Das Testsystem
Als Testsystem wurde das System der Seite zuvor mit Hard Tubes gesetzt. Um eine Referenz zu schaffen wurde dazu das Corsair Crystal 570X mit sechs ML120 PRO RGB Lüftern bestückt und im Top eine Corsair H100i RGB Platinum eingebaut. Die Grafikkarte wurde mit dem Stock-Kühler, einem Blower, betrieben. Angesteuert wurden die Lüfter, die Beleuchtung sowie die Pumpe mittels eines Corsair Commander Pro bzw. iCUE. Die Pumpen der AiO sowie die Corsair XD5 wurden mit ihrer maximalen Leistung betrieben. Wie sich der Rest des Systems zusammengesetzt hat, kann man der Tabelle entnehmen.
AMD AM4 Testsystem | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen R7 2700X | |
Mainboard: | MSI X470 Gaming M7 AC | |
Kühlung: | Corsair Hydro X / Corsair H100i RGB Platinum (Referenz) | |
RAM: | Corsair Dominator Platinum RGB 4x 8GB DDR4-3200 | |
Storage: | Corsair MP300 | |
Netzteil: | Corsair HX750 | |
Grafikkarte: | MSI GeForce GTX 1070 Aero OC | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 (1903) | |
Temperaturmessung
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools AIDA64 Engineer (6.0), Furemark (1.20.7) und Prime95 (v29.8b) zum Einsatz. Prime95 läuft im "Small FFTs-Test". Furmark 1.17.0 wird im Custom-Modus (2560x1440 - non Fullscreen) betrieben. Die beiden zuletzt genannten synthetischen Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang.
Nach Abschluss der 30 Minuten werden die Werte mittels AIDA 64 für 5 Minuten geloggt und deren Durchschnittswerte notiert. Aus den in den Testläufen ermittelten Daten wird dann die Temperatur der CPU, in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur, die zuvor mit Hilfe eines separaten Thermometers gemessen wurde, ermittelt und dokumentiert. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, haben wir in unseren Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Als Maßeinheit wird dann logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung der beiden Setups.
Kurze Auswertung
Wie man sieht, liegt zwischen der Durchschnittstemperatur je Drehzahlstufe zwischen dem Referenz-System (Corsair H100i RGB Platinum und Stock-Grafikkarte) und dem Corsair Hydro X System immer ca. 10°C Unterschied. Zudem verringert sich die Durchschnittstemperatur je System um ~5°C mit jeder Erhöhung der Drehzahl um 500 U/min. Das wirkt auf den ersten Blick nicht berauschend. Die folgenden Diagramme schlüsseln die Einzelnen Komponenten noch einmal genauer auf. Zudem muss man bedenken, dass die Corsair Hydro X nicht nur den Prozessor kühlen muss, sondern auch gleichzeitig die Grafikkarte.
Temperaturmessung 500 U/min
Die Messung mit der Corsair Hydro X musste kurz vor Ende der Aufzeichnung abgebrochen werden, da die Wassertemperatur den Schwellenwert von 60°C erreichte. Ganz fair ist der Vergleich allerdings nicht, da die Raumtemperatur etwas höher als bei der Messung des Referenz-Systems war. Da die Temperatur am Ende sehr langsam stieg, wäre sie bei exakt gleicher Raum-Temperatur vermutlich auch durchgelaufen. Bei einer Drehzahl von 500 U/min läuft der 2700X mit H100i RGB Platinum bereits ins Temperatur-Limit, was sich durch die Angleichung der Temperatur an die Raumtemperatur hier nicht ganz zeigt. Mit dem XC7 bleibt der Prozessor bereits unterhalb dieses Wertes. Wirklich krass ist der Unterschied bei der Grafikkarte, was aber auch zu erwarten war. über 22°C Unterschied liegen zwischen dem XG7 und dem Stock-Kühler. Auch die Mainboard-Temperatur ist um 12°C geringer. Der Sensor liegt im Bereich des Audio-Ausbaus, es gibt also weniger Hitzestau im unteren, hinteren Bereich des Systems. Der Unterschied fällt bei den MOSFETs und der SSD knapp zugunsten der Custom-Wasserkühlung aus. Nur beim Chipsatz kann sich die Referenz durchsetzen. Das könnte daran liegen, dass mit der Corsair Hydro X bereits erwärmte Luft Richtung Kühler geblasen wird.
Temperaturmessung 1.000 U/min
Mit einer Verdopplung der Lüfterdrehzahl bleibt die CPU bei beiden Messungen unterhalb der maximal Temperatur. Der Unterschied zwischen beiden Systemen ist zwar sehr gering, aber man muss auch bedenken, dass gleichzeitig auch die Grafikkarte gekühlt wird. Diese bleibt hier noch einmal deutlich kühler und der Abstand zum Stock-Kühler wächst auf ~30°C. Beim Mainboard-Sensor gibt es kaum Unterschiede zu vermelden. Gleiches gilt für die MOSFETs, welche minimal kühler bleiben. Das könnte auch daran liegen, dass die Abwärme besser vom Sockel abgeführt wird und die Umgebung weniger aufheizt. Beim Chipsatz und der SSD gibt es wieder kaum Unterschiede.
