Schneller SSD-Speicher ist mittlerweile in den meisten Computern verbaut, denn Zugriffszeit & Übertragungsgeschwindigkeit sind im Zeitalter der HDD schon immer ein Bottleneck ("Flaschenhals") gewesen. Dank der sehr fortgeschrittenen Entwicklung ist Schnellspeicher nun auch sehr günstig zu haben: Die ADATA SD600Q bspw. ist eine externe SSD, die nicht nur in allen Bereichen punktet, sondern auch extrem günstig ist. Vorallem dem QLC NAND - Design der Speicherchips ist dies zu verdanken (...)
ADATA wirbt bei der externen SSD nicht nur mit hohen Übertragungsraten per USB 3.1, sondern auch mit geringem Gewicht, kleinen Abmessungen und einer gewissen Schock-Resistenz (bspw. wenn die SSD auf den Boden fällt). In diesem Test wird die 480GB-Variante geprüft. Der Hersteller bietet neben unterschiedlichen Farbgebungen (rot, blau schwarz) auch verschiedene Speichergrößen (240GB, 480GB, 960GB) an. Bei der SD600Q handelt es sich um eine neue Auflage der bereits vorhandenen SD600 - Festplatte. Im direkten Vergleich hat sich beim Q-Modell nur der Speicher-Chip geändert.
Technische Daten & Lieferumfang
Neben der SSD selbst wird ein Quick-Start-Guide und das passende, recht kurze USB-Kabel mitgeliefert. Nachfolgend eine Übersicht der Spezifikationen.
ADATA SD600Q | ||
---|---|---|
Kapazität | 240 / 480 / 960GB | |
Farbe | Schwarz / Rot / Blau | |
Abmessungen | 80 x 80 x 15.2mm | |
Gewicht | 60g | |
Schnittstelle | USB 3.2 (abwärtskompatibel) | |
Material | Kunststoff, Gummi | |
Betriebstemperatur | 50°C | |
Betriebsspannung | 5V Gleichspannung, 900mA | |
Kompatibilität | Windows XP bis Windows 10 Mac OS X 10.6 oder neuer Linux Kernel 2.6 oder neuer Android 5.0 oder neuer | |
Zubehör | USB 3.2 Kabel, Quick-Setup | |
Garantie | 3 Jahre eingeschränkte Garantie |
Detailansicht der SSD
Am Äußerem bemessen hebt sich die externe SSD aus dem Hause ADATA von den Modellen der Konkurrenz ab: Das stabile Kunststoffgehäuse, welches mit einem Gummiüberzug zusätzliche, stoßdämpfende Eigenschaften haben soll ist alles andere als Schlicht.
Mit den Abmessungen von 80 x 80 x 15.2mm ist die SSD nicht nur sehr kompakt, die Materialwahl bringt die SSD auf ein Gesamtgewicht von nur 60g. ADATA selbst wird mit einer gewissen Stoßfestigkeit, sodass der US-Militärstandard MIL-STD-810G 516.6 erfüllt wird. Stürze aus max. 1.22m Höhe sollen also kein Problem darstellen.
Die externe SSD lässt sich per beigelegtem USB-Kabel an das Endgerät anschließen. Bei der Buchse an der SSD selbst setzt man auf USB micro-B, einer weniger herkömmlichen Schnittstelle. Wünschenswert wäre eine USB Typ C Schnittstelle gewesen, sodass per Male-to-Male-Kabel bspw. Smartphones angeschlossen werden können. Die Gummi-Hülle kann problemlos vom Kunststoff-Gehäuse gelöst werden.
Das mitgelieferte Kabel misst etwa 33cm in der Länge. Auf der nächsten Seite muss sich die SSD ein einigen Benchmarks beweisen.
Benchmark & Leistung
ADATA verbaut in der neu aufgesetzen Serie einen QLC-Flashspeicher. QLC steht für Quadrupel Level Cell, was bedeutet, dass pro Zelle 4 Bit gespeichert werden können. Das ist eine Steigerung gegenüber dem TLC (Triple Level Cell) NAND, welcher bisher auf der SD600 verbaut wurde und soll sich in geringeren Kosten niederschlagen. Die Leistung soll dennoch hoch ausfallen. Ob das bei der SD600Q SSD auch der Fall ist, haben wir ein einigen nachfolgenden Tests festgehalten.
Stresstest mit AIDA64
Um dem QLC-Speicher auf den Zahn zu fühlen, wurde die SSD über einen Zeitraum von ca. 130 Minuten dauerhaft mit Daten beschrieben. Der nachfolgende Screenshot zeigt, dass die Leistung nach ca. 35 Minuten erheblich nachgelassen hat. Unter anderem kann der Cache vollgelaufen sein oder die maximale Betriebs-Temperatur erreicht worden sein, sodass eine Drosselung des Speichermechanismus die Folge war. Das Gehäuse der SSD hat sich während dieses Testlaufs langsam erwärmt. Es wurde AIDA 64 Engineer V5.99.4900 unter Windows 10 eingesetzt.
