Pünktlich zur IFA 2016 in Berlin bringt Lautsprecher Teufel eine Fülle an neuen Produkten auf den Markt. Eines davon ist das Teufel Mediadeck, auf das wir bereits einen ausführlichen Blick werfen konnten. Dabei handelt es sich im übertragennen Sinne um TV-Soundeck, jedoch aber mit der primären Ausrichtung auf die PC-Anwendung bzw. unter dem Monitor. Wie sich das 2.1 Stereo-System (2-Wege) in der Praxis geschlagen hat, haben wir wie immer im Testbericht dokumentiert.
Bereits im vergangenen Jahr (IFA 2015) konnten wir einen ersten Blick auf das Mediadeck erhaschen, nachhaltige Informationen wurden noch nicht Preis gegeben. Heute steht das Unicom vor uns und es kann mit der Beschallung losgehen. Wie bereits geschrieben, handelt es sich dabei um 2.1 System, welches am ehesten als TV-Soundeck zu bezeichnen und einzuordnen ist. Die Zielgruppe stellen hierbei klar die PC- und Notebook-Nutzer dar, welche die eigene Tonausgabe merklich aufwerten wollen. Der Anschluss an den PC erfolgt mittels USB-Kabel, ergo ist im Mediadeck eine entsprechende Soundkarte (CM 6300) verbaut, ähnlich wie es auch beim Teufel Concept E450 digital der Fall ist. In Summe handelt es sich dabei um zwei 19mm Hochtöner, zwei 76mm Mitteltöner und einen ca. 100mm großen Subwoofer. Es scheint also angerichtet zu sein. Der Preis beläuft sich im Übrigen auf 399,- EUR.
Wer genau hinsieht wird es bereits erkennen; das Gehäuse besteht aus massivem Aluminium und erweckt den Eindruck, als sei es aus einem Guss. Gestalerisch auf jeden Fall ein Eye-Catcher. Wahlweise kann das Teufel Mediadeck in Schwarz oder auch Silber erworben werden. Die generelle Verarbeitungsqualität ist tadellos und erfreut sich großer Haptik.
Detailansicht / Features
Die Front wird von einem Blech-Lochgitter verkleidet und mit einem Herstelleremblem verziert. Dahinter, so lässt es sich erspähen, befindet sich die recht große Bassreflexöffnung die notwendig ist, um das 2-Wege-System auch anständig zum Laufen zu bekommen. Hintergrund ist auch folgender, dass die Tieftöne nach vorn in den Raum verteilt werden sollen. Mittels des kleinen Drehreglers an der Front wird das Gerät eingeschaltet und die Lautstärke angepasst.
Ein roter Leuchtstreifen signalisiert dann im klassischen Knight Rider Style den Pegel. Auf der nächsten Seite haben wir dazu auch noch entsprechende Bilder vorbereitet. Der 6,7 Kilogramm schwere „Lautsprecher“ kommt mit dem Maßen von 42 x 9 x 33cm daher (BxHxT) daher, also gar kein so kleiner Lautsprecher wie man annehmen mag.
Auf der Rückseite zeigt sich dann auch, was der Hersteller anpreist. Der Mediadeck fungiert gleichzeitig auch als USB-3.0-Hub. Gleiche Funktionsweise wird auch mit den Kopfhöreranschlüsse praktiziert. Wer will kann auch direkt an der Front seinen Kopfhörer anschließen und hören. Der Line-In muss jedoch auf der Rückseite angesteckt werden, schade! Ein mechanischer Schalter auf der Rückseite legt zudem fest, ob sich der Lautsprecher automatisch abschalten soll, sobald kein Signal mehr anliegt. Des Weiteren finden wir an dieser Stelle noch zwei weitere, kleine Bassreflexöffnungen.
Praxistest
Die Einrichtung verlief absolut problemlos und so wie vom Hersteller angepriesen. USB-Stecker am Endgerät und Lautsprecher gesteckt, kurz warten und schon kann es losgehen. Für den Test kam ein Toshiba Portége´ Z30-A mit Windows 7 Professional (x64) zum Einsatz. Im Gerätemanager soll der Teufel Lautsprecher anschließend als separates Endgerät erkannt und auch gekennzeichnet werden. In unserem Falle wurde die Gerätesignatur nicht ganz korrekt übergeben.
Die reine Handhabung ist spielend leicht, Drehregler umgelegt und aufdrehen! Ein kleiner Klickwiederstand signalisiert auch den physischen Übergang vom ausgeschaltetem zum Betriebszustand. Wie eingangs angedeutet, wird der Lautstärke in Form einer roten Beleuchtungsleiste signalisiert. Ganz im Stile von Knight Rider verläuft dies hinter dem Frontgitter. Der Winkel ist aber so günstig gewählt, dass einem diesen Beleuchtungsleiste aber nicht stört bzw. man sie gar nicht sieht, wenn man weiter weg sitzt.
