Audio Hardware

Test: JBL Quantum Duo

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Geschrieben von Matthias Fengler
Veröffentlicht: 20. November 2020

JBL Quantum DUO newsNachdem wir vor kurzem mit den Nubert nuPro X-3000 RC "echtes" HiFi-Equipment am PC näher beäugt haben, möchten wir uns heute „echter“ Gaming-Audio-Hardware widmen. Mit den neuen JBL Quantum Duo schauen wir uns den ersten Gaming-Ausflug von JBL genaue an, die Lautsprecher bringen eine RGB-Beleuchtung, ein 2-Wege-System sowie eine Bluetooth-Schnittstelle mit. Viel Spaß beim Lesen.

 

 

JBL Quantum DUO aufmacher

Mit den JBL Quantum Duo bedient der Hersteller aus dem Konzern Harman Kardon nun auch die Gaming-Sparte. Die kompakten Lautsprecher sollen mit einer integrierten Soundkarte, aufwändiger RGB-Beleuchtung und Bluetooth überzeugen. Zum Lieferumfang gehören die Lautsprecher und alle dazugehörigen Kabel um mit den Quantum Duo direkt loslegen zu können. Wir erinnern uns, bereits Anfang des Jahres wurden ja auch die entsprechenden Quantum Gaming Kopfhörer vom selben Hersteller präsentiert.

 

Technische Daten

JBL Quantum Duo

Bestückung:
  • 1x Hochtöner 19mm 
  • 1x 63 mm Tiefmitteltöner
Frequenzgang:
  • 60 – 20 000 Hz 
Nennleistung:
  • 20 Watt RMS
Konnektivität:
  • 3,5mm Klinkeeingang 
  • 3,5mm Klinkeausgang Kopfhörer (Front)
  • USB-Eingang PC/MAC
  • Bluetooth 4.2 
Gesamt-Abmessungen:
  • Höhe 210mm, Breite 89mm, Tiefe 176mm
Gewicht:
  • 2,8 kg

 


 

Detailansicht

Auch wenn mir JBL eher aus dem HiFi-Bereich bekannt ist, taucht die Traditionsschmiede nun auch im PC-Segment auf mit ihren Quantum Duo Lautsprechern. Aber nicht nur Lautsprecher beinhaltet das neue Gaming-Segment, es wurde auch eine Reihe von Headsets für den PC vorgestellt, alle Infos dazu findet ihr hier: JBL stellt Quantum-Serie zur CES 2020 vor

JBL Quantum DUO 1k

Aber zurück zu den Lautsprechern. Mit dem „kreativen“ Werbeslogan „Sound is Survival“ auf der bunten Verpackung, erahne ich schon was mich hier erwartet (...) Ein Produkt welche kompromisslos auf die Gamer abziehlt, was nach dem Auspacken auch die Quantum Duo bestätigen. Beim Design lässt sich JBL nicht lumpen und verpasst den Desktop-Speakern ein auffälliges Design mit „Kühlrippen“ an der Seite, hochglänzenden Oberflächen an der Front und ein mattes, technisch kontrastiertes Gehäuse. Die Schwallwandler sitzen etwas tiefer im Gehäuse, um die integrierte Beleuchtung, auf die ich im Praxisteil zu sprechen komme, besser in Szene setzen zu können.

JBL Quantum DUO 4k JBL Quantum DUO 6k

JBL verfolgt hier das Master-Slave-Prinzip, sodass in einem Lautsprecher die komplette Technik inklusive Bedienpanel und Anschlüssen steckt. Der zweite Lautsprecher wird mittels eines USB-C-Kabels mit den Audiosignalen gefüttert. Gleiches Prinzip verfolgten schon die JBL Series 104 aus einem früheren Test. Im Gehäuse agiert ein 2-Wege-System aus 19mm Hochtonkalotte und 63mm großer Tiefmitteltöner, welche von einer Endstufe mit 20 Watt RMS Leistung angetrieben werden.

JBL Quantum DUO 2k JBL Quantum DUO 3k

Auf der Oberseite des Master-Lautsprechers befindet sich ein mit gummierten Tasten ausgestattetes Bedienfeld, wie auch ein Lautstärkeregler und weitere Tasten in der Front unten, direkt über den Kopfhörerausgang. Mit Hilfe dieser Bedienelemente lassen sich die Lichteffekte einstellen, Bluetooth oder der Surround-Modus aktivieren oder ganz subtil die Lautsprecher ab- bzw. einschalten.

