Aktuell scheint es im IT-Bereich nur ein wirkliches Ziel zu geben: den Gamer. In allen Bereichen, selbst der Sportartikelhersteller Puma hat einen "Gamer-Schuh" vorgestellt, wird um diese Käuferschaft gebuhlt, warum also nicht auch im NAS-Segment? Das dachte sich auch Asustor und rief die Nimbustor-Reihe ins Leben, aus der wir uns die Asustor Nimbustor 4 AS5304T genauer angesehen haben.
Ja der liebe Gamer. Ob bunte Gehäuse mit sieben Millionen RGB-Effekten, mechanische Tasten mit unterschiedlichsten Druckempfindlichkeitsstufen, wovon selbst Klavierspieler träumen oder Sitzmöbel die potenziellen Maybach-Ausstattungenlisten entsprungen sein könnten. Es gibt keine Gattung im IT-Bereich, der aktuell mehr Aufmerksamkeit zukommt, dass sogar spezielle Getränke oder Klamotten für diese Spezies entwickelt werden. Ja sicherlich etwas überspitzt formuliert, aber nicht unbedingt weit hergeholt (...)

Jedenfalls hat bis vor kurzem noch eine NAS, die speziell auf den Gamer zugeschnitten ist, gefehlt. Um dem Abhilfe zu schaffen wurde kurzerhand die Nimbustor 2 und 4 ins Leben gerufen. Diese Systeme wollen sich durch potente Hardware auszeichnen, kommt doch ein Intel Celeron Quad-Core CPU mit bis zu 2,5Ghz zum Einsatz und wird von 4GB RAM flankiert, die aber noch bis 8GB RAM aufgerüstet werden können. Aber das ist noch nicht alles. Mit zwei 2,5 Gigabit-Schnittstellen, die mittels Link-Aggregation zusammengeschaltet werden können, soll auch die Transferrate deutlich über dem Durchschnitt liegen, der Hersteller gibt hier beachtliche 500 MB/s an. Das klingt alles auf dem Datenblatt hervorragend. Ob diese Versprechen auch gehalten werden können und wieviel Gaming in der Nimbustor wirklich steckt, werden wir auf den folgenden Seiten checken.
Die kompletten technischen Daten findet ihr unter: www.asustor.com
Detailansicht
Im Lieferumfang der Nimbustor 4 befindet sich neben der NAS selbst, auch das Netzteil, Montageschrauben, ein Cat5e Netzwerkkabel und eine Kurzanleitung. Warum man bei einer NAS mit zwei 2,5 Gbit-Schnittstellen nur ein CAT5e-Kabel in den Karton packt, erzeugt Kopfschütteln. Immerhin kann der Nutzer so trotzdem direkt loslegen mit der Installation. Optisch hat Asustor die 4-Bay Nas etwas die Gaming-Produkte der ROG-Reihe angelehnt, so sind hier und da ein paar rote Kontraste, beim sonst eher zurückhaltenden Gehäuse zu finden. In der Front sitzt eine magentisch haltende Frontklappe mit einer Art Diamand-Oberfläche, die die dahinter befindlichen vier Einschübe abdeckt.
Das Gehäuse ist in einem schwarzen Farbton gehalten und hinterlässt mit den hochglänzenden Akzenten an der Seite inklusive Statusleiste einen wertigen Eindruck. Dazu gesellen sich insgesamt drei USB-Eingänge mit aktuellen 3.1 Standard sowie eine HDMI-Schnittstelle, neben den schon erwähnten zwei 2,5G Bit-Ethernet-Ports.
Die Montage der einzelne Festplatten wird über vier Einschübe realisiert, die aus Kunststoff bestehen und jene durch Einklicken aufnehmen. Um einen Wärmestau vorzubeugen, sitzt im Heck ein 120mm Lüfter der die warme Luft aus dem Gehäuse befördert. Im Gegensatz zur AS1004Tv2, ist die Rückseite bei der Nimbustor 4 und das Lüftergitter auch komplett schwarz gehalten und rundet die recht schicke Optik, wenn man bei einem NAS davon sprechen kann, ab.
