ASUS drängt immer weiter in das Gaming-Geschäft ein und das zeigt man unter der Marke ROG (Republic of Gamers) nicht nur mit Komplett-PCs, auch Gaming Gear ist dabei ein wichtiges Standbein. Nach der zweiten Generation der ASUS ROG Gladius kommt nun mit der ASUS ROG Spatha eine etwas extravagante und kabellose Gaming-Maus daher. Sie will besonders durch ihr wuchtiges Design, die vielen Einstellungsmöglichkeiten und die hochwertige kabellose Verbindung punkten - ob der Nager das schafft, klärt unser Testbericht dazu.
ASUS setzt die ROG Spatha preislich bei 169,90 EUR (UVP) an, somit ist die Maus im oberen Highend-Bereich angelangt. Nachdem die Verfügbarkeit nur schleppend voranschritt, ist das Modell nun in breiter Masse verfügbar. Der Straßenpreis liegt aktuell um die 130 EUR, was im Vergleich ein stolzen Sümmchen darstellt. Schauen wir uns das Produkt aber erstmal etwas genauer an.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der ROG Spatha kann als umfangreich bezeichnet werden. ASUS hat neben der Maus einiges an Zubehör dazu gepackt, dazu gehören beispielsweise zwei unterschiedliche Kabel (1x gummiert, 1x stoffummantelt), die Dockingstation zum Laden des Akkus, ein Standfuß aus Metall für die Dockingstation, zwei Austausch-Taster sowie zwei Logo-Sticker. Für die wichtigsten Zubehörteile hat der Hersteller außerdem eine kleine Box dazu gepackt.
Die Maus im Überblick | |
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Maus-Typ | Gaming |
Bezeichnung | ASUS "Republic of Gamers" Spatha |
Sensortyp | Laser, bis zu 8.200 DPI |
Switches | Omron |
Preis | 169,90 EUR (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.asus.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 / Kabellos über RF 2,4 GHz |
Tasten | 12, programmierbar |
Beleuchtung | Ja, 3-Zonen RGB mit 16,8 Millionen Farben |
Material | Kunststoff, Metall |
Abtastrate | auswählbar: 1000, 500, 250, 125 Hz |
Kabel | 2 m, stoffummantelt 1 m, gummiert |
Abmessungen | 137 x 89 x 45 mm (Maus) 141 x 81 x 22 mm (Docking) |
Gewicht | 178,5 g (ohne Kabel) |
Detailansicht
Gegenüber der ASUS ROG Gladius II bietet das Top-Modell ASUS ROG Spatha einige Neuheiten. Neben den Funktionen hat der Hersteller auch an der Hardware und dem Design getüftelt, um eine erstklassige Gaming-Maus mit kabelloser Anbindung präsentieren zu können. Die geschwungene und an die Hand angepasste Form der Gladius-Reihe erkennt man am Mausrücken wieder, ansonsten gibt es einige Änderungen.
Die linke Seite ist von einem Tastenfeld geschmückt, wie man es beispielsweise von der Corsair Gaming Scimitar Pro RGB kennt. Die sechs Tasten auf dieser Seite sind unterschiedlich groß und jeweils anders geformt. Es ist ein einzigartiges und sehr interessantes Design, das darunter von einem strukturierten Gummipad unterstützt wird. Die Zwischenräume des "Seiten-Pads" werden beleuchtet, doch dazu später mehr.
Die rechte Seite zeigt sich mit einer Kerbe, die für den Ringfinger gedacht ist. Zusätzlich ist ein weiteres Gummipad an der untersten Seite angebracht, dass ebenfalls für den kleinen Finger gedacht ist. ASUS möchte den Halt und den Komfort auf der Maus so angenehm wie möglich machen. Die Oberseite zeigt sich mit den zwei Haupttasten, einem gummierten Mausrad dazwischen, einem DPI-Schalter wie wir ihn schon von der ASUS ROG Gladius kennen und zwei zusätzlichen Tasten auf der linken Seite der Haupttasten. Diese dienen (nach der "ab Werk"-Konfiguration") als die Back-and-Forward-Buttons. Auf der Vorderseite hat ASUS eine Art Kühlergrill kreiert, mittig davon sitzt ein Micro-USB-Anschluss.
Die Unterseite wird wieder etwas interessanter, diese hat man aus Metall gefertigt. Neben vier Teflon-Pads für flüssige Bewegungen zeigen sich noch ein ON/OFF-Switch, zwei goldene Kontakte für die Dockingstation und der Laser-Sensor. Wie schon bei der Gladius-Reihe kann der Nutzer auch bei der Spatha das Gehäuse öffnen und die Omron-Switches austauschen. Hierfür muss man die vier runden Abdeckungen entfernen und den im Lieferumfang enthaltenen Schraubenzieher zum Öffnen verwenden.
Praxistest
ASUS legt wirklich Hand an und verpasst der ROG Spatha ein außergewöhnliches Design mit viel Extravaganz und einer hohen Qualität. Wir können nach unseren Praxiserfahrungen viel Positives aber auch kleinere negative Dinge berichten.
