Ducky Channel hatte bereits mit der Shine 3 eine wirklich interessante Tastatur vorgestellt bzw. auf den Markt gebracht. Mit den nun in Europa verfügbaren Nachfolger, der Shine 4, will der Hersteller sowohl ein neues Design als auch einige neue Features dem geneigten Käufer anbieten. Darunter ist beispielsweise eine dreifarbige LED-Beleuchtung, noch mehr Lichteffekte, abnehmbare Gummifüße sowie ein veränderte Haptik. Wir haben uns das neue Keyboard zum Launch und noch vor Ende des Jahres genau angesehen. Was die Tastatur alles an Neuheitgen zu bieten hat und sie sich in der Praxis geschlagen hat, klären wir ausführlich im nachfolgenden Testbericht.
Dieser Testbericht entstand mit freundlicher Unterstützung von Caseking.
Verpackung und Lieferumfang
Im Vergleich zu einer eher schlichten, schwarzen Box der Shine 3 setzt Ducky beim Nachfolger auf eine peppigere Variante und gibt dem Karton etwas mehr Frische mit. Im Inneren dagegen hat sich vom Aufbau her nicht viel verändert. Der Lieferumfang besteht auch diesmal wieder aus einem Micro-USB auf USB-Kabel, einem Keycap-Werkzeug und vier WASD-Kecaps in rot. Eine zusätzliche Leertaste ist leider nicht mehr dabei und die Bedienungsanleitung ist auch etwas geschrumpt.
Technische Daten *klicken zum Anzeigen*
Technische Daten | |
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Typ: | mechanisch |
Switch: | Cherry MX Brown |
Interface: | USB 2.0 (MicroUSB auf USB) |
LEDs: | zweifarbig (rot und blau) |
Material: | Kunststoff in Alu-Optik (Gehäuse) ABS-Kunststoff (Keycaps) |
Abtastrate: | 1000 Hz |
Abmessungen: | 460 x 154 x 34 mm |
Gewicht: | 1200g |
Herkunftsland: | Taiwan |
Weitere Features: |
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Erster Eindruck
Im Inneren ist die Tastatur wie schon beim Vorgänger in einen extra Karton eingesetzt. Nach dem Öffnen der Klappe muss man erst die Kunststoffabdeckung und die Schutzfolie abnehmen, dann zeigt sich endlich die Shine 4. Unter ihr liegt das Handbuch, dass die Funktionen einerseits in einer asiatischen Sprache und andererseits in Englisch beschreibt. Auch dabei ist ein Garantieschein. Der Lieferumfang befindet sich nochmal gesondert unter einer Kartonhaube, dort ist dann ein Kabel, vier Keycaps und ein Keycap-Entferner mit enthalten.
Vergleich man unser Testmuster mit dem Vorgänger so wird deutlich, dass der Hersteller eine Menge Änderungen durchgeführt hat. Das Design wurde komplett überarbeitet und präsentiert sich nicht mehr so schlicht und linear wie zuvor. Beim Material setzt der Hersteller immer noch auf Kunststoff, dafür veredelt man das Gehäuse mit einem brushed Aluminium ähnlichen Look. Farblich hat sich Ducky Channel für ein dunkles Anthrazit entschieden, welches man daran erkennt, dass die Keycaps deutlich dunkler sind als das Gehäuse. Vom Layout her bietet die Shine eine vollwertige Deutsche Tastengestaltung mitsamt einem Nummernpad und integrierten Medientasten per FN-Key.
Auch diesmal kann man wieder durch Tastenkombinationen die Musik steuern, die Lautstärke ändern, die Helligkeit der LEDs anpassen oder durch die verschiedenen Effekte schalten. Der Vorteil dieses Prinzips ist das Arbeiten ohne Treiber, denn alle Funktionen und Effekte sind auf einem Chip in der Tastatur gespeichert. Rechts oben gibt es dann noch vier Tasten zum Öffnen des Taschenrechners, des Windows-Explorers und des Mail-Programms sowie ein Taste, um zum Desktop zu gelangen. Da es wie schon erwähnt einen Chip auf dem PCB gibt, genauer gesagt ein ARM M3 MCU, kann die Shine auch Effekte für die Beleuchtung aufnehmen. Somit gibt es auch ohne Treiber ein gewisses Maß an Personalisierung, klingt vorab schonmal sehr spannend.
Die Buchstaben und Zeichen in den Keycaps sind gelasert und bieten dadurch eine hohe Weiterleitung des Lichtes der darunterliegenden LEDs an. Die Leertaste besitzt zudem eine ganz spezielle "Gravur". Beim Vorgänger, der Shine 3 konnte man noch zwischen zwei verschiedenen Leertasten wählen. Dieses mal ist die Wahl auf ein Design mit Pferd gefallen, welches unserem Empfinden nach die Zahlen 2014 darstellt. Dazu kommen noch zwei chinesische Zeichen und der Schriftzug des Produkts. Auch wieder typisch für Ducky Channel sind die Windows-Tasten, die ähnlich wie bei der CM Storm-Serie nicht mit dem Windows-Logo sondern dem Logo des Herstellers verziert sind. Eine weitere Funktion der Tastatur ist die Veränderung des USB Repeat Delay und Repeat Rate. Entweder man schaltet die Funktion komplett aus, oder stellt das "Delay" oder die "Rate" auf 1x, 2x, 4x oder 8x. Vom "Default" her ist beides auf ein-fach geschaltet. Dieses Feature ermöglicht dem Nutzer die Anpassung der Schnelligkeit, bis ein Buchstabe beim Drücken der Taste auch wirklich erscheint. Entweder er erhöht die Rate, denn je schneller die Rate desto schneller erscheint ein Zeichen, oder das Delay, bei dessen Einstellung das Zeichen länger braucht, um zu erscheinen.