Wie schon einleitend erwähnt, werkelt im Inneren eine Intel Celeron CPU mit 1,5 GHz, der es per Turbo bis auf 2,5GHz schafft. Dieser unterstützt auch aktuelle 4K Codecs mit geringer CPU-Last, darunter auch den weit verbreiteten HEVC und bildet somit eine solide Basis im Zusammenspiel mit den 4GB Ram dar. Insgesamt nimmt die NAS bis zu vier Festplatten von maximal je 16TB auf und agiert mit einer SATA-Schnittstelle, welches dem aktuellen Standard entspricht. Dank der Einschübe und somit kinderleichten Montage, waren unsere vier Western Digital RED 6TB Platten in kurzer Zeit im Gehäuse untergebracht und die Einrichtung konnte losgehen.
Setup und Webinterface
Beim Setup erwartete uns eine identische Oberfläche wie schon bei der AS1004T v2. So lässt sich auch die Nimbustor 4 von jedem selbst einrichten, ohne das man vorher Informatik oder andere Studiengänge hinter sich gebracht haben muss. Denn das ADM-OS der NAS ist eine sehr benutzerfreunliche Basis und bietet einen einfachen Zugang in die Storage-Materie. So kann die Einrichtung entweder ganz ohne PC über eine App erledigt werden, oder wie in unserem Fall über den Webbrowser. Wer den Umweg nicht über die nötige IP-Adresse gehen möchte, nutzt einfach das ASUSTOR Control Center, der die NAS im Netzwerk automatisch findet und den Zugriff darauf per Mausklick ermöglicht. Die übersichtliche Oberfläche bei der Ersteinrichtung beinhaltet alle Grundeinstellungen, wie z.B. Name der NAS, Passwort, Netzwerkeinstellungen etc. und beim Punkt RAID-Konfiguration stehen folgende Punkte dem Anwender zur Verfügung:
- Single disk
- JBOD
- RAID 0
- RAID 1
- RAID 5
- RAID 6
- RAID 10
Wichtig ist gerade bei AS5304T in der entsprechenden Netzwerkumgebung auch die Link-Aggregation der beiden rückseitigen Netzwerkschnittstellen beim Einrichten zu aktivieren. Wer, wie wir das bei der Einrichtung übersieht, kann das später aber auch nachholen in der ADM-Oberfläche.

Die richtige RAID-Lösung ist natürlich abhängig von der Festplattenkonstellation. Wir haben uns für ein RAID-5 entschieden, welches unserer Meinung nach den beste Kompromiss aus Sicherheit und Leistung darstellt. Steht der RAID-0 Performance in fast nichts nach, bietet aber eine gewisse Sicherheit durch die Spiegelung der Daten, wodurch eine Festplatte komplett ausfallen könnte, ohne einen Datenverlust zu erleiden. Sicherlich hätten auch drei Platten für diese Konfiguration gereicht, aber wir wollten das NAS zumindest vom Platz her vollbestücken, und so stehen zwar nur knapp 16 TB Datenspeicher zur Verfügung (inklusive Kapazitätsverlust der Paritätsdaten durch RAID-5 Konfiguration) aber die Wärme- und Lautstärkeentwicklung ist einer Kaximalkonfiguration gleichzusetzen. Schlussendlich kann der Nutzer bei der Ersteinrichtung seine Priorität der Nutzung festlegen, in dem er aus Home-Entertainment oder Business-Nutzung wählt. Hierbei handelt es sich aber nur um die Wahl der vorinstallierten Apps, die das ASUSTOR im Nachgang direkt installiert. Diese kann man aber auch später einfach nachinstallieren oder eben deinstallieren, somit ist diese Entscheidung nicht ausschlaggebend für die eigentliche Nutzung.
