Die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt für DDR5-Arbeitsspeicher sorgen für Aufsehen: In den letzten Monaten sind die Preise für viele populäre Module stark angestiegen und haben inzwischen teilweise das Niveau von Konsolen und Grafikkarten der Mittelklasse erreicht. Besonders auffällig ist die Preisentwicklung bei 64-GiB-Kits, die in manchen Fällen teurer sind als eine Playstation 5 oder eine Radeon RX 9070 XT.
Die Ursachen für die aktuellen Preissteigerungen liegen laut Branchenbeobachtern sowohl in der globalen Verknappung von DRAM-Chips als auch in kurzfristigen Panikkäufen, die die Nachfrage weiter nach oben treiben. In einigen Fällen haben sich die Kosten für ein 64-GiB-Kit innerhalb von nur zwei Monaten von rund 150 US-Dollar auf über 500 US-Dollar nahezu verdreifacht.
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Ein aktuelles Beispiel liefert das G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 Kit mit Unterstützung von AMD-Expo. In den USA lag der Preis nach einer ersten „Preissenkung“ bei 599 US-Dollar, ein zusätzlicher Rabattcode reduziert den Betrag nur marginal. Zum Black Friday war ein vergleichbares 64-GiB-Kit mit Intel-XMP-Unterstützung und 6.400 MT/s für 450 US-Dollar verfügbar, ebenfalls mit Rabattcode. Selbst dieses Angebot übersteigt den reduzierten Preis einer Playstation 5, die in den USA zeitweise für 399 US-Dollar angeboten wurde, und entspricht damit nahezu dem Preis der Disc-Edition der Konsole.
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Die Preisrelationen verdeutlichen die Dimension des aktuellen Engpasses, denn laut Videocardz erreichen manche DDR5-Module mittlerweile Werte, die mit einer Radeon RX 9070 XT vergleichbar sind, deren UVP aktuell bei 599 US-Dollar liegt. Hierzulande starten entsprechende Kits derzeit bei Preisen oberhalb von 350 Euro, während die Radeon RX 9070 XT knapp unter 600 Euro notiert.
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Für Anwender, die auf hohe Kapazitäten und schnelle Module angewiesen sind, stellt die Situation eine Herausforderung dar. Insbesondere für Systeme, die mit DDR5-Standard arbeiten oder stark multithreaded Anwendungen betreiben, sind die gestiegenen Kosten spürbar. Analysten gehen davon aus, dass die Preisspirale zumindest kurzfristig anhält, da die Produktionskapazitäten der Speicherhersteller begrenzt sind und die Nachfrage durch neue Plattformen mit DDR5-Unterstützung weiter angefacht wird.
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Für Käufer bedeutet dies, dass sorgfältiges Abwägen zwischen Kapazität, Geschwindigkeit und Kosten notwendig ist. Wer auf die maximale Leistung setzt, muss derzeit tiefer in die Tasche greifen, während Nutzer mit geringeren Anforderungen unter Umständen auf kleinere DDR5-Kits ausweichen können, um die Budgetbelastung zu reduzieren. Die aktuelle Lage zeigt deutlich, wie stark volatile Marktbedingungen selbst Basiskomponenten wie Arbeitsspeicher beeinflussen können, und dass der Preis von High-End-RAM in Einzelfällen die Kosten kompletter Konsolen oder Grafikkarten übersteigen kann.
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