Die Nintendo Switch 2 bringt mit ihrer offiziellen Gamecube-Klassikerunterstützung eine beliebte Konsolen-Ära zurück, allerdings nur exklusiv für Abonnenten der Nintendo Online Expansion. Aktuell sind vier Titel verfügbar, darunter F-Zero GX, Soul Calibur 2, The Legend of Zelda: The Wind Waker und Mario Strikers. Trotz der verbesserten Bildqualität und weitgehend stabilen Performance gibt es technische Auffälligkeiten, die vor allem Enthusiasten nicht ignorieren dürften.
Ein zentrales Thema ist die Eingabeverzögerung. Messungen zeigen, dass F-Zero GX auf der Switch 2 eine deutlich höhere Latenz aufweist als auf originaler Gamecube-Hardware. Während ein echter Gamecube eine mittlere Reaktionszeit von etwa 71,8 ms erreicht, liegt der Wert auf der Switch 2 bei über 120 ms und dies unabhängig davon, ob ein Pro Controller oder ein Gamecube-Controller via USB-Adapter genutzt wird. Diese Verzögerung entspricht rund drei zusätzlichen Frames bei 60 Hz, was insbesondere bei reaktionssensiblen Spielen wie F-Zero GX oder Soul Calibur 2 negativ ins Gewicht fällt.
Bildquelle: Emusite
Zusätzlich wurde eine unpräzise Umsetzung der Analogstick-Steuerung festgestellt. Selbst bei Verwendung originaler Gamecube-Controller fällt das Lenkverhalten in F-Zero GX empfindlicher aus als auf der ursprünglichen Konsole. Vermutet wird eine fehlerhafte Abbildung der Geschwindigkeitsskalierung der Sticks durch den Emulator.
Bildquelle: Digital Foundry
Ein weiteres wiederkehrendes Phänomen betrifft Frame Drops, denn alle getesteten Titel zeigen in gleichmäßigen Abständen von 16 bis 17 Sekunden einzelne Bildaussetzer. Diese sind zwar minimal, treten aber zuverlässig auf und stören das ansonsten flüssige Spielgefühl. Als Ursache wird eine fehlerhafte Synchronisierung der 59,94-Hz-Ausgabe der Gamecube-Spiele mit dem 60-Hz-Ausgabemodus der Switch 2 vermutet.
Bildquelle: Digital Foundry
Trotz dieser Mängel bietet die Emulation auch Vorteile. Die Auflösung wurde auf 1280 × 900 Pixel erhöht, was eine deutlich schärfere Darstellung im Vergleich zum Original (640 × 528) ermöglicht. Die Performance profitiert ebenfalls vom stärkeren Switch-2-SoC: Soul Calibur 2 und F-Zero GX laufen durchgehend mit stabilen 60 FPS, selbst in Szenen, die auf dem GameCube leichte Einbrüche zeigten.
Videoquelle: Digital Foundry (Youtube)
Nintendo liefert mit der Gamecube-Unterstützung auf der Switch 2 eine technisch beeindruckende, wenn auch nicht perfekte Emulation. Während Bildqualität und Performance klar verbessert wurden, stellen Eingabeverzögerung, ungenaue Steuerung und periodische Frame Drops klare Schwachpunkte dar. Wer auf präzises Gameplay angewiesen ist, dürfte weiterhin zum Original greifen. Für Gelegenheitsspieler bietet die Switch 2 jedoch eine komfortable Möglichkeit, Konsolen-Klassiker erneut zu erleben – mit der Hoffnung auf zukünftige Optimierungen seitens Nintendo.
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