Webinterface und Multimedia- Fähigkeiten
Im Gegensatz zu den Business- und Einsteigerlösungen, richtet sich die Nimbustor 4 an den Enthusiasten oder Gamer, der eine hohe Bandbreite benötigt. Das wird nicht nur optisch unterstrichen, sondern auch die Software ADM hat ein Gaming-spezifisches Theme erhalten, welches durch schwarz-rote Elemente sich hervorhebt. Die Navigation im OS selbst und die einzelnen Punkte sind dann aber wieder Asus-typische Kost und dank der sehr potenten Hardware fühlt man sich im Umgang mit der NAS sehr wohl, da alles ohne Wartezeiten direkt umgesetzt wird. Im Betriebssystem ADM findet man jegliche Funktion, die man sich von einer NAS so wünschen kann und auch noch weit mehr darüber hinaus. Neben der üblichen Zugangsteuerung, wo relevante Benutzer, Gruppen, Freigabe-Ordner etc. angelegt werden können, ist auch die Aktivitätsüberwachung und eine sehr ausführliche Online Hilfe mit von der Partie.

Aber auch umfangreiche Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen stehen zur Verfügung, die neben der „einfachen“ Sicherung mit Sync-, FTP- oder Cloud-Möglichkeiten überzeugt. Sehr gut umgesetzt ist auch der Datei-Explorer und der Menüpunkt „Externe Geräte“, da dem Nutzer hier viele Konfigurationsmöglichkeiten bereitgestellt werden, wie z. B. die Verwaltung einer USV, Einrichten von Druckern oder das Verwalten von USB-Speichermedien. Aber auch die relevanten Punkte wie Speichermanager, grundlegende Einstellungen oder Systeminformationen sind auf der ADM-Oberfläche zu finden.

Im Vergleich zu den anderen Modellen unterscheidet sich die Nimbustor 4 aber im Bereich Media-Apps und deren Vielfalt. Neben den bekannten nützlichen Tools wie Google Drive, Plex Media Server etc. können auf der NAS auch Apps wie Amazon Video, Youtube Premium oder Spotify installiert und per HDMI-Ausgang an einem Monitor oder TV genutzt werden. Dafür steht eine seperate Oberfläche zu Verfügung, die durch die AiRemote App mittels Smartphone bedient bzw. gesteuert werden kann.
Leider werden Youtube, Netflix oder Amazon Prime Video dabei nur über den integrierten Browser aufgerufen, was jetzt nicht schlecht sein muss aber eben z. B. an einem TV zu einer kleinen oder nicht optimierten Darstellung führt. Die Steuerung wird durch ein smartes Gerät wie Tablet oder Smartphone realisiert, dafür benötigt man nur die schon angesprochene AiRemote aus dem App-Store. Diese stellt dem Nutzer eine Pfeil- und / oder Mausnavigation für die Navigation in der Asustor Oberfläche zur Verfügungt. Im Großen und Ganzen ist das soweit auch gut umgesetzt, funktioniert flüssig und auch 4K-Inhalte von Netflix werden dargestellt., Allerdings zeigt sich dabei dass es wenig benutzerfreundlich ist, gerade in Zeiten von smarten TV-Geräten sind diese HTPC-Funktionen in einer NAS auch nicht mehr wirklich nötig.
Das soll aber nicht unbedingt den Gesamteindruck schmälern, die Multimedia-Funktionen sind ein "nice to have" aber wirklich überzeugen kann die Nimbustor 4 an anderer Stelle. Denn das bereitgestellte Betriebssystem ADM stellt selbst Einsteiger vor keine allzu großen Probleme, sollten dennoch Fragen auftauchen, steht die umfangreiche Hilfefunktion Rede und Antwort. Dazu gesellen sich viele Einstellungsmöglichkeiten, umfangreiche Backuplösungen und nützliche Apps, die bei uns keine Wünschen offen ließen und das Softwarepaket inklusive Media-Fähigkeiten abrundet. Wirklich viel besser kann man so eine Oberfläche und deren Zugang nicht umsetzen und sollte jetzt auch die Performance stimmen, gibt es von unserer Seite wenig zu meckern.
Testsystem und Komponenten im Überblick
Wer solch eine NAS mit voller Leistung nutzen möchte, muss natürlich auch über die nötige Netzwerk-Infrastruktur verfügen. Denn nur eine NAS mit zweimal 2,5 GBit Schnittstellen, bringt einem leider gar nichts, wenn das heimische Netzwerk den Flaschenhals darstellt.