 JBL Quantum DUO 5k

Auf der Anschlussseite steht ein USB-Eingang für einen PC oder MAC und ein 3.5mm Klinke-Eingang für einen externen Zuspieler zur Verfügung. Die Verarbeitungsqualität ist JBL-typisch gut. Die verwendeten Materialen, auch wenn größtenteils Kunststoff zum Einsatz kommt, hinterlassen einen wertigen Eindruck und das Design passt gut in die Gaming-Sparte mit seinen verspielten Details.


 

Praxis- und Klangcheck

Um mit den Quantum Duo in Kontakt zutreten ist nicht viel nötig. Einfach den USB-Eingang nutzen und mit dem PC verbinden, in meinem Fall einen Windows 10 Notebook von Lenovo. Das Betriebssystem erkennt automatisch die USB-Soundkarte und installiert diese automatisch mit der Bezeichnung, Achtung Überraschung: „JBL Quantum Duo“ (…) Somit sind die Lautsprecher direkt einsatzbereit. Wer jetzt noch sein Smartphone über Bluetooth verbinden möchte, muss es auf dem üblichen Weg mit den Lautsprechern „verheiraten“ und kann sich dann bspw. an seinen Streaming-Diensten über die Quantum Duo erfreuen. Für den analogen Zugang steht der 3.5mm Klinkeeingang bereit und somit ist man recht flexibel in der Zuspielung aufgestellt. Eine App-Steuerung oder Software für die Lautsprecher gibt es nicht, somit entfällt auch eine Synchronisierung mit der RGB-Beleuchtung und dem vorhandenen Setup.

JBL Quantum DUO 8k

In der Gaming-Welt gehört eine RGB-Beleuchtung zum guten Ton und das hat auch JBL wahrgenommen und die Quantum Duo mit einer auffälligen Beleuchtung ausgestattet. Die versch. Modi sind in drei Stufen in der Helligkeit regelbar und bieten Effekte wie z. B. Pulsieren zu den Audiosignalen, wandernde RGB-Effekte etc. Das sieht auf dem Schreibtisch schick aus, denn die Seitenpartie sowie die Front sind von mehreren LEDs beleuchtet und strahln auch auf den Tisch auf dem die Lautsprecher stehen. Die Ausleuchtung selbst wirkt in der Front etwas zurückhaltend, da der Tiefmitteltöner indirekt angestrahlt wird, aber wirkt alles in sich stimmig und kann den Schreibtisch aufwerten. Wem solche Beleuchtungseffekte nicht zusagen, der schaltet sie einfach ab, denn auch ohne Beleuchtung sehen die JBL schick aus, bleiben aber sehr verspielt in ihrem Design.

 JBL Quantum DUO 7k

Klanglich und objektiv die Lautsprecher zu beurteilen, wenn man aus der HiFi-Ecke kommt, ist doch recht schwierig. Das sie für den Gaming-Sektor konzipiert sind, hört man ihnen teilweise an, denn der Tieftonbereich, der überraschend druckvoll vorhanden ist, dominiert leicht das Klangbild. Das stört aber nicht wirklich, denn die Abstimmung passt zur Zielgruppe und die JBL machen Spaß, sind gut abgestimmt und bringen Blockbuster Games wie Assassins Creed Odyssey oder Mortal Kombat 11 kraftvoll rüber, nerven um Beispiel aber auch nicht bei der dudelnden Hintergrundmusik von Age of Empires III Definitive Edition. Ähnlich verhält sich das im Filmbetrieb. Die Duo sind dynamisch und strukturiert unterwegs und verlieren auch nichts aus den Augen, wenn es heiß her geht.

JBL Quantum DUO 9k

Aber auch bei der Wiedergabe von Musik sind die Quantum Duo souverän unterwegs, wirken bis auf den leicht dominanten Bass sehr neutral abgestimmt und lösen auch Details gut auf, für diese Lautsprecherklasse. Im direkten Vergleich mit den JBL Series 104 müssen sie sich aber geschlagen geben, hier sind die 104er Modelle einfach musikalischer unterwegs und auch beim Abstrahlverhalten besser. Denn die Quantum Duo müssen bei großen Abständen untereinander schon stark eingewinkelt werden, um eine Stereobühne vor dem Hörer aufbauen zu können, das machen die Series 104 deutlich besser.

