Vorstellung der enthaltenen Komponenten
Wie schon angedeutet, ist der Karton prall gefüllt und kommt einem Puzzle gleich. Wer einmal alles herausgenommen hat, der kann sich sicher sein, dass nicht mehr so in den Karton zurück zu bekommen. Anyway – schauen wir uns die gelieferten Teile nochmal im Detail, die ja im Kern keine Neuvorstellungen sind und bereits dem Markt bekannt sind.
Corsair XR5 360 - Kupferradiator
Als Wärmetauscher kommt der bereits seit dem Hydro X Marktstart bekannte XR5 360 zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen 360mm Radiator auf Kupferbasis. Dieser hat seitdem nichts in der bekannten Wertigkeit eingebüßt. Jener kommt sicher verpackt an, sodass die Finnen keinen Schaden nehmen können. Mit enthalten sind drei Tüten mit verschiedenen Schrauben. Die 6mm Schrauben dienen der Montage direkt an das Gehäuse, während die 30mm und 35mm Schrauben für die Lüfter-Montage bzw. AGB-Montage vorgesehen sind. Beim XR5 360 handelt es sich weiterhin um einen Wärmetauscher mit 30mm Durchmesser. Da der Hersteller seine Gehäuse bisher eher auf den Betrieb mit den hauseigenen All-in-One-Wasserkühlungen ausgerichtet hat bzw. für diese deutlich mehr Gehäuse anbietet, sind die XR5 Radiatoren am ehesten kompatibel.
Die sonst schwarze Erscheinung wird durch das Markenlogo auf der Seite unterbrochen. Bei den Gewinden zur Lüfteraufnahme bzw. Montage ins Gehäuse setzt man auf M4 Gewinde. Damit der unvorsichtige Schrauber keinen Schaden verursacht, sind hinter den Gewinden Platten oberhalb der Finnen aufgebracht, damit man diese und vor allem die Rohre nicht beschädigt. Beim Material der Bereiche, welche in Kontakt mit der Flüssigkeit treten, setzt man natürlich auf Kupfer. Die Finnen sind ebenfalls aus Kupfer gefertigt. Sehr schön gefällt hier die Umsetzung der farblichen Beschichtung, diese ist absolut tadellos und konsequent bis in die letzte Rille ausgefüllt. Das hinterlässt abermals einen hochwertigen Eindruck.
Was man auf den Bildern auch gut erkennt, ist die Vergrößerung der Finnen-Fläche. Hierzu werden diese zwischen den Rohren nicht nur in einer Lage "gefaltet", sondern in zwei Reihen. Die Auslegung aus geringem Durchschnitt, aber hoher Finnen-Dichte soll für Silent-Systeme geeignet sein mit Lüfterumdrehungen unter 800 U/min, aber auch eine hohe Leistung bei gesteigerter Drehzahl gewährleisten. Weiterer Vorteil der Radiatoren sind die flachen Vorkammern. Auch auf der Gewinde-Seite sind die Vorkammern nur so tief, dass die Messing-Gewinde gerade so ihren Platz finden.
Corsair Commander Pro - iCUE Controller
Maßgeblich verantwortlich für die Steuerung, Kontrolle und Ineinandergreifen aller Komponenten ist der Commander Pro Controller (zum Testbericht), der als physische Schnittstelle zu Corsairs iCUE-Software dient und letztlich die Mündung der Anschlüsse auf der Rückseite des Gehäuses ist, wie wir auch noch später zeigen werden. Das Produkt ist in dieser Form bereits seit 2017 auf dem Markt und wohl die unscheinbarste Komponente im Lieferumfang, aber die mit der größten technischen Raffinesse. Lassen sich darüber unzähligen Temperaturen oder Statusmeldungen der verbauten Hardware auslesen, Lüfterdrehzahlen anpassen und natürlich die Beleuchtung variieren. Wer im Corsair-Universum unterwegs ist, der sollte den Controller bereits hinreichend kennen.