Netzwerkumgebung
Wir haben uns für die ASUS XG C100C Netzwerkkarte entschieden, da sie einerseits zu den aktuell bezahlbarsten Lösungen gehört und eben eine 10-Gbit-Schnittstelle mitbringt und damit keinen Flaschenhals darstellt. Aber viel wichtiger ist der Switch zwischen den Geräten und hier kam für den Test ein Netgear MS510TX zum Einsatz. Denn wir benötigten drei Schnittstellen mit mindestens einer 2,5GBit-Anbindung, womit unser bisheriger SX10 aus dem Hause Netgear und seinen "nur" zwei 10 Gbit-Anschlüssen rausfiel.


Netzwerkkarte Asus XG-C100C und Switch Netgear MS510TX
Dass ist leider der Kompromiss den man eingehen muss, da die Asus NAS ihre volle Leistung erst mit der sogenannten Link-Aggregation entfachen kann, da sie zwei 2,5Gbit-Ports zusammenschaltet und so eine ähnliche Bandbreite wie ein 5 Gbit-Port erreichen soll. Warum Asus das nicht über eine Schnittstelle löst, liegt wahrscheinlich an den Preisen für die Netzwerkcontroller, sind die 2,5 Gbit-Controller doch schon häufiger anzutreffen.

Link-Aggregation mittels CAT7 Kabeln
Somit sollte man sich vorher gut überlegen, ob man die höhere Datenübertragung der NAS auch wirklich benötigt, denn das "einfache" Netzwerksetup aus Netzwerkkarte und Switch kostet dann auch nochmal um die 350,- Euro extra und stellt eine Minimum-Ausbaustufe dar.
Um Bedingungen zu schaffen, die möglichst einer realen Arbeitsumgebung entsprechen, wird zum Testen der Datentransferrate der HW-Journal Redaktions-PC verwendet. Die komplette Testmethodik zum Erfassen und der Transferleistung eines NAS-Systems, haben wir in einem separaten Vorstellungsbeitrag (NAS-Testsystem) dokumentiert.
Redaktions-PC bzw. NAS-Setup | ||
| Prozessor: | Intel Core i7-4770K | |
| Mainboard: | MSI Z97S SLI Krait | |
| Kühlung: | EKL Alpenföhn Matterhorn - weiß | |
| SSD: | SanDisk Extreme Pro - 240GB | |
| RAM: | Corsair Vengeance Pro 2x8GB | |
| Netzteil: | beQuiet Pure Power L8-CM 430W | |
| Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T | |
| Betriebssystem: | Microsoft Windows 7 Home Premium x64 | |
NAS-Referenzfestplatten
Damit unser Testsystem Möglichst akkurate Resultate bezüglich der tatsächlichen Transferraten eruieren kann, wurden die für NAS Systeme optimierten Festplatten von Western Digital ausgewählt. Für alle Tests werden Western Digital 6.0TB WD RED NAS Hard Drives verwendet. Diese werden für jedes neue NAS-System Formatiert und zurückgesetzt.
SanDisk Extreme Pro - 240GB
Als primäres Bindeglied zwischen den NAS-Testgeräten und dem Netzwerk fungiert die SanDisk Extreme Pro (zum Testbericht), die zugleich auch im o.g. System durchhgängig zum Einsatz kommt. Somit bestehen auf der Endverbraucherseite theoretisch keine Limitierungen um maximale Geschwindigkeiten beim Datentransfer zu erzielen. Ein Geschwindigkeitsmessung mit der Parkdale-Testsoftware ergab die Testergebnisse von 482.4 MB/s (Schreiben) und 518.6 MB/s (Lesen). Diese Werte spiegeln explicit die Leistung des verbauten Laufwerks wieder.