JBL Quantum DUO 10k
Größenvergleich: links die JBL Series 104 - rechts die JBL Quantum Duo

Interessant ist die Surround-Funktion die man unten links am Master-Lautsprecher aktivieren oder deaktivieren kann. Diese verleiht den Lautsprecher eine etwas größere Bühne, das Klangbild wird etwas breiter, aber von „Surround“ kann man jetzt nicht sprechen. Wie auch bei einem Stereo-Setup. Warum die Hersteller immer ihre Features solche irreführenden Namen geben müssen, keine Ahnung. Eine Surround-Funktion gibt es jedenfalls nicht an den Quantum Duo, diese Funktion macht das Bühnenbild minimal voluminöser, bietet aber nach meinem Geschmack nur bei der Musikwiedergabe eine klangliche Verbesserung. Bei Filmen oder Videospielen, wo man Effekte eher genau orten möchte, wirkt es zu diffus nach meinem Geschmack. Bei der Gesamtlautstärke halten sich die JBL Quantum Duo3 etwas zurück, hier hätte ich etwas mehr erwartet, gerade wenn man Blockbuster-Titel zockt, darf es ruhig etwas lauter werden. Dafür übersteuern sie aber nicht, wie die meisten Lautsprecher bei voller Lautstärke, sondern navigieren sich auch im Anschlag souverän durch die Audiosignale.

 


 

Fazit

Mit den JBL Quantum Duo betritt der eher im HiFi – und professionellen Audiosegment angesiedelte Hersteller nun auch den Gaming-Markt. Das ist in meinen Augen auch größtenteils gelungen. Verarbeitung, Design und Optik sind stimmig für das avisierte Publikum, Materialwahl ist eher robust gehalten aber wirkt wertig und zusammen mit der Beleuchtung stimmig zum heute üblichen Gamer-Schreibtisch. Bei der Konnektivität gibt es auch von meiner Seite aus nichts zu meckern, die integrierte USB-Soundkarte machen das Handling einfach und für weitere Zuspieler stehen Bluetooth und ein Klinke-Eingang zur Verfügung, völlig ausreichend. Auch an einen Kopfhörerausgang hat man gedacht. 

JBL Quantum DUO 11k 

Aber auch klanglich überzeugen die kleinen Kompaktlautsprecher. Das Auflösungsvermögen geht in Ordnung, Details werden nicht verschluckt, sondern stimmig aufbereitet und im Bassbereich gehen die Duo für ihre Größe überraschend dynamisch zu Werke. Sie machen Spaß auf dem Schreibtisch, werden jetzt keinen audiophilen Audio-Enthusiasten abholen, aber für die angepeilte Zielgruppe steht der Spaßfaktor eh an erster Stelle und das können die Quantum Duo. Auf der Kontra-Seite stehen für mich die Gesamtlautstärke und der etwas leicht dominierende Bass. Und warum man wieder mit einem nicht vorhandenen „Surround“ Feature werben muss welches den Kunden nur in die Irre führt, bleibt mir rätselhaft, aber dafür sind ja dann Testberichte, wie dieser hier nötig um Klarheit zu liefern.

Mit einem aktuellen Preis um die 159,- Euro, sind die JBL Quantum Duo fair bezahlt und tummeln sich in ähnlichen Preisgefüge wie die JBL Series 104, welche mehr Musikalität und Klangkultur mitbringen, aber eben keine USB-Soundkarte oder digitale Schnittstelle. Wer mehr Leistung benötigt, sollte sich für 385,- Euro die Nubert nuBox A-125 oder die kürzlich vorgestellten Nubert nuPro X-3000 RC für 585,- Euro (das Stück) näher anschauen. Ich kann ruhigen gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen, wer RGB, Spaß und Flexibilität bei einem Lautsprecherset sucht, wird hier fündig. 

 

JBL Quantum Duo Lautsprecher

erster aber geglückter Gehversuch von JBL im Gaming-Segment, 20.11.2020
Audio-Hardware im Test
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Pro
  • stimmige Materialwahl
  • schickes Design / gute Verarbeitung
  • USB-Soundkarte / Bluetooth / Analog-Eingang
  • Kopfhörerausgang
  • Beleuchtung gut umgesetzt
  • recht homogenes Klangbild / druckvoller Bassbereich
  • auch bei voller Lautstärke kontrolliert unterwegs
  • hoher Spaßfaktor fürs Gaming
Contra
  • "Surround" Feature irreführend
  • leicht dominanter Tieftonbereich
Cooler Master MASTERBOX MB400L aufmacher

  

 JBL Quantum DUO award

  

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