Die Rückseite der Shine 4 besitzt eine der neusten Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger. Mit dem neuen Modell gibt es nun keine ausklappbaren Füße wie wir sie beispielsweise bei der K70 RGB von Corsair Gaming gesehen haben. Ducky Channel wendet hier ein komplett anderes Prinzip an, denn nun sind zwei komplett aus Gummi gefertigte Füße an den oberen zwei Ecken befestigt, die man durch einen 90°-Dreh entweder befestigt oder herausnehmen kann. Der Gummi ist zwar nicht sehr weich, hat dafür aber einen guten Grip. Wenn man die beiden Füße verwendet, wird auch der hintere Teil des Keyboards angehoben.
Mag es der Nutzer hingegen etwas flacher, kann er die Gummiteile einfach abnehmen und zwei "normale", längliche Füße treten an dessen Stelle. Weiterhin ist auf der Rückseite natürlich der Micro-USB-Anschluss, ohne den die Tastatur keinen Kontakt zum Computer aufnehmen könnte. In ihn wird das mitgelieferte Kabel gesteckt. Wie schon bei der Shine 3 ist auch wieder ein kleines Aluminium-Emblem mit Ducky-Logo und Seriennummer auf der Rückseite befestigt. Zusätzlich wurde das Logo des taiwanischen Hersteller auch nochmal in die rechte Hälfte der Rückseite gestanzt, durch den nun glänzenden Kunststoff hebt sich das Zeichen deutlich vom rauen Kunststoff auf der Unterseite ab.
Die nun letzte Funktion der Shine 4, die wir auch schon von der Shine 3 kennen, ist der sogenannte DIP Switch. Durch ihn können wir bestimmte Funktionen austauschen oder umlegen. Man sollte sich den Switch etwa wie einen kleinen Einstellungs-Regler vorstellen. Beispielsweise wird beim DIP 1 die linke und rechte Steuerungs-Taste ausgetauscht, bei DIP 3 hingegen werden die Windows-Tasten gesperrt. Mehr dazu findet man in der Bedienungsanleitung.
Praxistest
Die nun vierte Generation der Shine ist eine durchaus innovative Tastatur, denn sie vereint komplettes Plug&Play mit modernem Design und guter Verarbeitung. Das Aussehen hat sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich geändert und sieht nun etwas lockerer, moderner, schicker und einfach nach mehr Spaß aus. Diese Prädikate konnte die Tastatur in unserem Test vollstens bestätigen. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr gut und der Kunststoff ist durch das aluminiumähnliche Finish von hoher Qualität. Es ist alles stabil zusammengebaut, generell macht die Shine 4 einen tollen Eindruck, wenn man sie in der Hand hat. Dazu kommen noch die Keycaps, die schon bei der Shine 3 von einer tollen Verarbeitung waren, doch dazu nochmal später mehr.
Da ein Keyboard seinen Platz jedoch auf dem Schreibtisch und üblicherweise vor dem Monitor hat, wollen wir euch einige Eindrücke dazu geben. Eine der größten Neuerungen des Keyboards sind die Gummifüße, oder auch "rubber feets" genannt, durch die das Keyboard einen nahezu einzigartigen Halt bekommt. Wir wollen unsere Testprodukte nur ungern anpreisen, aber hier hat Ducky Channel die standfesteste Tastatur von allen bisher bei uns getesteten Modelle hervorgebracht.
Ein weiteres Feature der Shine 4 ist, wie schon beim Vorgänger, die LED-Beleuchtung. Ducky hat hier nochmal die Feile angesetzt und einiges verbessert. Durch die zweite LED-Farbe kommen nicht nur doppelte Effekte zum Einsatz, man kann nun auch noch Effekte mit beiden Farben zusammen nutzen. Je nachdem wie man drauf ist, entscheidet man sich für Rot, Blau oder eben Violett. Durch das Plug&Play braucht es keinen Treiber, mit dem man die Effekte einschaltet - alles geht nur durch Tasten-Kombinationen. Zwar simpel, aber sehr effektiv!