Der Teufel Mediadeck ist dafür ausgelegt, Monitore oder Notebooks aufzunehmen und gleichzeitig auch als eine Art Ständer zu fungieren. An Hand unseres Bildes eines 21 Zoll Monitors soll ein klassischer Anwendungsfall dargestellt werden. Die Praxisbewertung haben wir mit einem Ultrabook durchgeführt.
Kommen wir nun zum wichtigsten Abschnitt des Artikels, nämlich der praxisnahen Hörprobe!
Klangcheck
Wie bereits geschrieben wurde, wurde für den Praxistest ein Toshiba Portègè Z30-A verwendet bzw. daran das mitgelieferte USB-Kabel angeschlossen. Für die Medienwiedergabe bedienten wir uns unter anderem bei vielen Kino-Trailern auf Youtube, sowie den bekannten Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon Prime.
Wenn man die Ausstattungsliste liest sollte klar sein, dass in dem „Kasten“ ordentlich Leistung steckt. Lässt man dann die erste Klänge durchrauschen wird schnell deutlich, dass man nicht enttäuscht wird. Richtig knackige Bässe drängen aus dem Gehäuse; die Hoch- bzw. Mitteltöner arbeiten wunderbar und lassen sich sogar einzeln heraushören. Dies alles mündet in einer sehr guten Pegelfestigkeit die es auch einen erlaubt, mal relativ laut einen Film zu hören. Die Stimmwiedergabe ist sehr präzise und sehr deutlich, passagenweise aber zu spitz eingestellt Bei der Anfangspassage des Films „Get rich or die tryin“ kann so jeden Tieftöner zum Husten bringen; die wirklich tiefen Frequenzen werden prima dargestellt, jedoch scheint dem Mediadeck es ein wenig an Dynamik zu fehlen. Im Klartext: weniger dosierte Tiefentöne neigen dazu gern mal verschluckt zu werden.
Die Musikwiedergabe an sich erfreut sich recht großer Dynamik. Deep Electro und Dubstep fühlen sich hier auch pudelwohl, auch auf Grund des o.g. Subwoofer-Umstandes. Der besagte Lautsprecher- und Subwoofer-Mix erzeugen eine homogene und detailgetreue Musikwiedergabe. Wer will darf auch mal gern System of a Down reinschmeißen und es mit „Needles“ mal ordentlich krachen lassen. „Spaß“ macht der Track mit dem Teufel Lautsprecher ohne Zweifel. Jedoch merkt man ihm an, dass die große Bühne nicht aufgebaut werden kann. Die Stimme löst sich zwar gut vom Lautsprecher und auch die Instrumente werden erstaunlich gut in den Vordergrund gerufen, jedoch erscheinen viele Stimmen etwas überspitzt (Stichwort Höhenwiedergabe). Insgesamt an der Größe der verbauten Chassis gemessen aber eine gute Performance. Die Wiedergabe haben wir im Übrigen direkt von der TIDAL Website mit High-Res-Audio (1024kbit) Files durchgeführt. Kommen wir abschließend nun zur Fazitbildung.
Fazit
Die grundlegende Idee hinter dem Teufel Mediadeck scheint wirklich sehr gut zu sein. Bei der Verwendung von Notebooks kann man die gesamte Soundbase als eine Art Hub verwenden und muss nur noch das USB-Kabel ans Notebook anschließen. Ähnlich kann es sich auch beim großen Stand-PC verhalten. Je nachdem wie man das Gerät nutzen will ergeben sich dadurch Vor- und Nachteile. Soll das Mediadeck mit seinen rückwertigen Anschlüssen als reiner Hub dienen, erscheint die Platzierung der USB-Ports etwas schade. An der Front hätte unserer Meinung nach auch einer seinen Weg finden dürfen.
Blicken wir ab von den genannten Punkten und legen die Gewichtung auf das Thema Verarbeitung, Qualität, Haptik und Design gibt es nur eine Argumentation: Ausgezeichnet! Das Vollaluminium-Gehäuse besticht durch die hohe Materialgüte, dem tollen Design und auch den hochwertigen Lautsprechern, die nicht zuletzt gute klangliche Erlebnisse erzeugen. Dem Subwoofer mangelt es in manchen Passagen an ein wenig Dynamik und speziell in Filmen, wirken manche Dialoge im Höhenbereich etwas überspitzt. Greift man mit einem Equalizer ein, sollte dies aber abzustellen sein
Zu guter Letzt natürlich noch die Frage des Preises. Aktuell möchte Lautsprecher Teufel 399,- EUR für das gute Stück Technik haben. Bei der Frage des Anwendungsgebiets sind wir uns, ganz objektiv gesprochen, nicht einig ob es viele Abnehmer finden wird. Gemessen an der Ausstattung und Produktqualität spricht nichts gegen einen Kauf, man muss es nur wollen oder auch ein Einsatzgebiet dafür haben. Wer will, der kann direkt im Teufel Online-Shop kaufen.
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