Drei Monate nach der Markteinführung der GeForce RTX 5090 bleibt der Kauf dieser Grafikkarte eine Herausforderung, und das nicht nur wegen begrenzter Verfügbarkeit. In Japans Elektronik-Metropolen wie Osaka spitzt sich die Lage so sehr zu, dass große Einzelhändler mittlerweile ausländischen Touristen den Verkauf von RTX 5090- und RTX 5080-Grafikkarten komplett verweigern.
Was zunächst als Versuch begann, die Nachfrage durch den Ausschluss von steuerfreien Käufen zu regulieren, entwickelte sich zu einem handfesten Verkaufsverbot. Die Strategie dahinter: Wenn Touristen, insbesondere aus China, keinen Steuervorteil mehr erhalten, soll das die Attraktivität eines Kaufs in Japan mindern. Doch der Plan ging nicht auf. Angesichts der extremen Preissteigerungen ist der Kauf einer RTX 5090 selbst ohne Steuervergünstigung noch immer lukrativ. Für viele lohnt sich der Flug nach Japan allein für den Kauf, sei es zum Weiterverkauf oder für den eigenen Bedarf.
Bildquelle: videocardz
Die Reaktion der Händler: Immer mehr Geschäfte weisen mit deutlichen Hinweisschildern darauf hin, dass RTX 5090- und 5080-Karten ausschließlich für den inländischen Gebrauch bestimmt sind. Eine echte Kontrolle bleibt allerdings schwierig, denn wie soll man sicherstellen, dass der Käufer tatsächlich in Japan wohnt? Ein Fragebogen der Kasse wäre wohl kaum praktikabel. Die Maßnahme ist daher eher symbolischer Natur.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf zwei grundlegende Probleme der GPU-Welt:
Erstens: Selbst Monate nach dem offiziellen Verkaufsstart ist die RTX 5090 nur schwer zu bekommen. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, wie angespannt die Lieferketten nach wie vor sind.
Zweitens: Die aktuelle Marktdynamik bevorzugt nicht mehr den klassischen Gamer. Während viele Spieler leer ausgehen, floriert der Weiterverkauf. Die Grafikkarten werden nicht nur als Spielzeug für Technik-Enthusiasten betrachtet, sondern zunehmend als Investment und Handelsware.
Schon länger gibt es Hinweise darauf, dass chinesische Board-Partner Grafikkarten gezielt an Krypto-Miner verkaufen, vorbei am klassischen Endverbrauchermarkt. Mit dem aktuellen KI-Boom verschärft sich das Problem weiter, denn Hersteller von KI-Servern zahlen Höchstpreise für GPUs und verdrängen damit Privatanwender zunehmend vom Markt.
Abbildung: RTX 5090/5080 limitierte Verkäufe für den japanischen Markt, Quelle: Weibo
Die Konsequenz sind GPU-Käufe auf Reisen und der sogenannte GPU-Tourismus ist inzwischen nicht nur Realität, sondern oft die einzige Möglichkeit, überhaupt an eine der begehrten Karten zu gelangen. Japans Händler versuchen nun gegenzusteuern – mit begrenztem Erfolg. Die nächste Runde im Kampf um die Grafikkarte der Superlative hat begonnen.
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