Im Grund bietet die Maus eine tolle Verarbeitung und sehr gute Qualität der Materialien. Der "Build" wirkt stabil und konnte kein Knarzen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Durch die recht massiven Abmessungen kommt die Maus besonders bei großen Händen gut an, im Vergleich zu einer ASUS ROG Gladius II ist die Benutzung schon eine kleine Umgewöhnung. Je nachdem mit welcher Art man die Maus hält, kann der Umstieg natürlich anders ausfallen.
Durch die Gummi-Pads an den Seiten hat man einen sehr guten Halt auf dem Nager. Besonders der Daumen liegt oft unter dem seitlichen Keypad auf dem strukturierten Gummi ab. Trotz des massiven Gehäuses lässt sich die Spatha, auch dank der vier Teflon-Pads spielend leicht über das Mauspad bewegen. Dennoch merkt man der Maus das höhere Gewicht bei den Bewegungen deutlich an.
ASUS setzt beim Sensor auf ein Laser-Modell mit bis zu 8.200 DPI. Leider konnten wir nicht herausfinden von welchem Hersteller dieser Sensor stammt. In der Praxis kann das Modell durch eine präzise Leistung punkten. In Spielen wie Battlefield 1, PlayerUnknown's Battlegrounds oder Starcraft 2 zeigten sich die Bewegungen stets ohne Abbrüche oder Verbindungsverluste. Die Maus liefert kabellos eine Abtastrate von 1000 Hz, wird sie mit einem Kabel verbunden so sind bis zu 2000 Hz möglich. Die Abtastrate bei Wireless-Verbindung (Average 1000Hz) wird gut erreicht, die Rate bei kabelgebundener Verbindung allerdings nicht so ganz (Average 1791 Hz)
Die Haupttaster setzen auf Switches aus dem Hause Omron. Diese wollen in erster Linie mit einer hohen Lebensdauer und Qualität punkten. Wie schon bei der ASUS ROG Gladius-Reihe können beide Switches ausgetauscht werden. Der Hersteller hat dazu direkt zwei Austausch-Module mitgeliefert. Mit dem Schraubendreher aus dem Lieferumfang kann man nach Entfernen von vier Schrauben auf der Unterseite in das Innere gelangen und die Switche tauschen.
Die Zusatztasten auf der linken Seite besitzen ein einzigartiges aber sehr sinnvolles Design. Da jede Taste eine eigene Form hat, kann man diese ohne Hinschauen besser erkennen. Dadurch werden Klicks im Spiel und mehr ingame-Aktionen möglich. Neben einer eigenen Programmierung für diese Tasten kann man diese auch zum Wechseln des Software-Profils verwenden - doch dazu später mehr bei der ASUS ROG Armoury Zusatzsoftware. Die kleinen Tasten haben leider einen sehr unterschiedlichen Druckpunkt und -widerstand. Während die äußeren Buttons gut zu erreichen und präzise klickbar sind, zeigt sich die mittlere Taste etwas lascher. Dafür sind alle Tasten des Pads mit dem Daumen gut zu erreichen.
Der 1000 mAh Akku hält unseren Erfahrungen nach eine lange Zeit durch, uns ging erst nach dem vierten Tag der Saft auf. Wir haben die Maus dabei sowohl für Gaming als auch Office-Arbeiten genutzt. Für solche Spezifikationen sowie der Beleuchtung ist dies ein recht guter Wert. Sollte der Akku dann mal leer sein kann man die Maus einfach zum Laden in die Dockingstation legen. Danach ist der Akku wieder voll und es kann weitergehen. Im schlimmsten Fall kann der Nutzer immer noch das USB-Kabel einstecken und weiterspielen, sollte der Akku ingame schlappmachen.
Die Software: ASUS ROG Armoury
ASUS setzt bei der ROG Spatha auch auf die Zusatzsoftware ROG Armoury. Nachdem die Gladius II nun schon mehr Funktionen erhalten hat, kann man auch bei der Spatha so einige Einstellungen anpassen. Die Software ist in vier obere Reiter eingeteilt - Maus, Makro, Synchronisieren und Statistiken.
Unter Maus kann man neben der Programmierung der Tasten beispielsweise auch die Beleuchtung, die Oberflächenkalibrierung oder die Leistung einstellen. Dazu zählen dann zum Beispiel die beiden DPI-Stufen, die Winkelfeststellung, die Beschleunigung und Verlangsamung, die Abtastrate sowie die Tastenreaktion. Egal ob Einsteiger oder Pro-Gamer, jeder kann sich die Maus so auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Auch die Erstellung und Benutzung von Makros wurden in der Software integriert. Die ASUS ROG Armoury bietet dabei eine einfache Aufnahme der Aktion an, anschließend kann man diese Kombination dann benennen. Darüber hinaus gibt es allerdings auch sechs Maus-Profile. Neben einem Default-Profil hat der Nutzer fünf programmierbare Profile und kann sich diese beispielsweise auf verschiedene Spiele anpassen. Man wechselt diese durch Tastenkombination mit der DPI-Taste + einer weiteren Taste. Bei der Spatha kommen dabei die Tasten des linken Tastenpads zum Einsatz. Auch hier ist positiv ist zu vermerken, dass die Profile dabei nicht einfach nur durchgegangen werden, jedes Profil hat seine eigene Tastenkombination.
