Mit der Vorstellung der beiden neuen Handheld-Konsolen ROG Xbox Ally und ROG Xbox Ally X hat Microsoft gemeinsam mit Asus einen weiteren Schritt in Richtung mobiles PC-Gaming gemacht. Beide Geräte wurden im Rahmen des Xbox Games Showcase 2025 enthüllt und sollen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erscheinen. Während sie mit moderner Hardware, Windows-11-Betriebssystem und einer breiten Spielekompatibilität überzeugen, fehlt ein Ausstattungsmerkmal, das sich viele Nutzer erhofft hatten. Die Rede ist von einem OLED-Bildschirm.
Die Entscheidung gegen ein OLED-Panel wurde mittlerweile von Asus detailliert erklärt. In einem offiziellen Video sprachen Mitglieder des ROG-Ally-Entwicklungsteams offen über die Gründe. Im Zentrum steht dabei die Unterstützung für Variable Refresh Rate (VRR), also die dynamische Anpassung der Bildwiederholrate. Diese Technik trägt entscheidend zu einem flüssigeren Spielerlebnis bei, insbesondere bei variablen Frameraten, wie sie auf mobilen Geräten üblich sind.
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Laut Asus-Vertreter Whitson Gorldon ist VRR im Jahr 2025 ein Muss für Gaming-Displays. Ein OLED ohne VRR-Unterstützung sei für das Unternehmen keine Option gewesen. Tests mit OLED-Prototypen bestätigten, dass aktuelle OLED-Panels in Kombination mit VRR noch nicht den Anforderungen entsprechen. Probleme wie Flimmern oder sogenannte Gamma-Shifts treten vermehrt auf, primär in dunklen Spielszenen. Dazu kommt, dass OLED-Displays mit VRR derzeit einen spürbar höheren Stromverbrauch aufweisen, was der Akkulaufzeit der Handhelds abträglich wäre.
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Neben technischen Einschränkungen nennt Asus auch wirtschaftliche Gründe. OLED-Panels mit VRR sind nicht nur leistungshungriger, sondern auch kostspieliger. Statt Ressourcen in ein Feature zu investieren, das noch nicht ausgereift ist, habe man sich entschieden, die Entwicklung auf Aspekte zu konzentrieren, die für die Nutzer laut Feedback derzeit wichtiger seien: längere Akkulaufzeit, höhere Leistung und eine stabilere Softwarebasis.
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Die Wahl eines hochwertigen LCD-Panels sei daher ein bewusster Kompromiss zugunsten eines insgesamt besseren Nutzererlebnisses. Zudem bietet das verbaute Display weiterhin Funktionen wie eine hohe Helligkeit und Farbgenauigkeit sowie schnelle Reaktionszeiten. Der mittlere von drei Lüftern der ROG-Handhelds ist mit einer RGB-LED-Leiste ausgestattet, die beim Bootvorgang als Diagnose-Tool fungiert. Ein gelbes Leuchten signalisiert etwa eine fehlerhafte Stromversorgung.
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Auch Nintendo geht mit der kommenden Switch 2 einen ähnlichen Weg. Zwar hatte man bei der OLED-Version der ersten Switch auf die neue Panel-Technik gesetzt, doch für die Nachfolgegeneration setzt das Unternehmen auf LCD. Laut Tetsuya Sasaki von Nintendo sei die Entscheidung nach Bewertung aktueller LCD-Fortschritte gefallen. Moderne LCDs bieten inzwischen HDR-Unterstützung und hohe Bildqualität zu einem günstigeren Energieprofil. Die Kombination aus OLED und VRR ist technisch möglich, bringt jedoch weiterhin Herausforderungen mit sich. Neben den erwähnten Flimmerproblemen, ist auch der Produktionsaufwand höher. Entsprechend sehen Hersteller wie Asus oder Nintendo aktuell keinen ausreichenden Vorteil in einem OLED-Panel, wenn dafür essenzielle Merkmale wie Akkulaufzeit oder VRR leiden.
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Langfristig könnte sich dies jedoch ändern. Die OLED-Technologie entwickelt sich kontinuierlich weiter, und es ist gut denkbar, dass spätere Modellgenerationen mit verbesserten OLED-Panels erscheinen. Erste Berichte deuten bereits darauf hin, dass Display-Hersteller wie Samsung entsprechende Optionen für kommende Gerätegenerationen vorbereiten. Bis dahin bleibt die Wahl auf LCD mit VRR eine praxisorientierte Entscheidung, die den Anforderungen mobiler Spieler derzeit besser gerecht wird als ein OLED-Upgrade um jeden Preis.
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