Es gibt sowohl einzeln als auch kombiniert jeweils acht Effekte, die man auswählen kann. Mit Hilfe von Tastenkombinationen gelangt man auch hier wieder zum Switchen der einzelnen Effekte. Wir haben ein Video gemacht, in dem ihr ein Paar der verfügbaren LED-Effekte zu sehen bekommt: Durch das Lasern der Keycaps kommt die LED-Beleuchtung gut und sanft durch, besonders die Leertaste weiß zu beeindrucken. Falls man jedoch nicht auf die Keycaps von Ducky Channel vertraut, kann man sie mit dem Keycap-Clipper entfernen und gegen Andere Modelle austauschen. Die Effekte sehen sehr beeindrucken aus und können sogar mit denen der Corsair Gaming K70 RGB mithalten. Zwar gibt es bei der Shine vorgegebene Effekte, dafür braucht man bei der K70 einen extra Treiber.
(VIDEO)
Bei unserem getesteten Modell hatte die Shine 4 MX Brown von Cherry verbaut, die ähnlich wie die MX Red sind, jedoch keinen linearen sondern einen taktilen Schalter haben. Die Betätigungskraft ist in etwas gleich, zum vollständigen Überwinden des Schaltpunktes braucht es jedoch 55g anstatt 45g. Unserer Meinung nach sind die MX Brown ein schönes Mittelmaß aus bürotauglicher Schreibtastatur und reiner Gamingtastatur. Zwar muss man beim Betätigen einen leichten Widerstand überwinden, da der Druckweg jedoch sehr gering ist lässt es sich sehr schnell mit diesen Switches schreiben. Zudem ist der Pressdruck deutlich kleiner, wodurch man beim Schreiben nicht so viel Kraft benötigt, wie bei anderen Modellen.
Fazit
Ducky hat hier mal wieder gezeigt, dass es auch anders geht. Ganz ohne Features wie eine RGB-Beleuchtung, einen aufwendigen Treiber oder eine Handballenablage kann man eine tolle Tastatur kreiren. Die Shine 4 ist toll verarbeitet und bietet mit dem gebürsteten Aluminium-Look zudem ein ansehnliches Äußeres. Sehr clever gemacht sind die hinteren Gummifüße, die der Tastatur einerseits einen festen Stand geben und andererseits als Erhöhung dienen. Falls man es jedoch etwas flacher möchte, kann man die Füße einfach abnehmen und der Job wird von zwei länglichen Gummistreifen übernommen. Auch die Liebe zum Details hat Ducky nicht verloren - auf der Rückseite ist das Ducky Channel-Logo nochmal glänzend eingebettet. Als Switch-Typ setzt man bei unserem getesteten Modell MX Brown von Cherry ein, welche ähnlich zu den MX Red sind und sowohl für Gaming als auch den alltäglichen Gebrauch genutzt werden können. Die roten Schalter finden wir beispielsweise in der QPAD MK-80 oder der Corsair Vengeance K70 wieder. Besonders beeindruckend finden wir die LED-Beleuchtung, die mit insgesamt drei Farben erstrahlt und zusätzlich noch mehrere Effekte bietet. Vorteilhaft springt hierbei auch das Plug&Play ins Auge, mit dem man zum Wechseln und Einstellen der LEDs keinen Treiber benötigt. Alle Settings werden hierbei durch Tastenkombinationen mit Hilfe der FN-Taste getätigt. Es gibt vier Helligkeitsstufen und selbst bei der niedrigsten Stufe ist die Beleuchtung bei Tageslicht noch gut zu erkennen. Das liegt unter anderem auch an den gelaserten Keycaps, die schon wie beim Vorgänger, der Shine 3, einen sehr hochwertigen Eindruck hinterlassen. Dazu packt Ducky noch Extra-Tasten wie Windows-Tasten mit Ducky-Logo sowie Home/Mail und Taschenrechner-Tasten.
Zusammen mit dem DIP-Schalter auf der Rückseite sowie der Möglichkeit, die USB Repeat Rate und Delay einstellen zu können liefert Ducky mit der Shine 4 eine sagenhaft spannende Tastatur perfekt zum Jahresende ab. Das Design stimmt, die Verarbeitung kann wie schon zuvor überzeugen und auch die LED-Effekte sind ein geniales Feature. Uns konnte bei der Shine 4 nichts Negatives auffallen, wodurch der vergleichsweise hohe Preis auch angemessen erscheint. Natürlich könnte man hier die fehlende Handballenablage oder das nicht gesleevte Kabel bemängeln, jedoch finden wir, dass hier andere Features viel cleverer und besser eingesetzt werden können. Darunter zum Beispiel der treiberlose Betrieb der LED-Effekte und die abnehmbaren Gummifüße. Die Shine 4 ist ab heute verfügbar und kostet 179,90 EUR. Erhältlich ist sie bei Caseking.de. Wer etwas mehr Farben möchte, sollte sich mal den Test zur K70 RGB ansehen.
Ducky Shine 4 | ||
Testberichte Eingabegeräte | Hersteller-Homepage | Bei Caseking kaufen: 179,00 EUR |
Pro | Contra | ![]() |
+ modernes und schickes Design in Alu-Optik | - (keine Handballenablage) |
Aufgrund der wirklich beeindruckenden Leistung der Shine 4 und des bleibenden Eindrucks bei uns in der Redaktion verleihen wir der Tastatur unseren Hardware-Journal Gold-Award.
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