Benchmarks
Bei den Benchmarks für NAS-Systeme greifen wir auf eine Konstellation von praxisnahen Methoden zurück. So lässt sich durch ausgewählte Tests die reelle Leistungsbemessung für den Endbenutzer bestimmen und zusammenzufassen. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird mit RoboCopy ermittelt. Es werden jeweils abwechselnd eine .ISO-Datei, eine Bilder Bibliothek und eine MP3-Sammlung drei Mal von dem PC auf das NAS-System und von dem NAS-System auf den Computer Kopiert. Näheres zu den Testverfahren haben wir ausführlich im separaten Artikel bzw. NAS-Testsystem-Vorstellung aufbereitet. Des Weiteren wurde jeweils die maximale Übertragungsrate, der Stromverbrauch im Stand-By und unter Belastung sowie die Lautstärkeentwicklung geprüft. Bei dem durchgeführten Tests wurde die NAS an einem Netgear MS510TX Switch und einer Asus XG-C100C mit hoher Priorität betrieben.
Mit der richtigen Konfiguration zeigt die Nimbustor 4 wozu sie in der Lage ist. In Bereich Lese- und Schreibperformance deklassiert sie alle Systeme die wir bisher auf dem Prüfstand hatten und das teilweise mit dreifacher Leistung. Die Werksangaben von um die 500 Mb/s von Asustor konnten wir leider nicht erreichen, wir tippen das unsere Festplatten den Flaschenhals darstellen, da auch unter RAID-0 kein Megabyte höherer Durchsatz erreicht werden konnte. wieder. Mit einer maximalen Leserate von 340 MB/s sind wir trotzdem mehr als zufrieden und die Asustor kann einen neuen und vorallem deutlichen Bestwert aufstellen. Die Schreibrate liegt üblicherweise etwas darunter, ist aber immer noch sehr performant unterwegs und teilweise auch hier fast dreimal so schnell, wie die sonst üblichen NAS-Systeme, die wir bislang auf dem Prüfstand hatten. Wer ein schnelles NAS sucht wird mit dem Nimbustor 4 fündig. Ob nun ein potentes Backupsystem mit vielen Nutzern, oder als Streamingmaschine für Videomitschnitte, die Performance langt locker für alle Bereiche und kann auch ein größeres Büro mit mehreren Angestellten ausreichend mit Daten versorgen, dafür sorgt nicht nur die schnelle "Datenleitung" sondern auch die performante Hardware-Ausstattung.
Leistungsaufnahme
Beim Stromverbrauch des NAS-Systems werden vier verschiedene "Stadien" analysiert. Es wird der Stromverbrauch gemessen welchen die NAS beim Einschalten des Geräts verbraucht, bei einer „normalen“ Datentransferaufgabe und im Leerlauf bzw. Idle zustand. Zudem wird gemessen wie es sich niederschlägt, wenn das Gerät ausgeschaltet, aber nicht vom Netz getrennt wird. Nachfolgend die Ergebnisse des Tests.
Bei der Stromaufnahme bewegt sich die NAS in üblichen Gefilden und verzeichnet keine Ausreißer. Positiv ist die minimale Stromaufnahme von knapp unter 0,5 Watt im ausgeschalteten Modus, die aber noch die Wake-on-Lan Funktion gewährleistet und somit die NAS per Netzwerkping aus dem Dornröschenschlaf erwecken kann.
Lautstärke
Die Lautstärke müssen wir von zwei Seiten betrachten. Ein NAS dieser Ausbaustufe findet normalerweise nicht den Weg in ein Wohnzimmer oder auf den Schreibtisch, sondern ist irgendwo versteckt untergebracht, wo man es weder sieht noch hört, im optimalsten Fall. Bei dieser Anwendung stört es auch nicht, dass die Nimbustor 4 NAS schon deutlich von sich hören macht und bei vollen Betrieb nicht zu überhören ist. Daran ist aber weder der Lüfter oder andere Hardware schuld, sondern eher das Gehäuse an sich verursacht diese Geräuschkulisse. Durch die einfachen Kunststoff-Einschübe und einer fehlenden, effektiven Entkopplung der Festplatten, werden Vibrationen und Zugriffe fast 1:1 an die Chassis weitergegeben und münden in einer störenden Geräuschkulisse.
