedienung |
Die Tastatur im Detail
Bei der Drevo Calibur handelt es sich um eine Tenkeyless-Tastatur, welche zudem auf gesonderte F-Tasten verzichtet. Ohne Nummernblock und F-Tasten bleiben somit nur noch 72-Tasten übrig. Durch diese Einsparungen ist sie wirklich sehr klein, was ihr einen Pluspunkt bei der Mobilität beschert. Das Layout ist zwar ein deutsches, jedoch gibt es einen ganz leichten Unterschied z. B. zur Cherry MX Board 5.0. Denn die große Enter Taste fällt niedriger, dafür aber breiter aus, was dafür sorgt, dass die Raute oberhalb dieser Taste aufzufinden ist statt links daneben. Dies ähnelt sehr dem US-Standard, welches wir bspw. beim Cooler Master MasterSet MS120 vorliegen hatten, und bedarf etwas Gewöhnung.
Das weitere Design ist bei Gaming-Tastaturen öfters zu sehen. Die Tasten sind freistehend, wodurch man am Rand direkt schon einen Blick auf die Taster erhält. Zum Reinigen muss man die Kappen aber dennoch entfernen, da der Abstand zwischen ihnen sehr gering ausfällt. Als Muster haben wir die Calibur in schwarz erhalten. Sie ist aber auch in weiß erhältlich. Auch dort werden die Kappen aus PBT gefertigt. Dadurch sind sie etwas robuster, was nichts anderes bedeutet, als das sie nicht so schnell speckig werden bzw. glänzen. Was Drevo nicht bewirbt ist die Tatsache, dass die Kappen auch die Cherry MX Kreutz-Aufnahme verwenden, was für eine hohe Kompatibilität am Markt sorgt. Im Vergleich zu den Caps der Cooler Master MasterKeys Pro L RGB fällt die Wandstärke etwas dicker aus. Die übrigen Maße sind aber nahezu identisch. Damit die große Leertaste nicht unbeleuchtet bleibt, hat Drevo hier das Firmen-Logo appliziert.
Da die Tastatur keine Software benötigt bzw. keine vorhanden ist, müssen alle Einstellungen auf der Tastatur selbst getroffen werden. Da jede Taste über eine eigene RGB-LED mit sieben möglichen Farben aufweist und Drevo viele Beleuchtungseffekte implementiert hat, dürfen Tasten zur Steuerung natürlich nicht fehlen. Die Steuerung erfolgt per Funktionstaste (FN) und dem Sechserblock sowie den Pfeiltasten. Auch die anderen Funktionstasten F1-F12 werden so ermöglicht.
Der beiliegende Kappenabzieher funktioniert prima und lässt schnell einen Blick auf die Schalter zu. Wie man unschwer erkennt, sind die Drevo Red Schalter tatsächlich auch rot. Ein leichter Unterschied zu Cherry Schaltern ist bei der Durchleuchtung zu erkennen. Statt das Gehäuse komplett durchleuchtet wird, hat man die LED direkt neben der Kreuzaufnahme platziert. Somit wird eine hohe Helligkeit garantiert.
Die Rückseite der Tastatur beherbergt mehrere Rutschstopper und einen kleinen Schalter. Dieser ist für die Aktivierung der Bluetooth-Funktion verantwortlich. Durch die tiefe Position ist dieser nur schwer erreichbar, vor allem mit dickeren Fingern. Allerdings legt man ihn somit auch nicht so leicht versehentlich um. Auf der Rückseite findet man zudem keine Schrauben. Zerlegen kann man die Tastatur trotzdem, denn die Verschraubung erfolgt von der Vorderseite unter den Kappen.
Natürlich lässt sich die Tastatur auch anstellen. Auch hier bleibt der Stand stabil, da auch die Füße mit Gummi versehen sind. Auf der Rückseite befindet sich der Micro-USB-Anschluss für den Kabelgebundenen Betrieb. Hier wird einzig auf die Arretierung durch den Anschluss selber vertraut. Eine zusätzliche Sicherung des Kabels, wie bei der Cooler Master MasterKeys Pro L RGB liegt nicht vor.
An der Verarbeitung sind uns keine Mängel aufgefallen. Alle Kanten sind entgrated und die Spaltmaße passen.
Der Praxiseinsatz
Um einen Praxischeck zu gewährleisten, wurde die Drevo Caliubur dem Redaktionsalltag ausgesetzt und zudem bei verschiedenen Spielen getestet. Somit wurden mit der kleinen Tastatur einige Anschläge getätigt. Etwas Gewöhnung bedurfte dabei die kleinere Enter-Taste. Ansonsten konnte die Tenkeyless Tastatur ohne weitere Eingewöhnung verwendet werden. Als sehr praktisch stellte sich dabei die Konnektivität heraus. Durch die beiden Verbindungsvarianten kann man sie auch für zwei verschiedene System benutzen, insofern eines der beiden über Bluetooth 4.0 verfügt. Ist die Verbringung einmal hergestellt, klappt das Koppeln immer wieder schnell und ohne weitere Probleme. Das Herstellen der Bluetooth-Verbindung an sich hat der Hersteller auch sehr anwenderfreundlich umgesetzt. Dazu muss man einfach die Funktionstaste (FN) und eine der Tasten Q, W oder E gedrückt halten bis die Taste schnell blinkt. Damit steht sie für die Kopplung bereit. Benutzt konnte sie bei uns an den beworbenen Android und iOS Devices werden. Auch Windows 10 Mobile Geräte konnten direkt mit der Tastatur umgehen.
