Fazit
Ja das liebe LG gram 15, man könnte fast sagen „Das Schöne und das Biest“. Optisch ist das LG sehr ansprechend gestaltet, die Farbgebung und Verarbeitung ist gelungen und dank der matten Oberfläche haben auch Fingerabdrücke kaum eine Chance sich zu verewigen. Haptisch hat mich das Gehäuse nicht abgeholt und der beworbene Spruch „Das Gerät erfüllt die anspruchsvolle militärische Qualitätsnorm MIL-STD-810G hinsichtlich Haltbarkeit und Zuverlässigkeit …“ ist schwer zu glauben, wenn man sich das Gerät genauer anschaut. Der dünne Deckel und das Gehäuse aus Magnesium sind sehr weich in ihrer Beschaffenheit und mit leichtem Druck einfach zu verformen. Sicherlich ist das der Kompromiss aus geringem Gewicht und Material, welches auch einigem Stand hält. Aber meiner Auffassung nach hat LG hier an der falschen Stelle zu viel Material eingespart. Die verbaute Peripherie überzeugte mich auch nicht gänzlich, aber das ist ein eher subjektiver Punkt, dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Ich als Vieltipper bin mit dem Feedback der Tasten und dem Layout nicht wirklich warm geworden. Bei der Konnektivität stehen viele Anschlüsse bzw. Schnittstellen zur Verfügung. Neben drei USB 3.2 Anschlüssen auch ein Thunderbolt 3, einem HDMI-Anschluss, stehen dem Nutzer eine potente WiFi (über einen Adapter auch Ethernet) und auch Bluetooth 5.0 Schnittstelle zur Verfügung. Warum LG einen eigenen Netzteilstecker verwendet und somit einen Anschluss „verschwendet“ ist mir aber etwas unklar. Hier hätte man konsequenter Weise auf einen USB 3.2 Type-C-Stecker setzen sollen, der zugleich auch eine Doppelfunktion belegen könnte.
Aber genug gemeckert, das LG gram 15 kann nämlich auch vieles richtig gut. Das verbaute IPS-Panel ist eine Wucht, unglaublich scharf und farblich schön abgestimmt, macht Spaß damit im Alltag zu arbeiten. Dazu bietet es einen guten Kompromiss aus Lesbarkeit und Auflösung und kommt mit einer guten Helligkeit daher. Letzteres ermöglicht auch das Arbeiten in hellen Umgebungen, mit Einschränkungen auch bei direkter Sonneneinstrahlung und das trotz spiegelnder Oberfläche. Auch bei der Leistung überzeugt das Notebook. Die Präferenzen liegen hier in einer Abhängigkeit aus Leistung und Laufzeit, denn die ist optimal getroffen. Genial ist auch die erzeugte Geräuschkulisse, denn es gibt keine. Das gram 15 agiert selbst bei voller Auslastung noch flüsterleise und ist ein Segen auf dem Schreibtisch. Wer jetzt denkt, das dies mit einer hohen Temperatur erkauft wird der täuscht sich. Selbst über einen längeren Zeitraum mit voller Auslastung wird die Oberfäche der Tastatur nur handwarm. Den wohl wichtigsten Punkt, die Akkulaufzeit, meistert das gram 15 mit Bravour. Der leistungsfähige Akku ermöglicht zusammen mit der effizienten Hardware einen Arbeitstag im Büro ohne Steckdose.
Somit wäre die Zielgruppe auch festgelegt: Mobile Anwender, die eine lange Laufzeit benötigen, viel auf das Display starren und wenig Gewicht mit sich herumtragen wollen, sind mit dem LG gram 15 optimal bedient. Wer mit den Abstrichen bei der Haptik des Notebooks leben kann, bekommt hier einen echten Dauerläufer mit ausreichend Leistung geboten.
Zu einem Preis von aktuell 1249,- Euro bekommt man ein tolles Notebook, mit vielen Qualitäten aber eben auch leichten Schwächen. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann ich nicht aussprechen, aber wer mit den Kritikpunkten leben kann, macht mit dem LG gram 15 absolut nichts falsch.
LG Gram 15Z90N Notebook
- schickes Gehäuse / matte Oberfläche
- geringes Gewicht (1106 Gramm)
- viele Anschlüsse / u.a. drei USB 3.2
- potentes WiFi Wi-Fi-6 AX201 2x2 / Bluetooth 5.0
- ausreichende Leistung in diesem Segment
- scharfes und gut augelöstes IPS-Panel
- Num-Block / Tastaturbeleuchtung
- sehr leiser Betrieb
- Windows 10 ohne Bloatware
- hohe Akkulaufzeit / Dauerläufer
- SSD und Ram erweiterbar...
- Gehäuse leicht verformbar
- Eingabegeräte haptisch nicht optimal
- veralteter Netzteilanschluss
- glänzendes IPS-Panel
- nur ein Thunderbolt 3 bzw. USB-C-Anschluss
- ... Aufrüstung aber nirgends beschrieben