Temperaturmessung 1.500 U/min
Noch mehr Frischluft sorgt dafür, dass die CPU noch einmal Abstand zur Maximaltemperatur von 85°C gewinnt. Deutlicher schrumpft erneut die Grafikkarten-Temperatur unter dem XG7. Der Abstand zum Stock-Kühler wächst beinahe auf 40°C. Auch der Mainboard-Sensor offenbart eine Senkung der Gehäuse-Temperatur im unteren Bereich und auch die Spannungswandler bleiben deutlich kühler. Der Chipsatz bleibt wieder beim Referenz-System minimal Kühler, die ermittelte Temperatur ist aber bei beiden Systemen etwas gesunken. Deutlicher fällt der Unterschied bei der SSD aus, welche im Hydro X System um 7°C kühler bleibt.
Taktmessungen
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools AIDA64 Engineer (6.0), Furemark (1.20.7) und Prime95 (v29.8b) zum Einsatz. Prime95 läuft im "Small FFTs-Test". Furmark 1.17.0 wird im Custom-Modus (2560x1440 - non Fullscreen) betrieben. Die beiden zuletzt genannten synthetischen Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang. Nach Abschluss der 30 Minuten werden die Takt-Werte mittels AIDA 64 für 5 Minuten geloggt und deren Durchschnittswerte notiert.
500 U/min | ||
---|---|---|
CPU-Takt | GPU-Takt | |
Referenz | 3232,8 MHz | 1531 MHz |
Hydro X | 3601,5 MHz | 1885 MHz |
1000 U/min | ||
CPU-Takt | GPU-Takt | |
Referenz | 3715,5 MHz | 1769,2 MHz |
Hydro X | 3739 MHz | 1923 MHz |
1500 U/min | ||
CPU-Takt | GPU-Takt | |
Referenz | 3766,7 MHz | 1785 MHz |
Hydro X | 3774 MHz | 1923 MHz |
Wie man sieht, profitiert man nicht nur von einer geringeren Temperatur, sondern auch von mehr Takt. Vor allem die AMD Ryzen CPUs können durch eine stärkere Kühlung automatisch mehr Takt bzw. Leistung abrufen. Die Unterschiede an sich sind vor allem bei geringer Lüfterdrehzahl bzw. heißer Kühlflüssigkeit hoch. Hier kann der Ryzen 7 2700X zumindest noch 3,6GHz auf allen Kernen abrufen, wohingegen es mit AiO Wasserkühlung rund 400 MHz weniger sind. Auch die GTX 1070 taktet rund 350 MHz höher. Drehen die Lüfter höher, werden die Unterschiede geringer. Dennoch fällt der GPU-Takt immer noch um ~150 MHz höher zugunsten der Wasserkühlung aus. Bei der CPU sind es nur noch 25 MHz, also eine Taktstufe, die die AiO und den XC7 trennen. Beide übertreffen hier aber schon die Werksangabe von 3,7 GHz auf allen Kernen. Bekommen die Lüfter mehr Freilauf, übertreffen beide die Werksangabe um drei Takstufen bzw. ~75 MHz, wobei der Takt mit der Wasserkühlung konstant gehalten wird. Die GTX 1070 profitert hier nicht mehr, was auf das Powerlimit hindeutet, anders als unter Luft.
500 U/min | ||
---|---|---|
CPU Spannung | Package Power | |
Referenz | 0,975 V | 100,17 W |
Hydro X | 1,106 V | 128,54 W |
1000 U/min | ||
CPU Spannung | Package Power | |
Referenz | 1,134 V | 130,13 W |
Hydro X | 1,142 V | 129,38 W |
1500 U/min | ||
CPU Spannung | Package Power | |
Referenz | 1,147 V | 129,56 W |
Hydro X | 1,155 V | 129,25 W |
Anhand der gezeigten Werte sieht man bereits sehr gut, dass die AMD Ryzen CPU bzw. deren TDP anhand der Temperatur ausgemacht wird. Das zeigt sich auch bei der Betrachtung der anliegenden Spannung und Package Power. Vor allem die Dresselung bei 500 U/min wird hier sehr deutlich. Dadurch, dass die maximale Temperatur erreicht wird, wird die Spannung zurückgefahren, was eine Senkung des Takts sowie der Package Power nach sich zieht. Aber auch zwischen 1000 U/min und 1500 U/min gibt es noch leichte Unterschiede bei der Spannung, was wiederum eine höhere Taktstufe zulässt. Das Verhalten ist hier also ähnlich wie bei der Pascal-Grafikkarte, welche mit sinkender Temperatur höhere Taktstufen erreichen kann.
Auf der nachfolgenden Seite kommen wir dann nun zum abschließenden Fazit.