Nach anhaltenden Berichten über ausgefallene AMD-Ryzen-Prozessoren in Verbindung mit Mainboards des Herstellers ASRock, hat sich das Unternehmen nun erstmals offiziell geäußert. In einem Interview mit Gamers Nexus räumt ASRock ein, dass fehlerhafte BIOS-Einstellungen, insbesondere im Bereich „Precision Boost Overdrive“ (PBO), die Ursache für die Schäden sein könnten.
Chris Lee, Vizepräsident der Mainboard-Sparte bei ASRock, bestätigte, dass die werkseitig voreingestellten Werte für die Parameter EDC (Electrical Design Current) und TDC (Thermal Design Current) im PBO-Profil zu hoch angesetzt waren. Mit der neuen BIOS-Version 3.25 wurden diese Werte jetzt reduziert. Lee erklärt:
Bildquelle: Gamers Nexus
„Wir sagen nicht, dass es ein AMD-Problem ist. Wir glauben, dass es an unseren BIOS-Einstellungen lag – konkret an den PBO-Parametern. Mit Version 3.25 wurden die Werte angepasst. Wir glauben, dass das Problem damit gelöst werden kann.“
Zitat: Übersetzung aus dem Englischen
ASRock bietet an, betroffene Mainboards kostenfrei zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren, inklusive Versandkostenübernahme. Problematisch bleibt jedoch, dass bei einem Totalausfall meist nicht eindeutig erkennbar ist, ob das Mainboard oder die CPU die Ursache ist. ASRock verweist Kunden in solchen Fällen auf AMD bzw. den CPU-Händler, trotz der eigenen Mitschuld durch riskante BIOS-Voreinstellungen.
Bildquelle: Reddit
Zahlreiche Nutzerberichte, unter anderem auf Reddit, zeigen, dass es selbst mit BIOS-Version 3.25 weiterhin zu Prozessor-Ausfällen kommt, und dies teils sogar auf Systemen, bei denen PBO gar nicht aktiviert war. Dennoch beharrt ASRock auf von Nutzern durchgeführte zu stark im Grenzbereich angelegte Einstellungend es PBO im BIOS als Hauptursache.
Kritik gibt es vor allem an ASRocks Kommunikationsstrategie, denn auf der offiziellen Website fehlt bislang jegliche Stellungnahme oder ein Hinweis auf die BIOS-Problematik. Ohne die Recherchen von Gamers Nexus und Tech YES City wären viele Nutzer über die potenzielle Gefahr nicht informiert worden. Hier treffen sicherlich zwei Welten aufeinander, da der Hersteller zum einen keine Negativschlagzeilen bezüglich mangelhafter Hardware möchte und zum anderen betroffene Nutze bestmöglich unterstützen will. Steve Burke (Gamers Nexus) kritisierte in dem Interview zudem ASRocks mangelnde Transparenz. Der Konzern nannte weder konkrete BIOS-Werte, noch wurde deutlich gemacht, ob langfristige Maßnahmen in Forschung und Entwicklung ergriffen wurden, um ähnliche Probleme künftig zu verhindern. Aktuell scheint es so, dass der Erwerb der betreffenden Mainboards leider risikobehaftet ist.
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