Wie gesagt, an einem abgelegendem Ort irgendwo in der Wohnung, gar kein Problem. Aber die Nimbustor 4 möchte mit der HDMI-Schnittstelle auch eine Art HTPC fürs Wohnzimmer sein und muss somit in der Nähe des TV-Gerätes platziert werden, wenn man nicht unbedingt 15-20m teures HDMI-Kabel verlegen möchte. Und hier wird die Soundkulisse der NAS dann leicht störend, da sie in Aktion immer hörbar ist und somit leicht negativ auffällt. Ein wenig Abhilfe schafft eine effektive Entkopplung vom Unterboden, damit die Vibrationen gar nicht erst weitergegeben werden können und reduziert die Geräuschkulisse auch im Wohnzimmer auf ein erträgliches Maß. In dieser Preisklasse und für den angepeilten Einsatzzweck hätte wir uns seitens des Herstellers aber etwas mehr Einsatz gewünscht, um die NAS auch wirklich leise zu bekommen.
Fazit
Mit der Nimbustor 4 hat Asustor die NAS-Reihe auf eine neue Ebene gehieft. Kurz zur Erklärung: Asutor war bis vor kurzem fester Bestandsteil des Komponentenherstellers ASUS, ist nun aber als komplett eigenständiges Unternehmen am Markt unterwegs (...) Bei der Software und Bedienung bleibt alles beim "Alten", bis auf die kleinen optischen Anpassungen für den "Gamer", ist das ADM-System weiterhin überaus benutzerfreundlich und mit vielen Funktionen gespickt, also warum das auch ändern? Auf der Hardware-Ebene hat man der NAS dann aber deutlich auf die Sprünge geholfen. Die verbaute Kombo aus CPU und RAM sorgen für ordentlich Dampf unter der Haube, so das ein flüssigen Bedienen an der Tagesordnung steht und 4K-Inhalte, dank HEVC-Unterstützung, ein Kinderspiel darstellen und der NAS nicht mal ein müdes Lächeln entringen können. Die beiden 2,5 Gbit-Schnittstellen unterstreichen diesen Anspruch, denn via Link Aggregation gekoppelt zeigt die NAS was in diesem Bereich an Schreib- bzw. Leseperformance möglich ist. Hier sitzt aber auch die Achillesferse der Nimbustor 4. Denn das System braucht einen Switch mit mindestens zwei 2,5 GBit Ports, die auch Link-Aggregation unterstützen und einen 5Gbit-Uplink, um ihre volle Stärke ausspielen zu können. Dazu kommt dann auch noch ein PC, der über die nötige Netzwerkausstattung verfügt. Man darf nicht unterschätzen, welche Kostenaufwand die nötige Netzwerk-Infrastruktur noch darstellt, aber dafür kann die NAS ja nichts (...)
Kleiner Wehrmutstropfen bleibt die Geräuschentwicklung, die wir jetzt nicht unbedingt nur der NAS ankreiden wollen, auch die verbauten Festplatten spielen hier eine Rolle. Aber ein bisschen mehr Mühe hätten sich unserer Meinung nach die Ingenieure beim Thema Dämmung bzw. Entkopplung der Einbaurahmen schon geben können. Der verbaute Lüfter ist dabei zu vernachlässigen, bis auf ein leises Rauschen ist von ihm nicht viel mitzubekommen.
Mit einem Preis von aktuell ca. 530,- Euro bekommt man eine NAS mit viel Leistung, schneller Anbindung, Multimedia-Fähigkeiten und exzellenter Software. Es dürfte sich schwierig gestalten, aktuell eine echte Alternative bei den Platzhirschen wie Synology oder Qnap mit ähnlicher Ausstattung bei gleichen Preisgefüge zu finden. Die ASUSTOR Nimbustor 4 AS5304T hat sich somit ihren Gold-Award redlich verdient und ist u.a. bei Amazon käuflich zu erwerben.
Asustor Nimbustor 4 AS5304T - 4-Bay NAS | ||
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+ solide Verarbeitung | - reine Kunststoff-Einschübe | |