Corsair XT Hardline Bending-Kit
Mit dem gleichnamigen Bending Kit liefert uns der Hersteller hier sehr nützliche Hilfsmittel mit, die eben perfekt auf die eigenen Tubes ausgerichtet sind. Eine Säge dürften findige Bastler sicher im eigenen Repertoire haben, aber eben nicht jeder… Mit einer Art Schraubstock für die „Hardlines“ lassen sich diese fixieren und mit der Säge dann entsprechend kürzen. Ein echt pfiffiges Schleif-Tool entgratet dann die geschnittenen Stücke von Innen und Außen, sodass die O-Ringe in den Anschlüssen auch nicht aufgerissen und undicht werden. Das ist wirklich clever und durchdacht das Ganze.
Richtig spannend wird es aber dann mit dem Biegetool für die Tubes, hier lassen sich gleich mehrere Biegeradien realisieren, sowie auch Abstände mittels kleiner Stoppen ausmessen. Diese Art Schablone ist so einfach wie auch effektiv, wie man es sich auch nur denken kann. An dieser Stelle kann ich auch das Video-Tutorial von Corsair empfehlen, welches die Umsetzung nochmal perfekt darstellt. Als letztes in der Erwähnung darf nicht die „Füllung“ fehlen, welche man in die zu biegenden Tubes einschiebt, sodass die Grundform erhalten bleibt. Wer allerdings komplexere und längere Strecke biegen möchte, der sollte hier länge Ausführungen erstehen. Das von Corsair ist dafür nämlich leider zu kurz.
XL8 Kühlflüssigkeit
Als Flüssigkeit liefert Corsair hier die farblose XL8 mit. Diese ist logischer Weise als Komplettmittel zu betrachten und sollte nicht mit Farbzusätzen versehen werden. Wer Farbe in seinem Kreislauf möchte, der kann am besten direkt zu ebenfalls einem fertig abgemischten Mittel greifen. Wir haben dies in Form der XL5 getan, die mit einem schicken Blauton daherkommt, wie man vielleicht schon gesehen hat.
Corsair XD5 RGB Ausgleichsbehälter + Pumpe
Der XD5 ist für uns ebenfalls ein alter Bekannter, der bereits zum Launch der Hydro X Serie mit vorgestellt wurde und seitdem ein Kernbestandteil dieser Serie ist. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Ausgleichsbehälter und Pumpe. Das Konstrukt kommt vormontiert, sodass man die Einheit direkt einbauen kann. Der Behälter wurde im unteren Gehäuse mit drei Eingänge sowie einen Ausgang versehen. Im Top befinden sich der Fillport sowie ein Einlass, sofern man den Kreislauf so aufbauen möchte. Die Anschlüsse sind als G1/4 Kunststoff-Gewinde ausgeführt. Als Material beim achteckigen AGB setzt der Hersteller auf Nylon. Dies ist nicht nur klarer, sondern auch kratzerunempfindlicher sowie leichter sein soll – also nur Vorteile bietet (…)
Den unteren Deckel kann man entfernen, indem man die Entkoppler herausdreht. Die D5 Pumpe ist wiederum mit Torx-Schrauben und Metall-Rahmen angeschraubt. Will man die Kabel der Pumpe also anders ausrichten, muss man die acht Schrauben lösen und kann sie anschließend drehen. Wie gesagt, handelt es sich um eine reguläre Xylem / Laing D5. Mit einem Fördervolumen von 800L/h wirkt sie zunächst etwas schwächer als Modelle anderer Hersteller, jedoch soll es sich hierbei um einen realen und keinen künstlichen, nur unter Laborbedingungen erreichbaren Wert handeln. Verkabelt wird sie mit zwei Steckern. Über einen Molex-Stecker bezieht sie ihre Energie und über den PWM-Stecker kann sie im Bereich von 20-100% geregelt werden.
Die Beleuchtung des Behälters befindet sich im Deckel. Das Kabel wird sozusagen nach hinten herausgeführt. Dieser Umstand sorgt dafür, dass sozusagen nicht alle Orientierungen der Einheit möglich sind, da sonst die Kabel komplett in Sicht verlaufen würde. Die Kabel sorgen für einen direkten Anschluss an einen Commander Pro oder Lightning Node Pro und schleifen das Signal weiter, sodass weitere Hydro X Komponenten hier angeschlossen werden können. In diesem Fall bzw. wie unserem System-Aufbau, der XC7 RGB Pro Kühler. Dies muss mitunter sogar gemacht, werden, da die Anschlüsse am Commander Pro ausgehen.