Die verbauten Drevo Schalter sind an die Cherry MX angelehnt. Dies wird nicht nur an der Farbe deutlich, sondern auch im direkten Vergleich des Tastengefühls. Sowohl Druckaufwand, als auch Tastenweg sind nahezu identisch. Beim Klang sind sie etwas heller als die Cherry MX Red der Cooler Master MasterKeys Pro L RGB, aber ungefähr gleich laut. Hier hat Drevo also einen super Job gemacht. Denn die Schalter ermöglichen in dieser Auslegung nicht nur einen Gaming Einsatz, sondern auch einen Einsatz im Office. Für erst genanntes haben wir natürlich auch das N-Key-Rollover überprüft. Hier gab es keine sichtbaren Probleme.
Auch die Beleuchtung haben wir ausgiebig ausgetestet. Das Umstellen der Effekte ist sehr einfach und schnell erledigt. Die Einstellung einzelner Tastenbeleuchtung hingegen, war zunächst nicht ganz eindeutig, mit etwas Übung aber auch gut machbar. Störend kann es allerdings sein, wenn man die Farbe aller Tasten wechseln möchte, da man jede einzelne dazu eventuell mehrmals betätigen muss. Die Effekte sind teilweise ähnlich, wie wir sie bei der Cool Master MasterKeys Pro L RGB und dem MasterSet MS120 gesehen haben.
Allerdings können die RGB-LEDs hier nur in sieben Farben leuchten und auch ohne Zwischenstufen. Daher muss man auf flüssige Farbübergänge verzichten. Die Ausleuchtung der Tasten kann man als gut bezeichnen. Die LED sitzt zwar oben, jedoch sind auch die Beschriftungen hier auf fast allen Kappen anzutreffen. Folgend ein paar Impressionen der Beleuchtung. Kommen wir nun abschließend zum Fazit.
Fazit
Insgesamt sind wir von der Drevo Calibur sehr angetan. Die Verarbeitung des Gehäuses sowie der Kappen ist auf einem guten Niveau. Zudem sind die mechanischen Schalter auch gut umgesetzt. Einen großen Unterschied zu den originalen Cherry MX Red konnten wir nicht ausmachen. Das Tastengefühl ist nahezu identisch, jedoch ist der Klang leicht unterschiedlich. Das Arbeiten und vor allem auch Spielen ist somit gut möglich. Negativ ist uns hier allerdings aufgefallen, dass die Switche manchmal ihren Dienst quittieren. So funktionierte beim ersten Versuch die ß-Taste nicht und in einer anderen Situation klemmte eine andere Taste. Diese Fehler waren nicht reproduzierbar und deren Ursache für uns nicht erkennbar. Ein Trennen der USB Verbindung oder das Ausschalten behob die Probleme wieder sofort. Drevo beschreibt in der Anleitung zwar, dass man im Fall einer klemmenden Taste den betreffenden Schalter mit klarem Wasser ausspülen und mehrmals schnell betätigen soll, aber das war in unserem Testbetrieb nicht notwendig.
Die Tastenbeleuchtung ist natürlich Geschmacksache, aber wir wollen ihr diese auch positiv anrechnen. Die Ausleuchtung der Symbole ist am oberen Rand sehr gut. Symbole die etwas weiter unten liegen verlieren etwas an Leuchtkraft, jedoch nicht sehr stark. Durch die Auswahl an Effekten oder der einfarbigen Beleuchtung dürfte sie mehrere Zielgruppen ansprechen. Die Einstellungen der Effekte fällt sehr leicht aus, das Einstellen in eine einzige Beleuchtungsfarbe hingegen ist etwas umständlich. Pluspunkte sammelt sie auch mit der Konnektivität. Denn die Kopplung mit Bluetooth-Geräten erfolgt sehr simpel und zuverlässig. Durch die geringe Größe ist sie hierdurch auch ein toller Begleiter für das mobile Arbeiten.
Ein direkter Vergleich fällt in Bezug auf die Drevo Callibur etwas schwer. Wenn man eine noch farbenfrohere Beleuchtung möchte bei ähnlicher Größe möchte, könnte die Cooler Master MasterKeys Pro S RGB eine Alternative sein. Bis auf die Größe sollte sie beinahe identisch zur MasterKeys Pro L RGB sein. Sie kostet mit 120€ allerdings auch beinahe das doppelte der Drevo Calibur. Ähnlich im Preis ist das Cougar Deathfire EX. Hier bekommt man zwar keine mechanischen Schalter, jedoch ist im Preis von 50€ auch eine Maus inbegriffen. Wer eine robuste Tastatur für LANs sucht und es noch wesentlich günstiger sein darf, kann sich die GernerKeys USB Gaming Tastatur anschauen. Mit 19€ kostet sie nur ein Drittel, setzt jedoch auch nur auf halbmechanische Schalter. Die Tastatur ist bei Amazon erhältlich.
Cherry MX Board 5.0 | ||
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+ Schlichtes Design | - RGB-Einstellung teilweise umständlich |
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