Lesegeschwindigkeit mit CrystalDiskMark
Das Schreiben von verschiedenen Block-Typen und Größen braucht unterschiedlich viel Zeit - entsprechend werden dann mehr oder weniger schnell Daten verarbeitet. Bei großen Dateien sind die oberen Werte interessant, viele kleine Dateien spiegeln sich im unteren Bereich wieder. Um dies besser zu verstehen, ein kleiner Exkurs in die Logik einer SSD: Für das Schreiben einer einzelnen Datei muss in den Speichersegmenten ein Anfang und ein Ende definiert werden. Und genau das dauert einen kurzen Moment, sodass bei vielen Dateien aus einem Moment mehrere Sekunden werden.
Praxistest
Neben den synthetischen Benchmarks soll die SSD auch bei alltäglichen Anwendungen ihr Können unter Beweis stellen. Dazu werden drei Spiele, Anno 1800, Tom Clancy's The Divison 2 und Tom Clancy's Rainbow Six Siege mit dem Programm "TeraCopy" auf die externe SSD kopiert. Die Spiele befinden sich für den Kopiervorgang auf einer Samsung EVO 970 M2 SSD um an dieser Stelle ein Bottleneck auszuschließen.
Bei den Spielen ist zu beachten, dass The Division 2 aus wesentlich mehr Dateien besteht als die anderen beiden. Bei der Übertragung dieses Spiels konnte eine Durchschnitts-Übertragungsgeschwindigket von 194 MB/s gemessen werden. Mit 4 Minuten und 18 Sekunden konnte die Übertragung recht flott abgeschlossen werden.
Die Übertragung von Anno 1800, welches nur aus 247 Dateien besteht, hat wesentlich länger gedauert. Das Spiel ist kleiner, hat weniger Dateien und wurde mit durchschnittlich 73 MB/s kopiert. Innerhalb der 8 Minuten und 19 Sekunden ist folgendes passiert: Im Taskmanager sowie bei TeraCopy konnte abgelesen werden, dass die Übertragungsrate in immer häufigeren Abständen auf bis zu 26 MB/s gefallen ist. Hintergrund wird der vollgelaufene SLC-Cache sein. Der Einsatz des SLC-Caches ist nicht ungewöhnlich bzw. eigentlich die Regel. Im Gegensatz zu Speichern mit bspw. TLC NAND, ist der Leistungseinbruch bei QLC NAND allerdings deutlich größer.
Zuletzt wurde Rainbow Six Siege übertragen, für ca. 96GB mussten über 13 Minuten aufgewendet werden - für eine LAN-Party vielleicht noch erschwinglich, um regelmäßig große PhotoShop-Dateien zu speichern eignet sich der "Schnellspeicher" dann doch weniger. Viele kleine Dateien bremsen das Laufwerk vermutlich weniger selten aus, dafür dauert der Kopier-Vorgang natürlich länger.
Fazit
Mit der ADATA SD600Q versucht sich der Hersteller an einem günstigen, externen Schnellspeicher, welcher Dank seines Aufbaus auch noch zu einem gewissen Grad stoßfest ist. Optisch macht das Laufwerk ebenfalls einen guten Eindruck, statt einem klassischem, unauffälligem Look ist das Kunststoff-Gehäuse mit einem farbigen Gummiüberzug versehen. Die SSD ist in den Speichergrößen 240GB, 480GB, 960GB in rot, blau und schwarz erhältlich. Die Verbindung zum Computer wird per USB-Kabel ermöglicht. Mit dem Abmessungen von 60x60mm ist die externe Speicherlösung sogar sehr handlich und passt in jede Hosentasche.
Auf dem Prüftstand wird bereits bei den synthetischen Tests deutlich, dass der verwendete QLC-Speicherchip die typischen "Ausfallerscheinungen" mit sich bringt. Nach kurzer Zeit läuft der pseudo Cache voll - und drosselt die SSD damit auf bis zu 26 MB/s. Allerdings variiert das Verhalten je nach Anzahl der Dateien und deren Größe: viele und kleine Dateien können ohne Drosselung geschrieben bzw. gelesen werden, große Dateien hingegen blockieren den Cache um so eher. Während der Übertragungen erwärmt sich das Gehäuse der SSD leicht, eine Drosselung wegen Überhitzung konnte ausgeschlossen werden.
Nun stellt sich die Frage, was der externe Datenträger kosten soll - der Hersteller legt eine UVP von 79 EUR für das 480GB Modell an den Tag. Das 240GB Modell kostet 49 EUR, das 960GB Modell 139 EUR. Im Preisvergleich sind die Laufwerke bereits wenige Euro günstiger zu erhalten.
ADATA SD600Q | ||
Datenträger Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ Lese- und Schreibgeschindigkeit befriegend, aber... | - ...Cache läuft schnell voll und drosselt |