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein Temperatur-Sensor, der direkt in einen der Anschlussports gedreht werden kann. Durchdacht ist auch generell die Montageoption. Hier liefert der Hersteller zwei Halterahmen mit, die sich direkt auf einen 120mm oder 140mm Lüfter setzen lassen und dann wiederrum die AGB-Pumpeneinheit tragen sollen, wie im weiteren Verlauf auch sichtbar wird. Das Konstrukt ist auf jeden Fall sehr wertig verarbeitet und suggeriert wieder, dass hier viel Hirnschmalz bei der Konstruktion verbrannt wurde.
Corsair XC7 RGB Pro (Sockel LGA 1700 kompatibel)
Der CPU-Kühler hat vor einigen Wochen ein kleines Update erhalten und kann nun auch auf Sockel LGA 1700 Mainboards verwendet werden. Er ist also für Intels Alder Lake Plattform geeignet, wie sie in unserem Testaufbau auch zugegen war. Der grundlegende Aufbau hat sich seit der Vorstellung nicht groß verändert. Es handelt sich weiterhin um einen wertigen CPU-Kühler, bei dem man in der Bodenplatte auf Kupfer gesetzt hat, welches vernickelt wurde. Mit mehr als 110 Mikro-Kanälen will der Kühler die verbaute CPU auf niedriger Temperatur halten. Corsair selbst schleudert hier mit Marketing-Schlagwörtern wie „Dual-Inlet-Quad-Slit-Flow-Design“ um sich, was letztlich „nur“ eine effiziente Wärmeabfuhr bedeuten soll.
Das Logo des Herstellers am unteren Rand wird durch das Setzen von winzigen Bohrungen erzeugt und von einer einzelnen LED beleuchtet. Apropos LED, davon verbaut man jeweils 16 Stück, welche natürlich adressierbar sind. Verantwortlich dafür ist das Top sowie die Jet-Platte aus Nylon. Da das Material im Gegensatz zu Acryl spritzgegossen wird, sind keinerlei Frässpuren vorhanden. Das Resultat kann sich wirklich sehen lassen. Durch das Top kann man bis zu den den Finnen durchblicken und natürlich profitiert auch die Beleuchtung. Auch, weil die sie nicht nur das Innere der Kühler in buntes Licht tauchen kann, sondern auch nach Außen abstrahlt. Angesteuert wird die Beleuchtung mittels iCUE, wozu jedoch ein Corsair Commander Pro oder Lightning Node Pro notwendig sind und glücklicher weise (einer davon) im Lieferumfang enthalten ist.
Apropos Lieferumfang – dieser ist zwar überschaubar gestaltet, aber als vollständig zu betrachten. Besonders gut gefällt hier der Umstand, dass man quasi ohne Werkzeug den Kühler auf dem Mainboard verbauen kann, zu mindestens bei Intel-Derivaten. Bei AMD-Platinen müssen noch Haltenase ab- oder angeschraubt werden. Beim MSI Z690 Unify konnte die Montage per Hand durchgeführt werden. Auf der Unterseite der hochglanzpolierten Bodenplatte befindet sich zudem bereits eine Schicht Wärmeleitpaste, die sogar das Muster von Corsair in Form von Dreiecken trägt. Mut zum Detail würde man meinen!
Wer die Halterung bzw. das Corsair-Logo „drehen“ möchte, der kann das ganz simpel vornehmen und die Montagehalterung mittels einfachen Handgriffs lösen und dahin justieren, wie man es haben möchte. Beim XC7 RGB Pro wird Usability für den Anwender ganz groß geschrieben – das gefällt natürlich.
Anschlüse
Bei den Anschlüssen legt Corsair acht XF Hardline G1/4 auf 14mm Anschlüsse und zwei XF Hardline 90° G1/4 auf 14mm Winkeladapter mit in den Lieferumfang. Damit lässt sich grundlegend erst einmal sinnig arbeiten. Die Anschlüsse selbst sind als absolut hochwertig zu bezeichnen. Die wertige Lackschicht trägt ebenfalls noch dazu bei, den genannten Eindruck abermals zu untermauern. An den sensiblen Stellen zwischen Gewinde und Zielgewinde sitzt ein O-Ring, sowie auch an der Überwurfmutter.