Beim Reiter Statistiken kann der Nutzer nach Starten der Aufnahme eine Übersicht seiner Linksklicks, Rechtsklicks, APMs (Aktionen pro Minute) und den Abstand in cm erfahren. Seit dem neusten Software-Update ist diese Funktionen sowohl für die ASUS ROG Spatha als auch die ASUS ROG Gladius II verfügbar.
Die Beleuchtung
Die Beleuchtung bei der ASUS ROG Spatha ist in drei Zonen unterteilt und gliedert sich in das Logo am Mausrücken, das Tastenfeld an der linken Seite und das Mausrad. Jede Zone hat dabei RGB-LEDs verbaut, die theoretisch bis zu 16,8 Millionen Farben darstellen können. Neben einer einzelnen Ansteuerung kann man die Farbe auch komplett anpassen.
Hinzu kommen noch diverse LED-Effekte wie beispielsweise Farbwechsel, Auslösend, Atmend, Zufällig und Batteriemodus. Da die Maus bei kabelloser Verbindung auf den Akku angewiesen ist, kann man entscheiden wie die Helligkeit im Akku-Betrieb und bei Kabel-Betrieb eingestellt werden soll. Wie schon bei der Gladius II kann auch die Spatha die Synchronisierung mit anderen ASUS ROG Gaming-Komponenten aufnehmen, dann leuchten die Farben und Effekte im selben Rhythmus.
Die Beleuchtung ist gut auf der Maus verteilt und wirkt nicht überladen. Die Farben wirken intensiv und stets genau, kein Farbton war verfälscht oder zu schwach. Besonders die beleuchteten Linien am seitlichen Tastenpad macht einen tollen Eindruck. Schlussendlich kommen wir nun zu unserem abschließenden Fazit.
Fazit
ASUS hat mit der Spatha eine sehr extravagante und einzigartige Maus im Portfolio. Der Nager zeigt sich mit einem sehr wuchtigen und massiven Äußeren, das besonders für große Hände vorteilhaft ist. Durch gummierte Seiten und eine geschwungene Form liegt die Hand sehr komfortabel auf der Maus. Durch vier Teflon-Füße lässt sich die Spatha flüssig über das Mauspad bewegen, dass höhere Gewicht spürt man aber dennoch. Die Besonderheit: das Tastenpad auf der linken Seite. Die sechs Zusatztasten lassen sich völlig frei programmieren und besitzen jeweils eine eigene Form. Dies erhöht den Wiedererkennungswert und vereinfacht das Betätigten im Spiel. Die Back'n'Forward-Tasten sind dafür nach vorne gewandert und links der Haupttasten zu finden. Da ASUS Omron-Switches verbaut, sollte eine lange Lebensdauer möglich sein. Selbst wenn die Switches mal ausfallen sollten, kann der Nutzer die Maus öffnen und die Taster austauschen - zwei Austausch-Module sind direkt im Lieferumfang dabei.
Der verbaute Laser-Sensor bietet mit bis zu 8.200 DPI ausreichend Leistung und zeigt sich sowohl kabellose als auch kabelgebunden von einer präzisen Seite. Auch wenn oft das Vorurteil besteht, kabellose Mäuse seien ungenauer als kabelgebundene - so können wir feststellen, dass wir in unseren Praxiserfahrungen keine Verbindungsabbrüche oder Verzögerungen feststellen konnten. Durch den 1000 mAh Akku lässt sich die Maus ohne Probleme und einwandfrei für 3-4 Tage nutzen, bis sie geladen oder mit einem Kabel verbunden werden muss. Während die Maus kabellos die 1000 Hz Abtastrate erreicht, konnte sie kabelgebunden die 2000 Hz nicht ganz erreichen.
Aktuell liegt die ASUS Republic of Gamers Spatha bei einem Preis von circa 130 EUR. Hierfür bekommt der Enthusiast-Gamer eine top ausgestattete Gaming-Maus mit kabelloser Anbindung, hochwertiger Verarbeitung und einer schicken RGB-Beleuchtung. Es gibt nur kleinere Dinge auszusetzen, insgesamt kann die Maus aber überzeugen und besonders durch die Einzigartigkeit punkten - am Ende entscheidet aber natürlich der eigene Geschmack. Die Maus ist u.a. bei Amazon erhältlich.
ASUS ROG Spatha | ||
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+ erstklassige Verarbeitung | - etwas schwerer als vergleichbare Modelle |
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