Praxistest
Der Hersteller pflanzt dem Kunststoff-Körper so einige interessante Features ein und bietet dazu ein großes Lichtspektakel. Die Möglichkeiten im Treiber sind quasi unbegrenzt und man kann sich kreativ komplett austoben. Das Gesamtpaket des Keyboards ist gut durchdacht und bietet ein solides Grundgerüst.
Gegenüber einer Corsair-Tastatur wie die K70 RGB kann die Apex M800 in Sachen Materialwahl und Verarbeitung nicht punkten. Auch wenn es hier kein Aluminium gibt, so ist das Material der M800 ordentlich gemacht und zeigt keine Mängel. Das Design ist einfach aber dennoch geschickt umgesetzt, wenn man die seitlichen Einbuchtungen betrachtet. In Verbindung mit den LEDs, die sich übrigens nicht nur unter den Tasten befinden, wird das Äußere wahrlich schön. Neben den Tasten ist auch das SteelSeries-Logo sowie die seitlichen Einbuchtungen beleuchtet.
Auf der Unterseite sind vier runde Gummifüße platziert, die das Keyboard am Platz halten sollen. Den Job erledigen diese recht gut, allerdings bieten alle Füße nur eine sehr geringe Auflagefläche. Von Vorteil ist die Möglichkeit, dass man das hintere Paar abnehmen und gegen höhere Füße austauschen kann. Somit ist der Halt auch beim erhöhten Zustand immer noch gegeben. Andere Modelle bieten das nicht. Die Idee ist also gut entwickelt worden und sehr hilfreich. Der Austausch klappt vor allem reibungslos und sehr flott.
Negativ ist uns leider das Fehlen einer Handballenablage aufgefallen. Zwar gibt es eine verlängerte Frontlippe die durch die große Leertaste noch etwas größer rüber kommt, so wirklich als Ablage kann man das aber nicht bezeichnen. Für eine Tastatur in dieser Preisklasse ist eine richtige Ablage eigentlich zu erwarten. Bei SteelSeries muss man dafür allerdings nochmal einen Aufpreis bezahlen und diese extra dazu kaufen.
Durch den eigens entwickelten Switch wird das Keyboard erst recht zum Gaming-Device. Solch einen kurzen Auslöseweg hatten wir noch nie zuvor in einem Gaming Keyboard. Von den Daten her unterscheidet sich der Switch nur minimal gegenüber Cherry Modellen. Die Keycaps sind jedoch deutlich flacher und sorgen so für ein noch schnelleres Tippen. Die Reaktion in Spielen steigt dadurch sehr schnell und wenn man sich etwas eingewöhnt hat, kann man die Apex auch zum Schreiben benutzen. Etwas ungewöhnlich dagegen ist die Leertaste, denn warum diese so groß ist, wissen vermutlich nur die Entwickler. Vielleicht soll sich der Daumen dadurch etwas besser entspannen könne, im Spiel oder dem Alltag hat es jedoch keinen Vorteil erbracht.
Die Apex ist insgesamt ein klasse Gerät für den Gamer, für alltägliche Arbeiten wird man sich aber sehr stark an den Switch und das Schreibgefühl gewöhnen müssen. Leider können wir nicht prüfen, ob die Apex M800 das schnellste Keyboard der Welt ist, so wie es der Hersteller behauptet. Was man aber sagen kann ist, dass man hier eine sehr ausgefeilte Tastatur mit bodenständigem Design, guter Qualität und tollen Features anbietet. Das einzige Manko aber dafür schweres Manko, stellt die fehlende Handballenablage dar.